Rund um die Königsallee

  • TIFOSI: Hat Sevens nicht den Investor (oder das Center-Management??) gewechselt und wollten einige Mios Euro in die Neugestaltung, insbesondere die Neustrukturierung der Wege und Rolltreppen investieren.

  • Die RP vom 4.12.10 schreibt, der Umbau von Sevens wird am 3. Januar beginnen und bis zum Oktober 2011 dauern. Es wird eine Verbindung zur Kö-Galerie entstehen. Saturn wird 4,5 statt wie bisher 3 Geschosse (mit 5600 Qm Verkaufsfläche) belegen. Der bisher ovale Innenraum wird viereckig, um zusätzliche Verkaufsfläche zu schaffen.

  • Grausam. Das Sevens fand ich immer gut eingerichtet. Ich weiß nicht, warum man jetzt alles in Weiß machen will. Okay es wirkt größer, aber als postmoderne Architektur ist das eine erhebliche verschlechterung.

  • Viel erschreckender finde ich die Nachricht vom dann rechteckigen(?!) Innenraum. Mit dem spitz zulaufenden Oval gibt man also das eine Gestaltungsmerkmal mit Wiedererkennungswert auf. Hat das die Stadt wirklich so genehmigt?


    Das erinnert schon stark an die Kö-Galerie, die nach dem Umbau dieses Jahr viel Charme und Eigenständigkeit verloren hat. Der Messing-Chic war zwar etwas angestaubt, aber ersatzlos (wie jetzt) kann man ihn nicht herausnehmen. Die noch immer sichtbaren Reste der alten Kö-Galerie führen aktuell zu einem trashig-schiefen Designmischmasch ohne erkennbares Konzept.


    Die einzig gute Nachricht bleibt der Durchbruch zwischen den Passagen.

  • ich habe die upgedatete Kö-Galerie noch nicht gesehen, gibts vielleicht Bilder dazu?
    Ich fand auch immer, dass das spitz zulaufenden Oval das besondere am Sevens war. Mal sehen wie es am Ende aussieht.

  • Am 03.01.2011 beginnt der Umbau Sevens an der Kö. Der Geschäftsbetrieb geht während des Umbaus weiter. Lediglich einige Läden werden schliessen, da bei ihnen ohnehin der Mietvertrag ausläuft und der Gastrobereich wird zum 31.12.2010 geschlossen.


    Geändert werden die Außenoptik zur Kö, das innere Wegekonzept. Saturn vergrößert sich von bisher 3 auf 4,5 Etagen.


    RP

  • @Junger: Doppelposts vermeiden! Link zum RP-Artikel bzgl. Sevens ist gepostet.


    Mit der kantigen viereckigen Struktur verliert Sevens eindeutig die Individualität. Demgegenüber muss man positiv betonen, dass ein Center-Management auf Kundenfeedback reagiert und die Wege ändert: Weg vonen komplizierten Rolltreppenwege!


    Es scheint so, dass Saturn ein Flagship-Store der Superlative (in qm) baut. Ich finde es jetzt schon sehr groß auf drei Etagen. Aber jetzt auf 4 1/2 Etagen zu bauen ist schon gewaltig. Die KÖ als Standort ist wohl der Metro außerordentlich wichtig.


    Der Druchbruch zeigt, dass zwei konkurrierende Investoren auch kooperieren können und die daraus entstehen Synergien nutzt. Vorbildlich!

  • Nachteil vom größeren Saturn ist sicherlich, dass das Sevens an Vielfalt verliert. Es ist dann halt fast "nur noch" Saturn ;)

  • So schlecht strukturiert fand ich die Rolltreppenwege nicht, man konnte sehr schnell vom Erdgeschoss in die erste und sofort weiter in die zweite Etage, erst dann musste man einmal ums Eck zur Treppe Richtung 3. Etage. Also ich fand das sehr gut, vor allem, wenn die stillstehenden Rolltreppen mal als Fluchtweg hätten dienen müssen. Das kurze 'Um die Ecke biegen' von einer Rolltreppe zur nächsten, wie es jetzt geplant ist, halte ich da sogar für gefährlicher.

  • Beim Sevens ist es allerdings angemessen; die Fassade fand ich immer schon etwas unangemessen für die Kö.


    Ich frage mich nur, weshalb RKW es damals nicht gleich mit guter Architektur versucht hat.


    Auch innen wird hoffentlich ordentlich entrümpelt; wie es ja derzeit (nur) zum Teil auch in der Kö-Galerie gemacht wird - weiniger ist hier wirklich mehr!


    Streng genmmen ist das Sevens ja nach dem Umbau eigentlich nur noch ein großer Saturn-Markt mit einigen Läden vor dem Eingang.

  • Laut den Sevens-Architekten (RKW) ändert sich der Stil innerhalb von zehn Jahren. Ich frage mich warum sie nicht schon damals eingeplant haben, dass ein Einkaufszentrum länger als zehn Jahre steht. Bleibt zu hoffen, dass das neue Design länger als zehn Jahre hält

  • Das etwa gleichalte Stilwerk z.B. ist immer noch aktuell.
    Gute Architektur bleibt eben gut; modischer Kram hingegen ist halt auch schnell wieder altmodisch!

  • @212-215

    - Stilwerk (Bild im Internet gefunden)
    - Sevens


    Ich empfinde keine der Fassaden zeitloser als die andere. Sie bedienen andere Geschmacksrichtungen, die in meinen Augen gleichberechtigt sind. Sevens entspricht etwas mehr dem Charakter der Kö.


    Es wäre ein Verlust, wenn man die beiden Fassadenstatuen beseitigen würde; sie sind ein Alleinstellungsmerkmal. Das Innere fand ich nie überladen. Die meisten Einkaufszentren bieten sogar noch mehr optische Reizen. Sie sollen schließlich zum Einkauf stimulieren und nicht einen Rahmen zum stillen in-sich-Kehren wie ein Kloster bilden. Diese Innenräume am Berliner Alexanderplatz sind zwar unter Architekten umstritten, aber das Zentrum soll wirtschaftlich erfolgreich sein.

  • Meine Meinung zum "alten" Sevens:


    Die Fassade fand ich sehr gelungen, allerdings ist das Argument, dass sie nicht zur "ehrwürdigen" Kö passt schon angebracht. Sie wäre sicher besser zum Beispiel an der Schadowstraße aufgehoben.


    Den Innenraum des Sevens fand ich ziemlich spektakulär. Es hat mich gleich beim ersten Besuch beeindruckt. Allerdings gab es funktionale Mängel, wie die Anordnung der Rolltreppen, die den Verkauf sicher nicht angekurbelt haben.
    Die neue Version wirkt allerdings wirklich etwas langweilig. Man hätte meiner Meinung nach lieber die Funktionalität verbessern und sich trotzdem am alten Innendesign orientieren sollen.


    Das Alexa ist schrecklich und wäre vermutlich am besten in Dubai augehoben. :D

  • Der sicherlich beeindruckende Innenraum hatte nicht nur funktionale Mängel; es gab auch jede Menge formale Problempunkte. Es gibt dort einfach zu viele Details; nicht alle Detailpunkte sind gut gelöst, bzw. mit dem falschen Material umgesetzt.


    Als Gegenbeispiel sei hier der eher reduziert gestaltete Innenraum des Stilwerk genannt; hier ist mit wenigen, gut durchdachten Details eine sehr saubere Arbeit abgeliefert worden. Klare Linienführung und durchdachte Materialkombinationen. Der Raum wirkt leicht und unaufdringlich; die Materialien sind hochwertig, elegant aber nicht zu edel.


    Die Fassade des alten Telegraphenamtes, welches vor dem Bau des Sevens dort stand, war der Kö sicherlich eher angemessen. Sicherlich hätte man mehr als nur die beiden Figuren aus der Fassade übernehmen können.

  • Wirklich, stand das Telegraphenamt am jetzigen Sevens? Dachte, das war am Platz des jetzigen GAPs, die Telegraphenamtsfassade ist doch dort noch integriert?

  • Auf dem Grundstück des GAP stand früher das alte Hauptpostamt; hier wurde eine erhaltene Fassade des ursprünglichen Baus integriert und ergänzt. Die Gebäudeteile aus den 50ern wurden abgerissen.
    (Bei der Sprengungdes Gebaudes fielen Fassadenteile auf die Breitestraße und beschädigten u.A. die Oberleitungen)


    Das ehemalige Telegraphenamt (später Fernmeldeamt) zwischen Kö und Steinstraße wurde noch wenige Jahre vor dem Abriss umgebaut; dabei erhielt der Gebäudeteil an der Steinstraße (heutige Parkhauszufahrt Sevens) eine spektakuläre Fassade aus vorgehängten, wellenförmigen Metall-Elementen; der Architekt war meines Wissens nach Schneider-Esleben.