Berliner Mauer

  • Berliner Mauer

    Wie in der Berliner Morgenpost von heute berichtet wird, will die BAG Bankaktiengesellschaft in Hamm am kommenden Dienstag das private Mauermahnmal am Checkpoint Charlie räumen lassen:


    Räumung des Mauermahnmals am Checkpoint Charlie


    Die Berliner Mauer hat nicht nur viel Leid und Unrecht bedeutet. Sie war auch ein das Stadtbild Berlins über mehr als zwei Jahrzehnte prägendes Bauwerk.


    Wie hat ihr Bau die Stadt verändert? Wie hat sie das Stadtbild in den Jahrzehnten ihres Bestehens geprägt? Was ist von ihr heute noch zu sehen? Wie sieht es heute dort aus, wo die Mauer mittlerweile weggeräumt ist? Wie wird heute und wie soll zukünftig in baulicher Form an sie erinnert werden?

  • Ich finde es auf jeden Fall außerordentlich begrüßenswert, dass dieses Mahnmal jetzt geräumt und Frau Hildebrandts privates Gedenkunternehmen damit wenigstens ein wenig zurückgedrängt wird. Diese Frau ist m.E. einfach nur peinlich für Berlin. Und die breite Unterstützung ihrer Person für mich nur schwer nachzuvollziehen.

  • "Bundestag stimmt Mauergedenkstätte zu"

    "Der Bundestag hat sich für eine Mauergedenkstätte am Brandenburger Tor ausgesprochen. Das Parlament billigte am Donnerstagabend einstimmig einen entsprechenden fraktionsübergreifenden Antrag, der von mehr als 200 Abgeordneten unterschrieben worden war. "


    "Danach soll am Wahrzeichen der Haupstadt ein Ort entstehen, der an die Berliner Mauer und an die Überwindung der deutsche Teilung erinnert."


    http://www.rbb-online.de/_/nac…_jsp/key=news2796953.html


    Frag mich zwar wo da Platz für ein Mahnmal sein soll, dass nur Halbwegs angemessen wäre. Allerdings begrüße ich, wenn "Mauergedenken" nicht mehr nur von einer zweifelhaften Pr"ivatperson ausgeübt wird.

  • Flierl: "Zu den Überlegungen des Bundestages gebe es keine Differenzen... ...Wir sind uns darin einig, dass der neue U-Bahnhof Brandenburger Tor die Geschichte des Brandenburger Tores und seiner Umgebung mit Schwerpunkt auf der Nachkriegsgeschichte vorstellen wird.""



    http://www.rbb-online.de/_/nac…_jsp/key=news2801813.html


    In der Abendschau hieß es eben, dass Flierl wohl bis Oktober ein Konzept erarbeiten (wohl eher erarbeiten lassen) will.


    EDIT: Tagesspiegel von Morgen:


    "Für den Gedenkort gibt es in dem Antrag absichtlich keine Vorgaben, aber einige Vorschläge. Einig ist man sich darin, in der Nähe des Tores ein „Denkzeichen“ aufzustellen und den U-Bahnhof am Pariser Platz für eine Fotodokumentation zur Geschichte der Mauer zu nutzen. Bei dem Denkzeichen stellt sich Franziska Eichstädt-Bohlig vor, dass auf der östlichen und auf der westlichen Seite des Tores zum Beispiel einige Mauerteile deutlich machen könnten, wo der Todesstreifen beziehungsweise dessen Abgrenzung nach Westen begann."


    http://www.tagesspiegel.de/ber…2.07.2005/1905411.asp#art

  • TOP-Thema momentan: Die vorraussichtliche Räumung des Mauermahnmals am Checkpoint Charlie.


    Ein ausführlicher Artikel mit dem Titel : "Showdown am Checkpoint Charlie"
    http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,363344,00.html


    Ist gerade das oberste Thema auf Spiegel-Online. ich sehe nächsten Dienstag schon das Medien aufgebot und den Eklat, der bei einer Räumung ausbrechen würden. :nono:

  • Auch wenn die BAG Bankaktiengesellschaft rein juristisch betrachtet das Recht auf ihrer Seite hat, so ist das Vorgehen doch ziemlich unklug. Statt auf den Paragraphen zu beharren, sollte man sich besser mit den Mahnmalsbefürwortern einigen. Das wäre die beste Werbung für die Bank, und das auch noch gratis!


    Den Image-Schaden, den die Bank bei einer Zwangsräumung erleiden wird, kann keine noch so teure Werbekampagne wieder wettmachen. Das hat wohl in den Führungsetagen noch keiner verstanden. :nono:


    In der Welt vom 2.Juli dazu folgende Artikel:


    Ketten für das Mauer-Mahnmal


    Gedenkstätten-Leiter für Mahnmal

  • eosander: Es gibt so eine ganz merkwürdige Mentalität, die hier in Berlin sehr oft festzustellen ist: Da wird eine befristete Nutzung vereinbart und dann seitens der Nutzer nicht eingehalten. Siehe Hildebrandts Kreuze, siehe diese Bilder am Bundesfinanzministerium etc. Kein vernünftiger Investor dieser Stadt würde heute so einer befristeten Nutzung überhaupt noch zustimmen, wenn er an diese Vorfälle denkt.
    Die Bankgesellschaft hat Frau Hildebrandt das Grundstück freundlicherweise befristet zur Verfügung gestellt und das sollte aller Ehren wert sein. Jetzt hat diese Bank aber den schwarzen Peter, weil sie die Einhaltung der Vereinbarung verlangt. Juristisch kommt Frau Hildebrandt natürlich nicht durch und um ihre Privatshow zu retten, scheucht sie jetzt die halbe Welt auf und inszeniert diese Empörung darüber, dass Verträge einzuhalten sind. Meines Erachtens ist ihr Verhalten widerwärtig!


    Edit: Nach Angaben der Morgenpost geht es hier zwar nicht um eine befristeten Vertrag, nichts desto trotz aber um eine Zwischennutzung, die regulär gekündigt wurde. Wer wird nach diesem Theater bei solchen Zwischennutzungen noch mitmachen wollen?

  • Ich kann die Frau auch nicht ausstehen, ist ja nicht das erste Mal, dass sie sich so penetrant in den Vordergrund drängt.

  • Das Tier: Betreibt sie eigentlich immer noch diese Privatgedenkstätte für ihren verstorbenen Mann in dem Checkpoint-Häuschen?

  • Zitat von eosander

    Den Image-Schaden, den die Bank bei einer Zwangsräumung erleiden wird,



    Bei mir wäre es eher ein Imagegewinn ;)

  • @ Manuel


    Ich glaube schon. Ich kann mich auch noch lebhaft erinnern wie sie die Schauspielstudenten, die sich mit Uniformen für Touristen fotografieren lassen haben, "attackiert" hat.

  • Vor allem ließ sie seinerzeit doch die Checkpoint-Baracke mit Folien verhüllen, um das Andenken an ihren Mann zu schützen.


    Dazu gab es einen interessanten Artikel in der Berliner Morgenpost.


    Genau über solche Possen muss man sich m.E. vorher informieren, bevor man sich zustimmend hinter diese Frau stellt.


    Davon mal abgesehen ist das Mauergedenken, bzw. der Anspruch einiger daran, aber auch durchaus ein Problem. Es sollte eigentlich klar sein, dass die Mauer weitgehend weg musste, auch wenn einige das heftig kritisieren. Der Anblick konnte wirklich keinem zugemutet werden und die Stadt musste ja gerade "zusammenwachsen". Ich fand die Idee gut, ein Band quer durch Stadt zu ziehen, wo die Mauer stand und sie somit zu dokumentieren. Auch ein daran angeschlossener "Mauerpfad" mit Hinweistafeln. - Leider ist das nur teilweise umgesetzt worden.


    Für mich beeindruckend sind übrigens die Kreuze am Reichstag. Mehr aussagend, als irgendwelche sinnentleerten Zentralgedenkstätten.

  • Zitat von Manuel

    Es sollte eigentlich klar sein, dass die Mauer weitgehend weg musste, auch wenn einige das heftig kritisieren. Der Anblick konnte wirklich keinem zugemutet werden und die Stadt musste ja gerade "zusammenwachsen".


    Es geht nicht darum, dass die "Mauer weitgehend weg musste". Es geht darum, dass die Mauer so total und komplett abgerissen wurde, ohne an zentraler Stelle ein Denkmal oder eine Art Museum einzurichten! Das, was jetzt von diesem ja in der Tat ziemlich einzigartigen und derart mit Geschichte beladenen Bauwerk nur ein paar Meter noch stehen und das auch noch sehr dezentral (und dort, wo die Mauer keinen derart bedeutungsvollen Status hatte, wie bspsw. am Checkpoint Charlie). Dass das versäumt wurde, steht außer Frage - und genau das nutzt diese kaum ertragbare Person mit ihrem prätentiösen Kreuz-Gedöns aus!


    Übrigens kann gerade in dem Andenken an diese Mauer eine Stadt besser zusammenwachsen.

  • Es gibt ja noch die East Side Gallery und die Gedenkstätte an der Bornholmer Straße (finde ich aber nicht so gelungen). Die Mauer wurde hier zwar verfremdet aber als Denkmal kann man sie betrachten.

  • Ich denke vor allem der East-Side-Gallery könnte da eine tragende Rolle zukommen. Jetzt liegt sie noch einfach am Spreeufer, aber wenn tatsächlich mal Die Arena gebaut wird, wird auch das Stadtquartier kommen. Und wenn man bedenkt, die East-Side-Gallery mit ihren 1, nochwas Km würde am Potsdammer Platz stehen, hätten wir schon heute ein sehr eindrucksvolles Mahnmal. Ich bin bloß der Meinung, man müsste mehr tun, um die E-S-G zu erhalten, z.B. wäre ich dafür die Teile in einer Art Vitrinen einzuschließen. Im Zuge des Arena Baus werden ja eh Teile rausgeschnitten und mit Glas in den Boden integriert, in eine Art Park. Ich finde, dass wäre schonmal recht angemessen. ich kann mir den Medien Rummel, den Madame Hildebrandt morgen veranstaltet schon richtig vorstellen, ich wette sie stellt sich vor nen Bagger und lässt sich verhaften.... :nono:

  • Endlich ist die Sache vorbei! Die Frau ist a einfach unerträglich! OK, wenn die Hildebrandt ein Denkmal will, soll sie meintewegen eins bekommen, aber kann sie sich nicht an Abmachungen halten? Und dann Kommentare wie "Die Opfer sterben ein 2tes Mal!" oder so...Ist doch kein Friedhof, sondern nur willkürlich angeklebte Namensschilder...


    Man könnte ja auf einem der Grundstücke eine "Mauerkirche/-kapelle" bauen, in der man den Opfern gedenken kann! ;) Ist bestimmt schöner anzusehen, als diese schwarzen Kreuze, die sich in die Stadtstruktur eindrengen.

  • "Kultursenator Flierl legt Zeitplan für Checkpoint Charlie vor


    Berlin (dpa/bb) - Der Berliner Kultursenator Thomas Flierl (PDS) hat einen Zeitplan für sein Konzept der Neugestaltung am Checkpoint Charlie vorgelegt. In etwa drei Wochen sollen um das Gelände, auf dem bis Anfang dieser Woche die Mauerkreuze von Museumschefin Alexandra Hildebrandt standen, zwei insgesamt 360 Meter lange und drei Meter hohe Bauzäune gezogen sein, sagte Flierl dem «Tagesspiegel» (Freitag). Bis spätestens 22. Oktober solle dann die angekündigte Freiluftausstellung auf dem Gelände fertig sein."


    "Für sein geplantes Museum des Kalten Krieges stellte Flierl in Aussicht: "Das kann auch schon vor 2011 fertig sein." Einen Investor für seine Vorhaben nannte er nicht."


    http://morgenpost.berlin1.de/c…07/08/bezirke/765135.html


    Ausserdem:


    "Flierl kämpft für die Mauer
    Bezirk Mitte will Originalstück am Nordbahnhof für Sportanlage abreißen"


    "Kultursenator Thomas Flierl (PDS) sieht sein Gedenkstättenkonzept gefährdet: In einem Schreiben an Mittes Bezirksbürgermeister Joachim Zeller (CDU) protestiert Flierl vehement gegen den Beschluß des Bezirksamtes Mitte, einen Teil des original Mauerstreifens für eine geplante Sportanlage am Nordbahnhof abzureißen. "Wer hier einem Abriß das Wort redet (...), zerstört die letzte Chance von Berlin im Rahmen eines umfassenden Konzeptes die flächenhafte Dimension des Mauerregimes darzustellen"."


    http://morgenpost.berlin1.de/c…07/08/bezirke/765136.html