Es ist auf jeden Fall ein Quantensprung nach vorne, wobei man ja ehrlich sagen muss, dass es schlimmer ja eigentlich nicht mehr ging.
Positiv finde ich, dass man sich bemüht hat, so etwas wie eine hanseatische Architekturhandschrift aufzugreifen und weiter zu entwicklen.
Leider muss ich sagen, dass es weithin beim Versuch gebleiben ist. Es ist irgendwie durchschnittliche und ordentliche Architektur, die niemandem weh tut, mit der sich sowohl Anhänger der Moderne wie auch des traditionellen Städtebaus irgendwie arrangieren könne, aber das ist auch schon das Problem. Im Autobau würde man sagen: And the Winner is "der Golf".
Ja, der Golf ist solide, aber eben auch langweilig und ohne Ecken und Kanten. Und genau das fehlt hier. Es ist nix, wo man davorsteht und sagt: Hey, das sieht ja super aus, krass. Es ist eben da. Und ich hätte mir gewünscht, dass man etwas mutiger gewesen wäre. Gerade beim Tor- oder Eckhaus, keine Ahnung wie man das nennen soll, da hätte eine akzentuierte Architektursprache wirklich einen tollen Effekt setzen können. In Bremen ist man diesen Schritt ja bei einem Bankneubau gegangen. Gerade der hanseatische Backsteinbau würde sich für eine leicht expressionistische Auslegung der Architektur prima eignen. Leider war man hier nicht so mutig.
Naja. Bleibt zu hoffen, dass vielleicht zur Abwechslung mal positiv nachgearbeitet wird. Während sonst ja oft noch abgespeckt wird, würde ich mir wünschen, man würde im Nachgang noch das ein oder andere raffinierte Detail setzen. Bei der Baumasse ist ja durchaus Platz für etwas mehr Wagnis!