Man erweist der "Moderne" (Nachkriegsarchitektur des 20. Jh) einen Bärendienst, wenn man kommenden Generationen ausgerechnet das als typischen Vertreter erhalten möchte. Weder ist es ein wortwörtlich typischer Vertreter, im Sinne von repräsentativ für das Gros der Archtiektur dieser Zeit, noch ist es aus sich heraus als Solitär in irgend einer Form markant oder erhaltenswert. Wenn ein paar weniger Etagen übereinander gestapelt wären, dann wäre der Bau auch schon längst geräuschlos abgerißen worden, da bin ich mir sicher.
Sowas wie der Breitscheidplatz in Berlin mit seinen Bauten drumherum (Bikinihaus, Zoopalast-Kino, Europacenter [als Vertreter der Hochhäuser], nicht zuletzt auch der Umgang mit der Kriegsruine der Gedächtniskirche) sind zB repräsentativ für westdeutsche Wiederaufbauarchitektur, sowohl stilistisch wie auch als Solitärbeispiel.
Ich kenne mich in Hamburg nicht genug aus, um dortige Beispiele benennen zu können, aber ich denke ihr kennt umgekehrt auch als Hamburger die beiden von mir genannten Beispiele. Wenn ihr meine hier gerade genannten und jeweils mit einem Bildlink versorgten Beispiele anschaut, könnt ihr dann wirklich diese Gebäude am Klosterwall in Hamburg in die selbe Kategorie subsumieren? Zumal es dabei bleibt, dass in den Jahrzehnten nach Erbauung massivste Veränderungen am Erscheinungsbild usw. vorgenommen wurden. Das ist normalerweise ein absolutes no-go Ausschlußkriterium für den Denkmalschutz, zumindest wenn ich den die Denkmalschützer beim Worte nehme, die mit dieser Begründung haufenweise noch erhaltenen Gründerzeitbauten den Denkmalschutz verweigert haben.
Wenn dann noch Sanierungsstau und funktionale Obsoleszenz hinzukommen sehe ich von allen sachlichen Aspekten aus eigentlich nur eine mögliche Schlußfolgerung: Abriß.