Johann Kontor / Quartier am Klosterwall [realisiert]

  • auch grad gelesen
    nun wird sich noch zeigen, ob der Abriss gegen das Denkmalamt durchgesetzt werden kann.

  • Architekt Volkwin Marg kritisiert die Pläne der Stadt die City-Hochhaeuser abzureissen.


    Bericht


    Stattdessen willl er dort Wohungen. Na klar, er muss ja dann in den verlaermten Bauten neben Bahn und Hauptverkehrsstrasse auch nicht wohnen und sich die niedrigen Decken auf den Kopf fallen lassen, sondern guckt ja stattdessen entspannt aus seiner Villa auf die Elbe. Ich finde es immer 'toll' wenn reiche Architekten solche Nachkriegs-Krebsgeschwuere wie die City-Hochhaeuser um jeden Preis als 'Denkmal' erhalten wollen - vor allem solche, mit deren negativen Auswirkungen sich dann im Alltag der Otto-Normalbuerger auseinandersetzen darf und nicht der feine Herr 'Star-Architekt'.


    Ausserdem verschwurbelt sich Herr Marg dann noch darin, dass Backstein als Baumaterial wegen der 'Nazi' Vergangenheit 'kontaminiert' gewesen sein soll. Soso... Es wird wohl langsam mal Zeit Volkwin Marg ins betreute Wohnen zu ueberfuehren anstatt ihm immer wieder ein oeffentliches Forum zu geben...

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • @ Midas


    Aus dem verlinkten Artikel: "Abrissgegner verweisen jedoch darauf, dass die Häuser seit 2013 als Beispiel der Postmoderne unter Denkmalschutz stehen."


    Gehe ich recht in der Annahme, dass das "Hamburger Abendblatt" in der Hansestadt nicht als Referenz für Fragen der Architektur gilt? ;)

  • ^ Das Blatt oder die Abrissgegner, die das Blatt womöglich 1:1 zitiert. Die Postmoderne Architektur (mit der ich übrigens irgendwie aufgewachsen bin) hat die Moderne abgelöst, zu der die Häuser gezählt werden müssten. Postmoderne ist wirklich etwas anderes.


    Ein herausragendes Beispiel der Moderne sind die Häuser bestimmt auch nicht, entstanden in einer Zeit, in der die Moderne wie hier nur noch massiv kopiert wurde. Da Hamburg richtige Innovationen zu schützen hat, darf man den Denkmalschutz nicht zum Bewahren jeder aus opportunen Gründen genehmen Bruchbude missbrauchen und gleichzeitig verwässern. Genausogut könnte man die hier beschriebenen Parolen alles enteignen durch alles unter Denkmalschutz stellen ersetzen, schon wird genauso absurd. Möchten manche warten, bis die Bauten wie die Esso-Häuser sich als statisch instabil erweisen?

  • Joern Walter gegenüber dem Abendblatt.


    "Ich kann nicht verstehen, dass die City-Hochhäuser geschützt sind, (...)".


    Tatsächlich dürfte er in diesem Fall die Meinung einer Mehrheit in Hamburg teilen.


    Artikel

  • Man hätte lieber das BP Gebäude in der City Nord retten sollen. Das Gebäude ist bei weitem interessanter als die Klosterwallbauten.

  • ^^ Stimmt. Und vor allem richtet das in der auf Solitaere ausgelegten City-Nord auch keinen staedtebaulichen Schaden an. Im Gegensatz zu der stadt-strukturellen Katastrophe, welche die City-Hochhaeuser im Kontorhausviertel, an einer der Eintrittspforten zur Hafencity, darstellen.

  • Ich habe als Außenstehender ein bischen das Gefühl, dass jene hamburger Architektur, die für mich natürlich sehr fremd und ungewohnt ist aber für Hamburg ganz alltäglich, nämlich Klinker, sehr dunkle Brauntöne, gedeckte Farben, etc. als "althergebracht" gilt und man sich quasi an alles klammert, was anders ist. Aus Prinzip. Die alte Fassade mit ihren weithin sichtbaren weißen Kacheln war natürlich "anders" als Klinker & dunkelbraunes Alublech an der Fassade, wie halt sonst typischerweise Gebäude speziell in Hamburg aussehen. Aber ist das alleine schon ein Prädikat? Würde es als erhaltenswert gelten, wenn Hamburg wie zB München generell sehr viel hellere Fassaden im Stadtbild hätte?


    Wenn nicht, dann ist es auch nicht erhaltenswert. Baudenkmäler müssen aus sich heraus erhaltenswert sein, aus ureigenen Qualitäten des Entwurfs, nicht aus einer reinen "Andersartigkeit" wegen, die eben für sich genommen kein Prädikat ist. Weiterhin frage ich mich ohnehin wie man ein sehr junges Gebäude (architekturgeschichtlich gesehen) unter Denkmalschutz stellen kann, was gar nicht mehr im Originalzustand vorhanden ist? Spätestens das kann ich mit den sachlichen Denkmalschutzkriterien, die mir bekannt sind, nicht mehr in Deckung bringen. So manches hübsche Gründerzeitgebäude wurde in Deutschland schon abgerißen, mit der Begründung nicht denkmalschutzwürdig weil nicht mehr im Originalzustand (weil man mal die Fenster ausgetauscht und andere Instandhaltungsarbeiten ausgeführt hat und sich zwischenzeitlich halt Materialien und Arbeitstechniken der Handwerker geändert hatten, ohne aber umstürzende Änderungen am Erscheinungsbild vorzunehmen). Ich versteh einfach nicht, wieso speziell das jetzt denkmalschutzwürdig sein soll. Selbst wenn es der Ursprungsentwurf gewesen sein mag, der ist doch gar nicht mehr sichtbar. :confused:

  • Ich habe als Außenstehender ein bischen das Gefühl, dass jene hamburger Architektur, die für mich natürlich sehr fremd und ungewohnt ist aber für Hamburg ganz alltäglich, nämlich Klinker, sehr dunkle Brauntöne, gedeckte Farben, etc. als "althergebracht" gilt und man sich quasi an alles klammert, was anders ist. Aus Prinzip. Die alte Fassade mit ihren weithin sichtbaren weißen Kacheln war natürlich "anders" als Klinker & dunkelbraunes Alublech an der Fassade, wie halt sonst typischerweise Gebäude speziell in Hamburg aussehen. Aber ist das alleine schon ein Prädikat? Würde es als erhaltenswert gelten, wenn Hamburg wie zB München generell sehr viel hellere Fassaden im Stadtbild hätte?

    Ich glaube damit hat das eher nichts zu tun. Roter Klinker ist im Hamburger Stadtbild viel weniger dominant, als außerhalb der Stadt gemeinhin geglaubt wird. Mit der Speicherstadt, dem Kontorhausviertel und einigen Wohngegenden der 20er, 30er und 50er Jahre wurde Baugeschichte geschrieben. Aber es gibt eben auch das "weiße Hamburg" aus der Zeit zwischen 1850 und 1918. Und die Zeit ab den 60ern, die überwiegend denselben gesichtslosen 0815-Quark hervorgebracht hat wie im Rest des Landes.

    Einmal editiert, zuletzt von HelgeK ()

  • ^du mißverstehst mich. Ich meine damit keine von Hamburgern möglicherweise als traditionell empfundene Bauweise mit spezifischem rotem, gebranntem "echten" Klinker. Sondern genauso die Wohnanlagenriegel mit Abstandsgrün, die in Hamburg dann halt in so einem gelblich-braunen Fassadenklinker/Kachel (und sei er nur einer Dämmung vorgeschalt) verkleidet sind, zigfach flächendeckend in Hamburg selbst gesehen. Die in Berlin und besonders weiter im Süden dagegen nicht in Klinker- sondern in Putzoptik gehalten sind. Schau dir die Fotodokumentationen zur Hafencity an, allesamt sehr, sehr dunkle Fassaden. Schau dir im Vergleich andere aktuelle innerstädtische Neubauviertel in München, Stuttgart oder auch Frankfurt an. Eine insgesamt sehr, sehr dunkle Farbgebung ist für mich zumindest als Außenstehender, der das nicht tagtäglich kennt, extrem augenfällig: Hamburg mag Klinkeroptik (in allen Erdtönen) oder alternativ sehr dunkle Fassaden, bei anderen Materialien.


    Und da stach dieses prominent sichtbare Ensemble natürlich enorm heraus, besonders der Ursprungsentwurf mit gar weißen Kacheln. Das war zumal in der Nachkriegszeit mit Sicherheit ein ganz besonderer "Bruch" mit lokalen Bautraditionen (ich vermute stark, dass es schon damals nicht sonderlich populär in der allgemeinen Bevölkerung war?) und allein das mag das Gebäude in den Augen vieler Architekturinteressierter schon erhaltenswert machen. Das ist mein Gedankengang. Kann sein, dass ich mich damit verrenne. Aber irgendeine Ursache muss es doch haben, dass einige Architekturinteressierte vehement dieses offenkundig weder populäre noch in Originalsubstanz dastehende Gebäude unbedingt erhalten wollen. Besonders aus letzterem Umstand kann ich die Ursache dafür eigentlich nur in der Entstehungszeit und Genese des Gebäudes suchen (ich wollte nicht "historische Bedeutung" sagen, das wäre etwas übertrieben für einen Zweckbau).

  • ^^ Stimmt. Und vor allem richtet das in der auf Solitaere ausgelegten City-Nord auch keinen staedtebaulichen Schaden an. Im Gegensatz zu der stadt-strukturellen Katastrophe, welche die City-Hochhaeuser im Kontorhausviertel, an einer der Eintrittspforten zur Hafencity, darstellen.


    Zum Vergleich:
    City-Hochhäuser:
    + Waren ein Symbol des Aufbruchs "Hamburg wird zu Chicago"
    - sehr günstige/billigste Ausführung
    - schlechte Raumaufteilung, extrem schmale Gänge
    - kein Vorbildcharakter, weder im nahen Umfeld noch Bundesweit
    - keine Verankerung in das Umfeld


    = Abriss ist kein baulicher Verlust für die Gegend.


    BP Zentrale:
    + Wettbewerbssieger gegen Entwürfe diverse bekannte Architekten der damaligen Zeit, u.a. Alvar Aalto, Eiermann etc
    + Innovativer, wegweisender Bau seiner Zeit: neuartiges Konzept für Großraumbauten, Hexagon als ideale Raumkonzeption für Großraumbüros
    + Gebäudestruktur als Benzolring, nimmt Bezug auf das verkaufte Produkt auf
    + hochwertige Ausführung, die Waschbetonfassade war das Ergebnis eines Wettbewerbs, die Fassade ging als Gewinner in einem Langzeit und Belastungstest hervor
    + aufwendige Innenraumkonzepte mit verschiedenen aufwendigen Farbkonzepten
    + Vorbildwirkung für die gesamte City Nord
    + Vorbildwirkung im deutschsprachigen Raum, weitere Bauten mit hexagonalem Baukörper wurden gebaut
    - war jahrelang nicht genutzt


    = Abriss beeinträchtigt die City Nord in ihrer Gesamtkonzeption. Ein Bau mit Vorbildwirkung geht verloren.

  • ^ich habe mich auch mal in die beiden Gebäude eingelesen im Netz, aber eigentlich sind die Bilder schon ausreichend. Die hier sog. BP Zentrale ist ganz ganz augenfällig ein prototypischer Vertreter einer inzwischen vergangenen Zeit. Die Zeit nach dem Krieg, als wieder Wohlstand herrschte, aber auch noch grenzenloser Fortschrittsglaube, den wir ja nicht mehr haben (die Ära der Mondlandung, Atomkraft, Einwegkameras und generell viel ausgeprägteren Wegwerfkonsums als heute).


    Wo man trutzige Gebäudekomplexe in die Landschaft setzte, die im Innern ähnlich einer Raumstation entworfen wurden, kleine beinahe autarke Städte, mit offenen Raumfluchten im Inneren wo man Farne runterwachsen ließ, jeden Schritt dämpften dicke Teppichböden und natürlich gab es riesige Fenster, die man aber nicht öffnen sollte, es war ja alles vollklimatisiert. Steingewordener, unerschütterlicher Technik- und Fortschrittsglaube. Bis hin zum automobilzentrierten Lebenskonzept, vgl. das selbstbewusst in die Architektur integrierte riesige Parkdeck.


    Ja selbst die sechseckige Wabenstruktur ist typisch für diese Zeit, in der man noch deutlich mehr als heute mit geometrischen Formen experimentierte (heute dominiert der rechte Winkel - "wieder" muss man sagen, so war es auch bis zu dieser Ära ja eigentlich immer, Stuckdekoration on top hin oder her, in gewisser Weise war diese Ära architektonisch wesentlich innovativer und fortschrittlicher als unsere derzeitige!).


    In jeder Hinsicht wäre das ein für mich unzweifelhaft erhaltenswürdiges Gebäude gewesen, was mit einer den Ursprungsentwurf respektierenden und wieder frisch herausschälenden Kernsanierung auch sehr populär gewesen wäre, da bin ich mir sicher. Und von dem wir vielleicht wieder neu lernen könnten, was modernes Bauen in einer modernen Stadt heißt - in gewisser Weise waren Gebäude dieser Art, von denen es insgesamt nicht sehr viele gab, ihrer Zeit (zu) weit voraus und wurden noch nicht "verstanden".


    All das vermag ich in diesen Klosterwallgebäuden nicht zu erkennen, nichts davon.

  • - Ihre Grundrisse (mies) und Deckenhoehen (extrem nieddrig) sind nicht mehr marktfaehig.


    - Durch die Skelettbauweise lassen sich die Grundrisse sehr gut anpassen und die Deckenhöhe ist völlig ausreichend.


    - Ihre Materialitaet ist banal und kollidiert mit der Backstein-Architektursprache des Kontorhausviertels.


    - Wenn Du die Fassade meinst, ist es eine Sünde aus den 70er Jahren und lässt sich Rückgängig machen. Der City-Hof sollte wieder eine weiße Fassade bekommen, damit er wieder das repräsentiert, was er repräsentieren sollte: Den Aufbruch in eine neue Zeit.


    - Ihre Bausubstanz ist schlecht und ueberdies marode.


    - Du bist Bausachverständiger? Wo ist das Gutachten? Die Substanz ist einwandfrei!


    - Ihre staedtebauliche Form ist unmassstaeblich und verkehrt. Die innenliegende Passage mit ihren zahlreichen Barrieren hat nie funktioniert. Sie erfuellen keinerleie 'raumbildende' Funktion entlang der 'Museumsachse' und somit zur Hafencity.


    - Was ist denn der Massstab? Die Passage ist komplett barrierefrei zu erschliessen und hat sehr wohl einmal funktioniert. Und zwar genauso wie der damalige OD Hebebrand sich es am Modell vorgestellt hat: Nach Feierabend strömten die Hafenarbeiter aus der Speicherstadt in Richtung Hbf. Auf den Weg konnten sie einkaufen oder zum Bier trinken einkehren. Dann kam jedoch die Umstrukturierung der Hafenwirtschaft und die "Laufkundschaft" wurde weniger. Aus Richtung Norden betrachtet war es für die Ladenpassage natürlich ungünstig, weil es im Süden kein wirkliches Ziel gab. Vielleicht noch die Markthallen. Nun gibt es aber Ziele noch und nöcher und ich bin davon überzeugt, dass die Passage heute besser funktionieren würde, wenn man den nördlichen Zugang nicht mit Containern verstellt und nicht alles systematisch heruntergewirtschaftet hätte. Und warum sollte man an dieser Stelle einen Raum bilden? Ermöglicht die aufgelockerte Bauweise doch schöne Einblicke in das Kontorhausviertel. Die Passage wäre mit Nutzern aus dem kulturellen und kreativen Bereich, gemixt mit Gastronomie, ein großer Gewinn für die Museumsmeile. So sieht es auch der Direktor der Deichtorhallen.


    - Sie sind bis auf ein paar gammelige Laeden komplett monostrukturell.


    - Kann man leicht ändern. Was meinst Du mit gammelig?


    - Sie sind ein energetischer Albtraum.


    - Das waren das Unilever-Hochhaus und das Hamburg-Süd-Hochhaus auch.


    - Sie sind (nehme ich an) brandschutz- und arbeitsschutztechnisch ein Albtraum.


    - Du träumst scheinbar sehr schlecht.


    - Sie funktionieren durch ihre Ost-West-Scheiben-Ausrichtung kaum als Laemschutz zwischen Kontorhausviertels und Bahntrasse.


    - Ich habe noch nie eine Bahn im Kontorhausviertel gehört. Höchstens ein bisschen Autorauschen vom Klosterwall. Mir würde aber nie im Traum einfallen, deshalb ein neues Gebäude zu errichten. Ich würde versuchen das Problem an der Wurzel zu packen...


    Also bitte - reisst diesen Scheiss endlich ab und baut ein gemischtes Quartier in Backsteinoptik, in geschlossener Form, mit einer Kombi-Nutzung aus Wohen, Laeden, Buero, Gastronomue und ggf Hotel!


    - Midas, Mitglied der Wegwerfgesellschaft, Freund der großen architektonischen Würfe, Liebhaber der Backsteintapete, das alles ist doch mit dem Bestand möglich. Selbst die geschlossene Form.


    Die eigentliche Frage (bzw der Aufreger) ist doch nicht, warum der Denkmalschutz jetzt ausgesetzt wird, sondern warum diese Schrott-Immobilien je unter Denkmalschutz gestellt worden sind - von einer Behoerde in der sich ein paar 'Orchideenkinder' und volksdorfer Professoren schon seit Jahren geistig von den realen Beduerfnissen der Hamburger und des modernen Staedtebaus verabschiedet haben.


    - Der Denkmalschutz wird ausgesetzt? Was Du alles weisst, ist der helle Wahnsinn. Hoffentlich wirst Du 2017 zum neuen OD der FHH berufen. Ich denke Du hast Dir nicht mal die Mühe gemacht, Dir das Gutachten der Kulturbehörde/Denkmalschutzamt einmal durchzulesen! Wenn man nicht will, kann man auch nicht verstehen...

    Einmal editiert, zuletzt von blob* ()

  • Durch die Skelettbauweise lassen sich die Grundrisse sehr gut anpassen und die Deckenhöhe ist völlig ausreichend.


    Was eine zeitgemeasse Bueronutzung angeht: Bau mal einen Kabelboden ein, haenge Kuehldecken auf und erklaere den potenziellen Mietern dann mal, warum sie in ihren Bueros leider nicht mehr aufrecht stehen koennen. Nicht umsonst werden dutzendweise juengere Buerohaeuser mit besseren Zuschnitten und Deckenhoehen in Hamburg abgerissen: Weil sie am freien Markt keine Mieter mehr finden.


    Der City-Hof sollte wieder eine weiße Fassade bekommen, damit er wieder das repräsentiert, was er repräsentieren sollte: Den Aufbruch in eine neue Zeit.


    Geht's vielleicht mit noch mehr Pathos?


    Du bist Bausachverständiger? Wo ist das Gutachten? Die Substanz ist einwandfrei!


    Ja, wenn man etwas behauptet und auch noch ein Ausrufezeichen dahinter macht - dann muss das natuerlich stimmen. Wobei Du natuerlich im Gegensatz zu mir der grosse Bausachverstaendige bist ;)



    Was ist denn der Massstab?


    Zum Beispiel das in direkter Nachbarschaft befindliche und zum UNESCO Weltkulturerbe angemeldete Kontorhausviertel... Haette nicht gedacht, dass man (Dir) das noch erklaeren muss.


    Und zwar genauso wie der damalige OD Hebebrand sich es am Modell vorgestellt hat


    Ach. Du meinst den Werner Hebebrand, dessen Planungen neben dem allierten Bombenhagel mit die schlimmsten Zerstoerungen an der Stadt Hamburg verursacht haben? Den Hebebrand der zu den Unterzeichnern des Aufrufes ... "Das zerstörte Erbe darf nicht rekonstruiert werden, es kann nur für neue Aufgaben in neuer Form entstehen." ... gehoert hat, und der der mehr oder weniger alles schleifen wollte was der Krieg in Hamburg nicht zerstoert hatte? Ach so. Das erklaert natuerlich einiges.


    Ausgerechnet Hebebrand als Zeugen fuer 'guten Staedtebau' heranzuziehen ist ungefaehr so als wuerde man einen Serienvergewaltiger zum Frauenbeauftragten machen...


    Und warum sollte man an dieser Stelle einen Raum bilden?


    Zu soviel 'Sachverstand' faellt mir dann ehrlich gesagt auch nichts mehr ein. Wozu sollten Stadtplaner wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof mitten in der Hamburger Innenstadt raumbildend gestalten? Ja wozu eigentlich? Lasst uns doch zur Abwechsung als neue Leitlinie mal Stadtraeume zerstoeren. Super Ansatz! Ganz was Neues. Chapeau!


    Was meinst Du mit gammelig?


    Damit meine ich gammelig.


    Das waren das Unilever-Hochhaus und das Hamburg-Süd-Hochhaus auch.


    Haben die City-Hochhauser eine Vorhang-Fassade? Waere mir neu.


    Midas, Mitglied der Wegwerfgesellschaft


    Ueberkommene, schlechte Gabaeude nach mehr als 60 Jahren abzureissen und durch neue und bseere zu ersetzen ist wohl kaum 'Wegwerfgesellschaft'


    das alles ist doch mit dem Bestand möglich. Selbst die geschlossene Form.


    Unsinn!


    Der Denkmalschutz wird ausgesetzt? Was Du alles weisst, ist der helle Wahnsinn.


    Ob du es glaubst oder nicht: Die Ausschreibung der Finanzbehoerde ermoeglicht ausddruecklich beide Optionen fuer den Grundstueckskaeufer - Abriss oder Erhalt. Damit ist der Denkmalschutz de-facto ausgesetzt, weil der zukuenftige Grundstueckskaeufer den bestand abreissen darf, sofern er sich denn fuer diese Variante entscheidet.

  • ^^Zum letzten Punkt: Andreas Kellner, Chef des Denkmalschutzamtes hat doch im Abendblatt-Interview unmissverständlich dargelegt, dass der Senat entscheidet und mit einer ensprechenden Abriss-Entscheidung der Denkmalschutz ausgehebelt ist und ein Abriss somit gesetz(t) ist.


    In allem andere stimme ich Midas vorbehaltlos zu, es hat selbst ein Bordler, dessen Frau in dem Haus arbeitet/e dokumentiert, dass die Deckenhöhen viel zu niedrig und Arbeitsrichtlinien nicht eingehalten werden können (weiß nicht mehr in welchem Post, aber in diesem Strang).

  • Was eine zeitgemeasse Bueronutzung angeht: Bau mal einen Kabelboden ein, haenge Kuehldecken auf und erklaere den potenziellen Mietern dann mal, warum sie in ihren Bueros leider nicht mehr aufrecht stehen koennen. Nicht umsonst werden dutzendweise juengere Buerohaeuser mit besseren Zuschnitten und Deckenhoehen in Hamburg abgerissen: Weil sie am freien Markt keine Mieter mehr finden.


    Und zeitgemäße Wohnnutzung? Wir wäre es mit einem Wohnheim mit Platz für 400 Studenten und anderen Menschen mit geringen Einkommen?


    Geht's vielleicht mit noch mehr Pathos?


    Geht es noch Geschichtsvergessener?


    Ja, wenn man etwas behauptet und auch noch ein Ausrufezeichen dahinter macht - dann muss das natuerlich stimmen. Wobei Du natuerlich im Gegensatz zu mir der grosse Bausachverstaendige bist ;)


    Ich kann Dir auch vier Ausrufezeichen geben, eines für jede Hochhausscheibe !!!!


    Zum Beispiel das in direkter Nachbarschaft befindliche und zum UNESCO Weltkulturerbe angemeldete Kontorhausviertel... Haette nicht gedacht, dass man (Dir) das noch erklaeren muss.


    Hmm, müssen wir das Deichtorhaus und den Spiegelneubau dann auch bald abreissen? Der City-Hof ist zudem Teil des Kontorhausviertels und hätte eigentlich auch Teil der Bewerbung sein müssen...


    Ach. Du meinst den Werner Hebebrand, dessen Planungen neben dem allierten Bombenhagel mit die schlimmsten Zerstoerungen an der Stadt Hamburg verursacht haben? Den Hebebrand der zu den Unterzeichnern des Aufrufes ... "Das zerstörte Erbe darf nicht rekonstruiert werden, es kann nur für neue Aufgaben in neuer Form entstehen." ... gehoert hat, und der der mehr oder weniger alles schleifen wollte was der Krieg in Hamburg nicht zerstoert hatte? Ach so. Das erklaert natuerlich einiges.


    Ja, genau der Hebebrand, der im damaligen Zeitgeist gehandelt hat und dessen Erbe jetzt von Leuten wie Dir zerstört wird. Denk mal nach! Deine Nachfahren werden so über Jörn Walter denken, wie Du jetzt über Hebebrand denkst.


    Ausgerechnet Hebebrand als Zeugen fuer 'guten Staedtebau' heranzuziehen ist ungefaehr so als wuerde man einen Serienvergewaltiger zum Frauenbeauftragten machen...


    Jetzt ist das Niveau ganz tief gesunken.


    Zu soviel 'Sachverstand' faellt mir dann ehrlich gesagt auch nichts mehr ein. Wozu sollten Stadtplaner wenige hundert Meter vom Hauptbahnhof mitten in der Hamburger Innenstadt raumbildend gestalten? Ja wozu eigentlich? Lasst uns doch zur Abwechsung als neue Leitlinie mal Stadtraeume zerstoeren. Super Ansatz! Ganz was Neues. Chapeau!


    Dann denk noch mal darüber nach. Was für ein Schwachsinn, den Raum dort zu fassen. Diesen Verkehrsraum, den Deichtorplatz der gar kein Platz mehr ist. Verstehe es doch bitte, nicht der City-Hof ist das Problem, sondern die Situation drum herum… Außerdem wird diese Lauflage auch erst dann funktionieren, wenn man den Hauptbahnhof in Richtung Süden öffnet.


    Damit meine ich gammelig.


    Weil sie nicht Deiner genormten Welt entsprechen?


    Haben die City-Hochhauser eine Vorhang-Fassade? Waere mir neu.


    Haben Klinkergebäude eine Vorhangfassade? Nein, trotzdem ist es kein Problem Sondermüll und Klinkertapete ranzuklatschen, um sie energetisch zu sanieren. Ohne jegliches Gefühl dafür, dass man dafür auch Energie aufwenden muss. Aber das ist ein andere Geschichte...


    Ueberkommene, schlechte Gabaeude nach mehr als 60 Jahren abzureissen und durch neue und bseere zu ersetzen ist wohl kaum 'Wegwerfgesellschaft'


    Da hast Du recht. Aber der City-Hof ist nach wie vor gut und eine Resource, die man noch nutzen kann.


    Unsinn!


    Doch!


    Ob du es glaubst oder nicht: Die Ausschreibung der Finanzbehoerde ermoeglicht ausddruecklich beide Optionen fuer den Grundstueckskaeufer - Abriss oder Erhalt. Damit ist der Denkmalschutz de-facto ausgesetzt, weil der zukuenftige Grundstueckskaeufer den bestand abreissen darf, sofern er sich denn fuer diese Variante entscheidet.


    Aha, de-Facto! Dieses Bauwerk ist aber nach wie vor in der Liste der Denkmäler geführt und diese Ausschreibung ist der eigentliche Unsinn. Die FHH sollte sich lieber zweimal überlegen, ob sie hier ein Exempel für alle privaten Denkmaleigentümer statuiert ! ! ! !


    PS: Am kommenden Samstag hättest Du die Möglichkeit Deinen Horizont ein klein wenig zu erweitern. Weitere Informationen findest Du hier.

    Einmal editiert, zuletzt von blob* () aus folgendem Grund: Was vergessen

  • Und zeitgemäße Wohnnutzung? Wir wäre es mit einem Wohnheim mit Platz für 400 Studenten und anderen Menschen mit geringen Einkommen?

    Der Standort ist doch lärmtechnisch für Wohnnutzung denkbar ungünstig. Die Konsequenzen wären nicht zu öffnende Schallschutzfenster + Aircon oder die Errichtung einer Glashülle (ähnlich Zürich-Haus an der Willy Brand-Str. - dann dürfte man aber nicht mehr mit Denkmalschutz argumentieren). Um das Ganze für Menschen mit geringen EInkommen irgendwie bezahlbar zu machen, müssten erhebliche Mittel durch die Stadt zugeschossen werden. Heraus käme trotzdem nur eine dürftige Wohnqualität. Hast Du Dir mal die Gebäude von innen angesehen? Meine Frau arbeitet dort, entsprechend bin ich ab und an mal zu Besuch. Die Wirkung der niedrigen Decken und das mangelnde Tageslicht sind deprimierend. Die Blöcke sind für mich in keiner Weise ein Vorreiter der Moderne - sondern einfach nur architektonischer Murks.