Historische Ansichten

  • ...am schlimmsten hats aber die Deutsche Oper erwischt oder ? Dieser "Neubau" hat diesen Namen nicht verdient imo...

  • ^^ wow so nen mist gibt es nicht ma in Osteuropa :D


    @topic, es ist wirklich traurig was aus Berlin geworden ist, es ist aber auch eine Warnung an allen was passieren könnte wenn man jemanden wie Hitler wählen würde. Trotzdem finde ich unverschämt wie an manche Stellen bei den wiederaufbau bestimmte Sachen nicht respektiert wurden. Am idealstens wäre die wichtigste (markanteste) Stadteile nach alten Styl wiederaufzubauen.

  • Zitat von Stevan

    Trotzdem finde ich unverschämt wie an manche Stellen bei den wiederaufbau bestimmte Sachen nicht respektiert wurden.


    Das war eigentlich nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich logisch. Es musste ohne Geld wieder die weitestgehende Funktion wiederhergestellt werden. Und Geld ist heute noch immer nicht vorhanden - ich fände es pervers, wenn für Abermilliarden diese funktionierenden Bauten abgerissen würden, um dafür alte Prunkbauten wiederauferstehen zu lassen.


    Im übrigen hat Berlin noch heute mehr als genug schöne Viertel zu bieten - muss ja nicht gleich die ganze Stadt mit alten Prunkbauten protzen.

  • Zitat von yyyves

    ...am schlimmsten hats aber die Deutsche Oper erwischt oder ?


    Finde sie von Innen aber recht gelungen, nicht nur funktionell.

  • Naja, die Deutsche Oper ist eigentlich nur ein Teilneubau. Wenn man irgendwann mal die ganzen Architekturideologien aus den Köpfen hat und sich dazu durchringen kann, auch Gründerzeitler zu rekonstruieren, kann man ja vielleicht den Nachkriegsbestand rückbauen und die gründerzeitlichen Teile wieder ergänzen.

  • Zitat von stativision

    Das war eigentlich nach dem zweiten Weltkrieg ziemlich logisch. Es musste ohne Geld wieder die weitestgehende Funktion wiederhergestellt werden. Und Geld ist heute noch immer nicht vorhanden - ich fände es pervers, wenn für Abermilliarden diese funktionierenden Bauten abgerissen würden, um dafür alte Prunkbauten wiederauferstehen zu lassen.


    Im übrigen hat Berlin noch heute mehr als genug schöne Viertel zu bieten - muss ja nicht gleich die ganze Stadt mit alten Prunkbauten protzen.


    ja, das stimmt, es war "logisch", aber meinerseits wurde ich da lieber an die wichtigere (zerstörte) Gebieten lieber Grünflächen einrichten die etwa 20-30 Jahre "dauern" würden bis man genug Kapital hat um das altes zu erneuern. Viele Leute unterschätzen macht des Architektur und Tourismus, Berlin könnte viel atraktiveres Standort sein wenn man solche schöne Bauten im Zentrum hat. Außerdem gab es bestimmt sehr viel Platz außer diese Zentralgebieten um die klotzbetonbauten zu einrichten.

  • @stativ: :D ich glaub da hast du recht. ;)


    Am traurigsten finde ich eigentlich den Anhalter Bahnhof, da steht ja heute noch der vorderste Teil vom Eingangsteil, und das lässt erahnen, wie groß und anmutig der Bahnhof war. :nono:


    mir ist noch ein Beispiel eingefallen: Der Karstadt am Hermannplatz:
    hab leider keine eigenen Bilder, deshalb hier nur links:


    früher:
    http://www.berlin-hermannplatz.de/karstadt/pic1x.jpg
    http://www.berlin-hermannplatz.de/karstadt/pic2x.jpg
    heute:
    http://www.berlin-hermannplatz.de/karstadt/pic7x.jpg


    der sieht zwar heute nicht so schlecht aus, aber der alte Karstadt sieht unglaublich beeindruckend aus.

  • Zitat von stativision

    Ich glaube, damals wollten die Leute aber lieber wohnen, als auf Grünflächen zelten ;)


    Bah, das verstehe ich, aber warum sollte man nicht diese 50 m breite vor den hauptstraßen vergrünfachen um den 50 m breite irgendwoadners aufzubauen ? Und Berlin ist ja nicht auf einen engen Insel es gab ziemlich viele freie Flächen um die intesive Wohngebieten auszubauen, und damals gab es noch nicht strenge Kaltkriegteilung.
    Nu, wenn man es mit Dresden tun kann, warum nicht mit Berlin ?

  • Ich weiß nicht genau, warum es so gemacht wurde, wie es gemacht wurde, Stevan - es gibt sicher viel, was hätte anders gemacht werden können. Aber es spielt vielleicht auch eine Rolle, dass diese schnelle, billige Bebauung einen psychologischen Neuanfang darstellen konnte - neben der Nutzfunktion. Vielleicht kam auch noch hinzu, dass man dachte, dass die Leute so nicht mehr so an den Krieg erinnert wurden, wie es mit begrünten Freiflächen der Fall gewesen wäre.


    Zum Aufbau: In Berlin ist schon extrem viel wiederaufgebaut worden - in der Summe bestimmt mehr, als es in Dresden der Fall war. Und es werden ja auch weiter Sachen wieder aufgebaut. Nur: Der logistische und finanzielle Aufwand, ähnlich wie Dresden die ganze Innenstadt wieder aufzubauen, ist gigantisch. Und mit Unter den Linden hat man imo einen Straßenzug, der selbst in Dresden seinesgleichen sucht. Übrigens fast alles wiederaufgebaut.

  • Kommt drauf an, was man als "originalgetreu" bezeichnet. Inklusive dem Inneren wurden die wenigsten Gebäude derart wiederhergestellt.


    - Humbold-Uni war teilzerstört und wurde restauriert


    - Altes Palais ist abgebrannt, wurde 60er Jahre rekonstruiert (recht originalgetreu)


    - Alte Bibliothek wurde zerstört und auch in den 60ern wieder aufgebaut (weitgehend original, aber nicht ganz)


    - Hedwigs-Kathedrale wurde vereinfacht wiederaufgebaut


    - Staatsoper wurde ziemlich originalgetreu (Zustand von 1928, wurde ja davor etwas ungeschickt umgebaut) wiederaufgebaut, 1950-55


    - Neue Wache wurde zwar nicht zerstört, aber wegen Kriegsfolgen ist fast eine Hälfte 1950 eingestürzt, wurde im Innern modernisiert


    - Zeughaus wurde schwer beschädigt, 48-65 restauriert


    - Prinzessinenpalais wurde nach völliger Kriegszerstörung 62/63 rekonstruiert, im Innern modernisiert


    - Kronprinzenpalais wurde nach schweren Kriegszerstörungen abgerissen, Ende der Sechziger im Äußeren getreu rekonstruiert


    Auch die Museumsinsel war schwer beschädigt und wurde restauriert, bzw. Teile (Teile der Alten Nationalgalerie und des Alten Museums) originalgetreu rekonstruiert.

  • Sicherlich kann man nicht ganz Berlin Mitte rekonstruieren aber ein paar Gebäude wären dennoch toll:


    - Kaiserpassage wo heute das Westin Grand steht, prachtvolle Passage à la Galleria Vittorio Emmanuelle II
    - Fassade der Komischen Oper (Saal steht ja nocht)
    - Haus Vaterland (vor allem wegen der Innenräume aber auch der Außenbau war toll)
    - Kaufhaus Tietz am Alex, Karstadt am Hermannplatz (vom Karstadt steht noch ein Stück, das Tietz könnte man als Kaufhof-Anbau realisieren, Wertheim hat sich ja leider erledigt, wäre auch geil gewesen)
    - Die Wilhelmstraße + -platz, Zustand vor 1935, einst wohl die schönste Straße Berlins


    Leider sind das alles Gründerzeitler - und Gründerzeitler wird man in D wohl niemals mehr rekonstruieren :(

  • @ Jo-King


    Karstadt am Hermannplatz muß echt beeindruckend gewesen sein, besonders die riesige Dachterrasse muß ein schönen Blick über Berlin geboten haben. Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Seite über Karstadt am Hermannplatz entdeckt mit vielen Fotos, Fakten, ... . Mal guck`n vielleicht finde ich die nochmal.


    Apropos Hermannplatz, der U-Bhf muß auch fantastisch gewesen sein.


    1926



    Foto: Sammlung Eickemeyer


    2003



    Foto:Achim Bodewig

  • Der U-Bhf am Hermannplatz ist doch gar nicht so sehr verändert worden. Sieht auch nicht irgendwie spektakulär auf dem Bild oben aus.
    Wahrscheinlich machen die schwarz-weiß-Bilder schon eine besondere Atmosphäre.

  • Auf vielen alten Bilder ist einfach eine bessere Atmosphäre.


    Das liegt daran, das


    • Die Bilder in schwarz-weiss sind
    • weniger Autos vorhanden sind
    • die Strassen noch nicht so streng getrennt sind in Bürgersteige und Fahrbahn und praktisch alles Fußgängerzone war
    • sich ein Großteil des Lebens auf der Strasse abspielte, weil es z.B. noch keine Fernseher gab und die Wohnungen noch nicht besonders geräumig waren (=schlechtere Aufenthaltsqualität)
    • Die Bevölkerungsdichte höher war.


    und es gab mehr Straßenbahnen ;)


    @ Tier:
    vielleicht hieß die Seite http://www.berlin-hermannplatz.de ?

  • Zitat von Das Tier

    @ Jo-King


    Karstadt am Hermannplatz muß echt beeindruckend gewesen sein, besonders die riesige Dachterrasse muß ein schönen Blick über Berlin geboten haben. Ich hatte vor einiger Zeit mal eine interessante Seite über Karstadt am Hermannplatz entdeckt mit vielen Fotos, Fakten, ... . Mal guck`n vielleicht finde ich die nochmal.


    @ Das Tier


    Kann es sein, dass du diesen Link gemeint hast? http://www.berlin-hermannplatz.de/indexkarstadt.html

  • Genau die wars! Danke!


    EDIT: Habe gerade gesehen, dass Jo die Bilder auch von da hatte, schade ich dachte es gäbe zwei schöne Seiten zu dem Thema.

  • @ stativision


    Nach nochmaligen Betrachten der Bilder muß ich Dir Recht geben, es hat sich scheinbar wirklich nicht viel geändert. Ich glaube mein erster Eindruck rührte aber nicht daher, dass das alte Foto schwarz-weiß ist, sondern aus der ungünstigen Perspektive auf dem aktuellen Foto.