Altes Regierungsviertel - südliche Wilhelmstraße und Voßstraße

  • Die nordkoreanische Botschaft dürfte so ziemlich der fragwürdigste Bau im weiteren Umkreis sein. Nicht nur aus architektonischen Gründen, sondern vor allem, weil er ja völlig die Struktur zerstört. Das Ding steht quer auf der Mauerstraße und dem Areal der Dreifaltigkeitskirche.
    Warum hier nicht schon längst die Abrissbirne kam, ist mir rätselhaft.

  • Weil das Grundstück - wie international üblich - dem nordkoreanischen Staat gehört und aus deutscher Sicht exterritorial, d. h. wie ausländisches Territorium zu behandeln ist. Man müßte es den Kindern des "Weisen Führers" abkaufen - Geld brauchen die sicher.

  • Die Gerüste am Eckgebäude (Mauer- Ecke Mohrenstr.) am Ziethenplatz (siehe #237) werden schon wieder entfernt.


    Viel hat man nicht gemacht, im wesentlichen wurden die Fassadenbereiche zwischen den Pilastern überarbeitet - sie sind jetzt wesentlich heller als vorher, so dass das Gebäude jetzt sehr stark "längsgestreift" aussieht.


    Mal sehen, ob ich die Tage mal Bilder mache - heute hatte ich meine Kamera leider nicht dabei.

  • Es handelt sich also mal wieder um so eine fast schon Berlin-typische halbgare Fassadenrestauration? Das kommt in Berlin irgendwie immer häufiger vor...
    Ich würde mich dennoch über Bilder freuen. :)

  • Also ich muss ja sagen das ich eben keine wirkliche "Veränderung" gesehen hab!
    Der Putz ist nun etwas heller!
    Ansonsten ist das ganze Gebäude immernoch echt heftig dunkel und verrußt!


    Echt ne Schande! :nono:

  • Damit auch alle wissen, worüber wir reden (und schimpfen ;)) - anbei ein paar Bilder von dem Eckgebäude am Ziethenplatz, so wie es heute Nachmittag präsentiert hat:






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  • Wer auch immer da jetzt Eigentümer ist, er scheint zumindest knapp bei Kasse zu sein. Immerhin passt die Fassade jetzt prima zur Dachdeckung.

  • ^^
    Die Putzflächen zwischen den Pilastern passen eben stilistisch so gar nicht zur gründerzeitlichen Steinfassade. Deswegen vermute ich stark, dass die erst in den 1950er Jahren (Nat. Bautradition) draufkamen, als dieses Gebäude general-instandgesetzt/ renoviert wurde (Innerstes Kerngebiet des Endkampfes 1945 - sind auch Einschusslöcher zu erkennen).
    Wäre interessant zu wissen, wie es darunter aussieht. Und welche Zeitschicht wäre dann denkmalpflegerisch betrachtet wertvoller?

  • Ich finde es echt voll schade um dieses Gebäude!
    Der Flickenteppich in der Säulen und die mangelhaften Putzflächen, noch dazu die verrußte Steinfassade..... UNGLAUBLICH! :mad:

  • Mich wundert, dass das Gebäude hier so viel Aufsehen erregt. Bin ich der Einzige, der sich an der Nicht-Sanierung dieses Baus überhaupt nicht stört? Putz und Sandstein altern, ich finde Patina eines alten Gebäudes würdig und diese Ausbesserungen nun wirklich keine Schande. Sicher hätte man Schäden beheben können, aber (ohne zu wissen wer für den Bau verantwortlich ist) vielleicht ist Geld nicht in Unmengen vorhanden und wird an wichtigerer Stelle eingesetzt. Solange die Substanz nicht leidet halte ich diesen Umgang für völlig unbedenklich. Mich verstört es vielmehr wenn gotische Kathedralen in frischem Sandsteinton erstrahlen, als hätten sie keine Jahrhunderte hinter sich...zum Glück ein seltener Anblick. Es ist für mich eine Frage der Einstellung, ob alles immer strahlen und wie neu aussehen muss oder ob man das wichtige tut um Substanz zu retten und mit den vorhandenen Mitteln sparsam umgeht.

  • Wär eben wünschenswert gewesen, wenn man endlich mal das ganze Gebäude saniert, innen, wie außen, von oben bis unten. Wenn schon, denn schon eben...Dieser Flickenteppich an den Säulen ist ja mal total daneben. Wies wohl drinnen aussieht...

  • Mich wundert, dass das Gebäude hier so viel Aufsehen erregt. ...


    Ich denke das es weniger um das "sanieren" oder "nicht sanieren" geht, sondern zb mich stört eher das alles nur HALB gemacht wurde!
    Diese hellen Flicken an den Säulen zb sehen doch scheußlich aus!
    Nix spricht gegen natürliche Patina, aber an diesem Gebäude wurde an zuvielen Stellen etwas auf "neu" getrimmt und das stört das Gesamtbild!
    Entweder man saniert alles, oder macht gar nix!

  • ^ Auch wennn letzteres bedeutet, Substanz aufs Spiel zu setzen, bloß weil kein Geld für eine Komplettsanierung vorhanden ist? Und das nur, damit du dich im Vorbeilaufen alle 2 Wochen nicht gestört fühlst?

  • naja, auch bei einer Putzausbesserung kann man schon offensichtliche Sprünge vermeiden... hier muss man ja schon fast froh sein, dass kein rosafarbener Putz verwendet wurde.

  • Hab jetzt nochmal ein Foto vom letzten Jahr rausgekramt. Es sieht fast so aus, als hätte man versucht die Fassade nur zu reinigen. Im Ergebnis sind dann zwar die ausgebesserten Stellen erheblich aufgehellt, die Originalteile haben sich aber kaum verändert.



  • Gegen einzelnes Ausbessern habe ich auch nichts. Aber warum muss an der einen Säule denn wirklich was fehlen? Und der Giebel sieht aus als wenn der jeden Tag weiterzerbröselt. Wurden die Stellen mit Absicht kaputt gelassen? Und wenn ja: Warum? Das sind doch keine Kriegsschäden wie die Einschusslöcher und Granatensplitter, das scheint ja wirklich irgendwann abgefallen zu sein...

  • ^^
    ich könnte mir schon vorstellen, dass der russ im häuserkampf mit einem mörser in das giebelfeld geschossen hat. vielleicht war hier ein fetter preussischer adler, den man aus spaß wegballerte. oder ein scharfschützennest. diese gegend war ja wie schon erwähnt häuserkampfgebiet der letzten kriegstage.

  • @ baukunst
    es war damals eigentlich sehr üblich putz und sandsteinfassaden in einem gebäude zu erstellen. in berlin gibts dazu eigentlich auch einige bsp


    zu dieser renovierungsaktion .... ich mag eiegntlich rudimentäre renovierungen. diese haben oft charme udn sind nicht so tot renoviert. hier finde ich es jedoch sehr lieblos gemacht!

  • Wie gesagt, ich glaube hier wurde überhaupt nichts 'renoviert'. Da ist man nur mal kurz mit dem Kärcher über die Fassade gegangen und im Ergebnis sind die alten Putzausbesserungen wieder schön sauber geworden, der Sandstein hingegen nicht. Deswegen ging das auch so schnell. Die hellen Stellen waren nämlich auch vorher alle schon hell.