Entwicklungsgebiet Freiham (10.000 WE) [im Bau]

  • ..... Was mir noch nicht ganz kar ist, wie die verkehrliche Erschließung durch den ÖV vor Inbetriebnahme der U-Bahn funktionieren soll. Die Busse sind heute schon wirklich voll. Dabei fehlen ja noch 20.000 Menschen?

    Die S8 mit Bahnhof Freiham, direkt im Zentrum Freihams, und die S4 mit Bahnhof Aubing im Norden Freihams.


    Zusätzlich je nach Fertigstellung weiterer Bauabschnitte eine Ausweitung des bisherigen Busnetzes. Auch zusätzliche Linien, unter anderem Schnellbuslinien. Das Busnetz ist natürlich bei jetzigem Baustand noch nicht komplett, das wird sukzessive nach Bezug und Fertigstellung neuer Wohnungen angepasst.

  • andere Städte auch in deutlich ärmeren Ländern bzw. ärmere Städte bauen ihren leistungsfähigen schienengebundenen ÖPNV aus bevor eine Großwohnsiedlung entsteht. Ich weiß nicht, wie diese Planung in der übergeordenten Zielsetzung Mobilitätswende irgendwie gerechtfertig werden kann. Der Verweis auf Expressbusse, die auf verstopften Routen des motorisierten IV fahren (ist die Situation z.B. in der Bodenseestraße bekannt?) oder der Verweis auf eine in Freiham schon relativ voll und zudem instabil arbeitende S8 scheint mir unvollständig. DAzu kommt, dass weite Teile der Bewohner erstmal zur S8 Freiham kommen müssen, die durchaus deutlich über 1 km schon von den Wohnungen der bisher realisierten Bauabschnitte entfernt liegt. Mit dem BA2 wird die Entfernung quasi nicht mehr gehbar (>2 km).

  • Die Entscheidung den Stadtteil Freiham zu bauen, kam denke ich wesentlich früher, als die Entscheidung die U5 dorthin zu verlängern. Die gesamte Stadtteilplanung wurde denke ich deshalb auch immer mit den bestehenden S-Bahnhöfen und Bussen/Tram geplant.

    Generell stimmt schon, dass die Infrastruktur in München oft um einiges später fertig wird, als die neuen Wohnungen, aber bei der U-Bahn hier würde ich eine Ausnahme machen, weil die einfach erst später dazugeplant wurde.

  • Grundproblem ist ja, dass zwischen Feststellung Bedarf und Inbetriebnahme ein Zeitraum von 30 oder 40 Jahren vergeht. Freiham wurde als 2. Neuperlach für 80.000 (?) Einwohner in der 1960er Jahren konzeptioniert. Damals dachte man noch an Stadtautobahnen.

  • Optisch kann ich mir jedoch sehr gut vorstellen, dass das ein Hingucker werden könnte, wenn im Sommer alles bepflanzt ist und grünt und blüht. Da sollten wir im Juni nochmal drauf schauen wenn die Gerüste mit Leben erfüllt sind.

    Kommenden Juni wird man sie sicher noch sehen. Aber da sie im Innenhof liegen werden sie auf Dauer vom Straßenraum nicht mehr sichtbar sein. An die auf dem Bild sichtbare Brandmauer wird das MK(1) anschließen, ein großflächiges Gebäude mit Einzelhandel und Wohnungen als Teil des Quartierszentrums (ZAM == Stadtteilzentrum), einen Entwurf gibt es dafür aber glaube ich noch nicht. Westlich kommt nochmal eine Schule und ein Alten- / Pflegezentrum hin.

    Die gesamte Anlage der Wagnis ist außen grau gestrichen, während die nach innen liegenden Holzfassaden z.T. gelb und rot gestrichen sind. Das erzeugt m.E. eine unnötig abschottende Wirkung, gerade zur Aubinger Allee und fast ein wenig den Eindruck einer "gated community"... "innen hui, außen pfui" ;)


    Ärgerlich finde ich aber, dass ausgerechnet die Gebäude südlich des S-Bahnhofs, die von Gandhi-Platz, Bundesstraße und S-Bahn aus sehr prominent zu sehen sind, stinklangweilig daherkommen.

    In der Tat. Leider wurde "Freiham-Süd" mit dem B-Plan von 2005 als reines Gewerbegebiet mit ergänzenden Kerngebieten (MK) am Bahnhof geplant. Doch auch für letztere lag der architektonische Anspruch dann kaum höher als bei benachbartem Handwerkerdorf, Möbelhaus und Baumarkt. Interessanterweise beplante dieser B-Plan auch die Grundstücke direkt nördlich der S-Bahn, allerdings wurden diese Flächen mit dem B-Plan für Freiham-Nord Ra-1 von 2016 neu überplant. Da hat man zum Glück bemerkt, dass das 2005 eine Fehlplanung gewesen ist. Heute entsteht dort das Hochhaus der Hoffmann SE und dort, wo der Interims-Lidl (inzw. ins ZAM gezogen) bzw. der große Parkplatz ist, entsteht ein weiteres, großes MK-Gebäude (bis 9 Geschosse), sodass man vom MaGa-Platz und der B2 künftig zumindest weniger vom "alten" südlichen Teil sehen dürfte.

    Vor allem das östlichste Wohngebäude und das Ärztezentrum (Bj. 2011) sehen tatsächlich aus, wie die übelsten Vertreter in der Messestadt. Beide haben inzwischen so viel grün-braune "Patina" auf der Fassade, dass ein Neuanstrich nötig wäre. Vor allem, da man mit ein bisschen (freundlicher!) Farbe schon einiges erreichen könnte.

    Auf den Quartiersplatz freue ich mich richtig. Von abwechslungsreicher Farbgestaltung, zu Statementarchitektur über hochwertige Details (Decken der Arkaden und runde Ecken aus Naturstein) ist alles dabei.

    Ja, ich denke auch, dass das, wenn alles mal fertiggebaut ist, die Baufahrzeuge abgezogen und die Straßen und Grünanlagen hergerichtet sind, ein gelungenes Entreé ins Viertel sein wird. Vor allem wenn man bedenkt, wie die anderen Entwürfe für das HH aussahen, kann man wirklich froh über die Entscheidung der Jury sein. Ich stelle mir hin und wieder vor, wie sich Arnulfpark und Ackermannbogen heute präsentieren würden, wenn man auch dort "offene EKZ" und entsprechende Nutzungsdichten aus Wohnen, Arbeiten und Konsum ermöglicht hätte.