Entwicklungsgebiet Freiham (10.000 WE) [im Bau]

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    Mir gefallen Hierl wie Landau-Kindelbacher, könnte aber sein, dass sich Hierl und der gesetzte Murphy Turm (der jetzt 18 anstatt 14 Stockwerke hoch wird) gegenseitig etwas in ihrer Wirkung nehmen. Der zurückhaltende, gleichwohl sehr vornehme Landau-Kindelbacher Entwurf wäre für mich ein schöner Gegenpol. Ich hoffe, dass der noch unbekannte Erstplatzierte eine ähnliche Qualität haben wird.

  • Ich glaube auch, dass sich Hierl und Störmer Murphy eher beißen könnten.


    Der Landau-Kindelbacher Entwurf wirkt einfach zeitlos und elegant.

    Ein großer Vorteil dieses Entwurfs ist auch, dass zwischen dem Turm und des Sockelbaus eine Kerbe ist, so wirkt der Turm höher und freistehend.


    Was ich schade finde ist, dass keiner der Entwürfe die Kurve der Hans-Steinkohl-Straße miteinbezogen hat.


    Grundsätzlich finde ich es aber spannend und interessant, dass sich eine gewisse Neo-Googie-Welle in München anzubahnen scheint. Störmer Murphy, Hierl, das Boarding House von Delugan Meissl in Perlach... oder liege ich damit falsch?

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    Zumindest was die neue Zentrale der Hoffmann SE betrifft, geht es nun eher in Richtung Internationaler Stil.


    Kadawittfeld Architektur haben den ersten Preis gewonnen und wurden mit der Realisierung beauftragt. Die Hoffmann SE wird allerdings nicht selbst Eigentümer des Gebäudes, sondern mit 70 % der Fläche Ankermieter. Die übrigen 30 % der Fläche sollen untervermietet werden. Insgesamt stehen 31.600 qm. BGF für rund 1.250 Arbeitsplätze, Vorführzwecke und Gastronomie zur Verfügung. Die Büschl Gruppe tritt als Bauherrenvertretung auf.


    Start der Bauarbeiten ist im Herbst 2021.


    kada.jpg

    © kadawittfeldarchitektur


    Die freiwerdenden Flächen des bisherigen Firmensitzes in der Haberlandstraße (Pasing) sollen nach dem Umzug z.T. neu entwickelt werden.


    Quelle: SZ Print vom 26.11.2020, Ressort Stadtviertel;

  • Ich glaube man kann nicht sagen, dass man sich in München am Internationalen Stil schon satt gesehen hat. Der Internationale Stil kam hier noch gar nicht richtig an.


    Insofern gefällt mir das als einzelnes Gebäude sehr gut. Auch darf endlich mal die Vertikale ohne Rückhalt optisch betont werden, anders als sonst so oft in München, wo Fassaden optisch noch verkleinert werden durch das äußerliche Zusammenfassen von 2 Stockwerken oder versetzten Fenstern etc. Toll wär's halt noch, wenn es doch einfach etwas höher und sichtbarer wäre.

  • durch das äußerliche Zusammenfassen von 2 Stockwerken

    Mir fällt da außer dem Optineo spontan jetzt kein weiteres Beispiel ein; Max Dudler hatte sowas zumindest bei den BVK Türmen vorgesehen (2051af3ec73eba71_1.jpg (3000×2000) (imgix.net)).

    Toll wär's halt noch, wenn es doch einfach etwas höher und sichtbarer wäre.

    Ja, allerdings dann gerne an einem anderen Standort, nicht gerade direkt an der Stadtgrenze. Das Siemens Hochhaus als zweiter Vertreter dieser Architektur steht mMn auch schon unglücklich im Abseits.


    Beim obigen Entwurf hätte ich es besser gefunden, wenn die vertikalen Streben zumindest abschnittweise bis zum Boden fortlaufen würden.


    Auf jeden Fall ergibt sich nun ein interessanter Kontrast zur eher organisch gestalteten Fassade des Murphy-Turms.

  • Mir fällt da außer dem Optineo spontan jetzt kein weiteres Beispiel ein; Max Dudler hatte sowas zumindest bei den BVK Türmen vorgesehen (2051af3ec73eba71_1.jpg (3000×2000) (imgix.net)).

    Der Murphy-Turm gegenüber wird so ein Beispiel, aber da gefällt es mir sogar sehr gut.


    Sehr unschön finde ich es aber am SZ-Hochhaus. Die pro zweitem Stockwerk im unterschiedlichen Winkel angesetzte Glasfassade vermittelt tagsüber den Eindruck, das Gebäude hätte nur halb so viele Stockwerke. Nur Abends bei beleuchteten Fenstern erkennt man die imposante Höhe und Anzahl der Stockwerke. Ich will noch entsprechende Fotos nachliefern, um die starke Wirkung zu zeigen.


    Andere Beispiele fallen mir eher generell aus anderen Städten oder auch Wettbewerben ein, wo es in den letzten Jahren fast schon etwas Mode geworden ist 2 oder 3 Stockwerke optisch zusammen zu fassen. Man sieht das sehr oft und mir gefällt es nicht immer.


    Das stimmt, die Vertikale bis zum Boden wäre sicher toll.

  • am SZ-Hochhaus. Die pro zweitem Stockwerk im unterschiedlichen Winkel angesetzte Glasfassade vermittelt tagsüber den Eindruck, das Gebäude hätte nur halb so viele Stockwerke. Nur Abends bei beleuchteten Fenstern erkennt man die imposante Höhe und Anzahl der Stockwerke.

    Ja, der auch mMn unschöne, aber vom Architekten vermutlich gewollte Effekt tritt hauptsächlich in der Fernsicht auf. Hier gut zu erkennen: 1280px-SZ-Hochhaus_und_Neubauten_von_"Baumkirchen_Mitte".jpg (1280×853) (wikimedia.org)

    Steht man direkt davor, verschwindet der Effekt auch tagsüber (nicht immer, z.B. Blaue Stunde): SV-Hochhaus_Muenchen_2009-05-09-2.jpg (1662×2200) (wikimedia.org)

  • Ein gelungener Entwurf finde ich, besonders die Farbgebung wirkt interessant. Die starke vertikale Fassadengliederung wie sie an Hochhäusern vieler amerikanischer Städte zu finden ist, wird in Deutschland (und Europa) inzwischen leider so gut wie überhaupt nicht mehr verwirklicht. Umso positiver, dass es nun wieder einen Vertreter mehr gibt. Mehr Etagen würden dem Gebäude sicher noch besser stehen, aber für den absoluten Stadtrand ist es mit 60 Metern doch ausreichend hoch (auch als Tor zur Stadt mit den anderen geplanten Hochpunkten).

  • @Minimum,

    Da wird etwas interessantes angesprochen mit der oft waagrechten Fassadengestaltung.

    Man müsste die Stadtgestaltungskomission und die Architektenkammer fragen.

    Meine Bekannten, die Architekten sind, wurde bei der Ausbildung das Bauhaus nahegelegt und Amerika als unbedingtes Feindbild vermittelt, wieso weiss ich nicht.

    Evtl ist der Opes Turm ein wenig vertikal gegliedert?

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    Ich kann mir vorstellen, dass heute mehr Wert auf eine möglichst gute Belichtung im Inneren und eine schöne Aussicht gelegt wird. Eng gesetzte vertikale Streben sind dem Raumgefühl eher weniger zuträglich. Unterstützt wird das durch den technischen Fortschritt, der es erlaubt immer größere Glasflächen ohne Rahmen herzustellen.


    Aber das mit den verschiedenen "Lehren" der horizontalen und vertikalen Architektursprache habe ich auch schon öfter gehört. Dazu möchte ich anmerken, dass z.B. der "Internationale Stil" als um 1920 geschaffene Bezeichnung für einige Prinzipien funktional-minimalistischer Architektur auch das Gestaltungsprogramm des Bauhauses aufnimmt bzw. erweitert. So sind dann auch zahlreiche Werke einschlägiger Architekten wie van der Rohe, Gropius, Corbusier, Niemayer geprägt. Ein allgemeines Gegenüberstellen von horizontal und vertikal gab es jedoch meines Wissens nicht, sondern blieb stets eine Frage der individuellen Vorlieben des Architekten. Der Berliner Architekt Georg Heinrichs ("Berliner Schlange"; verstorben 12/20) bezeichnete die Vertikale z.B. ablehnend als aggressiv, die Horizontale dagegen als zurückhaltend, andere wie Richard Meier, der sich stark am Bauhaus orientiert, bevorzugt dagegen die Vertikale. Ein Beispiel unter hunderten für die Indifferenz zwischen vertikal und horizontal ist auch das UN-Hauptquartier in New York, errichtet im Internationalen Stil, wenn man so will (Vorhangfassade, viel Glas, möglichst leicht wirkende Konstruktion, kein Ornament etc.) dennoch mit klarer horizontaler Fassadengliederung. Gerade in den USA, wo sich aufgrund des Hochhausbooms ab den 20er Jahren besonders viele Gebäude im Internationalen Stil finden, halten sich vertikale wie horizontale Fassaden, zumindest meinen Besuchen zufolge, im Gleichgewicht.

    Auch wenn wir die beiden Raumrichtungen auf das gesamte Bauwerk ausdehnen, also wie das Gebäude insgesamt gewichtet ist, gibt es besonders beim frühen Art Decó eine Betonung der Vertikalen, um dann in der späteren Ausprägung wieder ins Horizontale überzutreten.


    Der hier eingestellte Entwurf erhält laut Link auch Profile aus Keramik, ein Baumaterial, welches im Rahmen des Internationalen Stils als besonders geeignet gilt um die Wirkung einer leichten Konstruktion zu erzielen.

  • Freiham Nord, 1. Realisierungsabschnitt, Baustand 21.02.2021

    Ein kurzer Rundgang durch das Gebiet, von Süd nach Nord.


    Baufeld für das Hofmann SE Hochhaus zwischen Bodenseestraße und S-Bahnhof Freiham. Wesentlich kleiner als die Wettbewerbsbilder vermuten ließen - im positiven Sinne. Los geht es hier 2022.




    Auf der anderen Seite der Bodenseestraße entsteht aktuell die Baugrube für das künftige Stadtteilzentrum "Zam" / den Mahatma-Ghandi-Platz (inkl. 300 Wohnungen). Ab Mai beginnen die Rohbauarbeiten, wobei alle fünf Baukörper zeitgleich entstehen, entsprechende Ausmaße nimmt die Baugrube an. In die Tiefe geht es allerdings nur zwei TG-Etagen.


    Von West nach Ost...



    Von Ost nach West...



    und von Süd nach Nord...




    Bildungscampus


    Übersicht:



    Entlang der Bodenseestraße. Wirkt recht verschlossen, aufgrund Bahn und Kreuzung wohl zweckmäßig:



    Im Innenbereich:










    Sporthallen parallel zur Hans-Dietrich-Genscher-Straße. Links im Anschluss an die Turnhalle befindet sich ein Skatepark, da jedoch bereits sehr gut von Jugendlichen besucht, kein Foto davon. Google hilft aus: https://www.google.de/maps/pla…3d48.1409873!4d11.4030093



    Ansichten im Norden entlang der Helmut-Schmidt-Allee:






    Wohnungsbau


    Bis auf das bereits seit einiger Zeit fertige Projekt von Demos, bauen hier aktuell, soweit das zu erkennen war, ausschließlich Genossenschaften, die bayerische Stadibau sowie natürlich die städtischen Gesellschaften GWG und Gewofag.


    Beamtenwohnungen der Stadibau:




    GWG, 214 WE im konzeptionellen Mietwohnungsbau (KMB), München Modell Miete (MMM) & einkommensorientierter Förderung (EOF):









    Gewofag (KMB, MMM, EOF):






    Nochmal GWG (KMB, MMM, EOF):




    Hier findet sich auch die einzige bereits fertig ausgebaute Bushaltestelle, alle anderen sind bislang nur Ersatzhaltestellen.




    Das Eckgebäude erhält immerhin eine Klinkerfassade...




    ... zugleich bildet es bis auf Weiteres den nördlichen Abschluss der Wohnbebauung. Gegenüber der Aubinger Allee entsteht später der mit rund 7.000 WE deutlich dichter bebaute 2. Realisierungsabschnitt (nahezu durchgehend achtgeschossig).



    Die westliche Begrenzung des 2. RA bildet der Lärmschutzwall der A-99 (davor entsteht noch ein Landschaftspark), die südliche Begrenzung ist ungefähr an den Flutlichtmasten des Sportparks zu erkennen. Auch der künftige Querschnitt der Aubinger Allee ist erkennbar.



    Das B-Planverfahren für den 2. RA ist vor Kurzem gestartet, Entwurf bekanntlich nach Hild & K / Sergison Bates: https://www.german-architects.…c.f5fb7444.jpg?1530039678



    Weitere Wohnprojekte in Bau...




    Grundschule Nord:


    Ein Baum hätte doch sicher noch Platz gehabt...





    Etwas Kunst im Grünzug entlang der bisherigen Bebauungsgrenze...




    Sofern nicht anders gekennzeichnet, eigene Aufnahmen

  • Vielen Dank für die tollen vielen Bilder!


    Dichte gefällt mir sehr und bin sicher einer der ersten wenn jemals die U Bahn dort hin eröffnet wird!

    Bin am Westkreuz im Ramses Haus aufgewachsen und fahre oft Freiham vorbei!

  • Beeindruckende Bilder! Besonders am riesigen Bildungscampus wird schon heute deutlich, in welchem Maßstab hier geplant und gebaut wird. Gut gefällt mir auch, dass es kein langweiliges EKZ als Stadtteilzentrum geben wird, sondern nur von Außen erreichbare Geschäfte unter Arkaden. Ob das funktioniert, muss sich zwar erst zeigen, aber der Ansatz erscheint zumindest vielsprechend, um im Zentrum eine urbane Atmosphäre zu erzielen.


    Einziger Kritikpunkt meinerseits bisher ist, dass die U-Bahn wohl erst 2035 nach Freiham fahren wird, auch wenn es bereits zwei S-Bahnhöfe gibt, wenn ich das richtig gelesen habe. Auf den Plänen führt die U-Bahn dann auch direkt in die Mitte des Stadtteils, wäre es da nicht besser, sie von Süden nach Norden mit je einer Station durch ganz Freiham verkehren zu lassen? https://www.muenchen.de/rathau…cr:content/U5-freiham.jpg

  • Es werden schon bald erste Baumaßnahmen zur U-Bahn vorweg beginnen; ein groß angelegtes Probefeld für Bohrpfähle sogar schon in diesem Jahr. Ein Teil ist der Bahnhof und der westlich anschließende Abstellbahnhof. Eine Ausrichtung Nord-Süd ist damit auch nicht mehr möglich. Den verkehrlichen Nutzen einer Nord-Süd-Ausrichtung halte ich auch nicht für sonderlich groß. Die Menschen, die vom Zentrum aus z.B. an den Ammersee fahren wollen nehmen einfach den Bus nach Freiham (S) oder die glaube ich auch noch geplante Tram. Der größere Teil will sicher entweder nach Pasing oder gleich weiter in Richtung Zentrum. Eine Verknüpfung mit der S-Bahn wird es dann wahrscheinlich erst in Germering geben, ca. ab 2050 - wenn überhaupt.

  • Wettbewerbsentscheid: Baufeld WA-19

    Die Gewofag errichtet nach Plänen von Laux Architekten / Meier Neuberger einen Wohnblock mit 180 geförderten Wohnungen inkl. Kita und FlexiHeim. Vorgesehen ist nach außen eine Holzfassade, im Innenhof eine Verkleidung aus Metallpanelen und eine partielle Fassadenbegrünung mittels Rankgerüsten.


    95 % der Wohnungen werden zum Innenhof ausgerichtet, im EG werden 50 % der Fläche für Gemeinschaftsräume genutzt, insb. im Bereich der künftigen Fußgängerzone.


    Baustart: 2023


    Ansichten:





    https://www.lauxarchitekten.com/projekt/50-fn19/