Spittelmarkt-Thread

  • @necro
    Das gilt doch alles zum Großteil auch für die heutige Fischerinsel: beeindruckend durch Größe, aber nicht durchs Aussehen (jedenfalls nicht positiv), schnell hochgezogen, uniform. Mal abgesehen davon, dass auf der Fischerinsel und der Leipziger Str. eher wenige wilhelm. Mietskasernen standen, sondern ältere Bauten bzw. Geschäftsbauten, sind diese Hochhäuser von der Grundidee doch nur eine Form der "Massentierhaltung", wenn auch die Wohnungen komfortabler sind, als die damaligen. Der Ruß ist absolut kein Kriterium. Den hätte man bis heute entfernt (wie bei den noch bestehenden Altbauten geschehen) oder andersrum: wenn man heute noch den die gleiche Menge an Abgasen produzieren würde, würden auch die Neubauten nicht anders aussehen.


    Ja, auf den Bildern sieht man, wie die armen Leute auf der Straße herumlungern. Aber das war kein Problem des "alten Berlins", sondern so gut wie jeder Industiestadt in dieser Zeit. Die Mietskasernen waren bestimmt nicht die menschenfreundlichste Erfindung, aber im Ggs. zu z.B. London hatte in Berlin (statistisch gesehen) jeder ein Dach überm Kopf - und heute sind die Mk's auch nicht unbeliebt. Die Bebauungsdichte auf der Fischerinsel hat Drehung um 180° durchgemacht, was auch nicht besser ist. Und dass diese alten, engen Viertel heute sehr beliebt und belebt sind, sie man ja wohl an der Spandauer Vorstadt oder der Bergmannstr. und Umgebung mit ihren Mietskasernen (aber nicht schmalen Straßen). Zwar viele Touris, aber nicht nur. Außerdem besteht Berlin ja eh nur noch zu nem Bruchteil aus Berlinern ;). Oder "Alt-Charlottenburg", südl.-westl. vom Schloss, wenngleich dort auch nicht soviel los ist, was aber an der mangelnden Propagierung der Gegend liegt.

  • Also wenn man sich nur auf den nördlichen Teil konzentriert, bekommt man bereits heute einen ganz guten Eindruck, wie sich das Areal um Gertraudenstraße/Spittelmarkt mal als Ganzes präsentieren wird... Auch auf der Fischerinselseite dürfte eine ähnliche Bebauung in Betracht kommen.



    (aus meinem flickr)

  • Das östl. ist zwar nicht grad der Renner, aber dafür ist das westl. mit seinen drei Fassaden umso besser, hat was Kollhoff'sches. Und vor allem ist es nicht so billig, wie die Nachfolger des Ahornblatts. Wenn da bloß nicht so tote Hose herrschen würde :(... Und das liegt nicht an den Gebäuden, wie manche bestimmt argumentieren wollen, sondern daran, dass sie hinter Büschen an einer Autobahn stehen. Hoffentlich schafft man es eines Tages, diese Kollonaden nach Rückbau der Leipziger auf bis zur Charlottenstr. weiterzuführen.

  • Nun ja, gerade Verschwenkung und Rückbau der 'Autobahn' auf die Linie der alten Getraudenbrücke ist ja das Kernstück der ganzen Planung... wenn es dann zusätzlich mit der Öffnung nach Süden (Axel-Springer-Str.) wieder zu einem echten Knotenpunkt wird, könnte es mit der 'toten Hose' bald vorbei sein.

  • Auf lange Sicht wird die Straße ja weiter zu den Gebäuden verlagert und so auch mehr Leben an den Kollonaden herrschen. Fragt sich nur wann das sein wird. Wünschenswert wäre natürlich dass es so früh wie möglich passiert.

  • Nochmal zum nordöstlichen Teil der Fischerinsel (auf der Map in hellblau markiert). Eine Möglichkeit wäre vielleicht dieses kleine Areal in Anlehnung der Halbinsel Stralau zu entwickeln. Heißt, keine umfassende Blockbebauung sondern kleine parzellierte Wohn-/Appartmenthäuser, analog folgender Beispiele: Bsp. 1, Bsp. Diestelmeyer, Bsp. City Living Berlin.


    Hier der Link zur Google-Map.


    Entgegen attraktiver Wassergegenden könnte hier natürlich Verschattung und die Dimensionen der Wohnhäuser zum Problem werden. Keiner sitzt im Garten gerne im Sichtfeld solcher Hochhäuser. Ähnliches gilt auch für die rot/blau markierten Blöcke - eine Wohnung mit einem Hochhaus so dicht vor dem Fenster wird sich wohl schwerlich vermieten bzw. verkaufen lassen.

  • … aber nicht den Zaun drum rum vergessen ;)
    Also die Gebäude auf Stralau wirken ganz schön isoliert und abgekapselt. Das macht so eine Gegend nicht attraktiver für die Allgemeinheit. Auf Stralau ist es sicher ok weil es Stadtrandlage ist. Auf dem Fischerkiez finde ich Einzäunung nicht so toll. Ich denke es hätte dieselbe ausgrenzende Wirkung wie die Prenzlauer Gärten:
    http://www.prenzlauer-gaerten.de/index.php?Site=16. Etwas offener gestaltet wäre es vielleicht eine Option.

  • Ich denke auch, es gibt bereits genügend Townhouse Areale. Will man Lebendigkeit auf der Straße, hat man mit einer reinen Wohnbebauung keinerlei Chance. Gerade die Wasserseite wäre wie kaum eine andere Gegend Berlins prädestiniert für Hotellerie und Gastronomie und damit natürlich auch den entsprechenden Besucherströmen.

  • Habe mich von Bato inspirieren lassen und auch mal einen städtebaulichen Vorschlag einzubringen. ich habe mich aber nicht so am planwerk innernstadt oriientiert. ich denke man kann mit relativ einfachen eingriffen (auch ohne abriss) ein recht beschauliches quartier entwickeln:


    http://www.flickr.com/photos/4…2@N06/3792227306/sizes/o/


    zur gertraudenstraße kann man die blockrandkante schließen und das quartier nach innen mit plätzen öffnen. die plätze können mit tiefgaragen unterbaut sein zwecks parkplatzmangel. zur spree hin kann man die grünflächen überarbeiten und erhält dort m.m.n. einen ort mit schöner aufenthaltsqualität mit blick auf die andere spreeseite. weiter nordöstlich ist bebauung weiter an die spree geführt, was für restaurants und cafés sher predistiniert ist...


    erwähnen sollte ich vielleicht moch, das die roten blöcke natürlich keine einzelbauten sind...


    ...natürlich sind weitere überlegungen noch notwendig.

  • Ohohoh, bitte nicht das Schwimmbad abreißen, das wird gerade sehr schön saniert.

    Passend dazu



    Ich würde auch probieren die beiden Flachbauten nicht abzureißen, der eine beherbergt einen Kindergarten, der andere ein Mehrgenerationenhaus/Kreativhaus inklusive Café. Die sind momentan noch nicht so ansehnlich, aber man kann auch aus Platten ne Menge rausholen. Nebenbeibemerkt haben die dort offenbar ein sehr viel grüneres Bild von Berlin als ich und wohl die meisten hier im Forum:


    Noch etwas, was mich wirkich stört: Die Rückseite eines Hauses zur Fischerstraße hin... Da liest man dann z.B. "E-Verteiliung" oder "Müll" oder ähnliches.


    Ansonsten werd ich erstmal die eigenen Eindrücke wirken lassen und mich bei überschüssiger Zeit mal selbst ransetzen.


    Ach eine Frage noch: Kann jemand erklären, wieso man bei den Neubauten zwar pseudomäßig im Block gebaut hat, dann aber doch eine Fuge von nem halben Meter gelassen hat?

  • Seit dem letzten Update hat sich wieder einiges getan. Mittlerweile ist man dabei die Fassade zu montieren (Bilder sind eine Woche alt):




  • Hotel Titanic

    auch auf dieser Ecke in der neuen Elisabeth-Mara-Straße 4 / Seydelstraße 28 entsteht ein Hotel Titanic mit 225 Zimmern. Als Bauherr ist die Moonday GmbH angegeben. Gibt es dazu eine Visualisierung oder weitere Infos?

  • Bravo Beschty, wieder mal sehr gelungene Fotos (auch in den anderen Threads) :applaus:


    Zu diesem Gebäude:
    So sehr mir die Gestaltung der Fassade mit dem dunklen Backstein, die rasterförmige Gliederung der Fassade mit den versetzt zueinander stehenden Fensterbänken gefällt so sehr hab ich meine Probleme mit dem städtebaulichen Kontext. Gerade im letzten Bild wirkt das Motel One inmitten der Hochhäuser doch arg verloren. Ist mir beim letzten Mal gar nicht so aufgefallen da ich es nur von der Sichtachse Gertraudenstraße aus gesehen habe. Zumindest in der Hinsicht passt es eigentlich recht gut in die Leipziger.


    Volvo
    Via Google ließ sich nichts über das Projekt finden.

  • Es wäre ein interessantes Forschungsprojekt (für das ich leider keine Zei habe) herauszufinden, wieviele von AEGs (wo ist der eingentlich?) Vorschlägen in das fertige Gebäude Einzug gehalten haben. Falls es jemanf tun möchte, alle Antworten sollten in diesem Thread zu finden sein....