Spittelmarkt-Thread

  • Es kommt darauf an, ob die Bilder bereits irgendwo im Web liegen (dann genügt es, deren URL in das Fenster einzufügen, welches sich nach dem Anklicken des "Grafik einfügen"-Buttons öffnet, oder ob sie erst noch hochgeladen werden müssen. In diesem Fall benötigt man einen sog. Hoster. Gängig wären z. B. imageshack.com oder abload.de (erlaubt das Hochladen mehrer Bilder auf einmal). Die in den Thread zu kopierende Zeile generieren diese Anbieter nach dem Upload automatisch. Ausserdem kann man bei ihnen meist zwischen einer verlinkten Thumbnail-Darstellung und einem Direktlink wählen.

  • Kny & Weber

    also ich weiß ja nicht, ob es ein gutes zeichen ist, wenn ein architekturbüro eine website hat, auf der nur der "hier entsteht eine neue internetpräsenz"-hinweis steht.


    wenn kny & weber ein hotelbau an prominenter ecke anvertraut wird, sollten sie doch professionell genug sein, auch eine funktionstüchtige website zu haben.


    kennt jemand referenzobjekte dieses büros?

  • In der heutigen Berliner Morgenpost gibt es einen Artikel über die Planungen am Spittelmarkt - und was die KPD/SED/PDS/Linke davon hält. http://www.morgenpost.de/conte…/06/03/berlin/965794.html Fazit: Die Anwohner sorgen sich um eine Verschattung ihrer Wohnungen durch den Hotelneubau. Dessen Baugenehmigung sei aber erteilt und die Bewohner mit einer Verschattungsstudie getröstet worden. Interessanter: die KPD/SED/PDS/Linke profiliert ihren Ruf als Protestpartei für die zuvor selbst geschürten Anliegen des kleinen Mannes und setzt sich gegen eine Überformung des DDR-spezifschen Stadtraumes durch das Planwerk Innenstadt ein. Vom Alexanderplatz bis zur Gertraudenbrücke wird gegen die Verdichtungen und Verschwenkungen protestiert. Die Wahrnehmung der Fischerinsel-Bebauung sei zudem gefährdet. Die im Bezirk regierende SPD zeigt sich an Kompromissen interessiert :nono:. Dann wird noch ein weiterer Punkt angerissen, der die katastrophale, investorenfeindliche Situation in Berlin verdeutlicht: die ersten Gespräche des Bauherren für das noch immer nicht realisierte Hotel zwischen den Hochhäusern datieren aus 1996!

  • Auch würde die "Anmutung sozialistischen Wohnungsbaus auf der Fischerinsel" durch davor platzierte Neubauten "im Erscheinungsbild wesentlich beeinträchtigt"


    da hab ich mich jetzt doch glatt an meinem Kaffee verschluckt!

  • Für die SED ist immer gleich alles Ideologie und sie wollen ihre Bauverbrechen im nachhinnein noch in möglichst gutem Licht sehen, bzw dden Stadtgau den sie geschaffen haben so getreu wie möglich über die Zeit retten.
    Aber wenn die Berliner so dumm sind und die SED immer noch wählen.. :nono:

  • Sicher, dass es nicht eigentlich Zumutung heißen sollte und sich jemand vertippt hat?


    Naja, hoffen wir, bei den nächsten Wahlen wind die weg...

  • Zum Thema Stadtumbau und Bauverbrechen muss man allerdings auch beachten, dass im Westen der Erhalt der historischen Bausubstanz auch nicht gerade hohe Priorität hatte und ebenfalls viel Ideologie im Spiel war. Beim Umbau W-Berlins zur autogerechten Stadt wurden ganze Stadtviertel geplättet die man heute eher sanieren würde. Erst in den 70ern gab es zunächst vorsichtigen und dann immer stärker werdenen Protest gegen diese Form der Radikal-Sanierung.


    Eine positive Hinterlassenschaft der DDR ist meiner Meinung nach das Nikolai-Viertel. Auch wenn die Plattenbauten aus heutiger Sicht eher unansehnlich wirken, war dies ein Versuch mit den begrenzten Mitteln die der DDR zur Verfügeung standen, so etwas wie eine historisch korrekte Neubebauung des im Krieg völlig vernichteten Areals zu machen.



    Ben: wann sind die nächsten Wahlen überhaupt?

  • Ja, wahrscheinlich sollte es Zumutung heißen. Egal, jeden Architekturfreund bringt das Stück Leipziger Straße bis zur Friedrichstr. im Moment noch zur Verzweiflung.


    Der Versuch im Nikolaiviertel ist für mich Disneyland. In Polen wurde Danzig (jahrzehnte vor 750 Jahre Berlin) nach alten Postkarten zu weiten Teilen in alter Bauweise wieder errichtet. Und Polen war zu diesem Zeitpunkt noch viel ärmer als die DDR. Aber im Kopf und im Herzen waren sie so viel reicher..

  • Die Fischerinsel ist so wie sie im Moment erscheint schon eine Zumutung. Man darf wohl nicht in Berlin wohnen um als Besucher dadurch schockiert zu werden. Gerade diese Bebauung trägt meines Erachtens stark zur Fragwürdigkeit eines schönen Berlins bei, wie sie Besucher oft haben. Gerade dieser Fleck im Zentrum in unmittelbarer Nähe der wichtigsten HotSpots Berlins zerstört viel Bild.
    Helfen würde hier schlichtweg - leider nicht zu realisieren - eine komplette Neubebauung der Insel und zwar: kleinteilig. Im historischen Kontext (Straßenstruktur), wie es in ganz Berlin verfolgt wird. Townhouses gehen eh weg wie warme Semmeln. Bauherren fände man daher denke ich.

  • ich finde die HH an der Leipziger eigentlich ganz erfrischend... sie dürften halt nur nicht die umliegenden Stadtbereiche so voneinander isolieren... Hier ist aber eher die autobahnartige Breite der Leipziger selbst schuld, weniger die HH...


    Andi_777: Eine kleinteilige Bebauung wie am Auswärtigen Amt wäre schon nicht schlecht... abe ich habe das Gefühl, das es dies nicht ein zweites mal geben wird. Bei den zuständigen Behörden/wem auch immer ist das Ergebnis nicht gut angekommen... man hätte sich eher eine Einheitliche Bebauung mit gleicher Höhe und weniger Individualismus gewünscht... Es gab vor vielleicht einem Jahr ein Interview mit dem zuständigem Beamten/wem auch immer in der Berliner Zeitung, die genau das ausdrückte..

  • Da würde ein Bebauungsplan helfen den Individualismus etwas einzuschränken. Wobei das natürlich die Attraktivität für Bauherren schwinden lässt. Trotzdem würden sich Häuslebauer in großer Zahl finden, die das Areal bebauen wollen. Hier handelt es sich immerhin um die Musuemsinsel. Man stelle sich vor welches Image hier kreiert werden könnte. Die absolute Mitte der deutschen Hauptstadt, als Nachbar des (zukünftigen) Hohenzollernschlosses. Vielleicht bringt es die Zeit. Doch wer würde jetzt davon sprechen auf der Museumsinsel in Berlin Mitte eigenzuheimen. Denke ich an Fischerinsel, so denke ich unwillkürlich an weiße Platten. Keine Umgebung für die Topelite des Landes.

  • Genau, zurzeit ist der Bereich zw. Alex und Leipziger Str alles Andere als ansehnlich und lebendig - wenn man sich die Situation von 1930ff vor Augen ruft, ist es SEHR wünschenswert, dass das "Planwerk" vom Senat umgesetzt wird.

    Quelle Wikipedia

    Quelle http://www.stadtentwicklung.berlin.de
    Es ist erschreckend und unwirtlich - wenn man die Strecke mal entlang geht, kommt man sich vor wie auf einer Autobahn, also flanieren ist was Anderes!
    Ich hoffe das Gebiet wird bald wieder zu einem beeindruckendem Stadtviertel. Dafür ist die Verdichtung der Raumstrukturen/ Verschmählerung der Straßen und m.E. die Straßenbahn nötig.

  • Schon, aber so schön wie auf deinen Fotos wirds nicht wieder werden.
    Wir sind hier schließlich nicht in Dresden.


    (Ich leider nicht mal in Berlin ;).)

  • Am Mittwoch, 11. Juni 2008, 10.00 Uhr werden die EBBINGHAUS-Buchstaben sorgsam mit dem Kran vom Dach genommen. Wer Lust hat kann gern vorbeikommen... :D


    Wir haben unter http://www.leipziger50.de eine Homepage eingerichtet, auf der wir stufenweise in den nächsten Wochen über das Vorhaben, über die Fassden (sind noch in Abstimmung mit den behörden), aktuelle Perspektiven etc. berichten werden.


    Der Hotelbetreiber ist übrigens Motel One und es werden 304 Zimmer.

  • Am Spittelmarkt sind doch Tramlinien geplant - müssten die nicht langsam erstellt werden? Kann durchaus sein, dass ich da nicht up-to-date bin (das macht die Entfernung)...

  • Auf der Darstellung bei leipziger50.de könnte man fast den Eindruck bekommen, die "DDR"-Hochhäuser an der Leipziger St. seien schön...


    Hoffen wir, daß die Gestaltung des neuen Hotels sich andere Vorbilder sucht, als sein tatsächliches (analoges) Umfeld.