Erweiterung und Sanierung Auswärtiges Amt (in Bau)

  • Als ich bei gutem Wetter vorbeikam, stieg bei diesem Anblick ohne nachzudenken in mir das Empfinden von fehlplatzierter Hässlichkeit auf. Danach fiel mir auf, dass ich dieses hier diskutierte Bauwerk betrachte und ich habe mal ein Foto für das Forum gemacht.


    Einfach rein gefühlsmäßig wundert es mich, dass dieser Bau hier so starken Fürspruch findet.


  • Sehe ich genauso aber ich hab mir hier schon einmal die Finger verbrannt mit meiner Verwunderung darüber dass man dieses Gebäude nicht abreißt und wurde über die unglaublichen architektonischen Vorzüge belehrt.


    Ich denke halt, eine Renovierung wird die Unzulänglichkeiten diese Gebäude noch deutlicher herausstellen, da man die Wirkung nicht mehr den verwahrlosten Zustand zurückführen kann.

  • "...unglaubliche architektonische Vorzüge"? :lach:


    Dann sollte man die Fassade herunternehmen und wenigstens zum äußeren Schein eine gefälligere davor hängen.
    Bei dieser Friedrichsgracht sind kleinteiligere Fronten erforderlich, sonst verkommt die Gracht (optisch) zum Abwasserkanal.


    In Amsterdam und Leyden gibt es gute Vorbilder dafür, wie auch moderne Gebäude sich einfügen können.

  • Gestern berichteten diverse Zeitungen über die hier bereits diskutierte Erweiterung des AA. In den geplanten Neubau soll übrigens auch die Mitarbeiter-Kita einziehen und die Anzahl der Plätze aufgestockt werden.
    Wettbewerbsergebnisse liegen noch keine vor. Die Abgabefrist läuft noch bis 5. April.


    Artikel Tagesspiegel

  • Ich weiß nicht, ob ich hier mit meiner Meldung richtig bin. Wenn nein, dann bitte verschieben, Bato. Danke!


    Harris + Kurrle haben den Wettbewerb zur Erweiterung des Auswärtigen Amtes gewonnen


    Das Baunetz berichtet heute, dass sich das Büro in einem Wettbewerb gegen 25 Wettbewerber durchgesetzt hat. Insgesamt hatten sich 165 Büros zu dem Wettbewerb angemeldet.


    Bilder gibt es auch:


    http://www.baunetz.de/meldunge…en_in_Berlin_4760126.html


    Ich hätte nicht gedacht, dass es sich um ein Gebäude dieses Ausmaßes handeln würde.

  • Also ist es um den oben diskutierten und teilweise (merkwürdigerweise) hoch gelobten Bürobau geschehen.


    Architektonisch m.E. Kein Verlust. Gut auch, dass die Ministerien in Berlin ausbauen. Dass ein Bürobau durch einen Anderen gleicher Kubatur ersetzt wird, ist aber zumindest ökologisch fragwürdig.


    Von der Bauakademie ist leider immer noch nichts zu hören. Man muss weiter hoffen.

  • Er wird aber nicht ersetzt, sondern saniert, wobei er dann eine gänzlich neue Fassade vorgesetzt bekommt. Zusätzlich wird man auf der Hofseite einen Neubau errichten, der hoffentlich die teils sehr unansehnlichen Brandwände an dieser Stelle verdecken und den Freiräumen eine neue Fassung geben wird.


    Ich habe nochmal einige Eindrücke aus dem letzten Jahr herausgesucht. Ich persönlich freue mich auf die Umgestaltung. Insbesondere das abweisende Erdgeschoss ist aktuell das größte Manko.




  • Das Auswärtige Amt wird umgebaut und erweitert


    Dafür wurde ein Architekturwettbewerb ausgetragen, den Harris + Kurle Architekten für sich gewonnen hat.
    Es liest sich heraus, dass der vorhandene, hässliche Bestandsbau nicht abgerissen sondern aufgestockt wird und eine neue Fassade erhält. Für mich wäre es in diesem Fall ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie viel man aus vorhandener Bausubstanz rausholen kann!


    Der unter dem Link aufgeführte Entwurf sieht mMn sehr vielversprechend aus. Die Klinkerverkleidung und Akzentuierung der Fensterbänder erinnert ein wenig an die Backsteinarchitektur der 20er Jahre. Nur noch ein vernünftiges Gesims als Dachabschluss hätte dem Gebäude gut getan.


    Edit: Wie ich sehe, gibt es schon einen Strang hierfür. Die einzige Neuigkeit sollte also sein, dass die Fassade offenbar überarbeitet wurde und es im Januar 2022 losgehen wird.


    https://www.bbr.bund.de/BBR/DE…amt/kurstrasse-33-35.html


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  • Harris + Kurrle haben den Wettbewerb zur Erweiterung des Auswärtigen Amtes gewonnen

    ...


    http://www.baunetz.de/meldunge…en_in_Berlin_4760126.html

    Der von DickesB eingestellte Link zeigt den ursprünglichen Entwurf von Harris + Kurrle, der aus meiner Sicht deutlich besser war. Farblich an den nebenstehenden Altbau angepaßt. Und vertikal ausgerichtete Fenster, die über zwei Etagen geläufen wären. Das hätte dem ganzen Gebilde gut getan!


    Ich weiß nicht, was an dem aktualisierten Entwurf vielversprechendend soll? Die vertikale Betonung, die ja die entscheidende Änderung gewesen wäre, ist ganz offensichtlich einkassiert worden. Mich würde nicht wundern, wenn das eine Sparmaßnahme ist. Letztendlich bleibt es bei den horizonaten verlaufenden Fensterreihen, die für mich völlig unbefriedigend sind. An der Fassadengliederung wird sich nichts Grundlegendes ändern, da die bereits vorhandenen Strukturen 1:1 übernommen werden. Nur die Fassadenplatten werden ausgetauscht.

  • Ich frage mich, warum man einen aufwändigen Wettbewerb durchführt und der Siegerentwurf dann soweit verhunzt wird, bis der realisierte Bau dann nichts mehr mir dem Siegerentwurf zu tun hat. Wenn es Kostengründe sind, kann man sich doch gleich die Kosten für den Wettbewerb sparen.

  • Grundsätzlich besteht ein Entwurf aus einer eigenständigen entwerferischen Leistung. Hier muss man sich allerdings fragen, worin die entwerferische Leistung besteht? Der aktuelle Stand dieses sogenannten "Entwurfes" macht eher den Eindruck, als ob es sich um eine bloße Sanierung handelt.


    Hier wird die alte Fassadengliederung einfach übernommen und lediglich in ein neues Kleid gesteckt. An die Fassade wird brauner Klinker rangeklatscht ... und ruckzuck sieht die ganze Sache wie neu aus. Das ist alter Wein aus neuen Schläuchen.

  • Eine Erweiterung, die das AA dringend braucht, ist eine Pförtnerloge für die wacheschiebenden Schutzpolizisten. In Ermangelung derselben wird seit Jahren ein Polizeiwagen vor den Haupteingang geparkt. Bei einem Objekt dieser Größe ist das echt bizarr (und unansehnlich). Zumal genug Geld da war, um die Jägerstr. an der Einmündung in die Kurstr. mit Edelstahlpollern zu sichern…

  • Offizieller Baustart am Auswärtigen Amt

    Mit der schrittweisen Einrichtung der Baustelle hat am Erweiterungsbau des Auswärtigen Amts nun offiziell auch das umfangreiche Sanierung- und Neubauvorhaben begonnen. Insgesamt sechs Jahre soll hier nun gebaut werden mit dem Ziel, das Gebäude fit zu machen für die kommenden Jahrzehnte und damit den Schlussstein für den Büro- und Verwaltungsstandort des Auswärtigen Amts zu setzen.


    Man fragt sich zunächst, warum das Vorhaben bis 2028 andauert und rund 127 Millionen Euro kostet. Das Gebäude wird zunächst auf die reine Konstruktion zurückgebaut. Vorbauten, wie die Terrasse sowie der vorkragende Gebäudeteil in der Kleinen Kurstraße, werden komplett abgerissen, um dem Gebäude eine strenge Homogenität im Blockrand zu geben. Im Anschluss an den Rückbau erfolgt die geplante Aufstockung des Hauptgebäudes um eine Etage, um auch in der Höhenentwicklung ein gesamtheitlich, homogenes Bild zu erreichen. Auf der offiziellen Perspektive kann man das nicht erkennen.

    Aktuell hat der Seitenflügel an der Kleinen Kurstraße ein Vollgeschoss mehr als das Hauptgebäude. Mit dem Staffelgeschoss findet hiermit eine Angleichung beider Gebäudeteile statt. Dieses Geschoss wird straßenseitig zurückgesetzt, im Hofbereich aber bis an die Außenwand geführt. Ob dieses auch mit einer Vollstein-Verkleidung versehen wird, bleibt abzuwarten. Im Hofbereich entstehen eingeschossige Bauten, die etwa die von Cavendish erwähnte Pförtnerloge, die Poststelle und Konferenzzonen beherbergen werden.


    Was auf den ersten Blick zunächst wie eine schnöde Fassadensanierung aussieht, ist in Wahrheit ein spannender Komplettumbau.

    Da lohnt sich in den kommenden Jahren der Blick auf den Baufortschritt.


    Der Komplex ist seit langer Zeit komplett abgesperrt und die Fassaden teilweise verhüllt, um die Gefahr vor herabfallenden Fassadenelementen zu mindern. Auf dem Hof scheint bereits einiges im Gange zu sein. Ansonsten ist von dem angekündigten Baustart bislang noch nicht viel zu spüren.


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    Auf dem folgenden Bild sieht man die diversen Vorsprünge und Anbauten, die allesamt abgerissen werden. Diese Ecke wird sich damit deutlich verändern.


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    Die abgebildeten Fotografien sind durch mich am 21.01.2022 aufgenommen worden und bei Gebrauch mit ©RianMa zu kennzeichnen. Vielen Dank.


    Edit 22.01.2022: Eine inhaltliche Änderung wurde vorgenommen. Das Hauptgebäude an der Kurstraße wird nicht um zwei, sondern nur um ein Staffelgeschoss erweitert. Ich bitte diesen Fehler zu entschuldigen.

  • Insbesondere das abweisende Erdgeschoss ist aktuell das größte Manko.

    Und bei dem EG sind die Treppen der größte Fehler. Darunter sind dunkle, feuchte Eingänge. Ich war vor kurzer Zeit dort und habe das gesehen. Es ist gut dass diese nicht erhalten bleiben.

    Der Preis und die Bauzeit sind in der Tat erstaunlich.

  • Im Anschluss an den Rückbau erfolgt die geplante Aufstockung des Hauptgebäudes um zwei Etagen, um auch in der Höhenentwicklung ein gesamtheitlich, homogenes Bild zu erreichen. Auf der offiziellen Perspektive kann man das nicht erkennen.

    Aktuell hat der Seitenflügel an der Kleinen Kurstraße ein Vollgeschoss mehr als das Hauptgebäude. Mit dem ersten Staffelgeschoss findet hier zunächst eine Angleichung beider Gebäudeteile statt. Dieses Geschoss wird straßenseitig zurückgesetzt, im Hofbereich aber bis an die Außenwand geführt. Darauf kommt dann ein weiteres Staffelgeschoss.

    Aber ist der Bestandsbau nicht schon jetzt höher als das alte Reichsbankgebäude? Mit den ganzen Aufstockungen wird doch dann dieser sanierte Neubau den ganzen Block dominieren. Und auch zur Spree hin überragt der Neubau dann die schönen Altbauten, mit denen er jetzt noch in einem halbwegs akzeptablen Höhenverhältnis steht. Finde ich nicht gut :thumbdown:

  • Nach den Modellfotos wird der Gebäudeteil Kupfergraben/ Kleine Kurstraße demnach nicht erhöht, da er gegenüber den Altbauten gleich bleibt. Dann hatte ich die Ausführungen von RianMa etwa falsch interpretiert?? Es kommt offensichtlich insgesamt nur ein Staffelgeschoss beim Gebäudeteil Kurstraße oben drauf.

  • ^ Im Konzept ist jedenfalls nur von einem Staffelgeschoss die Rede:


    Dies geschieht im Wesentlichen durch drei Maßnahmen:

    1. Auf einem Teil des Hofes entsteht eine eingeschossige Bebauung, in der die Post- und Kurierdienststelle sowie der Konferenzbereich Platz finden.
    2. Das Gebäude Kurstraße 33–35 wird zum Hof hin auf voller Höhe erweitert, sodass auf allen Etagen zusätzliche Flächen entstehen.
    3. Das Gebäude Kurstraße 33–35 erhält außerdem ein sogenanntes Staffelgeschoss. Dieses ist von der Häuserfront in der Kurstraße zurückgesetzt und an die Höhe des Bestandes an der Kleinen Kurstraße anpasst. Hierdurch entsteht ein harmonischer Übergang zwischen den verschiedenen Teilen des Gebäudekomplexes.

    Quelle: https://www.bbr.bund.de/BBR/DE….html#Projektbeschreibung

  • Dennoch bleibt die Frage bestehen, warum man die Fassade nicht besser gliedern kann. Eine Einteilung in mehrere Abschnitte hätte der Fassade gut getan. Die geplante Umgestaltung wird keine nennenswerten Verbesserungen bringen. Dieser glatte Block erschlägt die Altbauten geradezu.