^Vielen Dank für die Einbindung der Präsentation. Die Pläne sind ein großer Schritt nach vorn für diesen geschundenen Stadtraum. Leider gelingt der große Wurf nicht, da die Platzsituation, die die autobahnähnliche Straßenfläche und den aufgelassenen Querschnitt der Schnellerstr. mit beinhalten müßte, gar nicht erfasst und begriffen wird. Man sollte wirklich anfangen sich ernsthafter mit der Frage zu befassen, ob drei KfZ-Spuren pro Richtung - bei parallel verlaufender Stadtautobahn - hier notwendig sind. Gerade gab es hier baubedingt nur eine Spur - ging auch.
Die Beseitigung des leidigen Fußgängertunnels ist gut, und mir gefällt auch die Idee mit dem Trinkbrunnen.
Ich habe aber auch den Eindruck, dass man sonst viel zu sehr am Istzustand hängt:
- Alle anderen Modalangebote (Fahrrad, Taxi, Kiss & Ride) bleiben zu weit entfernt vom Bahnhofsgebäude - die Wege sind zu den Eingängen Sterndamm ausgerichtet - vielleicht ok für die S-Bahn-Umsteiger und Vielnutzer, aber ansonsten ungünstig.
- mMn sind die identifizierten Wegekonflikte Rad vs Fuß andere, zumindest glaube ich nicht, dass die Fahrradparkhausnutzer wesentlich auf dem stadtauswärtsführenden Radstreifen ankommen?
- Bei mehr als 130.000 erwarteten Reisenden pro Tag (180 pro Minute!) sind vier (!) Kfz-Haltebuchten für Kiss & Ride unrealistisch. Wir sind hier in den Außenbezirken - niemand gurkt mit der Straßenbahn aus Rahnsdorf nach Schöneweide, wenn er in den Spreewald will. Rad vs. Kfz-Konflikte sind hier vorprogrammiert. Eine Lösung für den stadteinwärtigen Verkehr ist nicht erkennbar und Wenden verboten - leider am Bedarf vorbei.
- Die geplante Bebauung (Verbindungsgebäude) und weitere lädt zur Verschmuddelung der entstehenden "Schattenseite" ein - das Problem wird identifiziert, aber nicht gelöst.
- Dasselbe gilt für das Cafe Südpol - hier scheut man sich davor das Problem beim Namen zu nennen und weicht aus. Eine Halbierung des Cafes ist keine Lösung und da die Fläche dem Betreiber gehört...Man macht kein Angebot.
- Persönlich halte ich nichts von Pollern/Buoys zum Sichern von Radwegen - es gibt ästhetisch ansprechendere und ebenso sichere Lösungen.
- Den viel zu kleinen Bürgersteig auf der Nordseite in einen gemischten Rad-/Gehweg umzuwidmen, ist nicht nachvollziehbar.
Mein Fazit: Leider insgesamt zu unausgegoren, da am Bedarf des Südostraums vorbeigeplant wird - die 130.000+ Nutzer leben nicht im Bahnhofsumfeld oder in Johannisthal.