Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Diese Visualisierung der Straße 17. Juni im Post 2.913 ist natürlich nur wieder etwas für das Auge. Dort ist ein Fahrradweg vorhanden, nur halt in schlechtem Zustand, so wie die meisten auf Berliner Straßen.

    Er ist nicht nur durch Wurzeln in schlechtem Zustand, er ist auch zu schmal und birgt zudem zu große Konflikte mit den FußgängerInnen, deren Platz auch schon nicht sehr üppig bemessen ist.

    Hierbei ist noch zu beachten, es gibt soweit ich weiß bezüglich der Breite der Straße 17. Juni Denkmalprobleme wegen der Fassung der Straße. So einfach wird das nach meiner Information nicht gehen.

    Könntest Du das näher erläutern? Die Fassung der Straße wird doch gar nicht angerührt, lediglich Flächen umgewidmet von Fahr- und Parkspur zu Radweg. Und so konkret wie die Pläne mittlerweile sind, würde ich doch hoffen, dass etwaige Probleme bekannt sind und in die Wahl der Vorzugstrasse mit eingeflossen sind.

  • Könntest Du das näher erläutern? Die Fassung der Straße wird doch gar nicht angerührt, lediglich Flächen umgewidmet von Fahr- und Parkspur zu Radweg.

    Wenn du die Visualisierung mit diesem Foto vergleichst fällt die knappere Fassung des Autofahrspuren auf.

    https://de.wikipedia.org/wiki/…iegess%C3%A4ule_View4.JPG

    (Quelle: Wikipedia)

    Ich war vor gut 15 Jahren auf einer Führung zum Sowj, Ehrenmal und zum Tiergarten aus hist. Sicht. Habe leider keine Unterlagen mehr dazu. Dort wurde uns gezeigt, dass die Fahrbahnabrenzung in der Mitte der Straße und insbesondere die Bordsteinbegrenzung teilweise mit orig. Pflasterung im Bereich Ehrenmal und südlich davon bis zum Rufer unter Denkmalschutz steht.

    Aus dem Grunde habe ich Zweifel ob die Verschiebung der Kante wie auf der Visu möglich ist. Wenn Du andere Infos hast dann berichtige mich. Mir ist das nur so im Gedächtnis geblieben, da ich damals erstaunt war, auf was hier in Berlin alles Rücksicht genommen wird.

  • ^ Hm, der Bereich des Ehrenmals ist auf der Visu ja höchstens zu erahnen. Was man sieht: Am Mittelstreifen ändert sich eigentlich nischt, an den Rändern (Bordsteinen) außer direkt vor dem Stern kaum etwas. Es wird nur die Asphaltfläche anders aufgeteilt und stellenweise bemalt – der Parkstreifen und eine Fahrspur werden zum Radweg nebst Abgrenzung zu den Autospuren. Außerdem erhält der Fußgängerüberweg ein Upgrade mit Zebrastreifen. Aber das war's schon.


    Ich frage mich eher, warum dieser Umbau acht Jahre dauern soll, als wie er mit dem Denkmalschutz vereinbar ist.

  • ^ Ich habe es so verstanden, dass die Gesamtstrecke des Radschnellwegs bis 2030 fertig sein soll. Einzelne Bauabschnitte werden daher sicher schon früher fertig. Ich kann die vorgestellten Planungen nur unterstützen und hoffe auf eine zügige Umsetzung vor allem der zentralen Abschnitte.

  • So ist das wohl. In der von KaBa verlinkten Präsentation steht, dass eine Inbetriebnahme der Trassen bis 2030 erfolgen soll. Dennoch: eine Vergabe ab 2026? Das sind volle vier Jahre um zu damit zu starten, an manchen Stellen ein bisschen Farbe auf die Straße zu malen. Und 6 Jahre waren das bisher um herauszufinden, dass >Frankfurter Allee - Unter den Linden - 17.Juni< eine gute Ost-West-Verbindung sind?

    Zugegeben ein polemischer Kommentar, aber es ärgert mich wirklich, wie langsam wir bei dem Thema Verkehrswende vorankommen. Ohne schnelle, sinnvolle Angebote wird das nix.

  • TVO



    Auch ohne konkreten Baubeginn scheinen sich die Kosten für den 6 km langen mittleren Abschnitt der Tangentalverbindung Ost ständig zu erhöhen. Der Tagesspiegel (gedruckte Ausgabe) berichtet, dass die ursprünglich geplanten 80 Millionen Euro über 155 Millionen (2018) und 276 Millionen (2021) jetzt zu 351 Millionen angewachsen wären. Ohne dass schon alle Kosten berücksichtigt wären.


    Gleichzeitig wurde der parallel verlaufende Radschnellweg gecancelt. Jetzt soll nur eine "attraktive Radverkehrsanlage" geplant werden. Möglicherweise ohne den futuristischen Kreisel über der B1.

  • An der Schönhauser Allee soll beidseitig ein geschützter Radweg entstehen und zwar auf einer Länge von rund 720 Metern zwischen Eberswalder/Danziger Straße und Gleimstraße/Stargarder Straße jeweils auf der rechten Spur, wo bislang überwiegend Autos parken. Und die wegfallenden 160 Parkplätze sind denn auch Kritikpunkt der Gegner dieser Maßnahme. Der Lieferverkehr soll über Ladezonen in Nebenstraßen und mit zeitlicher Beschränkung auch auf dem künftigen rechten Fahrstreifen abgewickelt werden. Für die Trennung des Radfahrstreifens vom Autoverkehr werden Betonborde verwendet.

    Die Baumaßnahmen sollen im vierten Quartal dieses Jahres beginnen und spätestens Anfang 2023 abgeschlossen sein.


    Hier die Meldung von InfaVelo dazu. BZ und Berliner Zeitung berichten (leicht tendenzös). Hier noch eine neutrale Meldung der Verkehrsinformationszentrale.


    So soll es mal aussehen:


    Copyright: InfraVelo

  • Schönhauser Allee Radweg: gefällt mir, ich finde die Lösung mit den breiten und hohen Borden zur Trennung Auto/ Rad sehr urban. Bei mir in Paris funktioniert das System ganz gut. Auf alle Fälle besser als irgendwelche Poller.


    Gibt es in Berlin mittlerweile auch spezielle Ladezonen mit anderer Bodenmarkierung, die Nachts als Parkplatz dienen?

  • 160 Parkplätze weniger heißt langfristig mehr Menschen ohne eigenes Auto 👍


    Beton wirkt eleganter als die ewig verdreckten rot-weißen Poller.


    wichtig wäre der Weiterbau bis Mitte und bis Pankow sonst werden Radfahrer nach 700 Metern ins Chaos geleitet

  • ^


    Leider muss ich auch hier etwas Wasser in den Freudenwein gießen. Es ist auch diesmal (leider) wieder nur eine nicht zu Ende gedachte Billigvariante, die zwar in die richtige Richtung geht (etwas wärmer), am Ende aber leider auf Grund der Ideologie das Kind wieder mit dem Bade ausschüttet.


    Die Schönhauser zwischen Kastanien-/Pappelallee und Bornholmer/Wisbyer Straße ist ein Inbegriff von Urbanität. Geschlossene Häuserfronten, Dichte, U-Hochbahn, Straßenbahn, Auto, eine Menge Fußgänger und Fahrradfahrer, Wohnen, Büros, über und über Geschäfte von klein bis zum Einkaufscenter. Manchmal habe ich das Gefühl, wenn mach einer nach Berlin kommt und diese von ihm gesuchte Urbanität wie sie schon auf Bildern vor 100 Jahren abgebildet war entdeckt, erschreckt er sich und möchte lieber seinen Dorfanger zurück, aus dem er einst kam.


    Die Autos verschwinden nicht, nur weil ein Parkplatz verschwindet. Die meisten Parker auf der Schönhauser gehören zu den Geschäften. Zum Teil Dauerparker, die dann wegfahren, wenn größere Lieferungen kommen (kann ich gleich vier Geschäfte aufzählen rund um das Arkaden-Center).

    Dass man den Fahrradstreifen verbreitert dafür bin ich, dann aber bitte endlich mal wieder würdevoll geschützt durch einen Randstein (der wurde ja auch mal für was erfunden) und nicht nur mit einem Betonpoller begrenzt direkt auf der Straße.

    Des Weiteren sollte es für Be-und Anlieferungen möglich sein, kurz zu halten. Wenn man dies auf die hinteren Straßen ausweiten möchte, dann ist dort das Chaos angesagt (die Wichertstraße lässt grüßen). Zudem gibt es ein Fahrtrecht zu den Hauseinfahrten, ein weiteres Hindernis bzw. Eigenart der Straße.


    Also nochmal mein Vorschlag: Fußweg und Radweg verbreitern, Be-und Entladen Halt möglich machen, in dem Fall wäre dann nur noch ein Fahrstreifen frei. Ganz von der städtischen Wildheit kann man die Schönhauser nicht befreien, es sei denn man verlegt sie nach Wustermark oder macht durch die Einschränkungen die Geschäfte kaputt. Der Verkehrssenat scheint genau das zu beabsichtigen, auch wenn ihm das durch seine ideologische Verblendung nicht bewusst ist.

  • ^ Was ist denn daran bitte dörflich und anti-urban? Dass nicht mehr alles zugeparkt ist? "Ideologisch verblendet" scheint mir eher, allen ideologische Verblendung vorzuwerfen, die sich mit der Herrschaft des Autos über den öffentlichen Raum nicht dauerhaft abfinden wollen.


    Können Sie nicht mal einfach Ihre Position darlegen (über die man ja diskutieren kann) ohne ständig Ihre Polit-Theorien auszupacken?

  • Können Sie nicht mal einfach Ihre Position darlegen (über die man ja diskutieren kann) ohne ständig Ihre Polit-Theorien auszupacken?

    Das habe ich ausführlich getan. Ich habe mich im Forum mehrmals und immer ausführlich dazu geäußert warum ich mit der Verkehrspolitik des Senats nicht einverstanden bin und diese für kurzsichtig und ideologisch halte. Wenn sie das anders sehen, dann ist das so, nennt sich ja Diskussionsforum, oder?


    Gehen sie doch mal auf eines meiner (vielen) Argumente ein, die sie ja für diskussionswürdig halten, so könnte ich vielleicht auch mal ihre Argumente nachvollziehen. Aber bitte eröffnen sie nicht immer Scheingefechte über mögliche Formfehler, dieser zwanghafte modische Empörungskult über Nebensächlichkeiten macht das Forum intellektuell leider ärmer.

  • Gehen sie doch mal auf eines meiner (vielen) Argumente ein, die sie ja für diskussionswürdig halten, so könnte ich vielleicht auch mal ihre Argumente nachvollziehen.

    Das hätte ich getan, wenn Sie den ganzen Ideologie-Wustermark-Dorfanger-Verblendung-bewusstes-Kaputtmachen-der Geschäfte-Kram weggelassen hätten. So haben Sie dem argumentativen Teil Ihres Beitrags einen Rahmen gegeben, den ich nicht ignorieren kann. Folglich kann ich auch die Argumente nicht ernstnehmen. Im Übrigen kann ich auch nicht über den Mangel an "würdevollen" Randsteinen reden, wenn sichtbar welche vorgesehen sind (nur halt zwischen Fuß- und Radweg) – oder über irgendwelche "Betonpoller", die sichtbar nicht vorgesehen sind. Versuchen Sie es bei anderer Gelegenheit nochmal.


    NACHTRAG: So wie hier. Da habe ich auch sachlich geantwortet.

  • Das hätte ich getan, wenn Sie den ganzen Ideologie-Wustermark-Dorfanger-Verblendung-bewusstes-Kaputtmachen-der Geschäfte-Kram weggelassen hätten. So haben Sie dem argumentativen Teil Ihres Beitrags einen Rahmen gegeben, den ich nicht ignorieren kann. Folglich kann ich auch die Argumente nicht ernstnehmen

    Jetzt aber mal Hand aufs Herz, bist Du hier immer so neutral bei Deinen Kommentaren? Besonders Du hast auch eine Art andere direkt anzugehen, die auszuhalten auch nicht jedem leicht fällt. Aber ist das nicht normal in einem Forum bei dem (naturgemäß) unterschiedliche Positionen aufeinander prallen? Dann zu sagen nur wenn du dies und nicht das schreibst dann rede ich mit dir läuft dem Grundprinzip eine Forums wie hier zuwieder.

    Aber ich bleibe gerne bei dem Thema Bordstein, da ich persönlich dies für sehr wichtig halte. Die neue Visu zeigt zwar einen Bordstein, allerdings nicht für mich als Fahrradfahrer. Ich selber möchte die Begrenzung links von mir. Dies ist einem Sicherheitsbefdürfnis geschuldet, zudem fahre ich am liebsten getrennt zu den Autos weil mir diese einfach körperlich überleigen sind. Und hier sehe ich seit Jahren die Unsitte aufkommen, den Fahrradstreifen auf der Fahrbahn zu platzieren (wahrscheinlich aus Kostengründen). Im Falle der Schönhauser mag die Visu noch so eine schöne Straße vortäuschen, die reale Gefahr auf dieser Straße durch die Tram und die Gleise hierzu (wodurch Autofahrer oft ruckartig fahren) macht für mich als Radler das Fahren am Bürgersteig dann wohl sicherer.

    Ich würde mich eher freuen wenn Fahrradwege Berlin-weit (!!!!) endlich vernünftig gebaut und ausgebaut würden. Siehe extremes Negativ-Beispiel Wedding oder nimm den ganzen Süden von Berlin. Und darin sehe ich die Ideologie hier und dort ein paar Vorzeigeprojekte, aber im ganzen kommt der Fahrradverkehr mit Ausnahme von Mitte und Friedrichshain nicht wirklich vorwärts. Vorsicht sei in Friedirchshain geraten, dort fällt ein Radler irgendwann noch in einen der unzähligen seit Jahren umzäunten Gulli-Deckel. Zudem ist der Lieferverkehr auf einer Straße wie der Schönhauser (ich wiederhole mich) nicht wegzubekommen, da muss man kein Hellseher sein, es sei denn man schließt die Geschäfte ("Wustermark-Dorfanger").

    P.S. Alles meine (!) Meinung und Erfahrung, Deine kann natürlich eine andere sein.

  • ^ Die Fahrradstreifen werden nicht aus Kostengründen auf der Straße platziert, sondern weil damit die Sichtbarkeit für Autofahrer steigt und damit das Rechtsabbiegeproblem zumindest ein wenig verbessert wird. Weiterhin dürfte auf den wenigsten Bürgersteigen genug Platz für eine adäquate Breite des Radwegs vorhanden sein.


    Ich muss allerdings sagen, dass die Abgrenzung tatsächlich nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist, die Lücken können bei Fahrfehlern IMHO fatale Auswirkungen haben, wenn man da die Querkante erwischt.

  • K-1 Bezüglich der Bordsteine / Trennsteine kann ich dir ein wenig deine Befürchtungen nehmen.

    Die sind ausreichend hoch und breit, PKW vermeiden diese zu streifen oder zu überfahren (anders sieht es bei Kleintransportern aus).


    Hier in Paris (sicher auch in anderen Städten) wird das System schon seit Jahren angewandt und es funktioniert ganz gut. Als Radfahrer fühle ich mich relativ in Sicherheit (abgesehen vom allgemeinen Trubel in einer dichten Stadt).

    Ein weiterer positiver Punkt: man hat die Radfahrer auch von den Fussgängern getrennt durch einen Bordstein, da auch Radfahrer gern mal auf den Gehweg ausweichen ;) und dies dadurch reduziert wird.

    Asphalt ist für angenehmes und zügiges Fahren auch perfekt für den Radverkehr.


    Ich weiss jetzt nicht wie schnell man auf der Schönhauser Allee fahren darf, ob dort nur 30 ist...falls nicht wäre dies sinnvoll, da somit Auto- und Radverkehr fast die gleiche Geschwindigkeit haben.


    Nur zur Info: Paris ist fast vollständig zu 30km/h übergegangen. Dies halte ich für grosse Bereiche der Berliner Innenstadt auch für sinnvoll.

  • ^ Neue Straßenbahnstrecke Hauptbahnhof - Turmstraße

    Wer will, kann die neue Strecke schonmal virtuell abfahren. Die BVG hat dazu eine etwas surreale Animation erstellt. Dabei scheint das Konzept „autofreie Innenstadt“ schon umgesetzt worden zu sein. Auf der ganzen virtuellen Fahrt sieht man kaum mal ein Auto, die Straßenbahn kann ungestört durchrauschen und hat anscheinend auch immer grüne Welle. Und außer der Tram bewegt sich nichts - die Menschen stehen wie festgefroren rum. 8)


    Dafür ist das bereits abgerissene Gebäude an der Ecke Turm/Stromstraße wieder auferstanden.


    Dennoch vielleicht ganz interessant, auch wenn die Hintergrundmusik nervt. Denmach bekommen die Haltestellen etwas großzügigere Überdachungen als sonst üblich. Die Fahrt beginnt bei ca. 0:40 Min.


    Link zum Video


    (Die Info habe ich zufällig auf moabit.net gefunden. Dort gibt es auch einen Kurzartikel zu den ersten verlegten Gleisen in der Turmstraße, siehe auch Beitrag zuvor.)

  • Kunst am ZOB Berlin

    Wähend das neue Empfangsgebäude inzwischen in die Höhe wächst (der letzte Beitrag war dieser), hat bereits im Februar der Objektkünstler Michael Sailstorfer mit seinem Entwurf „Knotenpunkt“ einen nichtoffenen Wettbewerb für ein Kunstwerk am ZOB am gewonnen. :)

    Obwohl damals zahlreiche Medien darüber berichteten (sogar die FAZ), ist das irgendwie an mir vorbeigegangen.


    Nun, Kunst ist halt Kunst - dem einen gefällt`s, für den anderen kann das weg. Jedenfalls soll künftig ein 10 m hoch aufregendes Seil mit einem Seemannsknoten den ZOB verschönern. Als Begründung werden u. a. Assoziazionen mit einem Verkehrsknoten, direkte Bezüge zu architektonischen Ikonen in Berlin, einen Zaubertrick aus Kindheitstagen, oder der als Gedächtnisstütze dienenden „Knoten im Taschentuch“ angegeben. 8)

    Gut 200.000 € darf es maximal kosten.


    Hier eine unvollständige Auswahl an Links, mit der immer gleichen (wohl einzigen) Visualisierung: