Es ist zwar im Molkenmarktstrang wohl besser aufgehoben, passt aber zu der Diskussion hier besser:
Die letzte vor den Weltkriegen 1894 gefertigte Mühlendammbrücke hatte einen Querschnitt von 26,5m – inklusive Straßenbahn und 5,57m breiten Bürgersteigen. Der Nachfolgebau (Spannbeton, achtspurig, 45,2m breit und 116m lang), weist irreparable Schäden auf. 73.000 Fahrzeuge queren die Spree hier, täglich. Der Ersatzneubau soll 2023 beginnen, und man durfte auf menschliche Dimensionen hoffen. Laut Mopo, findet die Verkehrssenatorin sich der Macht des faktischen erlegen, und erwägt die Brücke für eine Kapazität von 60.000 Fahrzeugen auszuschreiben. Dafür reiche ein Mindestprofil von 39,8m und maximal 42m. Zwar soll es nur noch zwei MIV-Spuren geben, aber Busspur und Straßenbahnmittelstreifen brauchen auch Platz. Die marginale Profilverkleinerung gelingt übrigens nur, weil man die Gehwegbreite von 6,75m auf 4m zurücknimmt.
Chance vertan! Es ist schon ein Knaller, dass das unter einer grünen Verkehrssenatorin passiert. Überspitzt gesagt, die A100-Verhinderer haben kein Problem, einen menschenfeindlichen Autobahn-nahen Ausbauzustand mitten durch die Innenstadt auf eine weitere Generation festzuschreiben.