Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Ich möchte Architektenkind voll und ganz beipflichten. Ich bitte euch aber zu bedenken, in welcher finanzieller Situation sich Berlin befindet. Selbst wenn der "gefühlte" Berlin-Boom sich letztlich in eine dauerhaft bessere wirtschaftliche Entwicklung Berlins niederschlagen sollte, selbst dann ist ein hoher Nachholbedarf um beispielsweise den Zustand öffentlicher Infrastruktur und Bauten in Städten wie München zu erreichen. Da sind die Prioritäten mitunter eben anders gelagert. Man sollte dabei auch solidarisch denken.


    So mag es für "uns Erwachsene" nicht mehr eine alltägliche Frage sein, in welchem Zustand sich die Bildungsinstitutionen an der Spree befinden. Aber es ist eine gesamtgesellschaftliche Scham, dass ein Umzug von der Isar an die Spree auch gefühlt ein Umzug in ein Schwellen- oder Entwicklungsland mit sich bringt. Zumindest was die schulische Ausbildung betrifft. Wobei viele Schwellenländer viele Mittel in beste Schulen investieren, um als Gesellschaft voranzukommen, so dass dieser Vergleich für die Schulen in Berlin mitunter noch viel zu positiv ausfällt.


    Dieser Einwand "aber die Schulen..." mag reflexhaft und stereotyp wirken, er ist aber nicht von der Hand zu weisen. Und in dieser Gemengelage aus vorhandenen Finanzen und vielen Defiziten muss man schon sagen, dass sich die öffentliche Hand Berlins redlich müht den Radverkehr und den ÖPNV zu fördern. Den Vergleich mit anderen westlichen Metropolen muss man hier, gerade hier, nicht scheuen.


  • Nein, auch dafür gibt es gute Lösungen, die hier aber bisher nicht umgesetzt wurden. Man setzt die Bushaltestelle einfach nach links neben den Radweg. Busse halten dann eben kurz auf der PKW Spur, aber das ist besser als den Radverkehr zu gefährden.


    Ja man setzt die Bushaltestelle einfach nach links und die Busse halten eben auf der Straße... einfach mal eben... willkommen in der Realität. Als täglicher Nutzer des ÖPNV bin ich da voll bei Dir und auch bei der BVG rennst Du offene Türen ein. Durch so genannte Kap-Haltestellen lässt sich der barrierefreie Zustieg in Busse realisieren und in der Tat wäre der Radverkehr damit konfliktfreier zu bewältigen. Die Pünktlichkeit wäre duetlich höher, das Fahren im Bus (ein- und ausschwenken verhindert) auch. Aber genau da tut sich nichts bzgl. Unterstützung vom Senat. Der Umbau von Haltestellen fällt planerisch und in der Umsetzung in seine Zuständigkeit. Am Geld kann es nicht liegen, denn in der Holzmarktstraße ist eh alles umgegraben worden.

  • Ja, es lag in der Holzmarktstraße an der Zeit. Eine Umplanung hätte das Projekt sicher um ein halbes bis ein Jahr verschoben...so ist das leider in Berlin mit viel zu wenig Planern.


    Aber die Forderung nach Haltestellenkaps ist offenbar noch nicht laut genug.

  • Die Radspur in der Holzmarktstraße ist an dieser Stelle ganz gut gelungen. Trotzdem ist die Straße, wie auch schon Taxodium schrieb, nach dem Umbau immer noch viel zu breit.
    Wie schlecht eine Radspur sein kann sieht man gleich um die Ecke in der Lichtenberger Straße. Dort fehlt der Sicherheitsabstand zur Parkspur und man wird wenn man links in der Spur fährt mit viel zu geringem Abstand überholt.
    Wie wichtig die Einfärbung ist sieht man da wo sie fehlt. Die Radspur vor dem neuen monotonen Hotel Schulz am Stralauer Platz wird komplett von Hotelgästen zugeparkt.
    Haltestellenkaps gibt es noch nicht lange bei der Straßenbahn in der Kastanien-/Pappelallee und in der Eldenaer Straße. Die Ausführung kann man im internationalen Vergleich als misslungen ansehen. Der Radweg ist kaum breiter als ein Handtuch.

  • Uferbefestigung Schiffbauerdamm

    Zwischen Weidendammer Brücke / Friedrichstraße und Bahnhof Friedrichstraße bekommt die Spree eine neue Einfassung enlang der Straße Schiffbauerdamm (rechtes Ufer):





    (Fotos: Hallole)


    Wasserstraßen-Bauarbeitenübersicht Innenstadt (Stand 12/2017): http://www.wsa-b.de/wasserstra…n_berliner_innenstadt.pdf
    Bauende demnach vsl. am 31.05.2020;
    geplant ist auch ein Ersatzneubau Schiffbauerdammbrücke Pankeauslass

  • Nach meiner Erinnerung wurde das Provisorium mit den Spundwänden kurz vor der WM2006 gebaut, da damals Ausspülungen festgestellt wurden. Wenn mich meine Erinnerung nicht trügt, sind also nur 13 Jahre vergangen, bis auf das Provisorium ein Ersatzbau folgt. :nono:

  • ^


    Danke für den Hinweis. Die Erinnerung trügt Dich nicht, nur das genaue Datum der Rammung der provisorischen Spundwände war mir unklar. Jahrelang war der Zwischenraum verfüllt und schon ganz gut bewachsen. Nicht das die StäV da noch Tische und Stühle draufstellt...


    Wie gehabt: Fullquotes von Vorbeträgen sind sinnlos.
    Bato

  • Barrierefreie Erschließung von 10 U-Bahnhöfen

    Die Planfeststellungsbehörde bei der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz hat auf dem UVP-Portal der Länder die Unterlagen für den barrierefreien Aus- und Umbau von zehn Berliner U-Bahnstationen online gestellt. Wer sich für Erläuterungsberichte, Variantenbewertungen und Pläne interessiert, klickt hier für


    Grenzallee (U7)
    Heinrich-Heine-Str. (U8)
    Möckernbrücke (U1/3)
    Augsburger Straße (U3)
    Kaiserdamm
    Hausvogteiplatz
    Klosterstraße
    Alt Tempelhof
    Altstadt Spandau
    Alexanderplatz (U2)
    Alexanderplatz (U8)

  • Straßenbahnstrecke "Verkehrslösung Schönheide"

    Unter diesem Titel hat die Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klima die Planfeststellungsunterlagen für dieses Vorhaben online gestellt:


    Mit dem Vorhaben soll die bestehende Straßenbahnstrecke im Bereich des Bahnhofes Schöneweide geändert werden. Das Vorhaben beinhaltet sowohl den Um- und Ausbau der vorhandenen Gleisschleife als auch eine neue Streckenführung der Straßenbahn. Diese wird ab dem Knoten Brückenstraße/Schnellerstraße/Michael-Brückner-Straße (B96a) in Verlängerung der Brückenstraße unter den Bahngleisen hindurch in die Gleisschleife geführt und bindet im Sterndamm an die neue Gleislage im Sterndamm an. Dazu wird eine neue Straßenbahnunterführung als Querung der Bahnanlagen nordwestlich des Bahnhofs Schöneweide errichtet. Die bestehenden Gleisanlagen (inkl. Fahrleitungsanlagen) in der Michael-Brückner-Straße (B96a) und im Sterndamm werden zurückgebaut.


    Einzelheiten hier:


    Straßenbahnstrecke Verkehrslösung Schöneweide von Schnellerstraße bis Sterndamm/Südostallee im Bezirk Treptow-Köpenick von Berlin

  • Grundereneuerung Bf Berlin-Schöneweide

    ^ Dieses Projekt kreuzt eine Eisenbahnlinie, weshalb die DB Netz AG beteiligt ist. Die hat die Pläne zum Anlass genommen, den gesamten Bahnhof grundhaft zu erneuern. Nur der Vollständigkeit halber sei deshalb erinnert, dass es im vergangenen Sommer schon eine diesbezügliche Ausschreibung gab, die den Umfang ahnen lässt:


    Grunderneuerung Bf Berlin-Schöneweide, VP 03 Grunderneuerung Bahnhof Schöneweide / EÜ Straßenbahn, Grunderneuerung des Bahnhofes Berlin Schöneweide sowie die Errichtung der EÜ Straßenbahn., GE Bahnhof beinhaltet die Erneuerung des Personentunnels, der Bahnsteige, der Bahnsteigdächer der Treppenaufgängen, der Telekommunikation, Oberbauarbeiten, Tiefbauarbeiten, Arbeiten an 50 Hz-Anlagen, S-Bahnstromanlagen, OLA und LSTund den Neubau von Aufzüge und Fahrtreppen., Die EÜ Straßenbahn wird als Rahmenbauwerk ausgeführt.

  • Verlängerung der Tramlinie M10 zum Hermannplatz

    Zuletzt: https://www.deutsches-architek…p?p=618221&postcount=2092 ff.


    Pläne vom Nov. 2018: https://www.berlin.de/senuvk/v…rschauer-Hermannplatz.pdf
    Die meisten Varianten sehen demnach eine Verlängerung der Tramstrecke über die Oberbaumbrücke vor; alternativ über die Elsenbrücke oder die Schillingbrücke.


    Ab Mai soll nun die Oberbaumbrücke saniert werden: https://www.rbb24.de/panorama/…n-warschauer-strasse.html
    Hierbei sollen die dort bereits verlegten, unbenutzen Tramgleise demontiert werden - weil die Schienen schuld an der Beschädigung der Brücke seien...

  • Verkehrskonzept für Reisebusse

    Laut einem Artikel des Tagesspiegels will eine Bürgerinitiative mit einem Verkehrskonzept alle Reisebusse von der Museumsinsel verbannen. Die aus sechs großen Kultureinrichtungen bestehenden Anrainer sind begeistert, doch der rot-rot-grüne Senat gibt ihnen keinen Gesprächstermin und baut stattdessen Parkplätze.


    https://www.tagesspiegel.de/be…s-der-mitte/23972162.html

  • ^ "Changing Cities" sieht die Straße des 17. Juni als einen von zwei "Abstellräumen" vor, und zwar bei einer "Abstellkapazität in Reisebus-Stunden" von 16.800 gegenüber 5.544 wiederum bei der Karl-Marx-Allee; d.h.:
    der Str. des 17. Juni käme mehr als die 3-fache "Bedeutung" zu als der Karl-Marx-Allee.


    Problem: Die Str. des 17. Juni wird sehr oft für Veranstaltungen etc. gesperrt:
    https://www.berlin.de/tourismu…des-17-juni-gesperrt.html
    Ob und inwieweit sich das mit dem von "Changing Cities" vorgesehenen "Abstellraum" zwischen dem Großen Stern und S-Bahnhof Tiergarten verträgt, weiß ich nicht.
    Kurioserweise sollen dem Verkehrskonzept zufolge die beiden "Abstellräume mittelfristig außerhalb des S-Bahn-Rings" angelegt werden - klingt so, als vertraue man seinem Konzept selber nicht, sondern als wolle man den "Abstellraum West" an den Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) verlegen: https://zob.berlin/de
    Der ZOB wird gerade aufwendig modernisiert, warum dann nicht gleich..?!?

  • ^^ Das Konzept löst auch in keiner Weise das Problem des Ein- und Ausstiegs in unmittelbarer Nähe des HF bzw. der Museumsinsel. Oder sollen die Leute dann von den Abstellflächen mit S- u. U-Bahn weiterfahren?


    Das würde natürlich dem Bus einen großen Vorteil nehmen, nämlich den, dass er eine Menge Leute individuell ganz nah an die Sehenswürdigkeiten heranbringen kann.


    Wenn man touristische Belange akzeptieren will, wird man das kaum machen können.


    Mich stören langsam fahrende Busse in der Innenstadt weniger als manch anderes schnell fahrendes Auto oder Motorrad, aber es ist ärgerlich, wenn sie den Blick auf eine Sehenswürdigkeit verstellen. Ich finde es aber nicht problematisch, wenn einige Busse neben oder hinter dem Alten Museum stehen, da ich es noch nicht erlebt habe, dass man dort vor lauter Bussen nicht mehr laufen kann.

  • Ich bin zwar auch dagegen, Busse weiterhin auf die Museumsinsel zu lassen, aber es muss schon noch möglich sein, Busse in der Nähe zum Ein/Aussteigen halten zu lassen.
    Man sollte nicht unterschätzen, dass auch viele ältere, gehbehinderte Menschen gerade Busreisen nutzen um sich Städte zu erschliessen!


    Und der ZOB??? Ja wird gerade saniert aber erstens sieht man dem bisherigen Ergebnis die enormen Kosten nicht an und wirklich barrierefrei ist da auch nichts, vor Allem wenn man von dort in die S-Bahn und U2 umsteigen will, das geht mit Rollstuhl oder Rolator gleich gar nicht!


    Ist auch viel zu weit von Mitte entfernt, dann fahren die Leute lieber direkt nach Potsdam weiter...

  • Thema Busabstellflächen: Kann es sein, dass hier der Eine oder Andere nicht versteht, was eine Abstellfläche ist? Niemand will Rentner auf Kaffeefahrt per U-Bahn vom ZOB auf die Museumsinsel schicken, es geht darum, wo sich die Busse zwischen Aus- und Einstieg, mithin also einem Zeitraum, der auch mal ein paar Stunden betragen kann, aufhalten. Und mehrere statt vereinzelter zentraler Dropoff- und Pickup-Punkte dürften auch Dauer doch auch gar nicht so verkehrt sein.

  • Der ZOB war nicht mein Vorschlag. Davon ab kann man die Abstellflächen der Busse auch nicht zu weit vom „Drop Off“ planen weil dann sämtliche Busse durch halb Berlin kreiseln, was sicher nicht im Sinne der Verkehrsplanung sein kann!

  • Das sehe ich auch so. Es kann doch kein sinnvolles Konzept sein, wenn die Busse ständig hin und her fahren sollen. Dann können sie besser, statt den privaten PKW, kontroliert in einigen der vielen Nebenstraßen stehen.