Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

  • Sanierung des ZOB ab 2014

    Der Tagesspiegel berichtete gestern über die bevorstehende Sanierung des Zentralen Omnibushofs am Messegelände (siehe zuletzt u.a. hier).


    Hierfür stehen ab 2014 im Berliner Landeshaushalt knapp 4 Millionen Euro zur Verfügung (ursprünglich war ja von lediglich 3,2 Millionen die Rede). Damit sollen die Kapazitäten des ZOB, die derzeit bei ca. 65.000 Bussen pro Jahr liegen, auf 106.000 Busse jährlich fast verdoppelt werden.


    Konkret geplant sind u.a. die Modernisierung des Terminals sowie die Erweiterung der Anzahl an Haltestellen von derzeit 49 auf 63. Zudem sollen die Parkflächen im Innenbereich des Areals so umgebaut werden, dass sich die Fahrzeuge in Zukunft möglichst nicht mehr gegenseitig behindern. Die Kioske und Ticketschalter sollen ebenfalls saniert bzw. zum Teil auch abgerissen werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Petrichor ()

  • Habe mal bei den U-Bahn Planungen des Senats gelesen, dass die U1 langfristig mal bis zum Frankfurter Tor weitergeführt werden soll.


    Soll dies als Hochbahn wie in Kreuzberg bzw. wie an der Endstelle Warschauerst. geschehen oder versucht man es unterirdisch?


    Wie werden Hochbahnen wie U1 und U2 gesehen? Wäre so etwas Heute noch genehmigungsfähig?
    Kostengünstiger wäre es allemal

  • Onkel Google sagt: Nein, 2007 ist die Planung aufgegeben worden.


    Genehmigungsfähig wäre eine Hochbahn schon. Die Strecke müsste sowieso planfestgestellt werden, das ist sozusagen der B-Plan der Verkehrsstrecken. Das braucht über 5 Jahre und ist mit Bürgerbeteiligung etc. verbunden. Bei der Straßenbahn zum Hauptbahnhof waren es wohl weit über 5 Jahre.

  • ^^war dies denn als Hoch oder U-Bahn geplant gewesen?
    Irgendwie müssten ja schon die Baukosten grob geplant gewesen sein.


    Die Verlängerung der U2 von Ruhleben nach Spandau sofern sie den umgesetzt wird soll m.W. oberirdisch erfolgen.

  • ... Die Verlängerung der U2 von Ruhleben nach Spandau sofern sie den umgesetzt wird soll m.W. oberirdisch erfolgen.


    Wird sie meines Wissens definitiv nicht. Ich habe jetzt die Quellen nicht parat, aber in den letzten Jahren wiederholt gelesen, dass eine Verlängerung heute Geldverschwendung und vom Tisch sei. Seit der Regio- und S-Bahn-Anbindung (zzgl. U7) haben sich die Fahrgastströme mehr dorthin verlagert. Bei der U2 hingegen hat man die Leistung gekürzt, nur noch ein Teil der Bahnen fährt bis Ruhleben durch, jede zweite endet am Theodor-Heuss-Platz.


    Am und im U-Bf. Ruhleben ist es auch sehr ruhig geworden, es halten dort heutzutage auch viel weniger Busse als noch bis in die 90er Jahre. Damals war Ruhleben verkehrstechnisch das Tor nach Spandau. Vorbei ist vorbei.

  • ^^war dies denn als Hoch oder U-Bahn geplant gewesen?


    Dazu gab es vor kurzem eine Bürgeranfrage beim Bezirksamt. In der Stellungnahme vom Fachbereichsleiter Tiefbau heißt es dazu:

    Eine oberirdische Führung der U1 wie vorgeschlagen wird aus städtebaulichen Gründen, Lärmschutzgründen, Denkmalschutz am Frankfurter Tor sowie der schwierigen Umsteigebeziehungen zwischen U1 und U5 am Frankfurter Tor sicherlich nicht möglich sein.


    Zum konkreten Fall der Verlängerung der U1 gibt es folgenden Sachstand:

    Die Planungsoption die U1 bis zum Frankfurter Tor zu verlängern wurde vom Senat aus wirtschaftlichen Gründen vollständig aufgegeben. Die derzeitige Planung sieht allerdings immer noch eine Heranführung der U-Bahn an den neu geplanten S- und U-Bahnhof Warschauer Straße vor. Durch den Senat wurden hierzu die technischen Vorraussetzungen beim Bahnhofsneubau Warschauer Straße bei der Deutschen Bahn AG bestellt.

  • Soweit ich weis soll es, außer Instandhaltung, überhaupt gar keine Investitionen mehr in das Kleinprofilnetz der U-Bahn geben. Das ist natürlich ein buchstäbliches Armutszeugnis von Stadt/Land Berlin :nono:. Und sexy ist das auch in keinster Weise :Nieder:.

  • U1 in Richtung Halensee :D!!! City West ist wieder im Rennen und so könnte der westl. Kudamm belebt werden, es gäbe nen Anschluss von der Ringbahn, man könnte vielleicht auf den einen oder anderen Bus verzichten und einer der Geisterbahnhöfe könnte endlich mal in Betrieb genommen werden.

  • Verlängerung der U1 im Westen

    Wäre schon gigantisch, wenn zumindest der Adenauerplatz erreicht wäre.
    Auf dem Weg zu meinem Berliner Lieblingsrestaurant wundere ich mich immer wieder über die "provisorische" Endhaltestelle Uhlandstrasse.

  • Worin genau sollten deiner Meinung nach denn Investitionen getätigt werden?


    Ich halte es für sinnvoll die U4 von Nollendorfplatz, über Magdeburgerplatz und Kulturforum zum Hauptbahnhof zu führen.


    Dies wäre das kostengünstigste Ubahn Projekt, das in Frage kommt.
    Am Nollendorfplatz ist eine Weiterführung Richtung Norden bereits umgesetzt.
    Der restliche Teil der Strecke außer die Unterführung des Landwehrkanals könnte in offener Bauweise erfolgen.
    Außerdem könnten so die Ubahnnetze U1, U2, U3, U4 an den Hauptbahnhof angebunden werden.


    Selbst mit der U5 finde ich einen Hauptbahnhof in einer Stadt wie Berlin mit nur einer Ubahnlinie unterversorgt

  • Er heißt ja so aber es ist kein "Hauptbahnhof".
    Mal zur Begriffsgeschichte, viele Begriffe sind für uns so normal und geläufig dass wir nicht näher über sie nachdenken. Das "Haupt" ist bildlich gemeint, Haupt ist ja das alte Wort für Kopf. Der Hauptbahnhof ist sozusagen der Kopfbahnhof, den kennt man heute noch, lustigerweise subsumiert unter dem Begriff Hauptbahnhof. Dann gab es früher weit verbreitet sog. Zentralbahnhöfe. Das waren keine Kopfbahnhöfe sondern eben zentrale Knotenpunkte eines regionalen Schiennentzes sowie auch das organisatorische Zentrum mehrerer Bahnhöfe in einer größeren Stadt.


    Ist dieser "Hbf" ein Kopfbahnhof? Ist er DER zentrale Knotenpunkt des berliner Schienenverkehrs? Ich meine nein. Man hätte gut daran getan, den alten Namen Lehrter Bahnhof beizubehalten. Nur weil er besonders groß und teuer geworden ist, ist er nicht um ein besonders großes Maß wichtiger für den Schienenverkehr Berlins wie viele andere große Bahnhöfe in der Stadt. Ganz anders als z.B. in Frankfurt.


    Wenn man sich das mal vor Augen führt, dann sehe ich auch keine Notwendigkeit für noch mehr Geld weitere U-Bahnverbindungen dorthin zu führen. Ja, gemeinhin sind Hauptbahnhöfe die unverzichtbaren Knotenpunkte aller Schienenverkehrsmittel in deutschen Städten. Im dezentralen Berlin ist das aber einfach nicht so (ich persönlich fahre sehr sehr viel mit S- U- und auch Regionalbahn quer durch Berlin, aber habe dabei NIE die Notwendig am "Hauptbahnhof" umzusteigen).


    In Zukunft möchte ich wieder vermehrt Geld in der Fläche investiert sehen. Und selbst im U-Bahnbau gibt es in Berlin Projekte die ich wesentlich sinnvoller fände, als noch irgendwie eine Anbindung an diesen neuen Bahnhof zu schaffen, den es in der Form IMHO ohnehin nie gebraucht hätte.

  • Ich halte es für sinnvoll die U4 von Nollendorfplatz, über Magdeburgerplatz und Kulturforum zum Hauptbahnhof zu führen.


    An der Stelle muss ich dir sogar mal zustimmen. Eine Verlängerung der U4 bis zum Hbf würde den Süden und den Südwesten der Stadt deutlich besser an den Hauptbahnhof anbinden. Umsteiger von U1, U2, S-Bahn und U7 aus Schöneberg, Tempelhof, Charlottenburg und co. müsste keinen Umweg über Zoo oder den S-Bahn Nord-Südtunnel nehmen.


  • Im dezentralen Berlin ist das aber einfach nicht so (ich persönlich fahre sehr sehr viel mit S- U- und auch Regionalbahn quer durch Berlin, aber habe dabei NIE die Notwendig am "Hauptbahnhof" umzusteigen).


    Denk doch einmal an die Nichtberliner oder Berliner, die verreisen wollen.
    Wenn du Berlin nicht kennst und dann mit deinem Weltbild eines Hauptbahnhofes dir ein Ticket für Berlin-Hauptbahnhof holst, bist du ziemlich ernüchtert wenn du dort ankommst.
    Du bist zwar in Berlin aber du kommst nicht weiter. (übertrieben gesagt)
    Die U55 ist da trügerisch ;-)))


    Gleiches Gefühl habe ich immer bei Tegel.
    Du landest in der größten deutschen Stadt und kommst nur mit dem Bus weiter.
    Alsob du am Flughafen Münster/Osnabrück gelandet bist und nicht in der Hauptstadt.



    In Zukunft möchte ich wieder vermehrt Geld in der Fläche investiert sehen. Und selbst im U-Bahnbau gibt es in Berlin Projekte die ich wesentlich sinnvoller fände, ....


    Welche denn?

  • "Sinnvoller" fände ich beispielsweise schon etwas vergleichsweise bescheidenes aber leider in Berlin nicht selbstverständliches, nämlich flächendeckende Barrierefreiheit (Aufzüge) und evtl. auch ein Portiönchen Komfort (Rolltreppen) in U-Bahnhöfen. In München in wirklich jeder Station zu finden, in Berlin nicht einmal an sehr stark frequentierten Stationen eine Selbstverständlichkeit.


    Es war IMHO wie gesagt ein Fehler, dies überhaupt so zu planen. Die Verzahnung hat zuvor mit Zoo und Ostbahnhof wunderbar funktioniert und war auch dieser großen Flächenstaat wesentlich angemessener (FUNKTIONAL betrachtet). Aber im Wiedervereinigungshype, zählten offenbar plötzlich andere Kriterien der Angemessenheit. Man fabulierte ja auch dass Berlin bald mehr als 6 Mio. Einwohner haben würde, plante mit dutzenden Wolkenkratzern am Alex usw., wir kennen die Realität und was davon übrig blieb. Die einzigen nennenswerten Teile dieser großen "Gesamtvision", die wirklich verwirklicht wurden, waren jene für die der Staat sich verantwortlich zeichnete. Die großen neuen Bundesgebäude, der Bahnhof und bald auch das neue Schloss. Der Staat muss (leider) nicht ökonomisch-praktisch denken.


    Und in Berlin liebte man schon immer das Credo "Klotzen, nicht kleckern".


    Und das hat man getan. Es ist nun wie es ist aber ich bin entschieden dagegen die öffentlichen Mittel dort zu binden, gar dafür funktionierende (technisch, betrieblich und bzgl. Akzeptanz der Bürger) Infrastruktur außer Betrieb zu nehmen und den Hbf noch mehr "anzubinden", weil unter dem Strich für Berlin ja kein Zusatznutzen dabei herauskommt. Ein Nullsummenspiel, ebenso wie der Fernverkehr den man zB beim Zoo rausgenommen hat und der jetzt eben am Hbf fährt. Deswegen fährt aber insgesamt kein zusätzlicher Fernzug nach Berlin, pünktlicher ist die Eisenbahnreise auch nicht geworden.

  • Berchen solls mir verzeihen aber hier wird richtig Geld für den Hbf in die Hand genommen. :)


    Anbindung der U4 an den Hbf.
    Verlängerung der U5 nach Turmstr..
    Neu U11 nach Weißensee


    http://home.bahninfo.net/regional/berlin/hbf.gif


    Es war IMHO wie gesagt ein Fehler, dies überhaupt so zu planen. ... Aber im Wiedervereinigungshype, zählten offenbar plötzlich andere Kriterien der Angemessenheit.


    Ja der gute Kanzler der Einheit :nono:


    Aber wenn du von welche sprichst und ich jetzt bestimmt wieder vermintest Gebiet betretet, aber was soll dies mit der Stammbahn Potsdam-Berlin?

  • Die Planungen bezüglich U-Bahn sind obsolet oder auf Eis gelegt: Die U5 wird am Hbf enden und eher am St.-Nimmerleinstag bis Turmstraße verlängert. Die U11 ist zwar mit manchen Bauleistungen bereits vorhanden, wäre aber eine komplett neue U-Bahnlinie, deren Bau alleine Milliardensummen verschlingen würde und demnach auch nicht umsetzbar ist. Die U11 ist auch schon seit Ewigkeiten (1920er/1930er?) geplant, wurde aber aus verschiedensten Gründen nie verwirklicht. Die Planungen zur U4 sind mir neu, werden aber ganz sicher auch (ersteinmal) nicht umgesetzt.


    Die Anbindung des neuen Hbf erfolgt demnach künftig über die U5, die S-Bahnen (neue S 21) und vor allem neue Tramlinien.

  • ...eben. Außerdem widerspricht der Gedanke eines zentralen Knotenpunkts auch all dem, wie Berlin in der Realität aufgebaut ist. Am neuen große Bahnhof neben dem Regierungsviertel, benennen wir ihn wie wir wollen, wurde an nichts gespart und er ist vergleichsweise sehr gut angebunden und wird dies in Zukunft noch weiter werden. Und wie gesagt, damit reicht es dann aber auch. Im Bestandsnetz ist viel zu tun und zu investieren. Da brauchen wir gar nicht von neuen U-Bahnlinien träumen.

  • Die U11 ist zwar mit manchen Bauleistungen bereits vorhanden, wäre aber eine komplett neue U-Bahnlinie, deren Bau alleine Milliardensummen verschlingen würde und demnach auch nicht umsetzbar ist. Die U11 ist auch schon seit Ewigkeiten (1920er/1930er?) geplant, wurde aber aus verschiedensten Gründen nie verwirklicht.


    Ich vermute, wir reden hier über die U10. Die erwähnte U11 führe vom Hauptbahnhof nach Marzahn raus, zudem sind mir keine Bauvorleistungen für die U11 bekannt. Für die U10 wurden bereits jedoch schon ein paar Kilometer verlegt. Traurigerweise soll bald der U Schlossstr. strukturell umgebaut werden, sodass die U9 an einem Bahnsteig hält. Inwiefern die U10 dann dort überhaupt noch fahren könnte, weiß ich nicht.