Berliner Stadtverkehr (Straße, Bus, Bahn, Wasserwege, Gebäude)

    Zitat von Konstantin


    Der Wunderknabe aus #1105 braucht ja nur deshalb mit dem Motorrad nur halb so lang als mit dem Auto, weil er fortwährend gegen die Straßenverkehrsordnung verstößt und ständig andere Verkehrsteilnehmer gefährdet.


    Woher willst du wissen wie ich mich durch die Stadt bewege?


    Es ist durchaus völlig gefährdungsfrei eine breite Lücke mit einem Zweirad zu durchfahren durch die ein zweites Auto nicht passen würde und sich halt vorne
    an die Ampel zu stellen.
    Abgesehen davon gefährde ich weniger Leute als so mancher Autofahrer.


    Es ist abgesehen davon auch nicht unrechtens. Man überholt ja niemanden, sondern fährt nur vorbei.

    ^Mit Verlaub, aber um etwa 50% kannst Du auch bei besserer Beschleunigung etc. gar nicht schneller sein, wenn Du allein die vorgesehenen und zugelassenen Spuren benutzt (die gelten von schmalen Motorrädern bis hin zu LKW) und nicht sehr liberal Lücken definierst und letzteres ist sehr wohl "unrechtens" und das mE ganz zu Recht...


    Passend zum Thema gibt es übrigens einen Artikel im Tagesspiegel über die voraussichtliche Verkehrsnutzung der Zukunft. Danach werden die Menschen flexibler die Verkehrsmittel je nach Situation wählen ("multimodal") und/oder wechseln ("intermodal"). Daher werde es immer wichtiger die verschiedenen Verkehrsmittel miteinander zu "harmonisieren". Generell sei es hilfreich, wenn man in Konzepte wie die Stadtbahn oder ein gutes und sicheres Radwegenetz investiere. Es gebe aber stadtspezifische Unterschiede und kein universales Patentrezept. Berlin werde wohl künftig noch mehr Radverkehr und auch mehr elektrische PKW aufweisen. Gefallen hat mir noch die Aussage, dass sich unsere Mobilität eher evolutionär als revolutionär verändere. Dieser Wandel dauert mE oft länger und ist dann oft umso nachhaltiger.


    Alles weitere unter http://www.tagesspiegel.de/ber…wegen-werden/8205292.html

    Empfangsgebäude Bahnhof Gesundbrunnen

    Seit Anfang des Jahres baut die DB ein neues Empfangsgebäude am Bahnhof Gesundbrunnen (siehe #1044) - d. h., sie baut derzeit nicht. Seit langem tut sich nämlich nichts hinter den Bauzäunen.


    Die Berliner Woche berichtet, dass laut eines Bahnsprechers zusätzliche Untersuchungen und Verzögerungen bei der Ausführungsplanung durch die beauftragte Baufirma Schuld an den Verzögerung sind. Die ursprünglich geplante Fertigstellung im Dezember ist damit hinfällig. Einen neuen Termin gibt es noch nicht. BER lässt grüßen.


    Einmal editiert, zuletzt von Backstein ()

    Ich bin schon seit längerem auf der Suche nach einer Dokumentation, die ende der 30er mit einem damals beeindruckendem technischen Aufwand über die Errichtung der Nord-Süd S-Bahn erstellt wurde.
    Laut Wikipediaartikel ist der Film verschwunden....


    Ist er aber gar nicht :)


    Vielmehr ist er sogar online auf youtube zu finden, als Teil einer "Eisenbahn Romantik" Folge von 1994 über die Berliner S-Bahn.


    Die eigentliche Doku mit beeindruckenden Bildern über den Bau dieser Strecke beginnt ca. bei Minute 5:00


    https://www.youtube.com/watch?v=gOPd739TqVc


    Interressantes Detail am Rande bei Minute 13:00 " Würde man den im Nord-Süd Tunnel verbauten Beton und den Baustahl in einem Würfel zusammengiessen, so würde dieser das Volumen des Berliner Stadtschlosses haben"

    ^vielen Dank, ein schöner Fund. Es ist sehr beeindruckend, wie bereits unsere Altvorderen innerhalb von 5 Jahren den 6 km langen Tunnel quer durch die Innenstadt getrieben haben.

    Ja, und wie wenig sich das Bauprinzip in all den Jahren verändert hat. Abgesehen davon, dass heute mehr automatisierte Maschinen verwendet werden und alle Bauarbeiter Helme und Westen tragen, hat sich nicht viel getan.

    Übrigens bewerben sich sowohl Bombardier als auch Siemens darum künftig die S-Bahn-Züge der Ringbahn zu liefern und auch selbst zu warten. So soll künftig vermieden werden, dass es Streit zwischen Hersteller und Wartungsbetrieben über die Gründe der Zugausfälle gibt (und natürlich wäre das auch eine zusätzliche Einnahmequelle für die Hersteller). Siemens etwa will dafür dann aber auch 99% Zuverlässigkeit versprechen, aktuell liegt die Quote bei etwa 95%.


    http://www.morgenpost.de/berli…en-um-Berlins-S-Bahn.html
    http://www.berliner-zeitung.de…ie,10809148,23300342.html

    tel33


    vielleicht ist dann doch hinzuzufügen, dass bei den hastig durchgeführten Bauarbeiten, politisch motiviert durch den Termindruck zu den Olympischen Spielen 36, immerhin 17 Menschen ihr Leben ließen.


    d.

    Update: S-Bahnhof Gesundbrunnen

    Zitat von Backstein

    Seit Anfang des Jahres baut die DB ein neues Empfangsgebäude am Bahnhof Gesundbrunnen (siehe #1044) - d. h., sie baut derzeit nicht. Seit langem tut sich nämlich nichts hinter den Bauzäunen. [...]


    Wie die Berliner Zeitung berichtet, wird hier ab morgen zumindest mit den bauvorbereitenden Maßnahmen begonnen. Nach Auskunft eines Bahn-Sprechers soll im Zuge dessen der Vorplatz des künftigen Empfangsgebäudes aufgemeißelt werden, um so wenigstens den Weg für die Gründungsarbeiten frei zu machen.


    Im Übrigen habe die von der DB beauftragte Baufirma immernoch keine vollständige Ausführungsplanung vorgelegt mit der Folge, dass nach wie vor kein Montageplan für das Vorhaben existiere.

    ZOB wird aufgerüstet, vorerst keine Alternative

    Bekanntlich wird dem Omnibusverkehr im Zuge der Liberalisierung des Marktes ein rasantes Wachstum prognostiziert. Einige Städte reagieren mit ganz neuen repräsentativen Fernbusbahnhöfen darauf. In Berlin hat das Ganze ja schon länger Tradition und der ZOB in Charlottenburg wird entsprechend schon bald stolze 50 Jahre alt und bewegt sich inzwischen ähnlich wie der Flughafen in Tegel am Kapazitätslimit (2012 wurden bei 63.000 An- und Abfahrten über 3,2 Mio Fahrgäste befördert)! Dabei scheint es nach Aussagen der Unternehmen so, als wenn es gerade bei den Verbindungen von und nach Berlin das stärkste absolute Wachstum gibt. Vielleicht kann man das als parallele Entwicklung zum Billigflieger-Boom sehen. Auch da ist Berlin ja bekanntlich Vorreiter und die Alternative zwischen teuren Airlines und Billig-Airlines entspricht ja in etwa der zwischen Bahn und den Bus. In einigen Fällen sind die Fahrtzeiten nahezu identisch und es ist somit eine reine Frage des Komforts (wobei man bei den Bussen oft sogar weniger umsteigen muss und umweltfreundlicher sind Busse außerdem noch was zumindest manche Passagiere ansprechen dürfte). Wie dem auch sei, Berlin wird bei dem neuen Wachstumsmarkt jedenfalls weit vorne mit dabei sein. Allein Platzhirsch BLB bietet 150 nationale und 100 internationale Verbindungen ab Berlin an, die neuen Anbieter setzen auch stark auf die Stadt (und haben hier teilweise auch ihren Sitz).


    Aber nun wurde (wohl aus Kostengründen und womöglich auch wegen der sehr guten Anbindung) dennoch entschieden, dass es keinen zusätzlichen Busbahnhof geben wird. Stattdessen wird der ZOB in den kommenden Jahren saniert und erweitert. Der Fahrplan dafür sieht wie folgt aus:


    -Noch 2013 sollen zumindest die Planungen für die Arbeiten beginnen.
    -In den kommenden beiden Jahren werden dann 3,2 Mio investiert (2014: 1,2 Mio, 2015: 2 Mio).
    -2016 soll dann alles fertig sein


    Am wichtigsten ist sicher die Erweiterung der Kapazität: Die bestehenden 35 Haltestellen sollen sicherer und besser nutzbar werden und zudem u.a. modernisierte Fahrtziel-Anzeigen und Abfertigungsgebäude sowie eine bessere Beleuchtung erhalten. Zudem soll in einem weiteren Schritt auf 49 Haltestellen aufgestockt werden. Die Kapazität soll so auf immerhin 83.000 An- und Abfahrten steigen. Dafür werden Parkplätze und Grünflächen überbaut. Bei einem Status quo von 63.000 Bewegungen scheint mE die Erweiterung noch immer recht dürftig, wenn die Wachstumsprognosen recht behalten - aber vielleicht soll das ja noch gar keine endgültige Lösung sein. Oder man wird wieder weit über die geplante Zahl hinaus bis zum absoluten Limit gehen, bevor es in irgendeiner Form weiter geht. Wäre ja nicht der erste Fall...


    http://www.morgenpost.de/berli…-eine-Schoenheitskur.html

    ^ Ich begrüße die geplanten Modernisierungs- und Ausbauarbeiten am ZOB. Ich finde es auch okay, dass vorerst kein weitere Busbahnhof hinzukommt. Die Lage direkt an der Stadtautobahn nahe AVUS und A111 ist als Start- und Zielpunkt ideal. Die Anbindung über U2, Ringbahn und diverse BVG-Buslinien ebenfalls. Natürlich ist die Anreise für viele Berliner speziell im Ostteil der Stadt relativ lang, dafür ist der Fernbus dann aber sofort auf der Autobahn.


    Den Zustand des ZOB empfinde ich schon etwas sehr schlicht, spartanisch und tw. auch runtergekommen. Kapazitätsprobleme konnte ich selbst aber nie so richtig erkennen. Ich bin in des öfteren vom ZOB nach Hamburg gefahren, meist sogar Freitag nachmittags, was ja eine Hauptreisezeit sein dürfte, und habe da zahlreiche verwaiste Haltestellen und auch sonst keinerlei Überfüllung erlebt. Da meine letzte Busfahrt aber ziemlich genau 2 Jahre her ist, kann es natürlich sein, dass sich das inzwischen geändert hat.

    Bahnhof Gesundbrunnen

    Zu der Bauverzögerung beim neuen Empfangsgebäude des Bahnhofs Gesundbrunnen gibt es nun eine Begründung, schreibt zumindest die Berliner Mopo. Demnach ist die Betonplatte (Hanne-Sobek-Platz) über den Gleisen nicht tragfähig genug. Insofern komisch, da ja ursprünglich ein viel größeres Gebäude darauf geplant war... Die Regressfristen sind natürlich längst abgelaufen.


    Jetzt muss der gesamte Platz aufwändig aufgemeißelt werden, was noch rund 3 Wochen dauert. Dann soll die Platte in stabilerer Form wieder aufgebaut werden, um das Gewicht des Empfangsgebäudes tragen zu können. Dessen Bau und Fertigstellung wird also noch eine Weile auf sich warten lassen...


    Link zum Mopo-Artikel

    Neue Autobrücke im Südosten

    Die Autofahrer wird es freuen: Die Berliner Zeitung berichtet vom bevorstehenden Baubeginn einer neuen vierspurigen Spreebrücke zwischen Nieder- und Oberschöneweide. Die exakte Lage wird in dem Artikel nicht beschrieben, es müsste südöstlich der Einmündung des Britzer Zweigkanals in die Spree sein.

    Sie ist Teil einer neue Straße als Süd-Ost-Verbindung und soll langfristig zur Autobahnauffahrt Späthstraße führen - vermutlich entlang des genannten Kanals.


    Die Brücke wird aus Stahl und Beton errichtet, 420 m lang und 5,25 m hoch werden und ein gleichermaßen dynamisches und harmonisches Bauwerk werden. Als Zierrat gibt es vier leuchtenden Stelen, die die beiden Enden der Brücke betonen. 2016 soll sie eröffnet werden und 48,8 Mio. Euro kosten. (Beide Angaben sind sicher nach oben offen dehnbar.)


    Der BUND kritisiert, dass neben der geplanten A100-Verlängerung nach Treptow gleich zwei neue Trassen für den Autoverkehr entstehen. Geopfert werden dafür u. a. zahlreiche Gärten und Bäume, bei der Verlängerung zur A113 müssten noch Teile eines Friedhofs dran glauben. Die täglich erwarteten knapp 37.000 Fahrzeuge fordern halt ihren Tribut.


    Link zum Artikel mit Visualisierung der Brücke

    ^
    Wow, die Brücke gefällt mir sehr gut. Sie ist elegant und hat durch die Gitteroptik etwas von Gustave Eiffel's gusseisernen Konstruktionen.

    ^ Okay, bleib cool ;) - es war mir nicht gleich aufgefallen, 1000 mal sorry...


    Da hat die Berliner Zeitung aber einen etwas unvorteilhaften Ausschnitt gezeigt. Ganz so ins Auge springt es wirklich nicht, da muss man schon sehr genau hinschauen... zudem hatte ich "andere Visualisierung" auch als "anderen Entwurf" interpretiert.


    Wenn sie tatsächlich so kommt wie auf den "großen" Visualisierungen, kann man gut damit leben.

    ^
    Nein, das ist die selbe Brücke. Das Teilstück am Anfang ist aber tatsächlich ein wenig klobig. Andererseits, hast Du mal den Sockel des Eiffelturms gesehen? (Den Anfang einer Brücke und den Sockel eines Turms kann man in ihrer Bedeutung ja in etwa vergleichen)



    # EDIT: OK, wurde bereits korrigiert :)