Kulturmeile/City-Boulevard

  • Schürmann nicht gleich Schürmann. Sog. Schürmann-Bau (saniert) beherbergt offenbar die Zentrale der Deutschen Welle seit 2003.


    Schmittchen
    Der Anspruch, gerade einmal besser zu sein als ein abscheulich hässlicher Bestandsbau, ist für eine 45-Millionen-Investition vielleicht etwas zu bescheiden.
    Da hast Du Recht, aber Großartiges erwarte ich da einfach nicht - gerade die öffentlichen Bauten in BW sind i.d.R. weder besonders spektakulär noch charmant: Wäre es anders, müsste man sich rechtfertigen, warum man mit Steuermitteln Elfenbeintürme und Behördenkathedralen baut. Man kann es Keinem recht machen - dann heißt es eben: lieber funktional-unauffällig (was ich natürlich langweilig finde).

  • Schürmann nicht gleich Schürmann
    Schon klar. Der Scherz war zu naheliegend ihn auszulassen.


    gerade die öffentlichen Bauten in BW sind i.d.R. weder besonders spektakulär noch charmant
    Das stimmt nun mitnichten. Bzw. ist diesbezüglich stark zu differenzieren, vor allem zwischen Land BaWü und Stadt Stuttgart:
    - Verwaltung: Pallas (Land) vs. Österr. Platz (Stadt)
    - Hauptgebäude: Landtag vs. Rathaus
    - Museum: Staatsgalerie (Land) vs. Kunstmuseum (Stadt)
    - Großprojekte: Landesmesse (auch Stadtanteil aber nicht allein) & Stuttgart 21 vs. Städtisches Klinikum


    Rettung des Neuen Schlosses soll übrigens auch schon dem Land gegen die Stadt zu verdanken gewesen sein...


    Zeit sich mit harten Wahrheiten anzufreunden, auch wenn städtische Mitarbeiter als solche ganz nett sein mögen.


    aber Großartiges erwarte ich da einfach nicht
    In dieser einmaligen Lage ist immer Großartiges zu fordern und mit Blick auf die entstandenen Landesbauten auch realistisch zu erwarten!


    Wäre es anders, müsste man sich rechtfertigen, warum man mit Steuermitteln Elfenbeintürme und Behördenkathedralen baut. Man kann es Keinem recht machen
    Doch, das Land hat im Gegensatz zur Stadt Stuttgart i.d.R. einen akzeptablen (Mittel)Weg gefunden - oder hörst Du Klagen über Staatsgalerie, HdG, Kunsthochschule oder Pallas? Nein, niemand muß sich für die bestehenden Prachtbauten an der Kulturmeile rechtfertigen, nicht einmal im bruddelnden S. Dieses Argument zieht also nicht als Alibi für LaBi oder z.B. das städtische Verwaltungsgebäude am Österr. Platz... ;)

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    Briefroman...;)


    Pallas (Land) vs. Österr. Platz (Stadt)
    Hauptgebäude: Landtag vs. Rathaus
    Museum: Staatsgalerie (Land) vs. Kunstmuseum (Stadt)
    Großprojekte: Landesmesse (auch Stadtanteil aber nicht allein) & Stuttgart 21 vs. Städtisches Klinikum


    "Besonders spektakulär oder charmant". Da fällt mir die Subsumtion ziemlich schwer, gomennasai*. "Ganz OK" - das passt (imho).


    In dieser einmaligen Lage ist immer Großartiges zu fordern und mit Blick auf die entstandenen Landesbauten auch realistisch zu erwarten!
    Huch?! War nicht von rigidem Sparkurs die Rede :confused:


    *Sorry

  • War nicht von rigidem Sparkurs die Rede


    Selektiv. Dort wo es (für mich) Sinn macht wie bei der Landesmesse bin ich nicht für rigides Sparen. Ich sehe bspw. in den relativ teuren "Parkfingern" ein bisher noch zu wenig geschätztes Erkennungsmerkmal mit dem Fernsehturm ähnlichem Potential, welches sich bestens auf Logos und Postkarten machen wird. (einige halten diese Parkhausform ja für unnütze Geldverschwendung).


    Beim Österr. Platz könnte man gerne auch eine Schippe drauflegen. Man hätte am besten das Geld des Wetbewerbs genommen. Grundsätzlich kann man mir glaube ich nicht vorhalten, ständig für sparsame Funktionalität vs. etwas teurere Ästhetik zu sein.


    Ich finde es hingegen schon im negativen Sinne konservativ, daß angesichts der B21-Neubaupläne nicht einmal über eine Kooperation mit der LaBi gesprochen wird, wenn diese derart aus den Nähten zu platzen droht wie man hört. Wäre doch naheliegend.



    Das andere ist Geschmackssache und muß tatsächlich nicht weiter Romangegenstand sein.

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    Grundsätzlich kann man mir glaube ich nicht vorhalten, ständig für sparsame Funktionalität vs. etwas teurere Ästhetik zu sein.


    Nö, im konkreten Fall aber schriebst Du:


    Schlecht. Man muß Sparen, auch und gerade in Schwaben.
    Die vermehrten Ausgaben in Bildung (die es in BW seit Jahren gibt!) müssen sich erst mal bezahlt machen und nicht immer nur weitere Ausgaben, weil es gerade Mode ist, "Investitionen in die Bildung" zu schreien.


    angesichts der B21-Neubaupläne nicht einmal über eine Kooperation mit der LaBi gesprochen wird, wenn diese derart aus den Nähten zu platzen droht wie man hört. Wäre doch naheliegend.


    Weiß ich nicht, ob die B21 so viel Platz hätte, einen Teil der LaBi aufzunehmen. Aber an und für sich eine gute Idee.

  • Dazu stehe ich weiterhin. Ich halte es für den falschen Zeitpunkt. Stuttgart hat 9 Hochschulen einschließlich 2 Unis mit eigenem großen Bücherbestand. Fernleihemöglichkeiten bzw Bibliotheksnetze sind ebenfalls ausgebaut und vereinfacht.


    Dabei ist mir klar, daß weder der Einzug der EDV vor Jahrzehnten noch weitere Ausbreitung des Internet physische Bibliotheken gänzlich überflüssig machen werden. Teils kommen sogar neue Nutzungen hinzu. Bei sehr vielen eher seltenen Exemplaren wird zudem niemals eine Digitalisierung scannenderweise sinnvoll sein, da unwirtschaftlich.


    Mit all diesem Hintergrund bin ich derzeit dennoch skeptisch was einen LaBi-Ausbau von 46 Mio € angeht. Nun, es ist eine Idee an ihrem Anfang, die diskutiert werden wird. Ich bin da ohnehin nicht klerisch dagegen, so wichtig ist mir dieses Projekt nicht. Den Charly-Deckel finde ich weitaus überflüssiger als wenn Bibliotheksnutzergruppen einen objektiven Bedarf gut begründen. Ich bin also grundsätzlich noch überzeugbar.


    Meine Sorge geht eher in die Richtung: Doppelstrukturen, die nicht mehr in die Zeit passen und v.a. Verunsachlichung durch Verschlagwortung der Diskussion mit "Bildungsinvestition", ohne die effektiven Wirkungen zu hinterfragen. Also weitere Tabuisierung.

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    Bis auf "Charly-Deckel" zustimmungsfähig :)
    Und Du meinst weiter, wenn schon Investition von 46Mill., dann muss was richtig Geiles entstehen, richtig?

  • Und dieses zwischen die Fahrbahnen eingezwängte Stückchen Beton mit hinterheriger Rasenauflage kostet mal eben etwa 4 Mio €. Deckel zwei und drei werden natürlich wesentlich günstiger, so daß die insgesamt veranschlagten 6,5 Mio eingehalten werden können. Weil die so billig werden, hat man sie ja nicht gleich mitgebaut wie geplant; Begründung: Technisch schwierigere Situation als beim gebauten Deckel.


    Wir werden noch viel Ärger wahlweise Spaß mit diesem Gesamtprojekt haben, vermute ich. Dieses Mal werden sich die Verantwortlichen nicht mit unerwarteten Kostensteigerungen retten können.


    Spannend wird auch zu beobachten, wer sich in dieser grünen Oase überhaupt aufhalten wird, bzw. wer so bescheuert ist, sie dem benachbarten Schloßgarten vorzuziehen.

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    Spannend wird auch zu beobachten, wer sich in dieser grünen Oase überhaupt aufhalten wird, bzw. wer so bescheuert ist, sie dem benachbarten Schloßgarten vorzuziehen.
    Dass Du mir Klein-Wagahai nicht unterschätzst :D

  • ich denke, man sollte die realisierte Überführung jetzt mal nicht ganz schlechtreden.


    vielleicht sind die beiden anderen ja sehr viel preisgünstiger zu realisieren ;)

  • Wenn man drunter durchfährt bekommt man für ca. 3 Sekunden eine beklemmende Ahnung von Geldverschwendung :D

  • Zitat von Max BGF

    Wenn man drunter durchfährt bekommt man für ca. 3 Sekunden eine beklemmende Ahnung von Geldverschwendung :D


    ich kann eure skeptische haltung ja durchaus verstehen. dennoch sollten wir mal abwarten, wie stark der verkehrsfluss tatsächlich beeinträchtigt wird. wenn max bgf bei drei sekunden schon beklemmungen bekommt, dann sollte er insbesondere zukünftig diese gegend meiden oder sich in einer tunnel-freien kommune niederlassen.
    ich bleibe optimistisch!