Campus Frankfurt University of Applied Sciences

  • Neubau Seminar- und Mehrzweckgebäude (2019-2021)

    Im Wettbewerb aus dem Vorbeitrag ist in der kommenden Woche Preisgerichtssitzung. Heute wurde bereits eine andere Planung vorgestellt, nämlich ein Entwurf für ein Seminar- und Mehrzweckgebäude im Norden des Campus, an der Gleimstraße. Dieser ist anstelle der Mehrzweckhalle der Hochschule geplant, die ab Anfang 2019 abgerissen werden soll.


    Das neue Seminar- und Mehrzweckgebäude entsteht nach einem Entwurf des Berliner Büros Hascher Jehle Architektur. Die Auswahl des Architekturbüros erfolgte durch eine EU-weite Ausschreibung, heißt es in einer heutigen Pressemitteilung des Hessischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst. Durch ein Auswahlgremium wurden acht Architekturbüros ausgewählt, die für den Neubau Lösungsskizzen entwickelten. Daraus wurde nach zuvor festgelegten Kriterien das Büro Hascher Jehle ausgewählt.


    Der Neubau erhält viereinhalb Geschosse und eine organische Form auf Basis eines trigonalen Grundrisses. Ein gemeinsames Foyer verbindet den Neubau mit dem benachbarten Bestandsgebäude 2. Im Erdgeschoss befindet sich die Mehrzweckhalle, die für Veranstaltungen und moderne Lehrveranstaltungen, gerade in den Pflegewissenschaften und der sozialen Arbeit, und Sport genutzt werden soll. Die Ebenen zwei bis vier beherbergen Lehr- und Seminarräume sowie Forschungslabore. Ein Lichthof ist vom zweiten bis vierten Obergeschoss vorgesehen. Im vierten Obergeschoss befinden sich Büroflächen. Das Untergeschoss wird für das Hochschularchiv sowie Technikflächen genutzt. Der Neubau erhält 3.900 Quadratmetern Nutzfläche.


    Für den Neubau stellt das Land Hessen 31 Millionen Euro aus dem Hochschulpakt 2020 zur Verfügung. Das Projekt kann voraussichtlich bis 2021 abgeschlossen werden.



    Bild: Hascher Jehle Architektur


    Baugrundstück und wegfallender Bestand markiert:



    Bild: Google, Markierung: Schmittchen

  • Wettbewerbsergebnisse Gebäude 7

    ^ Unten links ist das Gebäude 7 (siehe Karte) angeschnitten, für dessen Neubau bekanntermaßen ebenfalls ein Wettbewerb lief, der pünktlich am 7. Dezember 2017 entschieden wurde. Es handelte sich um einen geschlossenen Wettbewerb mit 15 Teilnehmern. Die Teilnehmer- oder gar Gewinnerliste konnte ich noch nicht ausfindig machen, zwei Teilnehmer mit ihren Einträgen jedoch schon. Hascher Jehle aus Berlin, die kürzlich den Zuschlag für das Mehrzweckgebäude auf dem Campus erhielten (siehe Vorbeitrag), bewarben sich auch für das Gebäude 7 und konnten immerhin eine Anerkennung für ihren leicht geschwungenen Entwurf mitnehmen: (Q)



    Visualisierung: Hascher Jehle Architektur, Berline


    Ebenfalls teilgenommen haben DBN-Architekten (Dierks, Blume, Nasedy) aus Darmstadt. Ihr ansehnlicher Entwurf, der mit dem Motiv versetzt angeordneter, schmaler Türme aus gestapelten weißen Boxen mit je einer verglasten Seite spielt, wurde anscheinend mit keinem Preis bedacht. Nachfolgend das winzig kleine Bild aus der Website vergrößert und leicht nachgeschärft:



    Visualisierung: DBN-Architekten, Darmstadt


    Nachtrag: Den 3. Preis habe ich noch gefunden. Erhalten haben ihn karlundp Architekten (Ludwig Karl) aus München für diesen strengen Entwurf: (Q)



    Visualisierung: karlundp, München

    Einmal editiert, zuletzt von epizentrum () aus folgendem Grund: 3. Preis hinzugefügt

  • Den 1. Preis im oben beschriebenen Realisierungswettbewerb (oder einen 1. Preis) hat agn Niederberghaus & Partner, Düsseldorf, erhalten. Eine Veröffentlichung zum Ergebnis gibt es weiterhin nicht, obwohl der Wettbewerb schon Anfang Dezember entschieden wurde. Womöglich wurde eine Überarbeitung aufgegeben. Erstplatzierter Wettbewerbsentwurf:



    Bild: agn

  • Die nun schon 50mal gesehene Masche mit den versetzten Fenstern ist eine Einfallslosigkeit, mit der die Einfallslosigkeit einer Fassade überspielt werden soll, diese aber gerade dadurch noch betont. Ich hoffe, dass dies den Architekten ins Pflichtenheft geschrieben wurde...
    Kubatur und die Auswahl von Farbe und Material der Fassade sind allerdings ok, soweit man dem Render trauen kann.

  • Wow der Entwurf sieht auf dem Rendering bereits sanierungsbedürftig und trostlos aus. Könnte auch eines der Unigebäude in Bockenheim sein.


    Frankfurt ist in Deutschland die Wundertüte. Von herausragend gut bis unsagbar furchtbar ist architektonisch nur in Frankfurt wirklich alles möglich.

  • ^^ 50 Mal? Wohl einige Nullen vergessen, die sog. random Windows werden schon seit Jahren viel zu inflationär verwendet. (OK, die hier sind nur versetzt und nicht chaotisch angeordnet, aber auch das fällt unter Mit-Fensteranordnung-spielen-wenn.sonst-nichts-einfällt. Ach ja, und die verschiedenen Breiten - aber auch die gab es bereits sehr oft.)


    Die Aufregung mildert vielleicht etwas, dass die blinden Wände vermutlich mit Naturstein belegt werden sollten - andererseits mag ich blinde Wände grundsätzlich nicht. Woraus die grauen Flächen zwischen den Fenstern sein sollen, keine Ahnung. Müssen sie unbedingt grau sein?


    Mehr Relativierung bringen die unter #24 gezeigten Entwürfe vom Wettbewerb - die meisten langweilig und öde. Am ehesten könnte ich noch den ersten dort akzeptieren, unter Vorbehalt - die Zeichnung wirkt, als ob die weiße Fassade mit einem Muster versehen werden sollte. Simple weiße Fassadenplatten gibt es ebenfalls viel zu oft, falls solche angedacht waren.

  • Ja,... meine Vorredner beschreiben das, was ich auch dachte: eine ältlich wirkende Kiste mit versetzten Fenstern. Oh Mann! Sind unsere Architekten denn wirklich so verkommen? Oder sind es auch die Auftraggeber? Denn ich staune, was unsere deutschen Architekten im Ausland so aus dem Hut zaubern können. Gerade bei Universitätsbauten geben sich doch alle irgendwie hipp zu sein.


    Nunja. Die deutsche langweilige Ödnis bekommt ein weiteres Exemplar. Und ich wette, die Baukosten wären in etwa die Gleichen wie bei einem etwas gefälligeren Entwurf.

  • Über den Entwurf als solchen als Solitär lässt sich sicherlich streiten. Er würde an anderer Stelle, z.B. auf dem Campus Westend, sicherlich wunderbar funktionieren. Vor allem wenn man davon ausgeht, dass eine Fassade aus Naturstein geplant ist.


    Es tut mir leid wenn ich immer wieder auf dasselbe Thema zurückgreifen muss, aber der Entwurf krankt vor allem und wie so oft in dieser Stadt an etwas ganz Anderem: er geht in keinster Weise auf seine unmittelbare Umgebung ein! Jeder, der schon mal die Kreutzerstraße aus Richtung Hauptfriedhof entlanggegangen ist, weiß, dass es sich um eine schöne, harmonische Straße handelt, die durchweg von Gründerzeitbauten gesäumt ist … bis auf ihr Ende auf der linken Seite an der Kreuzung zum Alleenring: dort endet der schöne Blockrand unvermittelt und man sieht sich mit dem vollkommen zusammenhanglosen, derzeitigen Zweckbau der Fachhochschule konfrontiert. Dieser Bau zerstört –wie leider oft in Frankfurt auch an anderen Stellen zu beklagen – den harmonischen Gesamteindruck der Kreutzerstraße und des Gesamtumfeldes und lässt den Betrachter ratlos zurück. Wie gesagt: dies ist der Ist-Zustand!


    Jetzt tut sich die wunderbare Gelegenheit auf, diesen unschönen Quader zu ersetzen und was passiert? Der alte Zweckbau soll durch einen neueren, moderneren ersetzt werden. Das ist in meinen Augen der eigentliche Fehler! Es ergibt sich die einmalige Chance, den bestehenden Blockrand wieder aufzugreifen und zu einem harmonischen Abschluß zu führen und derselbe Fehler wird erneut gemacht. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: ich plädiere nicht für eine Blockrandbebauung, die 1:1 den Bestand wiederspiegelt. Natürlich muss es sich um einen Bau handeln, der von der Hochschule zweckmäßig genutzt werden kann. Aber es kann mir Keiner erzählen, dass so etwas von einem guten und kreativen modernem Architekten nicht gut gelöst werden könnte.


    Was lernen die Architekten heutzutage auf den Hochschulen?

  • Gestern erschien dann doch noch die ausstehende Meldung zum Ausgang des Wettbewerbs. Zu weiteren Platzierungen steht dort nichts, wohl aber in einem Artikel in der Print-FAZ von heute: Dritte Preise gingen an das Münchener Büro karlundp Ludwig Karl (siehe #22) und an Medium Architekten Roloff Ruffing + Partner, Hamburg. Einen zweiten Preis vergab die Jury nicht. Die vorgeschlagene Fassade besteht laut FAZ aus messingfarbenen Aluminiumelementen.

  • Wettbewerb zu Gebäude 7

    ^ wettbewerbe aktuell listet nun das komplette Wettbewerbsergebnis:


    • 1. Preis: agn Niederberghaus + Partner GmbH (Ibbenbüren). Der Entwurf ist auf ihrer Infoseite zu sehen
    • Kein 2. Preis
    • 3. Preis: me di um Architekten Roloff · Ruffing & Partner, Tragwerk: Weber Poll Ingenieurbüro für Bauwesen, Energie: Ingenieurbüro P. Jung (alle aus Hamburg)
    • 3. Preis: karlundp (München), Tragwerk: Ingenieurteam Bergmeister GmbH (Neustift Vahrn). Entwurf in #22
    • Anerkennung: Löhle Neubauer Architekten (Augsburg), Energie: PB Bauer Energieberatung (München), Landschaftsarchitekten Axel Lohrer + Ursula Hochrein (Perach am Inn)
    • Anerkennung: Schulz und Schulz Architekten GmbH (Leipzig)
    • Anerkennung: HASCHER JEHLE Architektur (Berlin). Entwurf in #22
  • Studentischer Wettbewerb für "Update des Gebäudes 9"

    Das prominent gelegene Hochschulgebäude 9 an der Kreuzung Nibelungenallee und Friedberger Landstraße soll baulich aufgewertet werden. Dazu haben im Rahmen eines Ideenwettbewerbs unter dem Motto "Von Studierenden für Studierende" rund 80 Studierende des Fachbereichs Architektur, Bauingenieurwesen, Geomatik im vergangenen Wintersemester Vorschläge erarbeitet. Die besten Entwürfe wurden von einer Jury prämiert, ausgewählte Ideen sollen in die baulichen Maßnahmen einfließen. Umfassen sollen diese "die Renovierung der Fassade, ggf. inklusive der Fenster und der Lüftungselemente, eine Renovierung der Innenräume, u.a. Aula und Hörsäle, Lehrräume, Flure, Treppenhaus, Zugänge und Sanitärräume sowie eine Optimierung der Beleuchtung im Gebäude", heißt es heute in einer Pressemitteilung.


    Weiter ist in der Mitteilung zu lesen: "Eine Hofüberdachung zwischen den Hochschulgebäuden, ein Café auf dem Campus, ein raffiniertes Lüftungssystem oder eine moderne Aufstockung mit Glasfassade: Die Einreichungen zum Studierendenwettbewerb 'Update Gebäude 9' boten ein breites Spektrum an Ideen. [...] Die Jury vergab vier Preise für besonders innovative Ideen sowie acht Anerkennungen für solche Projekte, die hinsichtlich einer möglichen Realisierung viel Potenzial haben und geprüft werden sollten."


    Dass das aktuell geschunden wirkende Gebäude aus der Gründerzeit seiner bauzeitlichen Gestalt zumindest angenähert wird, haben die prämierten Wettbewerbsteilnehmer eher nicht vorgesehen. Hier und dort jedenfalls sieht es ganz und gar nicht danach aus. Mehr Material gibt es in diesem Blog.


    Die mit Preisen und Anerkennungen ausgezeichneten Arbeiten werden noch bis einschließlich 13. Juni 2019 im Foyer von Gebäude 4, Nibelungenplatz 1, präsentiert. Geöffnet ist Montag bis Freitag von 6.00 bis 22.00 Uhr und Samstag von 7.00 bis 18.00 Uhr.

  • Gearbeitet wird am Gebäude 9 in Form eines Fassadeanstrichs und einer Sanierung des Staffelgeschosses. Bekanntermaßen brannte ein Teil des Daches kurz vor der Fertigstellung der Arbeiten vor zwei Wochen, was die feierliche Wiedereröffnung verhinderte (FR). Danach wurde die Sanierung fortgesetzt. Heute sah es dort so aus:


    EPI_85C1071.jpg


    Die Westseite strahlt weiß:


    EPI_85C1072.jpg


    Ob im Innenhof eine Überdachung kommt, wird sich zeigen:


    EPI_85C1074.jpg

    Bilder: epizentrum

  • Die Hochschule hat ein Video veröffentlicht, dass auf den Brand des Gebäude 9 eingeht. Welche Schäden entstanden sind und wie aufwändig die Sanierung wird:


    https://www.frankfurt-university.de/index.php?id=8315


    Die wichtigsten Punkte:

    • Der Dachstuhl ist komplett ausgebrannt und wurde entsorgt
    • Die Betondecke hielt dem Feuer stand und verhinderte übertreten ins Gebäudeinnere
    • Sehr viel Löschwasser ist eingedrungen und hat bis ins Erdgeschoss viele Räume beschädigt
    • Ein Gebäudeteil wird für ein Jahr unbenutzbar sein
    • Aufgrund der Bauweise und Materialien aus den 50ern ist eine Totalsanierung erforderlich


  • Danke für den Link und für die Zusammenfassung. Mir war das Ausmaß des Brandes und seiner Folgen nicht bewusst. Der Vollständigkeit halber ergänzend noch die im Video erwähnten Hintergründe zur Sanierung des betroffenen Gebäudeteils (im Vorvorbeitrag links auf dem ersten Bild):

    • Die mit putzhaltendem Schilf ausgestatten Decken sind schimmelbelastet und müssen deshalb erneuert werden
    • In den Decken befinden sich IT- und Elektroleitungen => Ebenfalls zu erneuern
    • Die Linoleumböden sind durchfeuchtet und müssen deshalb erneuert werden. Sie waren zudem mit asbesthaltigem Kleber verlegt, der aufwendig entsorgt werden muss
    • Gerade abgeschlossene Sanierungen müssen wiederholt werden. So sind bspw. die nicht einmal verwendeten PCs im gerade fertiggestellten PC-Pool neu zu beschaffen
    • Für die ca. 12 Monate der zusätzlich notwendigen Sanierung wurden für den Fachbereich 1 Coworking-Plätze in Räumen im Gebäude 1 (Bau mit Doppel-Glasfassade) und in der Bibliothek eingerichtet

    Hoffen wir, dass die Hochschule diese Zusatzbelastung zügig stemmen und sich danach wieder mit voller Kraft auf die eigentlich geplanten Tätigkeiten konzentrieren kann.

  • Über das Wochenende wurde das Bauschild an der Nibelungenallee aufgestellt, hier nur ein schnelles Handyfoto:

    img_20200810_134329oxjb0.jpg


    Hier noch ein Bild vom Baufortschritt letzten Montag, es ist jetzt der Umriss des Gebäudes zu erkennen:


    uas-16063_nd7_0420-e-s2jnn.jpg


    Bilder von mir.

    Einmal editiert, zuletzt von kvnrp ()

  • jetzt ist mir kvnrp zuvorgekommen. Habe noch ein paar Bilder dazwischen fotografiert.


    sorry, Kann die Bilder nicht hochladen. Zieh die Bilder ins Feld, aber nicht passiert.


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    Mod: Eine Anleitung für das Einfügen von Bildern findest du an dieser Stelle.

  • Eine runde Sache wird der Bau. Ich habe vorhin die Nordseite des wachsenden Rohbaus passiert:



    Zwei weitere Ansichten zur Veranschaulichung der Rundungen:


    Bild: https://dafmap.de/d/serve.py?2020/EPI_85C7807.jpg Bild: https://dafmap.de/d/serve.py?2020/EPI_85C7806.jpg

    Bilder: epizentrum