Kulturforum

  • Am heutigen Freitag erfolgt die Grundsteinlegung für das Museum der Moderne, das den Namen "Berlin Modern" tragen wird. Das berichtet rbb24.


    Des Weiteren werden nochmals die überwiegend bekannten Fakten zusammengefasst und Visualisierungen gezeigt. Nach aktuellen Planungen soll der Museumsneubau 2027 fertig werden und ca. 364 Mio. € kosten. Auch die höheren Nachhaltigkeitsmaßnahmen werden betont und die Bestände und Sammlungen aufgeführt, die dort gezeigt werden sollen.


    Der Thread ist vorerst wieder geöffnet. Bitte nicht wieder die immer gleichen Dinge und Meinungen durchkauen bzw. wiederholen. Danke.

  • Berlin Modern

    Update vom 15.03.2024


    Am Freitag letzter Woche war ich mal wieder am Kulturforum und habe vom erhöhten Sockel der Neuen Nationalgalerie aus halbwegs in die Baugrube schauen können. Interessanter war jedoch eine rein zufällige Entdeckung auf der Brache hinter der Neuen Nationalgalerie. Dort stand ein Mockup der kontrovers diskutierten Fassade für das Berlin Modern. Die Farbe, Materialität und die neuartige Schichtung der Fassade gefällt mir sehr gut; es bleibt jedoch abzuwarten, ob der Backstein auch mit der benachbarten St.Matthäus Kirche harmoniert.


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  • Es heißt

    "Das berlin modern"

    Das berlin modern - Stiftung Preußischer Kulturbesitz (preussischer-kulturbesitz.de)

    Da sollten wir genau sein, so peinlich es auch ist.


    Ja, der Ziegel wirkt sehr schön, elegant, nicht unruhig, aber lebendig. Ich bin sehr gespannt, wie die Fassade 20 Jahre nach Fertigstellung aussehen wird.


    Gespannt kann man auch auf den Innenraum sein. ich finde es schon bemerkenswert, dass es bei einem Projekt dieser Dimension keine aktuelle Visualisierung gibt. Die Wettbewerbs-Renderings sind ja definitiv veraltet und damals gab es auch nur eine Ansicht.

  • "Das berlin modern"

    Da sollten wir genau sein, so peinlich es auch ist.

    Ich finde das hier völlig in Ordnung und auch Berlin als kulturellem Zentrum mit internationaler Strahlkraft angemessen. Da ist es durchaus weitsichtig einen prägnanten, international verständlichen und Hashtag-geeigneten Namen zu wählen. Zumal schon die jetzige Kunst- und Kulturszenen Berlins sehr international ist.


    Wirklich peinlich finde ich andererseits Namen wie "Upper West" oder "East Side Mall", wo einer auf New York gemacht wird, ohne dass Berlin diesem Vergleich standhalten könnte und diesen grundsätzlich auch überhaupt nicht nötig hat. Und dann gibt es noch die Umbenennung von Max und Moritz in Upside Berlin... eine Tragödie

  • Also, ich bin mir jetzt Mal ziemlich sicher, dass es einfach "berlin modern" heißen soll. "Das" ist sicher nur der dazugehörige Artikel. Etwas merkwürdig finde ich nur die Kleinschreibung, da man Eigennamen sonst international groß schreibt.


    Die Ziegel gefallen mir übrigens auch ganz gut. Das könnte sogar besser aussehen als das ursprüngliche Konzept und illuminieren kann man die Fassade auch von außen. Insgesamt bleibe ich zwar nach wie vor skeptisch, aber ohnehin muss man das Ergebnis abwarten und zumindest die Ziegel sehen wie gesagt schon Mal nach was aus.

  • prägnanten, international verständlichen und Hashtag-geeigneten Namen

    Prägnant? Sind es Berliner Künstlerinnen oder Kunst mit Berlin-Bezug, die gezeigt werden? Nein, das trifft nicht zu. Die Sammlung wurde zu großen Teilen in Berlin zusammengetragen, aber ich finde nicht, dass dies der gemeinsame Kern des Gezeigten ist, der betont werden sollte. Und "modern" ist ein höchst unklarer und interpretationsbedürftiger Begriff. "Berlin modern" könnte auch der Name einer Ausstellung im Stadtmuseum sein oder im "Berlin Global". Prägnant sind einzigartige Eigennamen. "Louvre" ist prägnant und wird als Franchise-Marke sogar ins Ausland verkauft. Und wird auch überall auf der Welt gleich ausgesprochen. Bei "berlin modern" ist die Aussprache Thema in Zeitungsartikeln.


    International verständlich, ja den Punkt hat der Name. Die Verständlichkeit würde allerdings nicht leiden, wenn die Worte, wie bei Eigennamen üblich, groß geschrieben würden. Aktuell liest man überall verschiedene Schreibweisen, weil es viele groß schreiben.


    Hashtag-geeignet. Tja, damit kenne ich mich zu wenig aus. "Berlin Modern" gibt es aktuell schon als Twitter-Account, der mit dem Museum nichts zu tun zu haben scheint. Bei Insta ist mir unklar, ob der Kanal vom Museum betrieben wird, jedenfalls sieht er ziemlich unprofessionell aus. Auf Tik Tok gibt es einen gleichnamigen Kanal mit gleichem Profilbild und 3 Followern.


    P.s.: Natürlich war mir klar, dass das "Das" nicht dazugehört. Aber ich habe es extra mit zitiert, weil es in Überschriften oder nach Satzanfängen die Kleinschreibung noch affiger wirken lässt.


    P. p. s. : Und natürlich altern alle Materialien. Ich habe auch gar nicht behauptet, dass die Fassade schlecht altern wird. Ich bin nur gespannt darauf. Man hat ja schon viel gesehen. Vielleicht nisten sogar Vögel in den Maueröffnungen, wär ja ganz nett.

  • Prägnant? Sind es Berliner Künstlerinnen oder Kunst mit Berlin-Bezug, die gezeigt werden?

    Nein, es ist die Bezeichnung für eine Institution, die sich anschickt, das Museum für Moderne Kunst in Berlin zu werden. Prägnanter geht es kaum.


    Und von diesen Zeitungsartikeln würde ich mich nicht zu sehr beeindrucken lassen. Egal welchen Namen man gewählt hätte, die Publizistik hätte sich dran abgearbeitet.

  • Bezeichnung für eine Institution, die sich anschickt, das Museum für Moderne Kunst in Berlin zu werden

    Genau so klingt das. Und das würde ich als sehr regionales Herangehen an die Sache werten, das hier einfach nicht passt. Es ist ja nicht so, als würde man sich in diesem Bereich mit anderen Museen in Berlin messen.

  • Ich denke die Namensgeber haben sich stark vom international renommierten Tate Modern in London inspirieren lassen, welches übrigens von den gleichen Architekten zum Museum umgebaut wurde. Der Name des Londoner Museums ist jedoch „Hashtag-Tauglicher“ aufgrund des unverwechselbaren Tate im Namen. Der Begriff Berlin Modern ist jedoch generisch und hat keinen expliziten Bezug auf das Gebäude. So könnten unter dem Hashtag auch lauter zufälliger Bilder von anderen modernen Bauten in Berlin landen, die nichts damit zu tun haben. Auch bei der Google Suche wird es viele andere Resultate geben, die nicht direkt in Verbindung zum Museum stehen.

  • Genau, die Kombination [Stadt]+Modern gibt es mittlerweile häufiger, wenn ich mich recht erinnere, sicherlich ursprünglich inspiriert vom Tate Modern. Und natürlich zielt das vor allem auf die Außenwirkung ab, nicht nur auf die regionale Konkurrenz.


    Aber von mir aus können wir hier nen Punkt machen, sind ja in einem Architekturforum, nicht beim Semantik-Ballet.

  • Wenn der Ziegel den Hauch von Sandsteinfarbe behält, bin ich beruhigt. In einigen Renderings wirkte die Fassade nämlich grau, was ich in Kombi mit dem schwarzen Dach ziemlich öde gefunden hätte.


    Den Namen berlin modern finde ich auch nicht sonderlich kreativ. In Istanbul gibt es z.B. das Istanbul Modern. Besser gefallen hatte mit der ursprüngliche Name Nationalgalerie20, aber das ist wohl Geschmackssache.

  • Heute ein Update von oben aus der St. Matthäus-Kirche .


    Seit den letzen Update von unten vor 1 Monat Habe ich ein Blick gemacht von oben ( 3 Monate später) . Auch der letzte 3 Turmdekan wurde gebaut jetzt kann es gut nach oben gehen.


    Zuletzt hier & Hier ( von Oben)


    © Johannes_9065


    Blick Richtung Westen Höhe: Berliner Philharmonie⬇️

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    Blick von vorne/ Richtung: Potsdamer Straße ⬇️

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  • berlin modern


    Anbei eine aktueller Blick in bzw. auf die Grube des Museumsneubaues.


    [Alle Bilder © bauhelmchen 2024]


    Etwa vier Monate nach der offiziellen Grundsteinlegung entsteht der Rohbau der unterirdischen Etagen.

    Mal sehen ob man bis zum Jahresende auf Straßenniveau ankommt.

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    Vom Sockel der Neuen Nationalgalerie aus lässt sich der Baufortschritt bereits etwas erkennen.

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  • Ein paar Kommentare von einem Seit-Langem-nur-Leser des Forums zu den Ziegeln:


    Der Sandfarbe und die flache Ziegelform sind sehr sehr gut! Nach den letzten Renderings hatte ich richtig Angst um den Bau, Dank des Bildes von mazelrz geht es wieder. Mehr noch: Zusammen mit den Bildern bei HdM gestern beim Tag der Architektur regt das richtig die Phantasie an!


    Die Kombi tiefes schwarz und Sandstein ist schon für sich sehr schön. Ich finde sie aber auch interessant, weil sie Allerlei zitiert: schwarz/weiss = modern; schwarz = Dach der neuen Nationalgalerie; beige = die Kirche nebenan; schwarz/beige = modern und verwurzelt wie die Gebäudeform usw.


    Man könnte noch weitergehen oder jdf gedanklich mit schwarzen Linien spielen: Eine dünne schwarze Linie am Fuß am Übergang zum Boden? und/oder am Übergang zum Dach? Oder als Rahmen der Eingänge? Oder an den Eckkanten statt der Überlappung der Ziegel, die für mich etwas zu sehr Richtung Blockhaus in Kanada geht.


    Interessant wird, wie die Architekten über die großen Flächen mit dem Rhythmus der Ziegel spielen. Ein solches Spiel ist bei großen Flächen echt nötig, sonst steht der kleine Mensch vor einer großen Wand! Von der Schinkelschule kann man sich sicher ein paar Tricks abgucken und ins Moderne übertragen - glasierte Ziegel zB als Abwechslung.


    Die große spannende Frage ist für mich auch noch: Wie wird das Thema Natur integriert? Wenn das ein enigmatisches Bauwerk seiner Zeit werden soll, dann sollte es dazu eine Haltung haben. Nicht nur technisch (Solarpanel) sondern auch ästhetisch. Die anderen Ikonen am Platz verhalten sich dazu nicht.


    Der Baumhof ist so ein Element. Aber nur dieser wäre schüchtern. Wird es Weiteres geben, ohne gleich einen Wald an die Wände zu setzen? Die Bäume drumherum wie auf den jüngsten Renderigs sind als Idee noch zu gewöhnlich, das löst nichts aus, finde ich. Vielleicht grün am Fuß der Wände, aus dem das Gebäude herauswächst?


    Mit Wasser könnte man auch noch was machen. Gerade im Sommer ist ein Brunnen ein Magnet für fröhliche Menschen, siehe Brunnenhof der Stabi-Unter den Linden. Das Spiel des Brunnens könnte man sich gut von der Sitztreppe an der offenen Fassadenseite ansehen zum Beispiel.


    Im Übrigen ist die Farbkombi schwarz/beige da super: grün in allen Stufen passt exzellent hierzu, wasserblau auch!


    Wenn man das so sieht, könnte das schwarze Dach noch zu einem Glücksfall werden! Idealerweise triggert es eine neue spannende Interpretation des Themas Backstein in Berlin.

  • Zusammen mit den Bildern bei HdM gestern beim Tag der Architektur regt das richtig die Phantasie an!

    Willkommen im Forum! ;)


    Gab es gestern bisher unveröffentlichte Renderings zu sehen?

  • Ich denke nicht, jdf nach meiner Erinnerung. Aber sie wurden groß an die Wand projeziert, das wirkt besser, als auf dem Bildschirm.

  • Da mir schon in der Vergangenheit ideologische Äußerungen vorgeworfen wurden, ich paraphrasiere, habe ich auch nur passiv mitgelesen.


    Ich bin aber doch entsetzt über das Endresultat der ewigen Abstimmungen und Überarbeitungen.


    Als hätten wir in den letzten Jahren nicht alle am eigenen Leib einen Vorgeschmack auf die Wetterextreme der Zukunft bekommen und eine weitere Eskalation ist nun einmal fix selbst wenn wir ab jetzt kein CO2 mehr ausstoßen, da das Klimasystem sehr verzögert reagiert.


    Schwarze Dächer? Energetisch ein Albtraum. Entweder erhitzt sich das Gebäude für Technik, Kunstwerke und Besucher unerträglich oder es muss mit höchstem Energieaufwand heruntergekühlt werden.

    Da wird dann auch der aufwändig umbaute Baum zur Umweltfeige. Es ist so sicher einfacher eine Photovoltaikanlage optisch zu kaschieren, aber geht damit eben den konventionellen Weg, den man offen gesagt auch im nächsten Gewerbegebiet finden kann.


    Es wird immer noch mit steinernen Außenflächen en masse geplant, auf denen man bei "schönem Wetter" in den Sommermonaten brät. Keine Aufenthaltsqualität und furchtbar für das Stadtklima, direkt neben der "Stadtautobahn" die bereits als Herdplatte fungiert und dem vielen Pflaster vor und um alle anderen umgebenden Kulturbauten. Statt einem Kulturforum wäre ein Kulturpark ein schönes Konzept geworden, ästhetisch und ökologisch bzw. für die Aufenthaltsqualität. Mit relativ schnell wachsenden Baumarten hätte man in ein paar Jahren einen schattigen Kulturpark oder Kulturgarten erzeugen können, mit unzähligen Nischen mit Aufenthaltsqualität. Wassergebundene Wege statt Pflaster, zwischen den Wegen kein "Füllpflaster" sondern Grün (wer Trampelpfade verhindern will pflanzt gepflegte Blumenbeete in den Weg). Wasserspiele die weitere Verdunstungskälte erzeugen und den Autoverkehr etwas übertönen, Bänke.


    Es hätte auch die einzigartige Möglichkeit bestanden den Außenbereich als Ausstellungsraum (für Kunstprojekte, Aktionskunst) einzubeziehen. Sowohl offiziell eingeplant, aber auch für Jedermann nutzbare Bereiche in der Form eines Hyde Park Corner für Kultur. Etwas das schon aus Platzmangel kein Museum der Moderne in den allermeisten anderen Metropolen machen kann! Aber soweit dachte einfach niemand. Die riesigen Freiflächen sind nicht Teil des Konzepts sondern nur Leere die gefüllt werden musste, bestenfalls ein Sockel für ein Prestigeprojekt.


    In jeder Hinsicht ironischerweise ein zum Inhalt passendes Gebäude, alles tiefestes 20. Jahrhundert und die Stadtautobahn ist ja passenderweise auch schon nebendran.