Kulturforum

  • ^ Und wie kommt man darauf, dass das M20 kein Vorzeigebau sei? - Ich halte diesen für genau das: vorzeigbar und für das Kulturforum für mehr als angemessen. Diese Ecke, nach Wiedereröffnung der Neuen Nationalgalerie und Bau des HdM-Hauses, wird sich zum Kulturstandort ersten Ranges entwickeln.

  • Die Tatsache, dass auf der jetzigen Fläche überhaupt gebaut wird begrüße ich sehr.

    Denn der riesige Parkplatz und die 6spurige Potsdamer Straße gleich nebenan haben das Areal

    seit Jahrzehnten zu einem Unort degradiert.


    Mit dem Neubau gibt es die Chance das ganze Gelände zu integrieren. Funktional zumindest.

    Die Aufenthaltsqualität wird wohl steigen. Zur Abrundung des Kulturforums müssten jedoch noch einige Maßnahmen an der Philharmonie und der wenig einladenden Gemäldegalerie umgesetzt werden.


    Ästhetisch gleicht der Herzog / de Meuron Bau einer Aldi Filiale. Zum Glück mit hellem Naturstein. (Immerhin ein kleiner Lichtblick ;))

  • ^ Langfristig müsste m.M. das wenig ansehliche Kunstgewerbemuseum ersetzt werden. Die Gemäldegalerie ist ja so alt nicht, als dass es da auch eine realistische Chance zu einer umfassenden Umgestaltung gäbe.


    Warum aber die ewige Assoziation zu einer Aldi-Filiale? Sind jetzt alle Bauten mit Satteldach und langgetrecktem Baukörper eine Aldi-Filiale? - Ich weiß nicht, das ist mir zu einfach. Aber lassen wir uns überraschen. Ich glaube das gebaute Gebäude wird noch so manchen Kritiker überzeugen.

  • Ästhetisch gleicht der Herzog / de Meuron Bau einer Aldi Filiale.


    Wenn man nicht weiß, was ästhetisch bedeutet, rate ich davon ab, es in Beiträgen zu verwenden.

    Der Vergleich wird im Prinzip von allen verwendet, die mit dem Bau aus unterschiedlichsten Gründen nicht einverstanden sind. Die permanente Wiederholung macht ihn nicht origineller, Es ist wirklich interessant zu sehen, dass überhaupt keine weitere Differenzierung mehr gemacht wird, sondern aufgrund der Form des Gebäudes, es in Bausch und Bogen verdammt wird und Architekten wie Herzog/ de Meuron als inkompetent dargestellt werden.



    Wer die spektakulären Bauten von H&dM kennt fragt sich unweigerlich, wie sie auf ein derart minimalistisches Design gekommen sind.

    Es ist wohl der Bauherr, der Auftraggeber, der hier kein Vorzeigebau will.


    Darf ich daran erinnern, dass bei der Frage was für ein Gebäude an dieser Stelle gebaut werden sollte, es vor allem um das erkannte Problem ging, wie man einen Neubau in diese Ansammlung von Solitären integrieren könne ohne deren Wirkung zu beeinträchtigen. Man war sich einig, dass absolut vermieden werden soll, einen spektakulären, gemeint im Sinne von dominanten Neubau zu schaffen.

    Der Entwurf von Herzog /de Meuron setzt dies genau so um, ist aber dabei trotzdem spektakulär aber im Sinne von überaus außergewöhnlich in vielerlei Hinsicht und im Übrigen ist er schon gar nicht minimalistisch.


    Nur der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass minimalistisches Design auch spektakulär sein kann und ebenso ein Vorzeigebau, anders als es die Aussage suggeriert.

  • Der riesige Vorteil an dem Ding ist, dass es in seiner schieren Masse und Eckigkeit der Potsdamer Straße endlich mal eine Fassung gibt an der Stelle - und auf der Rückseite ein netter Stadtplatz entsteht. Hier hätte mich ein weiteres UFO-förmiges Gebäude oder extravagantes Schauobjekt sehr gestört.


    Das Material und die Strukturierung der Außenhaut finde ich auch sehr ansprechend und auch die Satteldachform inkl. Terasse hat was.


    Mein (relativ dicker) Wermutstropfen ist die Höhe bzw. das Größenverhältnis Dach/Wände. Leider kann man deswegen dem Ganzen eine Ähnlichkeit mit ALDI, Bierzelt und Co. nicht absprechen. :(


    Toll hätte ich mir auch ein 'negatives' Satteldach vorstellen können (mit dem tiefsten Punkt in der Mitte wie ein 'M'. Aber hätte hätte...


    Aber Vorsicht: Wenn das Gebäude erstmal in echt da steht, wirkt es durch seine Größe und Präsenz bestimmt anders und womöglich weit weniger billig als von manchen hier befürchtet.


    Marco

  • Ästhetisch gleicht der Herzog / de Meuron Bau einer Aldi Filiale. Zum Glück mit hellem Naturstein. (Immerhin ein kleiner Lichtblick ;))

    Vollste Zustimmung. Ich bin überzeugt das man sich in 20 Jahren überlegt, das Ding wieder abzureißen. Es ist völlig losgelöst vom Zeitgeist des urbanen Bauens und den aktuellen Trends in der Architektur und wirkt wie ein provinzieller Entwurf eines Vereinshauses. Aldi Filiale ist sicher hart, aber die Assoziation ist immerhin so naheliegend, dass sie nicht nur in diesem Forum hämisch verwendet wird, sondern auch in überregionalen Medien.

  • ^ Die Geschmackspolizei ist wieder unterwegs oder wie soll man Deine wiederholten Ausfälle gegen das Bauvorhabens werten?


    Ich kann dazu nur annmerken, auch Anfang der 80er Jahre als der französische Kulturminister Jacques Lang dem Präsidenten seine Idee von der gläsernen Louvrepyramide präsentierte, war die Öffentlichkeit wenig begeistert bis ablehnend eingestellt. Mit den gleichen unsinnigen Vergleichen wie hier wurde versucht das Projekt zu torpedieren und zu verunglimpfen.

    Und siehe da die ganzen Vergleiche und Betitelungen haben sich seit fast 40 Jahren in Luft aufgelöst und die Pyramide ist eine der großen Attraktionen der französischen Hauptstadt. Ähnlich wird es sich auch hier verhalten. (Es ist glaube ich kein Naturstein sondern Klinker der die Fassade schmückt)

  • Um meine eigene Aldi-Attacke mal etwas zu relativieren: Die Ansicht der Stirnseite mit dem Arrangements aus großen Glaswänden und Terrassen hat doch letztlich gar nichts von einem schnöden Zweckbau. Unwillkürlich an einen solchen erinnert habe ich mich eher in der leicht schrägen Gesamtansicht gefühlt. Und wie gesagt wird die Größe da noch einiges richten.


    Interessant was Du zum Louvre sagst Camondo. Vielleicht gehört so ein Geschepper ja auch zu einem Neubau mit einigem Prestige naturgemäß dazu.

  • ^^^ Na klar, in zwanzig Jahren wird man überlegen das Ding wieder abzureissen. Hut ab vor soviel Weitsicht.

    Wahrscheinlich sollte es dann von einem Styropatzscke oder ein bißchhen blink blink a la Mercedes Benz Platz ersetzt werden, damit Urban Freak zufrieden ist.

  • Die einschlägigen Verdächtigen melden sich natürlich sofort hier zu Wort. Die Welt schreibt über Jacques Herzog er würde selbst die Stichworte zur vielfältigen Kritik am Entwurf liefern: Stichworte wie „Lagerhaus, Bierzelt, Reithalle“


    Link:https://www.welt.de/kultur/kun…um-im-Netz-verhoehnt.html


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    Wahrscheinlich sollte es dann von einem Styropatzscke oder ein bißchhen blink blink a la Mercedes Benz Platz ersetzt werden, damit Urban Freak zufrieden ist.

    Aha ein „Styropor Patzschke“ – sensationelle Kritik. Auch diese Aldi Scheune wird großflächig mit Styropor ausgestattet sein, dank Energiespar Standards.

  • Wo bitte ist das Problem? Es wird eine Ziegelfassade, da ist es doch architektonisch egal, wie sie dahinter gedämmt wird! Außerdem glaube ich, dass es ein anderer Dämmstoff wird. Beim Schloss hat man Mineralwolle verwendet.


    Es wird ganz entscheidend auf die Details ankommen. Da gibt es noch viele Fragen, aber ich denke die Architekten wissen um ihren Ruf und werden sich keine Blöße geben.

  • Himmel, da gibt es einmal ein öffentliches Gebäude ohne die Optik eines Knasts = Schießschartenfenster und Flachdach. Sofort meldet sich die Geschmackspolizei der Klötzchenbauer. Europa ist voller Meisterwerke der Architektur mit geneigtem Dach und Ziegelwänden. Aber eure Verbindung geht zum Aldi. Na klar. Total objektiv und logisch.


    Wenn es nur dazu ist einmal was anderes als Flachdachz und Fassaden aus Beton oder Aluminiumblech zu sehen. Ich freue mich auf das Gebäude auf der Forumswüste an der Potsdamer.

  • Friseuse: Dein Beitrag ergibt in meinen Augen keinen Sinn. Niemand hat mW geschrieben, dass er hier stattdessen unbedingt einen quaderförmigen Bau mit Rasterfassaden sehen will. Das ist folglich eine klassische Strohpuppenargumentation, weil Du Dir ein leicht attackierbares Gegenüber konstruierst, das so aber überhaupt nicht an der Diskussion beteiligt ist. Praktischerweise wird durch eine diffuse Ansprache "Eure" auch niemand wirklich direkt adressiert.


    Und rein sachlich sind die Proportionen objektiv(!) exakt die von sehr vielen Aldi-, Lidl- etc Filialen (die ich leider nach wie vor nur als plump wahrnehmen kann, so sehr ich mich auch um 'Erleuchtung' bemühe). Das hat für mich auch rein gar nichts mit Logik zu tun. Auch nicht mit Originalität (geiler Einwand Theseus532, damit kann man eigentlich jedes Forum direkt dicht machen und braucht generell 99,99999....% aller Texte gar nicht mehr schreiben oder lesen).


    Dass die Proportionen die selben sind, sieht man mE einfach sofort, wenn man nicht völlig blind oder hart auf der Realitätsverweigerungsschiene unterwegs ist. Gerade weil es eine so banale Tatsache ist, wird sie von verschiedenen Leuten unabhängig voneinander bemerkt und angesprochen. Auch der letzte Beitrag in die Richtung bezieht sich ja offensichtlich nicht auf ältere Beiträge, sondern auf die eigenen Assoziationen. Lustig finde ich, wie jedes Mal verbal darauf eingedroschen wird und dann neben Phrasen - zu einfach, nicht objektiv, nicht logisch, naiv, tumb oder nicht originell (mein neuer Liebling) - zuverlässig kein einziges belastbares(!) Gegenargument kommt. Dieses Muster ist mE irgendwo ermüdend, belegt für mich aber nur umso deutlicher, dass man diese weit verbreitete Assoziation nicht wirklich ausräumen kann und sich daher mit solch flachen Angriffen behilft. Der Kaiser ohne Kleider hätte Euch sofort angestellt. Aber ich frage gerne noch einmal: Welche Bauwerke fallen Euch denn sonst ein, die exakt diese Proportionen aufweisen? Und wie würdet Ihr diese in ihrer Wirkung als Baukörper beschreiben? Gerade im Raum Berlin kenne ich da nur profane Nutzbauten. Sie alle haben gemeinsam, dass sie recht plump auf mich wirken und ich mir keine vergrößerte Fassung davon wünsche, egal welche Materialien man als Fassade davor setzt. HdM hätten ihre wertige Fassade ja gerne auf einen eleganteren Baukörper setzen dürfen.


    Theseus532 Ja, die Vorgaben waren schwierig: Möglichst viel Raum bieten, ohne Dominanz zu erzeugen, ist eine echte Herausforderung. Aber die primäre Lösung ist in diesem Fall ja gerade das unterirdische Bauen, wodurch oberirdisch schon einige Optionen bleiben. Beispielsweise hätte ich einen kleinen Campus aus zwei, drei oder vier sichtbaren Baukörpern vorstellbar gefunden, die sich eng aufeinander beziehen aber nicht exakt gleich gestaltet und proportioniert sind und die vom Forum weg auch etwas höher werden könnten. Dazwischen hätte man die sich kreuzenden Gänge oder auch einen Hof mit Glas überdachen können. Das wäre mE im Idealfall weit weniger plump und massiv gewesen und hätte doch sinnvolle Raumkanten setzen können.


    Nun ja: Wie mehrfach angesprochen, ist die Nummer jetzt aber durch und die steigenden Baukosten erhöhen nur mein Bedauern. Ich tröste mich jedoch damit, dass zumindest der Inhalt enorme Mehrwerte generieren wird und natürlich die ein oder andere Spielerei sowie die wertige Ausführung der Fassaden die Plumpheit des Baukörpers wohl zumindest etwas relativieren werden.

    Einmal editiert, zuletzt von jan85 ()

  • Es scheint ja wieder etwas Bewegung in die Diskussion um das "architektonische Meisterwerk" zu kommen. Meinen Unmut habe ich hier bereits des öfteren kund getan, daher empfehle ich den Artikel der Berliner Zeitung "Neue Illustrationen Architekt Braunfels befeuert kritische Debatte ums Kulturforum" vom 07.11.2019

  • Herr Braunfels ist der wohl übelste Quertreiber und größte Egomane in der Branche (Arbeitet er überhaupt noch als Architekt, habe schon ewig kein Projekt mehr von ihm gesehen.) . Anstand gegenüber Kollegen ist ein Fremdwort für ihn. Und jetzt wo er kaum noch im Rampenlicht steht, versucht er verzweifelt - wie beim Schloss so auch hier - durch möglichst prahlerische Einwürfe, Aufmerksamkeit für sich zu erregen, und mit der Berliner Zeitung findet er den richtigen Partner. Da haben sich zwei Richtige gefunden.

  • zabto Warum ohne Link?


    Hier der ganze Artikel zum Nachlesen. Wobei die Kritik in diesem Artikel nicht so recht nachvollziehbar ist, nämlich dass das "autistische" Museum der Moderne der Neuen Nationalgalierie und der Philharmonie "die Schau stielt"...

  • jan85: Da du nach konkreten Beispielen fragst, hier ein Beispiel das Jacques Herzog bei seiner Vorstellung in der Akademie der Künste selbst gebracht hat. Die Diskussion über Lidl / Aldi greift mir persönlich viel zu kurz, da sie sich eben nicht – wie von dir angesprochen – auf die Kubatur oder Proportionen bezieht, sondern bewusst die Assoziation des Billigen / Provisorischen herstellt. Sonst würde man nämlich die (ganz im Gegenteil zu deiner Wahrnehmung) unzähligen Beispiele historischer Markthallen (und vielleicht Vorläufer) der Supermärkte mit einbeziehen. Die Nicht-Qualität der modernen Supermärkte zeichnet sich eben durch ihre billige Materialität, die verschandelten Außenräume, mit Betonsteinpflaster, Leergutannahme, Parkplätzen, Einkaufswägenstandplatz und nicht zuletzt durch die oft völlig deplatzierte Anordnung im städtischen Kontext aus. Und hierum geht es im Falle des M20 doch. Die „Lückenschließung“ zwischen neuer Nationalgalerie und Philharmonie halte ich für die richtige städtebauliche Antwort und damit die Anordnung mit Höhe und Proportion des Bauvolumens im städtischen Kontext für geglückt.


    Stellt sich nun als nächstes die Frage, wie man mit dem entstehenden Bauvolumen zwischen den beiden Ikonen umgeht. Eine Antwort könnte sein, dass man versucht, den Ikonen eine Dritte dazwischen zu stellen. Eine Aufgabe, die ich HdM durchaus anvertrauen würde. Die Antwort die die Architekten anstatt gewählt haben ist aber, auf ein weiteres Highlight zugunsten der Wirkung der vorhandenen Gebäude zu verzichten. Wenn man drei Kunstwerke nebeneinander stellt, treten sie zwangsläufig in Konkurrenz zueinander. Sich darauf nicht einzulassen und gewissermaßen bescheiden einen Verbindungsbau zu planen, halte ich für eine sehr smarte Variante.


    Wie nun also zu einer Form diese städtebaulichen Verbinders kommen? Die dafür gewählte Form bezieht sich eben nicht auf die Funktionsbauten Reitschule, Markhalle und wegen mir auch Supermarkt, sondern auf den Archetyp Haus – Seitenwände, Giebel, Dach, fertig. Eine schlichte, ephemere Kiste wäre in dieser Argumentation sicher auch vorstellbar gewesen, die Architekten entschieden sich aber bewusst für ein Haus, ein steinernes Haus, um eine städtebauliche Kante zur Potsdamer Straße zu formulieren und die ausufernden Frei- bzw. Resträume zwischen den Gebäuden zu besetzen.


    Ich muss zugeben, als ich die ersten Bilder zum Wettbewerb gesehen habe, war ich auch enttäuscht. Inzwischen denke ich aber, dass das die beste Antwort für eine vielleicht unmögliche Aufgabe darstellt. Wenn man das gesamte Kulturforum betrachtet, ist vieles nach wie vor unbefriedigend – eine Aufgabenstellung die aber in diesem Fall nicht der Architektur anzulasten ist und städtebaulich geregelt werden muss. Ich habe großes Vertrauen in die Architekten, dass Berlin hier ein großartiges, wenn auch bescheidenes und unaufdringliches Museum bekommt!

  • bogart: Das ist bislang noch die überzeugendste Antwort für mich, selbst wenn mich nicht alle Punkte überzeugen. An Markthallen hatte ich tatsächlich sogar auch schon gedacht, zumal es davon wirklich recht schöne Vertreter gibt. Allerdings sind gerade diese optisch gelungenen Markthallen wie übrigens auch die Manege bei näherem Hinsehen doch anders proportioniert, nämlich schlanker und länglicher. Wie man es dreht und wendet, der Entwurf verliert dadurch leider doch nicht seine plumpe Erscheinung. Und wie ausgeführt bezieht sich der Vergleich für mich eindeutig auf diese plumpe, rein funktionale Grundform. Von billig oder gar provisorisch habe ich weder geschrieben noch habe ich dies als zentralen Kritikpunkt wahrgenommen. Im Gegenteil glaube ich auch überhaupt nicht, dass der Bau billig wirken wird aber die wertige Oberfläche ist mE etwas verschwendet an so einem Koloss. Ein bisschen wie damals bei der u.a. von Herrn Kohl genutzten Mercedes Dickschiff-S-Klasse, die auch aus dem vollen geschnitzt und hochwertig war aber mE im Vergleich zu Vorgänger und Nachfolger einfach unglaublich plump und fehlproportioniert wirkte.


    Dennoch stimme ich insoweit zu, dass man hier auch ein paar Dinge gut oder zumindest nicht übermäßig schlecht gelöst hat. Wobei ich dennoch der Ansicht bin, dass dies auch mit einem eleganteren Entwurf möglich gewesen wäre. Es geht ja hauptsächlich darum, einige Kanten zu setzen/ Räume zu besetzen, ohne übermäßig dominant aufzutreten. Wie gesagt sehe ich darin durchaus keine leichte Aufgabe aber so einem renommierten Architekten hätte ich da trotzdem mehr zugetraut. Es mag durchaus auch irgendwo mutig sein, gerade so einen Entwurf einzureichen. Aber mutig ist nicht immer zugleich genial. Und zugleich war man wohl nicht grundlos bemüht, eindeutig in seiner berühmten Handschrift erkennbar zu bleiben. Ich glaube nach wie vor nicht, dass es sonst den Zuschlag gegeben hätte. Jetzt versucht man halt, das Ganze verbal unheimlich hochzujazzen...

  • Hallo jan85 : Ich mag deine Autoanalogie :) Dem gegenüber stellen möchte ich einen VW-Käfer mit einem Porsche. Die beiden sind sich schon ähnlich, ein Porsche ist mitnichten jedoch ein Gebrauchsfahrzeug wie ein Käfer. Wobei ein Käfer eine zu schöne Analogie für einen Supermarkt und ein Porsche eine nicht zeitgemäße für ein Museum ist.

  • Die wichtigste Aufgabe, die das neue Gebäude erfüllen muss, neben seiner Beherbergung von Sammlungen, ist das Zusammenbinden aller im Kulturforum befindlichen Häuser. Heute ist das vorhandene Ensemble, bzw das Areal, eine Wüste ohne Aufenthaltsqualität und urbane Anziehungskraft. Es besteht nur aus Solitären. Es gibt keine Restaurants, keine Bäume, keine Bänke, keine Geschäfte. Der Lärm und Verkehr der vielspurigen Potsdamer Straße nebenan tötet jedweden Willen sich dort länger aufzuhalten.


    Das neue Gebäude müsste im Idealfall alle Defizite minimieren, gleichsam einladend wirken und alle Solitäre, auch durch ein neues Konzept Gehwegverbindungen zusammenführen. Wenn man das schafft ist schon viel gewonnen, denn dann erleben die ehemals verwaisten Kulturtempel eine räumliche Einbindung mit Lebensqualität.

    Einmal editiert, zuletzt von Arty Deco ()