Also ich habe ja das Vergnügen für einen der 17 beteiligten "Akteure" in diesem Wohlfahrtausschuss von Complan vertreten zu sein. Seit dem Beginn des sog. Dialoges hat eines nicht stattgefunden: ein miteinander reden. Bei den Veranstaltungen hat stets nur Complan mit den Beteiligten gesprochen, teils einzeln, teils in Gruppen, teils dozierend in einer Art Frontalunterricht.
Natürlich ist jeder "grundsätzlich" bereit - die Initiativen, die die Garnisonkirche ablehnen, sind allerdings nicht bereit anzuerkennen:
- dass eine nach Bundesbaugesetzbuch gültige Baugenehmigung für den Turm vorliegt
- dass der gültige B-Plan Nr. 1 auch gültig ist
- dass nach der Brandenburgischen Kommunalverfassung die Stadtverordneten über die abschliessende Gestaltung und Nutzung von Flächen wie der Plantage entscheiden, und nicht ein von Complan moderiertes Beratungsgremium
- dass nach dem deutschen Mietrecht die "Kulturlobby" und andere Initiativen auch wieder aus dem Rechenzentrum ausziehen müssen, wenn der Bau der Kirche beginnt - so haben nämlich einen befristeten Mietvertrag.
Ohne die Anerkenntnis dieser Rechtslage wird es - wenn der OB das wünscht - zwar weiter "grundsätzliche" Gespräche geben, ein Dialogverfahren, wie es Complan wünscht, wird es nicht geben. Dass kann man schon daran erkennen, wie wenig Gruppen den "Letter of Intend" unterzeichnet haben, was Complan als Voraussetzung für eine Fortsetzung der Gespräche bezeichnete. Dass die wieder ihre Honorare retten wollen ist aber natürlich nachvollziehbar.
Dass nun der Hauptausschuss in einer großen Runde mit "allen Beteiligten" "das weitere Vorgehen beraten" will kann ich mir kaum vorstellen. Das wäre dann eine Runde von etwa 60 Leuten - wie da ein Ergebnis herauskommen soll ist mir nicht klar.
Summa: ohne Anerkenntnis der Rechtlage durch allle machen die Kirchenbefürworter nicht mit, ohne Aufweichung der Rechtslage die Anderen nicht. Keine Seite will aber den Schwarzen Peter für's vorzeitige Aussteigen. Im Prinzip gehört die Veranstaltung in die Abteilung Kabarett.