Potsdamer: Was soll das jetzt? Wieso dieser Rückfall in die ideologische Auseinandersetzung? Da waren wir im Forum doch schon viel weiter. Ich selbst habe über diesen Aufruf berichtet und erklärt, dass ich zumindest das Argument mit dem Nagelkreuz teile. Mir geht es primär nicht um prominente Namen, sondern um Argumente. Und wenn ein Argument mir plausibel erscheint, erkenne ich das auch an.
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^^"Ich fürchte, da liegt ein Missverständnis der Aufbaugegner vor": Nicht alle Aufbaugegner wurden ...
da bin ich aber froh! Schön das wir uns einig sind, dass es ganz normale Menschen gibt, die einen Wiederaufbau der Kirche ablehnen.
Und ausserdem, lieber Potsdamer, bringt es dem Klima gar nichts, wenn man die Schärfe der Auseinandersetzung der letzten Wochen ohne Not wiederkaut.
Ich hingegen habe den Eindruck, dass das Projekt gerade ins rutschen gerät.
Ein unheimlich Dynamik ist zu verzeichnen. Fast jede Presse in Berlin-Brandenburg berichtet. Mich verwundert es überhaupt nicht, dass die Schärfe, jetzt zum fulminaten Höhepunkt hin, zunimmt.
Aber ich habe Verständnis dafür, dass Sie sich dies anders wünschen.
Edit: Das "Papier" ist etwas unprofessionell und alles andere als seriös. Kein Impressum, kein Ansprechpartner und online "401"...
Das kommt wohl noch. Die Homepage soll erst zum Wochenende freigeschaltet werden. Ich könnte mir auch vorstellen, dass die epd-Meldung vorfristig in die Öffentlichkeit ging. Aber wir werden ja sehen.
Das in der Qualität zu feiern ist glaub ich etwas optimistisch, zumal diese "Christen" aus ganz Deutschland der Gemeinde in Potsdam was klarzumachen bis vorzuschreiben gedenken. Sehr christlich.
Nun auf einmal sollen wieder die Potsdamer (Christen) entscheiden? Wir waren doch schon weiter: "nationale Bedeutung" oder Bundesmittel die größtenteils von Nichtpotsdamer finaziert werden. -
Ich finde den Aufruf sehr positiv. Er zeigt gut, dass es auch in der evangelischen Kirche viele kritisch denkende Menschen gibt, die mit den Traditionen, für die die Garnisonkirche steht, nichts zu tun haben wollen. Ich bin ja nun kein Kirchenmitglied, aber ich hatte bisher eigentlich nicht den Eindruck, dass es in der evangelischen Kirche große Sympathie für antidemokratische und militaristische Traditionen gibt, sondern dass auch die Kirche mit dieser Vergangenheit gebrochen hat. Vor einigen Wochen ist in der Süddeutschen Zeitung ein Beitrag von Margot Käßmann erschienen, der auch in diese Richtung weist.
Daher denke ich schon, dass es auch in der Kirche Widerstände gegen das Projekt geben wird und dass es eine konstruktive Diskussion über einen anderen Umgang mit diesem belasteten Ort geben wird.
Ansonsten finde ich den Ideologie-Vorwurf nicht sehr konstruktiv. Es geht bei der Garnisonkirche ja nicht um einen Baumarkt oder ein Logistikzentrum, die man völlig unideologisch nach rein praktischen Gesichtspunkten planen kann. Hier geht es um ein Gebäude, dass an diese schwierige Geschichte, die sich an diesem Ort ereignet hat, erinnern soll. Dabei geht es nicht nur um den Tag von Potsdam, sondern es geht um die Verherrlichung von Krieg und Militär während der Kaiserzeit, es geht um die wirklich üble Hetze gegen die Demokratie, die während der Zeit der Weimarer Republik von der Kanzel der Garnisonkirche betrieben wurde. Und es geht um die Nutzung der Kirche durch NS-Organisationen auch nach dem "Tag von Potsdam".
Dieses Gebäude soll ein Zeichen setzen, es soll etwas über das Selbstverständnis des heutigen Deutschland aussagen. Es ist also ein hochgradig symbolisches Gebäude, und es ist klar, dass man bei der Debatte diese Dinge diskutieren muss.
Und bei Sätzen wie diesen weiß ich überhaupt keinen Rat mehr:
Das Forum wird sich aber auch weiterhin gegen Polemik, Diffamierung, ideologisch motivierte und durchseuchte Beiträge, eristische Dialektik bis hin zu Blasphemie formieren.
Ist das DAF jetzt ein Kampfverband, der sich "formieren" wird ? Mir scheint, dass es hier ein paar Missverständnisse gibt.
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70 Pfarrer, Professoren, Bürgerrechtler, eine ehem. Ministerin und und und... (und ich kenne noch zwei Bundesverdienstkreuzträger die sich diesem Aufruf anschließen werden).
Angesichts der Liste der Erstunterzeichner, wird es Ihnen hier im Forum schwerfallen, diese Menschen als fanatische Gegner, Enkel Ulbrichts, verwirrte Studenten, Altstasis, linke Gutmenschen, Betonköpfe oder was man hier alles in den letzten Monaten lesen musste, zu verunglimpfen.Also mir fällt das überhaupt nicht schwer, diese Leute zu kritisieren oder abzuqualifizieren. Du bist ja offenbar recht autoritätsgläubig, wenn das Bundesverdienstkreuz für dich ein relevantes Kriterium ist. Wenn jemand wie Alice Schwarzer dies gleich zweimal erhält, kann man dessen Bedeutung und Zielgenauigkeit wohl mit Recht hinterfragen.
Gibt bestimmt auch Befürworter mit Bundesverdienstkreuz. Gutmenschentum ist leider sehr verbreitet in unserer Gesellschaft, und ich wette, da finden sich auch einige unter Verdienstkreuzträgern. Ich sprach hier im Thread einmal von linken Gutmenschen angesichts der depperten "geschlechtergerechten" Sprache auf einer Homepage, die unmißverständlich klarstellt, welche Leute hier am Werk sind.
Vielleicht sollte man den Aufruf christlich so ändern, daß er lautet: "Einige Christen brauchen keine Garnisonkirche, wollen aber niemandem etwas vorschreiben."
Auch unter Christen, Ministern a.D. und i.D, unter Verdienstkreuzträgern und Pfarrern können unangenehme und opportunistische Moralapostel stecken. Es gibt bestimmt auch viele Pfarrer, die glauben, daß Frauen für "die gleiche Arbeit" 23% weniger Lohn erhalten.
Versachliche doch mal bitte deine Kritik oder deine Ansätze, anstatt mit simplen Autoritätsargumenten zu kommen.
PS: Also ich habe den Aufruf jetzt überflogen und finde ihn unfaßbar peinlich. Eine sehr verräterische Sprache und Rhetorik.
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Ich hingegen habe den Eindruck, dass das Projekt gerade ins rutschen gerät. Ein unheimlich Dynamik ist zu verzeichnen. Fast jede Presse in Berlin-Brandenburg berichtet. Mich verwundert es überhaupt nicht, dass die Schärfe, jetzt zum fulminaten Höhepunkt hin, zunimmt. Aber ich habe Verständnis dafür, dass Sie sich dies anders wünschen.
Es ist bezeichnend, dass jede Botschaft als Einbahnstraße interpretiert wird. Das Wiederkauen und die Schärfe bezieht sich natürlich auf die in diesem Thread wiederholt aufgetischte Klassenkampfargumentation und nicht auf die Öffentliche Meinung oder die Presse. Ich wiederhol mich - ich bin nicht Aufbaubefürworter - insofern wünsch ich mir gar nichts. Außer, dass hier im Forum nicht linksideologische Diffarmierung, Polemik und Aggitation zu aggressiven Anti- und Abwehrreaktionen nötigt.
Ist das DAF jetzt ein Kampfverband, der sich "formieren" wird ? Mir scheint, dass es hier ein paar Missverständnisse gibt.
Ui, da kann ich helfen, wenn Du alles militaristisch interpretierst, empfehl ich den Duden oder diesen Dienst zu Hilfe zu nehmen. Und wenn ich nicht heute grundsätzlich frohlockend drauf wär, würde ich mich glatt zu einer schärferen Reaktion überreden lassen. Ausserdem: Was meinst du, was in PNs und Würdigungen Deiner einer so parallel abgeht zur Zeit: Du - Klarenbach - bist das Hit-Wonder.
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PS: Also ich habe den Aufruf jetzt überflogen und finde ihn unfaßbar peinlich. Eine sehr verräterische Sprache und Rhetorik.
Achso, gute Idee: lesen. Das hab ich dann auch mal gemacht und siehe da, im Papier ist mindestens eine Behauptung nachweislich falsch, was eigentlich eine gute Quote ist bei einer Seite A4 Papier und 71 Namen. Nachweislich falsch ist, dass in der Garnisonskirche am Tag von Potsdam (21. März 1933) das "Bündnis ... mit kirchlichem Zeremoniell besiegelt wurde".
Wie schon mehrfach geschrieben fanden Reichtagseröffnung einen Tag später in der Krolloper und vor allem die Gottesdienste in der Nikolai (ev.) und der Peter-und-Paul (kath.) statt, in der Garnisonkirche war ein Staatsakt (Hindenburg sprach, Hitler sprach) ohne kirchliche Zeremoniell organisiert. Gegen irgendwelche sakralen Weihen hatte die Gemeinde zuvor heftigst interveniert und fand in Hindenburg den größten und letztlich relevanten Unterstützer. Dieses Ansinnen wurde also vom Vorstand der Kirchengemeinde verhindert. Quellen: Ablauf Tag von Potsdam und Garnisonkirche (Nationalsozialismus).
Wenn die christlichen, zumeist (insg. 22) ehepaarzeichnenden Pfarrer, Professoren, Bürgerrechtler, Minister a.D. und angekündigten Bundesverdienstkreuzträger wenigstens bei der Wahrheit bleiben würden, dann könnte man sich ganz darauf konzentrieren, dass es im Sinne des Presse- und Tele-Mediengesetzes keine ausreichende Kennzeichnung des Papiers gibt und aus der Checkliste "EinmalEinsderÖffentlichkeitsarbeit" den Tipp zitieren, dass bei Veröffentlichung (des Papiers) die Online-Seite erreichbar sein sollte. Das kriegen ja selbst die Befürworter hin.
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Nagelkreuz/"Versöhnungskirche"
Ich muss sagen, dass ich das Argument mit dem Nagelkreuz und der Wetterfahne absolut nachvollziehen kann - besonders wenn es eine klare Zusage gab.
Das sehe ich - als Befürworter einer Vollrekonstruktion von Turm und Kirche - auch so.
Vielleicht könnte man es anders herum machen als es jetzt geplant ist: Das Nagelkreuz auf den Turm und stattdessen die Wetterfahne irgendwo daneben aufstellen (so ähnlich wie sie jetzt auch präsentiert wird).
Der Vorschlag gefällt mir!
Ich würde sogar noch einen Schritt weiter gehen: Warum benennt man die Kirche nach ihrem Umbau nicht in "Versöhnungskirche" um?
Das wäre doch ein starkes Signal, nach innen (Deutschland) und nach außen (vor allem nach Großbritannien, denn es waren meines Wissens RAF-Verbände, die das Potsdamer Zentrum im April 1945 in Schutt und Asche gelegt haben). Und dann hätte sich auch dieser an den Haaren herbeigezogene "Militarismus"-Vorwurf gegen die Befürworter des Wiederaufbaus erledigt.
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^^Man könnt sie auch in Heilig-Nagelkreuz-Kirche umbenennen. (das ist jetzt irgendwas zwischen Versöhnungsgeste, Historie, Abkehr von Garnison, Würdigung der Umbenennung zu Heilig-Kreuz und bewußte Inszenierung des Nagelkreuz, sucht es euch aus. Ist jedenfalls weder abfällig noch sakrastisch gemeint - war halt nur ne Idee)
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An dem ganzen Theater zeigt sich wie teils leichtfertig, teils übertrieben mit den Gedanken an Sühne und Vergebung und Versöhnung besonders seitens aktueller und ehemaliger Politprofis umgegangen wird. Laßt doch einfach die Kirche im Dorf, oder wieder in diese Stadt kommen.Es handelt sich um Steine, schön geformt und gekonnt geschichtet. Das Vergangene, der Schutt von gestern befindet sich doch längst auf der Müllhalde der Geschichte.
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Ich hingegen habe den Eindruck, dass das Projekt gerade ins rutschen gerät. Ein unheimlich Dynamik ist zu verzeichnen. Fast jede Presse in Berlin-Brandenburg berichtet. Mich verwundert es überhaupt nicht, dass die Schärfe, jetzt zum fulminaten Höhepunkt hin, zunimmt.
Das Phänomen heißt Sommerloch, ...
... da freuen sich Redakteure über jeden umfallenden Sack Reis.
Wenn Du immer schon mal in die Zeitung kommen wolltest - bis zum Wochenende ist noch Gelegenheit. Am Montag ist die nachrichtenarme Zeit vorbei.
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Wenn Sie das Sommerloch an den Sommerferien fest machen wollen, dann muss ich Ihnen sagen, dass die Ferien schon seit einer Woche vorbei sind. Berlin-Brandenburg brodelt schon wieder und dieses Thema behauptet sich gegen Wowies Rücktritt!
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Ansonsten finde ich den Ideologie-Vorwurf nicht sehr konstruktiv. Es geht bei der Garnisonkirche ja nicht um einen Baumarkt oder ein Logistikzentrum, die man völlig unideologisch nach rein praktischen Gesichtspunkten planen kann.
Das ist zunächst mal ein Missverständnis. Dieser "Vorwurf" hat primär mit der Äußerung von Potsdamer zu tun wonach die Gegner der Projekts hier im Forum bisher als Alt-SEDler etc. diffamiert würden - was ja jetzt durch diesen Aufruf widerlegt sei. Da die ganze Diskussion im Forum mE schon längst über dieses Niveau hinweg war, empfand ich das wie Libero als unnötig bzw. "nicht sehr konstruktiv". Ich bin jedenfalls davon ausgegangen, dass mittlerweile allen hier klar ist, dass Anhänger wie Gegner des Projekts nicht pauschal in ein bestimmtes Lager gesteckt werden sollten, um so ihre Haltung zur GK zu diffamieren. Das ist einfach kein Stil, in dem man so etwas diskutieren sollte - zumal keiner den anderen wirklich kennt.
Zum anderen empfinde ich es aber ebenfalls als "nicht sehr konstruktiv", wenn Du hierin einen Aufhänger siehst, um jetzt zum xundxzigsten Mal die gleichen Thesen über die Geschichte der Kirche wiederzukäuen. Haben wir jetzt schon zig mal ausführlichst diskutiert. Kannst Du Dich da nicht mehr dran erinnern oder willst Du uns zermürben? Ich werde das jedenfalls nicht wieder ausführlich diskutieren, sondern verweise allein auf all die vorherigen Seiten (der Thread konkurriert in seinem Umfang bald schon mit dem zum Humboldtforum, da braucht es keine ständigen Redundanzen).
Konstruktiv gemeint war hingegen mein Vorschlag, dass man das Nagelkreuz doch wie ursprünglich geplant auf die Turmspitze setzen könne. Dann kann man die Wetterfahne neben dem Turm aufstellen und über Tafeln darüber informieren was es damit auf sich hat und warum sie nicht mehr/ wieder auf dem Turm ist (ggf. u.a. mit alten Originalaufnahmen mit der Wetterfahne auf dem Turm). Das hätte doch was. So würde mit einfachen Mitteln eine symbolische Botschaft vermittelt. Wenn es plausibel und zudem ästhetisch vertretbar ist, kann man meinetwegen auch andere leichte Änderungen am Turm vornehmen die diesen als Reko/ Neukonstruktion ausweisen. So hatte die Pfarrerin ja angedeutet, dass bereits in diese Richtung diskutiert wird. Also könnte es am Ende vielleicht doch noch eine sinnvolle Einigung geben...
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Wenn Sie das Sommerloch an den Sommerferien fest machen wollen, dann muss ich Ihnen sagen, dass die Ferien schon seit einer Woche vorbei sind. Berlin-Brandenburg brodelt schon wieder und dieses Thema behauptet sich gegen Wowies Rücktritt!
Traurig genug! Brandenburg hat ja auch sonst keine Probleme. Ich würde allen hier in welcher Form auch immer mitschreibenden oder mitlesenden Politikern raten, zu hinterfragen, ob ihr Eifer für so einen Nebenkriegsschauplatz angesichts der Aufgaben die da harren noch angemessen ist.
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Traurig genug! Brandenburg hat ja auch sonst keine Probleme. Ich würde allen hier in welcher Form auch immer mitschreibenden oder mitlesenden Politikern raten, zu hinterfragen, ob ihr Eifer für so einen Nebenkriegsschauplatz angesichts der Aufgaben die da harren noch angemessen ist.
Ganz genau, Saxonia! Das sehe ich ganz genau so, wir sollten uns alle hinterfragen, ob es nicht wichtigere Themen gibt, als eine 100 Millionen Kopie einer Garnisonkirche zu errichten. Es ist doch eigentlich Wahnsinn ein vollfunktionstüchtiges Rechenzentrum aus rein ästhetischen Gründen abzureißen und für 60 Millionen Euro am Stadtrand wieder aufzubauen. Das Geld wird in viel wichtigeren Projekten benötig als in so einem Nebenkriegsschauplatz. Wir gaben Millionen für die Verschwenkung einer Straße aus, schaffen es aber gleichzeitig nicht die Frostschäden im Straßennetz des Vorjahres zu reparieren. Unsere Gedenkstätten wie z.B. Sachsenhausen sind nicht ausfinanziert, dennoch stecken wir dafür vorgesehenes SED/FDJ Geld in diesen Wunschtraum einiger Eliten. Bestehende Denkmäler verotten und wir Jecken ummanteln Betonklötze mit Barockfassaden und nennen das dann auch noch "Baudenkmal" und finanzieren das aus dem Denkmalschutztopf. Sind wir bekloppt?
Wir sind drauf und drann uns ein Kopie einer ehemaligen Militärkirche von Leuten bezahlen zu lasssen, die, wie es Manfred Stolpe ausdrückte: "bedauerlicherweise kommen solche Leute in der Regel aus Familien, wo die Großväter unter Hitler das Geld gemacht haben. " {Quelle}
Also bitte!? Haben wir nicht Wichtigers zu tun? Hören wir auf mit dem Quatsch!______________________________________________________________________________
Kommentare:
29.08.14 08:38 Unsachlich. -
^Das ist Ansichtssache. Ich finde es sehr viel sinnvoller 100 Mio Euro in ein Bauwerk zu investieren, welches Arbeitsplätze schafft (während des Baus), das die Stadt verschönert, das attraktiv für Touristen ist und das an die Kulturbarbarei der SED erinnert, als 100 Mio für Hartz IV auszugeben.
Wichtiger als Arbeitslosigkeit zu finanzieren, wäre es Arbeitsplatze zu schaffen.
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Potsdamer hat offenbar die Diskussion der letzten 2 Jahre verschlafen.
1. Es werden nicht "100 Millionen" öff. Geld in die GK investiert. Die öff. Hand unterstützt die GK mit gut 12 Millionen Euro, Geld, das aus der Liquidation der DDR-Massenorganisationen kommt und für kulturelle Zwecke ausgegeben werden muss. Mit den 12 Millionen vom Bund kann man nicht die Schultoiletten in Ordnung bringen und auch nicht Ebola in Afrika bekämpfen.
2. Das Rechenzentrum ist nicht "vollfunktiontüchtig". Wer sich ein wenig mit EDV auskennt weiss, dass sich die Rechnerleistungen der DDR mit den heutigen Verhalten wie ein Spreewaldkahn zur Queen Mary II. Das Rechenzentrum braucht heute noch max. 900 qm Fläche, keineswegs zwei schlecht heizbare und sanierungsbedürftige Gebäude.
3. Potsdam braucht im Zentrum eine weitere Grün- und Erholungsfläche, wenn der Zuzug anhält. Deshalb ist die Wiederherstellung der Plantage sinnvoll und wünschenswert.
4. Die städtebaulichen Qualitäten des Ensembles GK, langer Stall, Plantage, Breite Brücke sind hier mehrfach genannt worden.
Trotzdem kann Potsdamer natülich gegen die Rekonstruktion der Garnisionkirche sein. Ständig aber zu insinuieren das Geld, auch das der Privatspender, könnte beliebig für Anderes verwendet werden ist schlichte Propaganda. Das hatten wi hier schon deutlich sachlicher.
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Ich bin der Meinung, dass die These, nach der die politische Instrumentalisierung der Garnisonkirche gegen den Willen der Gemeinde erfolgt wäre, nicht haltbar ist.
Fakt ist, dass während der Zeit der Weimarer Republik die Pfarrer der Garnisonkirche rechtsradikale, antidemokratische Positionen vertraten und dass sie üble Hetzreden gegen die Demokratie gehalten haben. Ich will eine kleine Kostprobe aus einer Predigt von Hofprediger Johannes Vogel am 18.1.1921 in der Garnisonkirche bringen:
Der erste Teil der Predigt besteht aus einer Verherrlichung des Kaiserreiches und des Kaisers. Das Kaiserreich wird als "Reich der Wahrheit" bezeichnet. Zum Kaiser führt er aus: "Und diese Krone, sie war nicht von Papstes Gnaden, nicht von Volkes Gnaden, sondern - Veteranen, das fühltet ihr und unser ganzes Volk - sie war von Gottes Gnaden uns verliehen!"
Dann kommt er auf die Novemberrevolution zu sprechen. Hierzu heißt es: "Börse, Bühne und Presse bereiten vergiftend dem Materialismus dem Boden, die Stimmen der Verdrossenheit nehmen zu: Los von der Wahrheit! Das Hyänentum bringt den Zusammenbruch, die Krone fällt, der Pöbel steigt herauf - und heute: Welch´ ein Armenhaus und Irrenhaus! Welch´ ein Skandal in der ganzen Welt! Eine wahrhaft welthistorische Pleite! Ein großes Reich der Lüge!"
Weiterhin wird behauptet, dass der Vertrag von Versailles nicht durch die militärische Niederlage Deutschlands im Ersten Weltkrieg, sondern durch Verrat zustande gekommen wäre. "Der Judas ist´s im eigenen Land, der uns verraten hat. Und alle erneuten Forderungen und Demütigungen, unser Volk glaubt es nicht, dass sie immer noch aus der Angst der Franzosen kommen, es ist bestellte Arbeit, der Judas ist´s im eigenen Lande, der fort und fort uns anzeigt und verrät!"
Die Predigt schließt mit den Worten: "Ich liebe Deutschland, Deutschland über alles, über alles in der Welt! Ich liebe es darum, weil das in einer sündigen, unvollkommenen Welt dennoch menschenmögliche Reich christlicher Wahrheit und sozialer Liebe sein will. Ja, dann wird am deutschen Wesen noch einmal die Welt genesen - aber erst innerlich selbst genesen sein als Jünger und Jüngerin im Reiche der Wahrheit! Amen"
(Quelle: Predigt bei der 50jährigen Gedenkfeier an die Aufrichtung des Neuen Deutschen Reiches gehalten in der Garnisonkirche zu Potsdam am 18. Januar 1921 von Hofprediger Dr. Vogel, Potsdam 1921)
Fakt ist weiterhin, dass die Garnisonkirche immer wieder für Veranstaltungen rechtsradikaler Organisationen, wie dem "Stahlhelm - Bund deutscher Frontsoldaten" genutzt wurde. Auch bei diesen Veranstaltungen wurde gegen die Demokratie gehetzt. Die Kirchengemeinde hat sich gegen diese Veranstaltungen selbstverständlich nicht gewehrt, sondern sie hat sie unterstützt.
Lediglich die SPD-geführte preußische Regierung hat versucht, dem Treiben in der Garnisonkirche ein wenig Einhalt zu gebieten. Am 17.6.1929 hat der preußische Minister für Wissenschaft, Kunst und Volksbildung verfügt, dass die Garnisonkirche nur für gottesdienstliche Veranstaltungen genutzt werden darf. Die Gemeinde wurde verpflichtet, die Kirche ansonsten geschlossen zu halten.
Die Kirchengemeinde hat diese Verfügung allerdings missachtet. Beispielsweise veranstaltete die NSDAP am 4.4.1932 einen Aufmarsch vor der Garnisonkirche, zu dem auch SA und SS-Formationen mit Fackeln marschierten. Zu diesem Anlass wurde die Garnisonkirche nach Absprache zwischen der NSDAP und dem Gemeindekirchenrat (aber ohne Rücksprache mit der preußischen Regierung) geöffnet und durch Fackelträger erleuchtet.
Das gleiche Schauspiel wiederholte sich am 1.10.1932, als die Hitlerjugend vor der Garnsonkirche aufmarschierte. Schließlich wurde auch die Machtergreifung der NSDAP am 30.1.1933 in der Garnisonkirche gefeiert. Diese Veranstaltung sollte ursprünglich auch gefilmt und propagandistisch verwertet werden. Die Filmteams der UFA standen schon bereit. Die Filmaufnahmen wurden dann allerdings von Reichspräsident Hindenburg untersagt. Er empfand Filmteams in der Gruft Friedrichs II. als pietätlos.
Die Nutzung der Garnisonkirche am "Tag von Potsdam" war daher kein einmaliger "Missbrauch", sondern er steht in einer langen Tradition demokratiefeindlicher und militaristischer Veranstaltungen in der Kirche.
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Christliche Initiative stößt auf breite Kritik
Die christliche Initiative gegen den Wiederaufbau der Garnisonkirche stößt laut einem Bericht des EKD-Nachrichtenportals "evangelisch.de" auf breite Kritik. Wie das Bündnis Potsdamer Mitte am Donnerstag erklärte, erstaune und verletze die Unterschriftenaktion gleichermaßen. Eine Bürgerbewegung, die sich als Motto "Schwerter zu Pflugscharen" auf die Fahnen geschrieben habe, sollte auch in der Lage sein, heutigen Christen und Bürgern zuzubilligen, dass sie aus einer Garnisonkirche eine Versöhnungskirche schaffen könnten. Auch das Bündnis wolle keine Militärkirche. Die Garnisonkirchenstiftung bemängelte, die Initiative habe sich öffentlich positioniert, ohne vorher ein direktes Gesprächsangebot aufzunehmen. Dies sei kein guter Stil. Sie bekräftigte, dass eine Verklärung der deutschen Geschichte an dem Ort nicht stattfinde. Schuld und Versagen würden konkret und öffentlich benannt.
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^^Langsam macht es kaum Sinn mehr, sich mit Klarenbach & Co. mehr auseinanderzusetzen. Die Vergangenheit ex post zu beurteilen ist wissenschaftlich der erste Fehler. Das ist aus der Kategorie: Weil die Hunnen rohes Fleisch assen waren sie Barbaren.
Völlig abstrus wird es jedoch, wenn mit dem so gewonnenen Urteil die nächste Untat sanktioniert wird, in diesem Fall die Sprengung der barocken Kirche und die politische Verfolgung der Gemeindemitglieder. Das ist SED-Propaganda pur: Weil die Kirchenoberen mit den Nazis kollaboriert haben müssen jetzt, Stadt, das Gebäude und die Gemeinde dafür zahlen. Oder wie es jemand aus der Boedetruppe im Netz formulierte: Potsdam ist bei weitem nicht ausreichend genug bombardiert worden, führt man sich die Verbrechen dieser Stadt vor Augen.
Wie völlig schief die Massstäbe von Klarenbach wird aber spätestens dann klar, wenn die Belege besichtigt werden. Ein Filmverbot Hindenburgs in der Gruft Friedrich des Grossen soll ein Beleg für in der Garnionkirche verbreitete "rechtsradikale" Positionen sein.
Dass in der Weimarer Zeit und während des NS-Regimes in Deutschland antidemokratische Aussagen getätigt wurden, auch in Kirchen, steht doch völlig ausser Frage. Dass dies nur auf Extremisten von rechts zurückzuführen ist, ist augenscheinlich unwahr. Neben dem Stahlhelm und der HJ marschierte ebenso der Rotfrontkämpferbund an der GK vorbei und rief dazu auf ein Sowjetsystem nach russischem Vorbild zu errichten.
Was das Ganze jetzt mit der Diskussion um die Reparatur des historischen Stadtbildes in Potsdam zu tun hat, ist mit schleierhaft. Es bleibt bei dem Versuch ein kunsthistorisch und städtebaulich herausragendes Denkmal so lange mit Dreck zu bewerfen, bis irgendetwas kleben bleibt. Ich bin froh, dass wir eine repräsentative Demokratie haben.
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Fakt ist, dass während der Zeit der Weimarer Republik die Pfarrer der Garnisonkirche rechtsradikale, antidemokratische Positionen vertraten und dass sie üble Hetzreden gegen die Demokratie gehalten haben.Was du nicht sagst... mal ganz abgesehen davon, dass sie das vermutlich mit sehr sehr vielen Pfarrern (insbesondere evangelischen) in diesem Lande gemein hatten - was hat das jetzt mit einem Wiederaufbau der Kirche im Jahre 2014 zu tun? NICHTS! Es ist sinnentleertes Geplapper mit dem einzigen Ziel, die Befürworter einer solchen Reko aufs Übelste zu diskreditieren.