Im Übrigen wurde hier, sofern ich das richtig verstanden habe, nicht für ein Verbot der Reko, sondern für den Nichteinsatz städtischen Geldes gestimmt. Das nur zur Erinnerung. Eine wunderbare Gelegenheit, bürgerliches Engagement zu zeigen, anstatt reflexhaft nach Staatsgeldern zu rufen
Die Potsdamer Garnisonkirche ist aber keine Dresdner Frauenkirche und auch nicht das Berliner Stadtschloss. Sondern nur eine Stadtkirche in einer 100.000+ Einwohner Stadt ist. Das besagte Gebäude ist dann obendrein für so mancheiner auch noch historisch negativ belastet. Und da man nunmal großzügige Spender wie Plattner und Co das Leben schwer macht und wohl auch verschreckt haben dürfte, wird es wohl sehr schwer werden das Ganze nur durch Spenden zu finanzieren. Insofern bleibt in der Tat nur der Ruf nach Staatsgeldern. Die Abstimmung über ein Nichteinsatz städtischen Geldes für die Reko kommt damit quasi einer Verhinderung gleich.
Echte, wahre und umfassende Bürgerbeteiligung ist eine absolute Illusion. Weil es immer Leute geben wird (mit Vollzeitstelle/Familie/komplexeres Privatleben) die eben nicht wie Rentner die Zeit und Muße haben sich mit der Haushaltspolitik Potsdams auseinanderzusetzen. Allein deswegen wird man in solchen Gremien immer ganz klar überwiegend ältere Generationen sehen.
Entscheidungen die für Bürgerbeteiligung gedacht sind müssten also extrem leicht zugänglich und für alle erdenklichen gesellschaftlichen Zielgruppen und Altersgruppen unterhaltsam, witzig, spannend etc. sein. Und dann ist da ja auch noch die Frage wie man dafür sorgt dass das ganze auch wirklich jeder mitbekommt. Wahlen sind alle 4 Jahren, das ist noch überschaubar, aber die Abstände zwischen einzelnen Bürgerbeteiligung dürften kürzer sein und oftmals für viele von nicht absehbaren/geringen Tragweite sein sodass so etwas leicht unter den Tisch fällt.
Zum Anderen ist es immer tausend mal leichter gegen Veränderung zu sein und Entwicklungen zu verhindern, als sich für etwas einzusetzen. Wenn Bürgerbeteiligung die Politik hierzulande mehr bestimmen würde, dann würde es auch deutlich weniger bzw. gar keine mutige Entscheidungen und Visionen geben. Weil siehe oberer Absatz das ewige zaudernde Kleinbürgertum hier dann das entscheidende Klientel wäre.
Um wieder mehr zur Garnisonskirche zu kommen. Die Thematik "Preußen" ist für Postdam mittlerweile ein wichtiger Tourismusfaktor geworden...
http://www.berliner-zeitung.de…an,10809312,20740848.html
Soviel also zur Frage "Nutzen der Garnisonskirche"...
Die Garnisonkirche sollte man, neben dem Stadtschloss, als ein weiteres Symbol zum Bekenntnis der preußischen Geschichte sehen, das hoffentlich in der Gesellschaft weitere Kreise zieht und so den hiesigen Tourismus eine noch stärkere Grundlage bietet.