Wer hätte gedacht, dass ich hier mal als Anhängerin des "profan-häßlich Modernen" (ein Begriff, den man sich grade im Kontext dieses Forums auf der Zunge zergehen lassen muss) bezeichnet werden würde?
Doch Du wirfst hier zwei unterschiedliche Dinge in einen Topf, werter Max BGF. In diesem thread geht's bekanntlich um "Pauline", bei der die Alternative historisierend vs. modern nicht zur Debatte stand: Hier war meine Aussage, dass ein neutral zurückhaltender Bau - den ich keinesfalls herausragend, aber im Vergleich zu vielem, was sonst so in diesen Tagen gebaut wird, eben auch alles andere als hässlich und katastrophal empfinde - manchmal vielleicht besser passt als ein vielleicht unkonventionell-spektakulär wirkender, bei genauer Betrachtung (wenigstens nach meinem Verständnis) jedoch mindestens so banaler Entwurf. Darf man diese Ansicht nicht vertreten? Es geht hier doch nicht darum, es mir (oder jemand anderem) "recht zu machen"!? Meine unterschwellig mitschwingende Frage war ja: Wie muss, darf, kann Architektur heute überhaupt aussehen, wenn man einerseits sämtliches Epigonale vermeiden will, andererseits aber auch nicht alles im exaltierten Stil der oben von mir genannten Baumeisterinnen und Baumeister planen sollte?
Meine Nebenbemerkung zu Ceausescu-Anklängen beim "Gerber" war natürlich polemisch, und man sollte gewiss nicht von einer Ansicht auf den ganzen Entwurf schließen. Grundsätzlich habe ich aber auch niemals behauptet, dass alles Historisierende automatisch toll sei, zumal sich die Rückbezüge an der Fassade Richtung Paulinenbrücke sowieso nur auf die großen Bögen beschränken und ansonsten eine gewisse "Stilmelange" vorzuherrschen scheint, die auf mich an dieser Stelle nicht ganz schlüssig wirkt. Doch warten wir einfach ab.
Vielleicht hilft's ja - dies als persönliche Bemerkung zum Schluss - generell weiter, wenn man nicht fortwährend versucht, andere in gewisse Schubladen einzuordnen...