NBger Norden: Nordbahnhof-Areal

  • BPD-Projekt Kreuelstraße

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    Im Stadtanzeiger am vergangenen Freitag stand ein Artikel zum Bauprojekt an der Kreuelstraße. Online hier:


    http://www.nordbayern.de/regio…r-1.7297646?searched=true


    Neben den Argumenten zum Thema Verkehr und Erschließung finde ich besonders den letzten Absatz bemerkenswert: Der Investor und der Vorstandverein scheinen gemeinsam zu überlegen, das Fassadenbild zu erhalten! Das wäre natürlich ein ziemlicher Hingucker für das ganze neue Quartier, in dem 120 Wohnungen entstehen werden. Indes kann ich berichtigen, dass die oben gezeigten Visualisierungen nach Stein gehören und nicht in die Kreuelstraße. Für das Neubauprojekt in der Kreuelstraße gibt es noch keinen Bauantrag, und auch noch keine Visualisierungen. Der Investor pbd kündigt auch noch nichts dazu auf der Webrepräsentanz an:
    https://www.bpd-nuernberg.de/

  • Nach nun einem Jahr geht das Neubauprojekt Kreulstraße des Investors BPD in die Vermarktung.



    Quelle: bpd


    Es entstehen 57 moderne Eigentumswohnungen in nicht weiter bemerkenswerter Architektur. Die wichtigste Frage, die Architekturfans stellen würden, wäre die, ob das schöne Fassadenbild, was auf die Geschichte des Geländes (Modellbahnhersteller TRIX) hinweist, erhalten bleiben kann, z.B. als Fassadenbild an einem der Neubauten?

  • Nun wissen wir´s: Erhalten wird das Fassadenbild nicht, den Angaben des folgenden Artikels zufolge ist das auch gutachterlich bescheinigt nicht möglich. Es soll aber wohl an verschiedenen Stellen im Neubaugebiet wiederaufgegriffen oder nachempfunden werden. Das würde ja Hoffnung machen, dass das trostlos-uninspirierte Neubauareal wenigstens einen kleinen individuellen Touch bekommt. Ansonsten tut mir schon jeder leid, der in diese Norm-Kisten einzieht.


    https://www.nordbayern.de/regi…eicht-wohnungen-1.8844595

  • Am ehemaligen Nordbahnhofsareal sollte eine Kunstinstallation an die frühere Funktion des Ortes erinnern. Nun, da die breite Brücke über den Nordring weg ist und auch sonst garnichts mehr an den Nordbahnhof erinnert, hatte man 2018 oder so einen Wettbewerb unter Künstlern initiiert. Herausgekommen ist eine aus meiner Sicht eher niederschwellige Installation mit hohem Wiedererkennungswert:


    IMG_9734.jpg


    Ich hätte es zwar lieber gesehen, wenn das TRIX-Fassadenbild erhalten geblieben wäre - oder in neuer Form wiederkäme. Aber mit diesem Fahrtanzeiger aus den 1970'ern kann ich auch leben. Aber mal eine Frage an die gebürtigen Nürnberger: Gab es vom Nordbahnhof überhaupt einen Eisenbahn-Reisefernverkehr?


  • Ich hätte es zwar lieber gesehen, wenn das TRIX-Fassadenbild erhalten geblieben wäre - oder in neuer Form wiederkäme. Aber mit diesem Fahrtanzeiger aus den 1970'ern kann ich auch leben. Aber mal eine Frage an die gebürtigen Nürnberger: Gab es vom Nordbahnhof überhaupt einen Eisenbahn-Reisefernverkehr?

    Meines Wissens nach nur in Form von Sonderzügen während der Reichsparteitage.

  • Wenn die Angaben von Kollege Nürnberger stimmen...


    Meines Wissens nach nur in Form von Sonderzügen während der Reichsparteitage.


    ... und es sich bei dieser Anzeige um genau so einen "Dampfsonderzug" zum Reichsparteitagsgelände handelt, dann sollte da aber dringend noch irgendwo eine erläuternde Tafel angebracht werden...! Ob die Historie des gesamten Nordbahnhofs aber auf diese rein logistische Sonderfunktion während der Reichsparteitage reduziert werden müsste, sehe ich auch nicht unbedingt als gegeben an.

  • Hier und auf der nächsten Seite die entsprechenden Passagen in der Online-Version des Werkes "Geschichte der Nürnberger Ringbahn" von Herbert Hieke.


    Ist mir noch gar nicht aufgefallen, dass die Beschriftung "Dampfsonderzug" in diesem Zusammenhang natürlich sehr unglücklich ist. Eine Tafel, die neben dieser Nutzung auch die Hauptfunktion als Güterbahnhof erläutert, wäre hier wirklich zu begrüßen. Das Werk "Geschichte der Nürnberger Ringbahn" bietet im Übrigen noch viele andere interessante Informationen, die bezüglich des Nordbahnhofs auch im entsprechenden Wikipedia-Artikel dargestellt werden.

  • Ich finde es schon irgendwie bemerkenswert, wenn einerseits die Altstadtfreunde immer wieder vom Denkmalschutzamt gebremst werden mit dem Argument, man wisse doch gar nicht so genau wie dieses oder jenes genau ausgesehen habe, wie zuletzt bei dem Wunsch der Wiederanbringung eines wiedergefundenen hölzernen Chörlein am Sebalder Pfarrhof aus dem 18. jahrhundert, und dann entstehen anderswo Installationen, die völlig verzerrte Eindrücke vermitteln.

    Blöd nur, dass ich die Fahrtanzeige tatsächlich gestalterisch passend finde an diesem bahnsteiglangen Geh- und Radweg.

  • Kommt mal runter mit dem "Dampfsonderzug". Der Anzeiger ist funktionstüchtig und wechselt regelmäßig die angezeigten Züge durch!


    Ich habe schon einen EC nach Budapest und einen IC nach Hamburg gesehen. Ich weiß allerdings nicht, ob das ein Zufallsgenerator ist oder ob eine Schnittstelle (API) zu einem echten Bahnhof abgegriffen wird. Die Uhr, übrigens, hat bei meinen "Besuchen" immer die richtige Zeit gezeigt.


    Auch wenn es nicht authentisch ist, gefällt mir das Kunstwerk sehr gut. Zum einen als Kunstwerk an sich. Ich mag es, wenn es was zu sehen und entdecken gibt und es sich verändert. Zum anderen passt es nämlich wie nothor schreibt, hevoragend zum "linearen Park", der so für den Investor die billigste Möglichkeit zur Herstellung des geforderten Grüns war, aber vermutlich unfreiweillig an die vorherige Nutzung als Bahnhof erinnert.

  • Danke für die Rückmeldung, dass die Anzeige durchwechselt. Das war mir nämlich so nicht bewusst. Ich hatte vor einigen Wochen einen Post des Baureferenten auf Instagram gesehen, wo er um Einreichung für Vorschläge der Beschriftung gebeten hatte.


    Ansonsten finde ich das natürlich auch eine schöne Installation, die sehr gut an diese Stelle passt. Einzig von der, für meinen Geschmack, in diesem Umfeld zu niedrigen Bebauung bin ich enttäuscht. Die Siedlung könnte so auch in Worzeldorf stehen.

  • Ich weiß nicht, ob es schon thematisiert wurde, aber die wbg Nürnberg baut eine neue Kindertagesstätte in der Grünewaldstraße in der Nordstadt, nahe des Bauprojekts K40. Der Bau erfolgt in Massivholzbauweise.

    Nach Fertigsstellung soll die benachbarte Kindertagesstätte renoviert werden.


    Weitere Informationen findet ihr hier.

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    Das lässt hoffen. Bär Stadelmann Stöcker Architekten liefern für meinen Geschmack zumeist ganz ansprechende Entwürfe und scheinen bei den Fassadenmaterialien vorwiegend auf Stein, Klinker oder Holz zu setzen. Da die Kindertagesstätte laut WBG komplett in Holzmassivbauweise entstehen soll, hoffe ich hier auf ein gelingendes Ergebnis.


    csm_DSC_0066_6d65ab6128.jpg

    (c) WBG / Bär Stadelmann Stöcker


    Um dieses Grundstück geht´s: Google Maps. Wir könnten es hier als mal wieder mit dem Nürnberger Zweite-Reihe-Syndrom zu tun bekommen: Gelungenere Bauten verstecken sich gerne in Nebenstraßen und jedenfalls nicht immer prominent direkt an der Straße. im hiesigen Fall frage ich mich, ob nicht ein Grundstückstausch mit dem großen Garagenareal südwestlich entlang der Grünewaldstraße städtebaulich besser gewesen wäre.

  • Ich hoffe, es ist hier richtig platziert:


    Ein größeres Projekt bahnt sich im Nürnberger Norden an: Die MATRIX Gruppe aus Hamburg möchte hier unter dem Namen NOHO einen "hippen" Büro-Campus mit einer Mietfläche von 22.600 qm errichten. Soweit ich das beurteilen kann handelt es sich um das (noch unbebaute) Grundstück in der Antalya-/Atlantastraße, neben dem K40 Bauprojekt.


    Weitere Infos zum Konzept und erste Visualisierungen findet ihr beispielsweise hier.


    Die Vermarktung der Flächen übernimmt Küspert & Küspert.

  • Die knallen so ein Ding tatsächlich hier hin? Erstaunlich, das hätte ich anhand der Visualisierungen eher am Kohlenhof verortet, oder, wenn es am Nordring sein soll, auf dem ehemaligen GfK-Gelände.


    Am ehem. Nordbahnhof hätte ich eher Geschosswohnungsbau erwartet, so wie an der Tafelhalle oder an der Kilianstraße Ecke Erlanger Straße. Den könnte man eben auch gut abgrenzen von der Ringstraße, die hier als Senke/ehemalige Unterführung in einem Graben verläuft. Aber vielleicht ist ja langfristig die Aufschüttung der Straße geplant, die dann ebenerdig zu dem Gewerbekomplex liegen würde und auch eine Bushaltestelle direkt vor der Türe haben könnte.

  • Das Manöver mit dem Brückenabriss ist mir immer noch völlig unklar. Die hat nicht gestört und war so breit, dass man darauf gut eine Begrünung machen hätte können. Als Brücke zum auf die andere Seite gelangen ist sie freilich ziemlich überflüssig gewesen. Trotzdem war mal ein kleinerer Steg geplant. Aufschütten ist der Stadt bestimmt zu teuer und wird in Jahren nicht passieren. Der Büro-Campus wird also ziemlich in der Ecke stehen. An- und Abfahrt ist immerhin über den Nordring mittels der Antalyastraße möglich, statt Richtung Grolandstraße - was aber trotzdem gemacht werden wird. Die Schildbürgerstreiche in dieser Ecke reißen nicht ab - statt einfach das Wohngebiet nach Norden zu verlängern... Welche komischen Eigentumsverhältnisse stecken dahinter? Das komplette Areal sollte doch alles von Aurelis verwaltet worden sein.

  • Das "NOHO" ist eine interessante Entwicklung. Es gibt auch eine Projektseite: https://noho-nuernberg.de/, aber leider nur wenige zusätzliche Infos. Es freut mich, dass es an dieser Stelle endlich vorangeht. Die Flächen sind seit vielen Jahren für eine Bebauung vorbereitet. Ich hatte schon befürchtet, dass es entweder noch einen Supermarkt oder einen anderen Flachbau gibt. Im B-Plan sind diese Grundstücke nämlich Gewerbeflächen. Von daher scheidet eine Wohnbebauung ohne Änderung des B-Plan aus. Eine Änderung ist aber unwahrscheinlich.

    Der B-Plan wurde übrigens am 28.10.2010 Stadtplanungsausschusses beschlossen (hier die Darstellung: https://online-service2.nuernb…ile.asp?id=530773&type=do)


    Was mich erstaunt, dass trotz Corona-Pandemie viele neue Bürostandorte entwickelt werden. Gebaut wird aktuell u.a. am Tucher-Campus, Seetor, Tafelhofpalais (kurz vor Bezug) und einige mehr. Dazu Planungen und Projekte am Kohlenhof, "Tor zu Tiefen Feld", Nordfläche AEG, Ex-Quelle, . Und nun hier über 20.000 qm.



    Noch zur Brücke:

    es war eine Bahnbrücke in Baulast der DB, dann an Aurelis abgegeben. DIe DB und dann die Aurelis hatten aber nach Aufgabe des Nordbahnhofs keine Verwendung mehr dafür und wollten bzw. mussten sie loswerden. Die Stadt Nürnberg wollte die Brücke aber nicht übernehmen, zumindest wollte sie der alte OB Maly und seine Stadtregierung partout nicht. Man hat immer mit potenziell hohen Sanierungskosten argumentiert, denn die DB hätte die Brücke so wie sie dastand übereignet. Trotz vieler Wünsche aus der Nordstadt zum Erhalt der Brücke und Nutzung als Freiraum und autofreien Weg in Richtung Norden, u.a. auch von der dortigen SPD, blieb dann nur der Abriss. Um die Bürgerschaft ruhig zu stellen, haben Maly und seine damals Mitregierenden den Neubau einer Fuss- und Radbrücke über den Nordring versprochen (siehe auch die Darstellung im B-Plan oben). Das das eine Beruhigungspille sein sollte, konnte der geneigte Kenner damals schon ahnen...

    Meiner Meinung nach war das volkswirtschaftlich, ökologisch, ressourcenmässig und städtebaulich ein riesiger Fehler. Eine Brücke die für viele 100 t dynamische Last ausgelegt war (u.a. gab es ein Tanklager am Nordbahnhof), hätte noch viele viele Jahre Radler, Sparziergänger und auch Grünzeug getragen. Aber man, bzw. Maly, wollten damals einfach nicht. Als Ergebnis gibt es seit über 5 Jahren eine an der Abbruchkante endenden Rad- und Fussweg....

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    Der Investor bpd hatte ja zugesagt, ein Ersatzkunstwerk für das verlorene Trix-Fliesenwandbild zu schaffen. Dazu wurde über die Firma Rother Architekten der Künstler Gerhard Mayer beauftragt, ein neues Gemälde aufzubringen. Wenn ich das richtig verstanden habe, soll es an dem im obigem Beitrag, auf dem letzten Foto gezeigten Treppenhausturm aufgebracht werden. Geplant war ein vollflächiges Kunstwerk über alle Geschosse in einer speziellen Putztechnik, das vom Künstler im Laufe diesen Sommers angebrachtw erden soll. Es könnte also sein, dass es sich hinter den gezeigten Planen befindet. In einem Video auf "Treffpunkt Architektur" kann man den Künstler zwischen Minute 48 und 58 zuhören und bekommt eine Vorstellung davon, wie es wohl werden wird.


    Das Trix-Wandbild ist zwar leider verloren gegangen, wurde aber digitalisiert und findet in der KiTa an der Kreulstraße wieder in kleinerer Form als Repro einen neuen Platz. Ist aus dem Straßenbild damit wohl leider verschwunden, aber nicht spurlos:


    122.019_KREUL_Wandbild_Faksimile_V01_LOWRES-FINAL.jpg

    Rother Architekten Nürnberg