... Man versucht in antibürgerlicher Tradition verkrampft Volkstümlich-proletarisches, also rumlatschen in der Füßgängerzone oder den Wanst auf der Liegewiese in die Sonne strecken (mach ich auch gern, aber sicher nicht hier!!) in das repräsentative Herz der Stadt auf Teufel komm raus zu zwingen...
Da weiter oben Paris erwähnt wurde - dort wird seit einigen Jahren in jedem Sommer eine Schnellstraße am Seine-Ufer in eine Strandpromenade umgewandelt (#35). Wieso ein unbeschwertes Flanieren in einer Fußgängerzone "antibürgerlich" und "proletarisch" sein sollte, entzieht sich jedem Verständnis. Hier nannte ich auf die Schnelle einige Beispiele der ausgedehnten Fußgängerzonen Europas, manche durchaus repräsentativ gestaltet. Etwa die Fußgängerverbindung Tate Modern <-> St Paul's mit dem spektakulären Millenium Bridge wirkt wesentlich erhabener, als wenn es auf dem Weg eine Autostraße gäbe. Kein Wunder - das System der Londoner Fußwege-Verbindungen ist zum 25. Thronjubiläum der Queen entstanden und zum 50. erweitert, so ganz proletarisch kann es also nicht sein.
Ob ein Herr X für oder gegen eine Fußgängerzone ist, kann nicht gleich die Entscheidung beeinflussen - ein ähnliches Thema hatten wir schon hier in den letzten Wochen.
Zumindest die Doppeldecker oder Taxen sollten noch fahren dürfen
Aber nur die - und dafür reicht eine Spur pro Richtung. Breite Bürgersteige reichen nicht immer - der intensive Verkehr stört, mit E-Autos genauso wie mit anderen, auch von einem E-Auto kann man überfahren werden. Die Pariser Champs-Elysee hat breite Bürgersteige, doch die Seite quer durch 10 Autospuren zu wechseln ist stets ein Krampf. Hier sind es weniger, aber vor den Baustellen war auch hier der Verkehr stark störend.