Da stimme ich natürlich zu.
Jedoch rechtfertigt das noch lange keine gesichtslose Fassadengestaltung, wie wir sie bei jedem zweiten Neubau in bester Lage finden. Wer trägt die Schuld daran? Die Architekten tuen recht kann man sagen, denn sie erfüllen ja nur Kundenwünsche. Also sind es die Bauherren? Ein Investor möchte natürlich das maximale aus einem Projekt herausholen. Wenn das ein günstiges Gebäude einschließt, kann man ihm auch kein Unrecht anhängen. Also ist es der Bausenator, der sich wenig um's Stadtbild kümmert?
Fakt ist, dass teilweise zu horriblen Preise architektonische Einfallslosigkeiten erbaut werden, dass ich keine Antwort finde, warum man derartiges in Auftrag gibt.
@ GIGI DAG: Wenn wir nicht in diesen unseren Nachkriegsstädte leben würden (bzw. ist das sowieso falsch, weil's nicht am Krieg liegt, in anderen Ländern - zB. Hong Kong - sieht's nicht groß anders aus) und wir die Sache mal von aussen zu betrachten versuchen.
Warum akzeptiert man die Aussage: "Unsere Städte sind nicht mehr so schön, weil sie zerstört wurden und wir sie nachher wieder aufbauten." Wieso kann das eine Begründung dafür sein, dass wir alte Städte schöner empfinden als neue? Eigentlich sollte Architektur und Städte mit jeder Dekade schöner werden, so wie sich die ganze Welt ständig verbessert. Man müsste antworten: weil man verlernt hat schöne Architektur zu erstellen!
Natürlich stimmt das nicht. Es gibt wunderbare Architektur. Herausragende Projekte. Trotzdem will ich es als Kritik nicht ganz verneinen. Der Fortschritt bringt ständig völlig neue Möglichkeiten des Bauens, in der Statik, in der Gebäudetechnologie, verbesserte Raumaufteilung, etc. Trotzallem liegen diese alten Schachteln von vor 100 Jahren so hoch im Nachfragetrend. Woran liegts? Man verzichtet auf modernen Komfort weil man sich eingesteht, man lebt für die gleiche oder mehr Monatsmiete lieber in einem Jugendstilbau.