Flughafen Nürnberg

  • Naja, ich sags ma direkt:


    Du bzw. ihr überschätz die Attraktivität des Standorts Nürnberg für internationale Direktverbindungen!


    Jeder BWLer mit wenig Grips würde darauf kommen.


    Man muss nur mal Vergleiche ziehen:


    HAM - NYC => eingestellt (trotz größerer Wirtschaftskraft, etc.)


    BER - Peking => eingestellt, trotz Ministerein, Touristen auf beiden Seiten


    Außerdem:


    Nünberg - München: 2h Auto, Bahn, Flug mit umsteigen...


    Nürnberg - FFM: das gleiche...


    Ein Direktflug würde nur unter Abschöpfung bestehender Nachfrage der beiden Flughäfen funktionieren, welche jedoch viel attraktiver sind, da sie als Hub funkieren...


    Ein Endreiseziel Nürnberg brauchen vllt im Schnitt 15 Leute am Tag...sei es aus den USA oder Singapur...Nürnberg hat nicht um sonst täglich bis zu 5 Verbindungen nach FRA, MUC und CDG...mit kleinem Fluggerät...

  • Für Langstreckenflüge sehe in Nürnberg schon ein gewisses Potenzial:


    - einmal mit wenigen wöchentlichen Verbindungen zu Tourismuszielen wie Karibik (ähnlich wie es diese auch in Hannover und Leipzig gibt; Nue hat mind. das gleiche, wegen der größeren Wirtschaftskraft wahrscheinlich das größere Potenzial)


    - 3 bis 6 Flüge je Woche zu einem großen Hub in den USA, bspw. Atlanta oder Chicago.
    -Zum einen wegen vieler Geschäftsleute auf dieser Route; hier ist die Nachfrage vermutlich nicht so groß wie in Stuttgart, aber definitiv größer als in Bremen, Leipzig etc.
    - Zum anderen, und das ist für mich der wichtigste Grund, sind nahzu alle großen Einrichtungen der US Army in Mitteleuropa in einem Umkreis von ca. 100km um Nürnberg (außer Ramstein, und ein paar anderer Standorte in Europa). Damit gibt es viel Besucher-, Pendel-, Verwandtenverkehr. Ein großer Teil der Passagiere zwischen Frankfurt/München und Nürnberg rekrutiert sich aus dieser Gruppe.
    Beides zusammen ergibt definitiv genug Paxe!



    - 3 bis 6 Flüge je Woche nach Dubai, wegen Geschäfts- und Urlauberverkehren in Richtung Asien und Osten; ähnlich wie es Emirates aktuell für Stuttgart plant und in HAM, DUS etc. schon macht



    Das diese beiden letzteren Verkehre, für mich eigentlich ähnlichen Charakters wie bspw. Nue - Paris weil auch hier viele Umsteiger fliegen, natürlich von anderen großen Hubs abziehen ist klar, aber mir total egal!
    Und ein Flug von NUE nach Portland (Adidas und Reebook Zentralen USA) mit einmal umsteigen in FRA oder Atlanta ist gleich attraktiv oder nervig. Auf jeden Fall aber besser und SCHNELLER als mit zusätzlichem Umstieg in Paris, München, Amsterdam, New York oder wo auch immer.


    Damit diese Langstreckenflüge nach USA und Dubai funktionieren ist ein attraktives Vielfliegerprogramm wichtig. Nur so gibt es genug Nachfrage. Deswegen ist vermutlich auch Ham-NYC durch Emirates gescheitert. Aus Dubai fliegt man direkt und Hamburger fliegen lieber mit Star Alliance. Dies ist vermutlich auch der Grund warum viele mittlere Flughäfen und Städte in Europa keine Direktverbindungen mehr haben: die wenigen verbliebenen großen FLuglinien und Allianzen ziehen alles über wenige immer größere Hubs. Kundenfreundlicher und attraktiver ist das aber nur bedingt.
    (ich war genug Stunden auf Hubs rumgesessen und habe gewartet, zumindest war meistens die Architektur interessant ;))

  • Wieviel Angehörige der US Army leben denn um Nürnberg?


    Und ein Flug von NUE nach Portland (Adidas und Reebook Zentralen USA) mit einmal umsteigen in FRA oder Atlanta ist gleich attraktiv oder nervig. Auf jeden Fall aber besser und SCHNELLER als mit zusätzlichem Umstieg in Paris, München, Amsterdam, New York oder wo auch immer.


    Also müsste NUE erstmal ein Hub werden. OK Air Berlin hat einen.


    Da wird das auschlaggebende Problem sein, dass niemand über NUE fliegen würde, wenn man von den AB Verbindungen (TXL, DUS, FFM, CDG) auch direkt in die USA oder wo auch immer fliegen könnte, meist auch billiger. Da wir unsere Hubs jedoch bereits in Europa haben, wird das Angebot einer Airline nur bereitgestellt werden, wenn die Nachfrage aus den Kerngebiet, hier Nürnberg, kommt.


    Und da bin ich sehr pessimistisch.

  • Also ich denke das ein direkter Flug nach China (Shanghai, Shenzhen) da durch Siemens eine große Nachfrage sein könnte. Bekannte von mir haben ein paar Jahre in Shanghai gearbeitet und gewohnt (arbeiten bei Siemens) also denk ich wären solche Flüge wichtig und auch sinnvoll.

  • Hi,


    ich hoffe du meinst das nicht ernst, ich fliege regelmäßig NBG - FRA, wenn mal mehr als 15 Umsteiger auf ein Ziel zusammen kommen ist das schon super.


    Langstrecke wenn überhaut, ist in NBG "leider" nur zu Touristikzielen möglich, oder große HUB´s evtl. Dubai.


    Aber würde man damit Geld verdienen, hätte es schon jemand angeboten.


    Deine Ziele sind, so leid es mir tut (würde mir auch gut passen) unrealistisch.
    Außerdem wären diese Ziele aufgrund unserer kurzen Start-und Landebahn Nonstop gar nicht möglich.

  • Nachdem aktuell die Lufthansa mit Continental als weiterem Nordatlantikpartner zusammenarbeiten wird und CO damit aus dem Skyteam ausschert, wäre ein gewisses Potential für typische Continental-Anbindungen, nämlich regionale Langstrecken, denkbar.


    Verbindungen, wie einen täglichen LH 330 nach NYC von NUE halte ich aufgrund der Flughafendichte in Deutschland für sehr unwahrscheinlich, wenn auch eine schöne Vorstellung.


    CO dagegen bedient manche Nordatlantikstrecke mit 757-200ER (oder eben auch als eine von sehr wenigen mit der 767-200) mit deutlich geringerer Kapazität, was der Sache schon deutlich näher kommen könnte, ich denke, wenn man Bedarf erstmal erzeugt, könnte man hier einen daily nonsto schon angemessen füllen. Und Auslastungen von 70 Prozent im Schnitt gesehen, sind nicht schlecht, das sollte mit einer 757 schon gehen-vor allem, da CO sich mit der LH an die Star Alliance anbindet, was Geschäftsflüge ex NUE weit wahrscheinlicher macht, als z. B. Emirates o. ä.


    Und man ist mit CO am Hub Newark sehr gut bedient für Anschlüsse in sämtliche Ecken der USA.


    Eine tägliche Verbindung nach China halte ich für Traumtänzerei. Da mögen schon einige Leute geschäftlich sein oder sich auch aufhalten, aber ich denke, das wird doch etwas überschätzt. In die USA hingegen verteilen sich die Leute nach Ankunft doch noch sehr weit auf diverse Ziele, eher weniger gilt das für die chinesischen Ziele. Auch ist der Markt für Touristen "auf eigene Faust" in die USA weitaus höher, es ist halt lange nichts besonderes mehr und braucht keine große Planung. In die USA fliege ich als Stinknormalo zwei-,dreimal im Jahr, eine Chinareise erfordert Visum, Planung, Organisation und ist zu guter letzt viel teurer.


    Wenn man ex MUC zwei tägliche NYC-Flüge voll bekommt, sollte in der Alliance-Buchungsstruktur schon Potential sein. Schon die MUC-Flüge sind Zeichen einer Regionalisierung der Langstrecke. Die LH betreibt das noch recht wenig, aber z. B. setzt man hier auch nicht das wirklich große Material ein und fliegt täglich einmal JFK und einmal EWR. Man vergleiche das Konzept regionale Langstrecke mit CO (oder auch DL), da werden ganz andere Strecke erfolgreich geflogen, mit kleinerem Material und Punkt zu Punkt. Das heißt ja noch nicht, daß alle zu diesem Punkt dann auch wollen, aber es steigt sich eben weit angenehmer in NUE um, als in FRA, AMS, CDG und ähnlich grauenhaften Flughäfen.


    Man darf dabei zudem nicht vergessen, daß die meisten Buchungssysteme von Start bis Ziel diverse Verbindungen ohne Rücksicht auf die geflogene (Umsteige)Strecke ausspucken, da dürfte es dem Reisenden aus Charlotte egal sein, ob er CLT-FRA/MUC-NUE oder CLTEWR-NUE fliegt.

  • Die Frage ist nur, ob mit einem Beitritt zur Star Allicance ein Einstieg in NUE von CO wahrscheinlicher wird.


    Contra:
    Lufthansa wird den HEimatmarkt abschotten, um weiter FRA, MUC und auch DUS zu bedienen. Als stärkster Partner können sie das problemlos durchsetzen. Eine Entlastung von FRA oder MUC ist aktuell auch nicht mehr nötig, da die Passagierzahlen sowieso gewaltig zurückgehen.


    Pro:
    Man will im Heimatmarkt attraktiver werden, um bspw. Oneworld rauszuhalten.



    Es wäre nämlich eher meine "Hoffnung", dass American Airlines als stärkste Fluglinie der USA hier einsteigt, um der Star Alliance im Heimatmarkt wehzutun. Da ab NUE sonst keine Oneworld-Fluglinie abhebt, nimmt man den Partnern nichts weg. Allerdings gibt es hier entsprechend wenige deutsche Vielflieger von Oneworld (bei GI's und ANgehörigen sieht es natürlich anders aus). Da Oneworld aktuell immer im Vergleich zu SkyTeam und Star Alliance immer weiter zurück fällt, steht sie unter Zugzwang.


    SkyTeam ist in NUE sehr stark und wird die starken Routen nach Paris und Amsterdam nicht schwächen wollen.

  • Der Flughafen Nürnberg wird in den nächsten Jahren die Start- und Landebahn sanieren.


    Eine Verlängerung über 2700 m hinaus wird explizit ausgeschlossen.
    => Entweder es wird eine Chance vergeben
    oder
    es gibt absolut keine Anzeichen bzw. Hoffnung auf Interkont-Flüge ab NUE in den nächsten 20 Jahren
    oder
    es zeigt sich mal wieder das fränkische Understatement (ja nichts größeres bzw. visionäres anpacken)


    Die Flughäfen Leipzig, Hannover, aber auch Hahn und Münster-Osnabrück haben da weniger Hemmungen bzw. weniger Kostenbewußtsein. Alle bis auf Hannover sind von den Verkehrszahlen her kleiner als NUE, alle haben längere Bahnen ...



    siehe auch http://www.airport-nuernberg.d…rne-Technik;art1648,11286

  • Naja, FMO hat eine deutlich kürzere SLB. Die 2700m in NUE würden für Langstrecken durchaus reichen, mit 747 und co rechnet ja keiner, aber die Mehrzahl der Langstrecken wird ohnehin mit kleinerem Gerät geflogen, es geht wohl eher um Kaliber wie 767-300 und A330-200/-300. Wenn mann hier die regelmäßigen A330-200/-300 starten sieht, ist da mehr als Platz, die haben ordentlich Power, ebenso wie die 767 und 777. Dafür reicht NUE völlig aus, wenn auch 3000 sehr wünschenswert wäre. Ich denke auch daß 3000m in NUE baulich problemlos machbar wären, verlängerung um ca. 100m nach Westen und 200 nach Osten wäre kein Problem, vom stereotypen Aufgejaule ständiger Gegner gegen alles mal abgesehen.


    Aber es fliegen derartige Größen, 330/767 durchaus von Bahnen dieser Länge. Auch in DUS verkehren sprichwörtlich träge Flugzeuge, vom Startverhalten her, wie der A340, da gibt es auch nicht mehr als 3000m. Wenn man auch hier in MUC öfters den optischen Eindruck hat, eine A340-300 (im Gegensatz zur A340-600) käme beim Start kaum über den Zaun, ist tatsächlich mehr als Luft bei 4000m, außerdem wird take off-power auch auf die vorhandene Bahn berechnet.

  • Hallo Klaus1971.


    Danke für den Hinweis. Mit FMO war ich zu schnell. Ich hatte nur in einer Zeitschrift vor einiger Zeit von der Baugenehmigung und einer damals fest geplanten Realisierung gelesen. Sind sie im Münsterland also auch nicht viel schneller ;)
    (mehr Infos für Interessierte unter http://de.wikipedia.org/wiki/FMO)


    Zur Bahnlänge:
    2700m sind prinzipiell ausreichend, aber nicht bei jedem Wetter und bei vollem Flugzeug. Hier fehlen dann in Nürnberg 200 bis 300m, was einen sicheren und gesicherten Betrieb einschränkt.



    Eine längere Bahn hätte auch Vorteile was Lärmschutz betrifft. Da in NUE eine Verlängerung auf beiden Seiten erfolgen müsste, allerdings genau umgekehrt wie von Dir geschrieben (aber mehr im Westen als im Osten), könnten kleinere Flugzeuge, also so ziemlich alle Flugzeuge :D; den Startbeginn oder das Landeaufsetzen lärmtechnisch optimieren. Es würde weniger Lärm über das Flughafengelände hinaus abgestrahlt.

  • Flughafen Nürnberg

    soeben in der Wirtschaftswoche gelesen:Fraport-Chef will sich stärker Billigfliegern öffnen.
    Und bedenklich ist das Imagebild der Region Nürnberg des Flughafenchefs aus Frankfurt:
    In seinem ersten Interview als Konzernchef Vorstandsvorsitzende Stefan Schulte gegenüber der WirtschaftsWoche, dass Fraport bereits konkrete Gespräche mit Billigfliegern führt. „Wir sind mit Easyjet in Kontakt“ und weiter:
    Auch Unternehmen wie Air Berlin haben dann mehr Platz.“ Wenig Interesse habe Fraport dagegen an Flügen in die deutsche Provinz!!!. „Wir brauchen hochwertigen Verkehr, also neue Langstrecken- oder Europaflüge, aber nicht noch mehr kleine Maschinen nach Nürnberg oder Amrum.“
    Auf wen muss NUE-Chef Krüger auf eine expansive, erfolgreiche Ausweitung des Billiglinienverkehrs in der Metropolregion NUE noch Rücksicht nehmen?

  • Ich seh schon, dass das Air Berlin Drehkreuz von Nürnberg nach Frankfurt verlegt wird. Ist eigentlich auch verständlich, wenn man die beiden Flughäfen mal vergleicht.
    Letzte Woche bin ich erst wieder von Frankfurt in Nürnberg angekommen und im direkten Vergleich kann man vom Nürnberger Flughafen wirklich annehmen, dass es eine 150.000 Einwohner Stadt ist, die weder Einzugsgebiet noch sonst irgendwelche Möglichkeiten hat, ihren Airport ausbauen zu können.
    Vielleicht erkennt die Verwaltung vom Flughafen aber auch mal den Ernst der Lage und nimmt endlich wahr, dass es mit Inlands- sowie Europaflügen eben einfach nicht mehr getan ist. Vielleicht macht sich das Gelände ja gut als Sportflughafen ...

  • Ich würde das nicht so Pessimistisch sehen für die Größe der Metropolregion hat Nürnberg wirklich einen Beeindruckenden Flughafen, 4 Mio. PAX davon Träumen Dortmund, Dresden oder Bremen. Also ich will jetzt niemanden zu nahe treten, aber verglichen mit der Große und der Bedeutung der Metropolregion Nürnberg kann der Flughafen sich durchaus sehen lassen.

  • Also ich glaube nicht, dass ich das zu pessimistisch sehe. Bei allen Städten, die du genannt hast, die davon träumen würden, gibt es kein so großes Einzugsgebiet wie in Nürnberg. Außerdem gibt es 70 km von Dortmund entfernt den Flughafen Düsseldorf, der auch internationale Ziele weltweit anfliegt. Im Osten, also in Dresden, wundert es mich ebenfalls nicht, dass der Flughafen allgemein nicht so gut funktioniert. Soweit ich weiß haben so ziemlich alle Ostdeutschen Flughäfen, außer Berlin, wenig oder kein Geld mehr. Genau aus diesem Grund gibts auch oft solche Angebote wie Nürnberg - Leipzig - Hurghada (Ägypten). Bei Bremen hab ich soweit nichts auszusetzen, außer dass das Einzugsgebiet - wie schon geschrieben - nicht so groß ist wie in der Metropolregion und Hamburg mit einem internationalen und auch weltweiten Flughafen 100 km weit entfernt ist.
    Die Distanz zwischen Nürnberg und München liegt bei fast dem Doppelten. Damit könnte man es also auch nicht vergleichen.
    Aber es sieht aus, als ob sich der Vorstand vom Airport Nürnberg endlich mal entscheiden muss. Entweder sie hören endlich mit dem klein-bürgerlichen Handeln auf oder sie machen weiter so wie bisher und übergeben das Geschäft komplett dem Fraport, der keine Probleme mit Wachstum zeigt.

  • Ich seh schon, dass das Air Berlin Drehkreuz von Nürnberg nach Frankfurt verlegt wird. Ist eigentlich auch verständlich, wenn man die beiden Flughäfen mal vergleicht.


    warum sollte AB das machen?
    In NUE sind sie Platzhirsch und bekommen alles was sie wollen (vermutlich inkl. kräftiger Rabatte).
    In FRA wären sie ein kleiner Spieler, der sich immer hinten anstellen muss und mit kräftiger Konkurrenz zurecht kommen müsste.
    Weiterhin ist FRA häufig überlastet, was Drehkreuzverkehre mit einmaligen Umsteigen am Tag innerhalb einer kurzen Zeitspanne zum Risikospiel mutieren lässt. LH würde auch sicher dafür sorgen, dass AB schlechte Slots, keine Parkpositionen direkt nebeneinander, keine kurze Wege für Umsteiger etc- bekäme.


    In NUE gibt es kurze Wege, wenig bis keine Konkurrenz, halbwegs Platz, ein vergleichsweise zahlungskräftiges Hinterland und eine für Geschäftsleute und Touristen attraktive Region für zusätzliche Paxe in beide Richtungen.
    Letzteres ist vielleicht auch ein Grund, dass AB noch nicht nach Leipzig ist. Wenn dann sehe ich hier gewisse Abwanderungsgefahren: ein Flughafen mit Platz ohne Ende, zwei lange Bahnen, viel freier Kapazität (NUE ist morgens und abends schon relativ voll), hohe Subventionen und andere Geschenke der Politik. Aber eben zu wenig Nachfrage - sowohl ankommend als auch abgehend.



    Die Strategie der Nürnberger sich eng mit einer "Günstigfluglinie" zu arrangieren muss auch nicht unbedingt verkehrt sein. Immerhin bringt es genug Geld um jedes Jahr ordentliche Gewinne zu machen. Die meisten anderen vergleichbaren Flughäfen (Leipzig, Dresden, Bremen, Dortmund, Hahn, ...) machen dick Minus.
    Was helfen viele Paxe, die mehr kosten als einbringen? Was bringen Flüge nach irgendwo, die es nur gibt weil sie der Steuerzahler subventioniert (außer etwas für das Ego von Flughafenchefs und Provinzfürsten, die sich darin suhlen)?


    Und wie weiter oben schon geschrieben, bin ich mir sicher dass mit einer Interkont-Startbahn auch solche Flüge ex NUE angeboten werden würden. Siehe Hannover und Leipzig.

  • Sehe da auch eher kein so grosses Problem - abgesehen davon halte ich sehr viel davon wie sich der Airport (und auch Messe) hier in Nürnberg entwickelt!


    Zur aktuellen Situation sieht es je so aus, dass Air Berlin ganz klar weiter auf Nürnberg zählt (Neu nach Kairo, Usedom, Wiederaufnahme nach Rom und zusätzliche Urlaubsziele) und das mitten in der Krise während woanders Kapazitäten gestrichen werden!


    Selbst wenn Air Berlin sein Engagment irgendwann reduzieren sollte, ist Nürnberg nach wie vor Interresant für andere Airlines die sich dann verstärkt präsentieren werden!


    Allerdings sollte man diesen Wachstum mit Augenmass am Airport durchaus ein bisschen beschleunigen wenn möglich, denn nur dadurch kann man konkurenzfähig bleiben.

  • Es ist für mich langsam absolut nicht mehr nachvollziehbar inwieweit sich unsere "Stadtspitze" überhaupt noch sichtbar für die Zukunft Nürnbergs einsetzt!


    So viele gescheiterte Projekte der letzten Jahre für die Geld in die Hand genommen wurde für Architekturwettbewerbe/Ausschreibungen und dann Stillstand wie auch jetzt beim Airport-Anschluss geplant!


    Ein OB der völlig "irritiert" ist von einer schlechten Entwicklung des Passagieraufkommens am Flughafen - der die letzten Jahre immer Steigerungsraten (teils deutlich) aufweisen konnte und jetzt das erste Jahr, wie alle großen deutschen Flughäfen, stark durch die Wirtschaftskrise betroffen war - was allerdings immer absehbar war!


    Allerdings ist dieses Jahr für keinen dieser Flughäfen aussagefähig für die zukünftige Entwicklung! München war auch überdurchschnittlich betroffen und plant denoch weitsichtig (neue Landebahn/neue Zubringer etc.)...


    Von der Wirtschaft ständig geforderte Verbesserungen müssen auch berücksichtigt werden und ein Flughafen steht ebenso extrem unter Konkurezdruck wie eine Messegesellschaft und muss sich auch ständig weiterentwickeln - was u.a. durch den Verzicht auf den Airportanschluss meiner Meinung nach langfristig nicht möglich ist!


    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1155755&kat=11

  • Natürlich ist der Nürnberger Flughafen nicht gerade der Nabel der Welt, aber für einen Regionalflughafen braucht er sich nicht zu verstecken.
    Die Passagierzahlen haben sich in den letzten Jahrzehnten doch ganz gut entwickelt.
    Die Straßenanbindung ist jedoch geblieben - wie in den 50er Jahren. Das ist schon lächerlich. Ein Autobahnzubringer ist für die Nürnberger ja auch nicht übermäßig interessant. Die Marienbergstraße und die Flughafenstraße sind aber schlicht und einfach eine Zumutung.


    In Sachen Straßenverkehr bewegt sich in Nürnberg seit vielen Jahren eigentlich gar nichts mehr.
    Frankenschnellweg, Bamberger Straße, Flughafenanbindung, usw. - überall Stillstand!

  • Sicher, der Flughafen braucht sich nicht verstecken und seine Bedeutung für die Region darf nicht heruntergespielt werden.



    Aber:
    Warum muss man denn einen Autobahnzubringer mitten durch den Wald schlagen? Es gibt doch wohl auch andere Möglichkeiten den Flughafen besser an das Straßennetz anzubinden.


    Wie wäre es mit einem Verbindung gen Westen? Ein großzügiger Zubringer zur B4 (Erlanger Straße) und eine Verbesserung/Ausbau derselbigen Straße zwischen Anschlussstelle zur A3 und "Am Wegfeld"?


    Jene Strecke wäre


    1. viel kürzer
    2. auch für die Nürnberger und Fürther ein Gewinn
    3. ökologisch vertretbarer, da kein weitgehend unberührtes Waldstück abgeholzt werden müsste


    Und da die Strecke wie gesagt kürzer ausfällt, könnte man über eine Straße im Einschnitt mit anschließender Deckelung (einfache Tunnelbauweise) nachdenken. So wäre das Land hinterher wieder landwirtschaftlich nutzbar.


    Sollte Geld dann gar keine Rolle mehr spielen, wäre doch eine gleichzeitige Fortführung der U2 bis Wegfeld auch ganz nett.



    D.

  • so schlecht kann es um die Anbindung des Flughafens nicht stehen:
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1156476&kat=11




    Warum ich den Tunnel überflüssig finde, habe ich weiter oben ausführlich geschrieben.
    Noch ein Nachtrag:


    Wäre eine direkte Autobahnanbindung und / oder Bahnanschluss so wichtig für die Entwicklung eines Flughafens, warum
    - hat dann Hahn, nun wahrlich in der Pampa gelegen und ohne Autobahn etc., fast so viele Passagiere wie NUE
    - Leipzig dagegen, direkt an einem großen Autobahnkreuz und mit eigenem Fern- und Regionalbahnhof und riesiger Infrastruktur und zwischen zwei Großstädten gelegen, nicht einmal halb so viele Passagiere wie NUE
    (Quelle: http://www.adv.aero/fileadmin/…en/2009/November_2009.pdf)



    Und inzwischen nennen sogar die ersten Lokalpolitiker die wahren Gründe, die ich bereits vor langer Zeit weiter oben vermutete:
    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=1156475&kat=11




    "Ideologisiert" ist hier alleine die CSU, die immer noch mit veralteten Konzepten (freie Fahrt... etc.) hausieren geht und so tut als lösen Straßen und Tunnel unsere Probleme und die nicht über ihren Schatten springen kann/will.
    Das es Minister Söder auch noch wagt, anderen Politikern Bruch von Wahlversprechen vozuwerfen (im oben verlinkten Artikel), ist an Heuchelei nicht mehr zu überbieten. G8, Gentechnik (in Bayern lauthals dagegen wettern - in Berlin sie still und leise zulassen [Seehofer und Aigner als Verbraucherschutzminister]), Steuern, Landesbank, BayernFIT usw. usf. Wie oft haben er und seine Partei uns in den letzten Jahren belogen und betrogen.


    Das er als Umwelt(!)minister so locker und einfach Bannwald (von der Schutzwürdigkeit fast so wie Nationalpark) für eine Straßeopfern will ist ein weiterer Skandal!