Living Bridge [nicht realisiert]

  • Ich mein wenn die Hafencity fertig ist, finde ich diese aktuell vorgestellte Brücke, wirklich zu überdiemensional.


    DiggerD21 hat es schon gut erkannt. Zwischen den Wohnblöcken, Sichtachsen zu zulassen und/oder die Wohnbebauung 1-2 Geschosse niedriger machen, würden schon ihren Effekt erzielen.

  • 278 der dort Registrierten haben abgestimmt.


    Den 31.8% Gegnern der Living Bridge standen 59.3% befürworter gegenüber.
    7.8% machten ihre Zustimmung von der konkreten Ausgestaltung der Idee abhängig. 1.2% entschieden sich für "weiss nicht".


    Im Online-Forum dagegen gab es keine solch auffällige Positionsbekundung. Da hielten sich Befürworter und Gegner fast die Waage. 41.8% Pro und 35.6% Contra, wobei gegen Ende der Diskussion die kritischen stimmen immer lauter wurden.
    6.2% seien zwar für eine Living Bridge, distanzierten sich aber ausdrücklich von dem Entwurf von BRT. Bei 16.5% der Beteiligten konnte keine eindeutigen Position rausgelesen werden... das waren zum Beispiel Nachfragen zum Entwurf, Diskussionen wegen der Namensgebung oder de rQualität der Diskussionen ("Die Lebende Brücke ist ja voll der shice, digga")


    Ansonsten noch sehr interessant sind ein paar Alternativvorschläge. Von hufeisenförmigen Brücken bis zur Creative Bridge... die Brücke dessen Nutzungskonzept kreativer ist als der Name. Dort gibt es auf ganzer Länge einen zweigeschossigen Bau mit einem der längstenm Schwimmbäder der Welt. Irgendwo sollen da auch kleine Wasserfälle rausplätschern... nun denn. Dann noch eine "Fast-crossing-Area" für Radfahrer etc. An den Enden und in der Mitte gibt es dann Türme, die aussehen wie Segel.


    Soviel erstmal für die Zusammenfassung.

  • Die Idee einer Neuausschreibung gefällt mir gar nicht, ich habe den aktuellen Entwurf immer sehr gemocht. Maritim, elegant, dynamisch, und doch harmonisch und beständig. Ich wüsste nicht, was man da groß besser machen sollte. Aber mir fällt vieles ein, was man schlechter machen könnte.


    Wenn man sich diesen klobigen, unförmigen und einfach nur deplaziert wirkenden 70er-Jahre-Bau-Verschnitt für Duisburg anguckt, wird einem schnell klar, dass BRT auch ganz anders kann.


    Es wäre wirklich schade, den gelungenen aktuellen Entwurf aufzugeben.

  • Ich bin absolut für den Living Bridge Entwurf von BRT. Einige kleinere Detailänderungen und vor allem -verbesserungen sind sicherlich noch machbar. Aber im großen und ganzen sollte das Projekt so wie es ist realisiert werden. Furchtbar diese kleinkarierte Zerrederei großer Projekte.

  • Das Thema Living Bridge ist wohl eher den Grünen und der Krise geopfert worden... Man hat schon derart lange nichts gehört, dass diese Brücke in der Elbe versunken ist.


    Zumindest auf den Entwurf von BRT bezogen, bin ich da nicht traurig

  • Ich finde die Idee einer Liviing Bridge echt toll. Nur habe ich bedenken, was mit aus den Hafenunternehmen auf dem kleinen Grasbrook wird. Auweichmöglichkeiten im Hafen gibt es nicht.
    Nun gut, der Moldauhafen ist eh noch bis 2029 (glaube ich) Tschechisches Territorium. Obwohl ich glaube, dass man da verhandeln kann. Ja und der Saalehafen könnte denke ich auch ohne große Konflikte zur Stadtentwicklung genutzt werden.
    Nur Segelschiffhafen und Hansahafen können ohne Ausgleichsflächen nicht einfach weggestrichen werden. Das sind Umschlagbetriebe, die Arbeitsplätze binden und zu einem gewünschten Hamburger Universalhafen dazugehören.


    Es wird meiner Ansicht nach in Hamburg zu wenig zwischen den "Sprung über die Elbe" Leuten und den Hafenleuten gesprochen. Jeder plant für sich seinen Teil und dabei ist ein und diesselbe Fläche bereits mehrfach für verschiedene Nutzungen "reserviert".
    So bekommt man weder Einigkeit, Zufriedenheit/ Planungssicherheit, noch eine Lösung/ Konsens in der Sache.

  • Weiss jemand was es mit diesen Bildern der Living Bridge von Teherani und Polónyi auf sich hat?
    Ist diese große, rote Röhre ein Redesign oder ein längst verworfener Entwurf?


    http://i31.tinypic.com/2hol6xk.jpg
    http://i31.tinypic.com/1072ix0.jpg
    http://i29.tinypic.com/294m746.jpg


    Gefunden hab ich die Bilder auf der Website des Kölner Stadtanzeiger vom 17.03.09 (Diskussion über eine Living Bridge in Köln, eben mit Quervergleich zur Hamburger Living Bridge und anderen berühmten Brücken)

  • Auch wenn dieser Einwand sicherlich schon mehrfach geäußert wurde: denkt auch jemand daran, wie radikal sich eine solche Struktur auf das Stadtbild und vor allem das Entrée auswirkt, das vom Süden Anreisene erhalten?
    (Abgesehen davon fand ich den Entwurf brt-typisch recht dröge und wünsche mit etwas mehr Inspiration und Kreativität).

  • Was mich interessieren wuerde ist, was der Bloedsinn mit der gross aufgemotzten, oeffentlichen Diskussion eingentlich sollte ? Es war ja letztendlich eine Mehrheit pro Living Bridge wenn ich mich recht errinere ! Wenn man noch die Prozente derer die generell pro waren aber eine Ueberarbeitung wollten hinzuzaehlt war der Vorsprung glaube ich sogar recht deutlich. Wozu das ganze, wenn eh nicht gebaut wird ?

  • @Frl. Wegner
    Stimmt: Der Einwand wurde vielfach geäußert und weiter vorne im Thread ausgiebig diskutiert. Ich glaube, die stichhaltigste Gegenthese war die, dass der Ausblick auf das südliche Entree von den Elbbrücken erfolgt. Die sind aber Schnellstraße und Bahngleis und kein Aufenthaltsort. Der Ausblick währt vielleicht dreissig Sekunden, und das auch nur, wenn man nicht selbst am Steuer sitzt.
    Davon mal abgesehen finde ich den Blick von den Elbbrücken nordwestwärts nicht gerade berauschend, aber das ist ja Geschmackssache.


    johnsopb
    Ich glaube, als die öffentliche Diskussion begonnen wurde, hat man nicht bedacht, dass allein die Kontroverse die Attraktivität des Projektes verringert. Als Investor will man ja auch ein bisschen Planungssicherheit. Dass es nun trotz tendenzieller öffentlicher Zustimmung gestorben ist (endgültig?), liegt wohl daran, dass sich in einer Diskussion nicht die Mehrheit oder das bessere Argument durchsetzt, sondern derjenige, der seine Ansicht am lautesten (oder überhaupt) artikuliert. Und das ist noch immer und überall die Kontra-Seite gewesen.


    Andererseits: Totgesagte leben länger, siehe Tangotürme...

  • Für mich ohne Flachs als Harburger einer der schönsten Ausblicke, wenn man bei der Einfahrt in die Stadt per Bahn über die Elbe die Hamburger Silhouette sehen kann.

    Es war ja letztendlich eine Mehrheit pro Living Bridge wenn ich mich recht erinnere ! Wenn man noch die Prozente derer die generell pro waren aber eine Ueberarbeitung wollten hinzuzaehlt war der Vorsprung glaube ich sogar recht deutlich. Wozu das ganze, wenn eh nicht gebaut wird ?


    Ich denke, Demokratie wäre der Tod einer jeden vernünftigen Stadtplanung und kreativer Architektur. Dieses Projekt kann man als kreativ betrachten, stadtplanerisch wäre es ein Desaster geworden.

  • Ich wollte jetzt auch nicht unbedingt fuer direkte Demokratie in der Stadtplanung plaedieren. (wobei ich mich frage, wer die generelle Zielsetzung bestimmen soll, wenn nicht der Souveraen "das Volk").
    Ich sag ja nur, wozu, wenn die Antwort ohnehin schon feststeht und sich nicht am Ausgang der Befragung orientiert.

  • Ich war letztens am Baakenhafen auf dem Areal... Ich war zuvor ein entschiedener Befürworter der Living Bridge. Vor Ort bin ich doch schwer ins Grübeln gekommen und hab für mich beschlossen, dass die Risiken weitaus höher sind, als zuvor angenommen. Aus zwei Gründen:
    - besagter Entree-Blick von den Elbbrücken auf die neue Hafencity und die Kirchturmskyline (das könnt ich noch verschmerzen, weil er sich eh verändern wird).
    - Aber die Einkessellung der Hafencity Ost von 4 (!!!) Seiten wäre stadtplanerisch für dieses Gebiet eine Katastrophe glaube ich (Nord und Ost wären Bahntrassen bzw. Elbbrücken, Süd wäre Elbe und West wäre die Living Bridge. Der Blick vom Baakenhafen auf die City ist fantastisch. Die Ecke wird wunderschön, wenn da erst mal Bebauung drauf ist. Vor allem von der Spitze der Halbinsel, hab ich einen sensationell neuen Eindruck von Hamburg gehabt. Und ich hab da über 15 Jahre gelebt....


    Solange die Verdichtung Hafencity/Ost und Elbbrücken/Rothenburgsort noch nicht abgeschlossen und vor allem der Grasbrook noch nicht erschlossen ist würde ich mit der Realisierung nicht rechnen (wollen)...

  • ...die Einkessellung der Hafencity Ost von 4 (!!!) Seiten wäre stadtplanerisch für dieses Gebiet eine Katastrophe glaube ich (Nord und Ost wären Bahntrassen bzw. Elbbrücken, Süd wäre Elbe und West wäre die Living Bridge. Der Blick vom Baakenhafen auf die City ist fantastisch. Die Ecke wird wunderschön, wenn da erst mal Bebauung drauf ist.


    Hallelujah!!! Das sage ich ja seit Ewigkeiten und habe es auch in der Online-Diskussion zur LB fast bis zum Erbrechen wiederholt. Die Zweiteilung der Hafencity in eine 'gute Seite' (west) und eine 'schlechte Seite' (Ost) waere eine stadtplanerische Katastrophe und eine nicht wieder gutzumachende Bausuende. Hinzu kommt, dass alles oestlich der LB auf ewig von jeder maritimen Nutzung abgeschnitten waere: Kein groesseres Schiff (Traditionssegler, Hotelschiff, Besuche auslaendischer Marinen, etc.) kommt unter der LB durch!


    ...Der Einwand wurde vielfach geäußert und weiter vorne im Thread ausgiebig diskutiert. Ich glaube, die stichhaltigste Gegenthese war die, dass der Ausblick auf das südliche Entree von den Elbbrücken erfolgt. Die sind aber Schnellstraße und Bahngleis und kein Aufenthaltsort. Der Ausblick währt vielleicht dreissig Sekunden...


    Naja, nach der Logik wuerde ich vorschlagen, dass BRT schon mal anfangen sollte zwei flaechenoptimierte Bueroriegel rechts und links der Lombardsbruecke aufzustellen, denn wenn man ehrlich ist, sitzen 99% der Bertachter der Stadtsilhouette von diesem Winkel aus ja auch im ICE, in der S-Bahn oder im Auto... :nono:


    Zum Thema Aufenthaltsort: Nein, es ist in der Tat noch kein solcher Ort, aber es soll ja frueher oder spaeter mal einer werden, wenn Hafencity und Sprung ueber die Elbe in 15 Jahren dort ankommen!


    ... liegt wohl daran, dass sich in einer Diskussion nicht die Mehrheit oder das bessere Argument durchsetzt, sondern derjenige, der seine Ansicht am lautesten (oder überhaupt) artikuliert. Und das ist noch immer und überall die Kontra-Seite gewesen


    Im Zusammenhang mit der LB ist dieses Argument - mit Verlaub - Bloedsinn. Man kann dieses Ach-schon-wieder-die-Verhinderer-Denken auf vieles anwenden, aber im Falle der LB hatten und haben die Gegner nun mal die besseren Argumente. Die LB war und ist m.E. die geistige Totgeburt eines kuehl rechnenden Investors (Herr Beecken - an sich nichts gegen ihn einzuwenden) und eines leider teilweise eitlen 'Star'architekten (Herr Teherani). Der Niedergang der LB ist - ausnahmsweise mal in Hamburg - eine sinnvolle Verhinderung.

  • Die Zweiteilung eines Gebietes erfolgt durch (fast) unpassierbare Verkehrsscheisen, also Straßen und (viel schlimmer) Schienen. Da haben wir einiges in der HC, aber die LB hätte m. E. nicht dazugehört, schlicht deshalb, weil sie als Brücke nichts zerschneidet. Sie endet am südlichen Ende des Lohseparks. Auch die Funktion fürs Baakenhafenquartier sehe ich eher verbindend Richtung Norden/Süden als trennend, denn eine Brücke über den westlichen Baakenhafen muß auf jeden Fall gebaut werden.


    Die städtebauliche Situation der Lombardsbrücke mit der der Elbbrücken gleichzusetzen ist Humbug, denn schließlich ist die Lombardsbrücke integraler Bestandteil des "fertigen Gesamtkunstwerkes" Innenstadt ("fertig" natürlich auch in Anführungszeichen), während die Elbbrücken mitten im Entwicklungsgebiet liegen. Die Lombardsbrücke ist tatsächlich so viel mehr als ein Verkehrsbauwerk, das die Elbbrücken auch in Zukunft ausschießlich bleiben werden - du denkst doch nicht wirklich, dass hier in Zukunft Menschen aus einem anderen Grund rüberlaufen, als von A nach B zu gelangen.


    Dein Einwand zum Thema Verhinderer funktioniert auch nur dann, wenn man die besseren Argumente auf der Seiten der Gegner sieht, was im Ergebnis der Diskussion die Mehrheit nicht tat. Ist alles rein subjektiv.


    Letztlich ist eine Elbquerung in Verlängerung des Lohsepark-Grünzuges rüber zu Kleinen Grasbrook alternativlos. Es glaubt doch keiner, dass Nord- und Südufer jemals stadtmorphologisch zusammenrücken, wenn es keine sichtbare, physische Verbindung gibt, die aus dem Straßennetz der Innenstadt stringent Richtung Wilhelmsburg weist. Es muss ja keine LB sein, ich glaube, wenn man das Konzept einer bebauten Brücke fallenlässt und statt Teherani Calatrava (alter Hut, aber gut) beauftragt, kann man alle glücklich machen.
    Die lässt sich dann ja auch für größere Schiffe öffnen.

  • Letztlich ist eine Elbquerung in Verlängerung des Lohsepark-Grünzuges rüber zu Kleinen Grasbrook alternativlos. (...)
    Die lässt sich dann ja auch für größere Schiffe öffnen.


    Sehe ich auch so - früher oder später.
    Aber große Schiffe müssen in die letzten Meter vor den Elbbrücken eigentlich nicht wirklich mehr fahren - der Hafen wandert elbaufwärts und für die paar hundert Meter Show eine Klappbrücke bauen wäre über das Ziel hinausgeschossen ....

  • Stimmt. Gegenwärtig wird der Bereich ja genutzt, um Frachtschiffe auf Reede zu legen. Das ist jetzt krisenbedingt ziemlich massiv, war aber früher in kleinerem Maßstab auch schon so. Der Standort wird von manchen als unverzichtbar betrachtet, aber da wäre ich skeptisch, denn mehr als nicht im Weg sein müssen die Schiffe ja nicht.

  • Aber große Schiffe müssen in die letzten Meter vor den Elbbrücken eigentlich nicht wirklich mehr fahren - der Hafen wandert elbaufwärts und für die paar hundert Meter Show eine Klappbrücke bauen wäre über das Ziel hinausgeschossen ....


    Das ist m.E. ein voellig falscher Denkansatz! Es geht doch nicht darum, ob dort um jeden Preis noch groessere Schiffe hinfahren muessen. Es geht darum, dass dieser Bereich fuer groessere (nicht riesige) Schiffe erreichbar bleiben soll, um maritime Nutzungen im Osten der Hafencity ueberhaupt erst zu ermoeglichen, statt sie voellig unnoetig auszuschliessen.


    Die maritime Nutzung ist doch der Witz und das Alleinstellungsmerkmal der Hafencity.


    Ich denke dabei ja nicht an tatsaechliche Seeschiffe im kommerziellen Einsatz aber es geht im sowas hier oder um sowas. Oder ganz banal um sowas.