Projekte am/um den Marktplatz

  • Ein Abriss all derer Gebäude ist ja logischerweise unrealistisch.


    Vorschlag 1: Man könnte doch alles mit einer einheitlichen Glasfassadenfront kaschieren. Ein Bruchteil der Kosten und würde mit ein wenig Lichtspielchen etwas hermachen.


    Vorschlag 2: Wenn das noch zu teuer ist, fragt die neue Landesregierung, vielleicht finanziert sie eine einheitliche Fassadenbegrünung.
    http://www.baulinks.de/webplugin/2009/i/1855-fbb1.jpg
    Wär zumindest der grünste Marktplatz weltweit... ;)

  • Ach was, wenn es sukzessive geschieht ist es mitnichten unrealistisch. Es wird erheblich Zeit, dass man sich auch in Stuttgart von seinem unansehnlichen Nachkriegserbe verabschiedet. Dennoch löse ich mich langsam von dem Gedanken, dass man hier genauso denkt wie in Frankfurt oder Dresden... dieser Neubauklotz steht jeder (kritischen) Rekonstruktion im Wege.

  • Kann auch nur zustimmen. Verglichen mit dem Bestand ist dieser Neubau wahrlich ein Schmuckstück. Hoffentlich wird das die Initialzündung für eine komplette Neugestaltung des Marktplatzes. Es kann nur besser werden.


    Ich denke, am ehesten dürfte eine sukzessive Neugestaltung erfolgreich sein, ein Abriss auf einmal ist unrealistisch. Eine Rekonstruktion (vermutlich auch noch in Richtung Fachwerk und Minihäuschen) halte ich für wenig sinnvoll. Wenn, dann könnte man was bauen, das in Richtung Gerber geht. Oder mit etwas mehr Kohle - und damit noch etwas edler - könnte man die Stuttgarter Variante des aktuellen Sofitel-Projekts in Frankfurt verwirklichen (siehe hier).

  • Die ganze Bebauung um und am Marktplatz gehört abgerissen - samt Rathaus


    Vom Rathaus stehen immerhin noch 2 Seitenflügel des Vorkriegszustands. Auch den Turm hätte man mit einem bisschen guten Willen wieder aufbauen bzw. in Stand setzen können. Der jetzige Turm ist quasi nur über den alten gestülpt. Bilder vom Nachkriegszustand findest du unter anderem hier.


    http://www.stuttgart-blog.net


    Es war damals einfach nicht en vogue, alte Gebäude wieder aufzubauen. Selbst um das neue+alte Schloss und die Markthalle musste gekämpft werden. Hätten sich damals nicht engagierte Bürger nicht den Stadtplanern in den Weg gestellt sähe jetzt die ganze Innenstadt so wie der Marktplatz aus.

  • Bei dem Gebäude handelt es sich nicht um ein Bürogebäude sondern um das neue Geschäftshaus von Maercklin C.B.Braun, dass sich momentan noch gegenüber Breuninger in der Sporerstr. Ecke Markthalle befindet.

  • Natürlich wird man nicht alles abreissen und neu bauen. Wäre aber schön wenn man irgendwo anfängt. Ich würde sogar die Idee mit den Gras-Fassaden unterschreiben :D


    Ohlsen
    Das der Turm in den neuen quasi integriert ist weiss ich, man kann ja auch ne Turmbesichtigung machen. Das Rathaus war nach dem Krieg weit entfernt davon nicht mehr gerettet können zu werden. Nur wo genau waren jetzt die engagierten Bürger?! Ausser bei Schloss und Markthalle?! Wo? Stuttgart21 ist doch deren schlechtes Gewissen von damals, die denken die müssen Bonatz's Betonklotz schützen weil die damals versagt haben die ganzen Wölfle-Heulsusen. Wo waren - etwa am City-Ring, im nicht mehr vorhandene Leonhardsviertel, im Hospitalviertel? Wo?? Wo waren die bei den zahlreichen neuen Kirchenbauten die alles überstehen ausser einem direkten (H-Bomben)Treffer?! Deine Theorie mit den engagierten Stutgartern von damals ist lächerlich!

  • Silesia:


    Versteh ich dich richtig, damals wären noch mehr engagierte Bürger gut gewesen? Jetzt sind engagierte Bürger schlecht, die für ihre Interessen eintreten? Du kehrst alle schön über einen Kamm wenn du von den Gegnern sprichtst. Dass sich da auch genug renommierte Architekten, Ingenieure, Geologen, etc. engagieren entgeht dir anscheinend.


    Im übrigen gab es auch engagierte Bürger die sich z.B. für den Erhalt des Kronprinzenpalais (die wurden damals auch als Spinner und fortschrittsfeindlich tituliert) etc. eingesetzt haben, bloss bei manchen Projekten hats leider nicht geklappt und darum sieht Stuttgart jetzt halt nunmal so aus. Bedauerlich in jedem Fall. Auch damals haben sich Bürger gegen den Ausbau der innerstädtischen Strassen zu Stadtautobahnen eingesetzt und jetzt langsam reift in den Stadtplanern die Erkenntnis dass gerade dieser Ausbau die Stadt verschandelt haben könnte.

  • Ohlsen
    Ersetze "renommiert" durch "bekannt". Das trifft es genauer.


    Auch wenn es Off-Topic wird, das Problem mit den Stadtautobahnen lässt sich ganz leicht lösen: ab unter die Erde damit. Ich hätte auch schon nen groben Plan, wie sich das machen ließe. Und spätestens bei der Realisierung könnten wir dann zuschauen, wie die Leute plötzlich "Oben bleiben" schreien.

  • Ich wollt schon grad sagen, wer heute so alles als renomiert gilt... Ja damals wären mehr nötig gewesen - denn damals ging es um den Abriss ganzer Stadtteile und nicht um hässliche Flügel eines hässlichen Bahnhofs, Flügel die seit Jahrzehnten funktionslos waren, seit vielen Jahren leerstanden (wer will da auch rein?!) und in einem abartig schlechten Zustand waren. Es wäre auch heute klüger die Kraft auf viele kleine Projekte zu verteilen, und nicht die ganze Kraft sinnlos auf ein Projekt das man nicht stoppen wird, und für das es nur Pseudo-Alternativen gibt über die jeder lacht der halbwegs Grips hat.
    Und natürlich gibt es die 5% Geologen etc. die dagegen sind - die gibt es immer und überall, meist aber wegen Profilierungssucht, verletzter Eitelkeit und/oder Rechthabergetue! Euer Held und Betonklotzfetischist Bonatz ist da fast das beste Beispiel. Warum nennst du nicht die 95% die dafür sind, weil es die beste Lösung ist, und weil sie nicht naiv sind und an Illusionen glauben.


    Und was sollen das heute für Interessen sein? Das Interesse dafür das nichts passiert und hunderte Millionen fliessen für nichts? Oder Geld für eine Illusion die nie gebaut wird, wo man Milliarden ausgeben will für etwas neuen Putz und ein paar Fliesen und ohne Verbesserungen?! Eine Illusion bei der es bis heute keine Preissteigerung gibt, im Gegensatz zu dem was gebaut wird, und was für manche 20 Milliarden kosten wird/soll? Interesse daran das der Citry-Ring verschwindet weil er so laut ist und eine Barriere ist - das viel lautere Gleisvorfeld und viel grössere Barriere aber nicht? Komisch mit welchem Maß hier gemessen wird: City-Ring muss weg - das viel schlimmere Gleisvorfeld muss bleiben... Und Interesse daran das die Wohnungsnot bleibt, weil wenig Bauland vorhanden ist - was weitere Zersiedlung und Bodenversiegelung zur Folge hat - wogenen diese Grünen Spinner ja auch sind, nur leider können die sich nie entscheiden... Sollen das also die Interessen sein dieser engagierten Bürger?! Beibehaltung von Krach, Wohnungsnot, schlechter Eisenbahninfrastruktur, Rückschritt?! Wen wollt ihr damit beeindrucken?!


    Daran werden die Grünen in den nächsten Jahren zugrunde gehen. Der Wandel der Mobilität, der Energieversorgung etc. wird eine grosse Herausforderung für die nächsten 2 Jahrzehnte. Sie werden sich zerfleischen denn sobald etwas im Vorgarten passiert, sind die Leute dagegen egal wie grün es ist. Ökostrom ja - Windräder oder Leitungstrassen in Sichtweite nein... Steinzeit Hurra! Wenn man sich diese Leute und Politiker anschaut und vergleicht zwischen Bundes-, Landes-, und Lokalpolitik, so gibt es nirgendwo einen solchen auch ideologischen Widerspruch wie bei denen...

  • Wohin sind die Ideen?

    Im Jahr 2005 gab es einen städtebaulichen Ideenwettwerb, mit dem Ziel, diesen an Attraktivität gewinnen zu lassen. Doch wo sind die Ideen? Einigkeit herrscht bei uns allen, dass diese Tristesse verschwinden muss. Stuttgart braucht einen Marktplatz, der das Zentrum darstellen soll. Dazu gehören für mich aber auch genügend Parkplätze. Bunker unter dem Marktplatz weg und Tiefgarage hin. Auch hier soll es schon Pläne geben.

  • "außerdem soll die Sicht auf städtebaulich bestimmende Gebäude wie den Tagblatt-Turm frei werden"


    Man hat also ein neues Argument gefunden zukünftige Bauvorhaben zu "kürzen", bzw. Bestandshöhen zu "korrigieren".

  • Nun, das letzte was mann innerhalb des Cityrings braucht sind mehr Parkplätze. Also bitte den Bunker unter dem MArktplatz lassen, und das Auto in der Garage.
    Das innere des City-Rings lebt entweder vom ÖV, oder es lebt nicht - wie eben alle mitteleuropäischen Stadtzentren.
    Das Störpotential einer Tiefgarage im Cityring ist um ein vielfaches grösser als ihr Nutzenpotential. Man schaue sich mal an, wie der Autoverkehr an der Bolzstrasse bei der Querung mit der Königsstrasse stört, und wie viele tatsächliche Personen da in Relation zum fussgängerstrom in den Autos bewegt werden - das ist in nichts.


    Lieber im UG ein paar Tiefgaragenplätze weg, udndafür nach oben ein paar Meter mehr an Nutzbaren Flächen - dann funktioneirt die Stadt.

  • hfrik Ich beispielsweise fahr gerne mit dem Auto in mitteleuropäischen Stadtzentren, sofern ich ein Parkplatz finden kann. Da ist man einfach flexibler. Asche über mein Haupt :)



    Regent: Stimmt. Auch müsste man da nicht so reden, wenn neue Bauvorhaben selbst "städtebaulich bestimmende Gebäude" werden würden...

  • Es geht ja nicht um die Neuschaffung von Parkplätzen, sondern lediglich um einen Ersatz für den Wegfall der beiden vorhandenen Parkhäuser. Was man nicht vergessen darf ist das es dort ja auch Dauerparkplätze für Anwohner und Gastronomen / Einzelhändler gibt. Diese sind möglicherweise aus geschäftlichen Gründen auf ihr Pkw angewiesen - schon daher muß es einen gewissen Ausgleich geben.


    Das Argument das bestimmte Gebäude "sichtbar" sein sollen ist doch der komplette Schwachsinn! Wo zieht man denn da bitte die Grenze? Je nach Blickwinkel kann ja schon ein Verkehrsschild das Gebäude verdecken. Andererseits wäre der Blick auf den Tagblattturm auch bei 2 getrennten Baukörpern mit beliebiger Höhe von einem bestimmten Blickpunkt aus erreichbar.

  • Statt einen verantwortungsvollen Gegenwartsbeitrag zur Ansehnlichkeit durch schöne, großartige, mutige Neubauten zu leisten, will man kirchturmpolitisch nur noch dafür sorgen, daß große Vergangenheit eine kleine Gegenwart dominiert.

  • Ich verstehe die Diskussion nur eingeschränkt. Das Eiermann-Kaufhof Gebäude versperrte eben den Blick und dominiert die gesamte Umgebung. Sicher sollte man auch den Abriss des Hauses am Hirschbuckel nochmal in betracht ziehen, das wollte man schon vor 15 Jahren machen. Nur dann könnte man das Areal wirklich neu gestalten. Und sind wir ehrlich: Schlimmer als heute geht es wohl kaum!