Leipzig: S-Bahn Mitteldeutschland

  • Tolle Eindrücke, vielen Dank für die Fotos! Das historische Zugangsgebäude so in die neue Nutzung einzubinden, ist sicher was ganz besonderes. Wird es doch sicher auch oft später zu Fragen anregen, was es denn mit einer unterirdischen Messehalle auf sich hat und mit der Messe überhaupt in der Innenstadt damals.


    Wenn ich es richtig verstanden, sind die Stationen Nachts ab einer bestimmten Uhrzeit geschlossen? Es sollte auch die Treppenanlagen verschließbar sein, so das die Stufen und der Bereich vor der dann verschlossenen Art Deco Türen nicht begehbar sind. Bin mir leider recht sicher, dass dieser nicht einsehbare Bereich, sonst Nachts für sonst was Benutzung findet, wohl vor allem als Toilette. :/

  • ^ Wieso sollte plötzlich etwas nicht mehr funktionieren, was vorher jahrzehntelang reibungslos klappte? Zu Zeiten als Untergrundmessehalle und später als Clubeingang war die Treppe schliesslich auch Tag und Nacht frei zugänglich, ohne zum beliebtesten Open-Air-Klo der Stadt zu avancieren.


    Was in den anderen Artikeln zum historischen Treppenaufgangen nicht erwähnt wurde, hat zwischenzeitlich die BILD thematisiert: das an der Rückseite der Prohyrumrandung seit 1980 angebrachte Relief 'Geschichte des Leipziger Marktplatzes' von Künstler Frank Ruddigkeit, dass freilich ebendiese Geschichte aus kommunistisch-sozialistischer Sicht erzählt, ist ebenfalls Teil des Denkmalensembles und wurde mit saniert.

  • Platzgestaltung CTL-WLP


    Seit zwei Wochen kann man bereits die neue Fläche westlich vom Zugangsbauwerk betreten, jedoch nicht komplett. Zurzeit wird die Fläche am Martin-Luther-Ring und westlich der Lenné-Anlage gepflastert.



    Kommend vom Wilhelm-Leuschner-Platz in Richtung Innenstadt.



    Diese Fläche wird seit Montag gepflastert.



    Hier werden die drei Bäume stehen.



    An einigen Stellen ist die neue Fläche schon betretbar.



    Der provisorische Asphaltbelag wurde entfernt.



    Kommend von der Petersstraße zum Zugangsbauwerk Wilhelm-Leuschner-Platz.

  • Probebetrieb für neue S-Bahn startet

    Gestern abend eröffnete die DB mit einem neuen S-Bahnzug des Typs Talent 2 ihre umfangreiche Testphase im Citytunnel. Bis zum 15. Oktober sollen verschiedene Szenarien im Citytunnel erprobt werden. Danach beginnt die 2. Testphase im Regelbetrieb.


    Weitere Infos dazu hier, eine recht interessante Fotostrecke dazu da.

  • In dem Zusammenhang noch interessant, wenn auch ohne direkten Architekturbezug:


    Die Vergabe des MDSB II an Abellio hat sich in Luft aufgelöst, da die Vergabekammer in Sachsen-Anhalt die vorherige Entscheidung mit einem Fragezeichen versehen hatte. Abellio hat daraufhin sein Angebot zurückgezogen! DB Regio übernimmt den Auftrag.


    Für Leipzig bedeutet das, dass ab 2015 mit Inbetriebnahme MDSB II auch weiterhin nur Züge der Deutschen Bahn durch den Tunnel fahren.


    Kurz noch zur Erklärung: MDSB II ist die zweite Stufe der Mitteldeutschen S-Bahn, welche das Netz unter anderem durch zwei neue Linien von Halle und Leipzig nach Dessau und Lutherstadt Wittenberg erweitert.

  • ^^ Das stimmt so nicht, was du schreibst. Besagtes Netz um Magdeburg / Bitterfeld, das sogenannte "Bitterfelder Kreuz", ist nämlich das Netz Mitteldeutsche S-Bahn II. Und genau bei diesem Netz hat Abellio das Angebot zurückgezogen und DB Regio übernimmt. Betriebsbeginn ist Dezember 2015. Dieses Netz beinhaltet neben anderen Linien genau zwei S-Bahnlinien, nämlich S2 und S8.


    Halle-Magdeburg hat damit garnichts zu tun, das gehört nämlich zum E-Netz Nord in Sachsen-Anhalt, was dieses Jahr neu in Betrieb geht. Das hat DB Regio bekommen. Abellio hatte dort nie einen Fuß in der Tür.


    Was Abellio gewonnen hat ist das STS, Netz Saale-Thüringen-Südharz, ab Dezember 2015. Dafür ist der Verkehrsvertrag bereits unterzeichnet. Gefahren wird mit silbernen Talent 2. Dieses Netz beinhaltet unter anderem Leipzig-Erfurt und Leipzig-Jena jeweils über Naumburg.


    Alle drei Netze wurden übrigens von der NASA in Magdeburg vergeben. Die gelbe Partei in Dresden, samt Minister, hat damit nicht wirklich viel zu tun, da Leipzig zwar in Sachsen liegt, bahntechnisch aber allein schon durch die geographische Lage eher in sachsen-anhaltische Netze eingebunden wird.

  • Naja, in Brandenburg wehrt man sich aktuell auch gegen einen roten märkischen Adler im neuen Landtag. Und Brandenburg würde ich jetzt nicht als gelbes oder schwarzes Stammland bezeichnen. Ich glaube nicht, dass das wirklich eine Rolle spielt.


    Möglicherweise ist der Wiederverkaufswert silberner Züge höher? Ich steck da nicht so drinn. Im Bahnverkehr hat sich die letzten Jahre namenstechnisch ja vieles eher ins negative Entwickelt was die schnelle Verständlichkeit betrifft. Möglicherweise greift dieser Zwang, eigentlich banales spektakulär erscheinen zu lassen, auch auf die Farbwahl der Züge über.

  • Lieber Altbaufan,


    ich glaube, du bringst da einiges ziemlich durcheinander.


    Die Farbe der S-Bahnzüge wird vom Besteller festgelegt. Bei MDSB I ist das der ZVNL. Und da hat man sich auf silber festgelegt. Diese Entscheidung obliegt nicht dem Verkehrsminister in Dresden, der mit der mitteldeutschen S-Bahn auch nicht wirklich viel zu tun. Sicher schmückt er sich jetzt mit den Federn der bevorstehenden Eröffnung. Aber mehr auch nicht...


    Im übrigen ist das nicht alles, wie du schreibst, eine Ausschreibung. Nochmal: MD-HAL gehört zur Ausschreibung Elektronetz Nord Sachsen Anhalt, MD-L gehört zum Ausschreibung Mitteldeutsche S-Bahn 2, L-EF gehört zur Ausschreibung Saale-Thüringen-Südharz. Das sind alles verschiedene Netze, welche zu unterschiedlichen Daten den Betrieb aufnehmen und unterschiedliche Betreiber haben. Da hat das eine nix mit dem anderen zu tun.


    Die Linien S1, S3, S4 und S5 / S5X sind die Ausschreibung Mitteldeutsche S-Bahn 1. S2 ist da nur mit einer stündlichen Leistung eingekürzt bis Bitterfeld für zwei Jahre enthalten und taucht dann als neue, halbstündliche S2 zusammen mit der halbstündlichen S8 (welche nicht durch Leipzig fährt) in der Ausschreibung Mitteldeutsche S-Bahn 2 wieder auf.


    Bei solchen Fragen solltest du eher den Besteller kontaktieren. Leute, die bei der DB arbeiten, planen die Netze nicht, da die Bahn dort ledigliche das Unternehmen ist, das die Leistungen erbringt. Die richtigen Infos erhälst du von der NASA oder vom ZVNL. Dort wird geplant - nicht bei DB Regio. Emails werden von der NASA / vom ZVNL in der Regel auch sehr nett beantwortet, wenn man in dem Bereich fragen hat.


    Einen schönen Abend noch. :)

  • Wenn man bei Dunkelheit die Petersstraße Richtung Leuschnerplatz geht, bietet der beleuchtete Eingangspavillon meiner Meinung nach einen sehr attraktiven Blickfang.

  • Wie viele Glasbauten, siehts erst abends mit Beleuchtung gut aus. Nur doof, dass es den Blick in die Straße verdeckt.

  • Man hätte meiner Meinung nach die Stirnseiten komplett verglasen sollen. Das Drittel Glasbausteine stört irgendwie. Dann kann man sozusagen durchschauen und ein guten Blick in die Einkaufsmeile erhaschen.

  • ^ Ist doch auch nicht das mittlere Fenster :) in der Ecke befindet sich m.W. jedenfalls der Aufzug samt Technik, ein kompletter Durchblick wäre also so oder so nicht möglich.

  • ^ Und da wir gerade bei dieser Fläche sind >>



    Petersstraße Ecke Martin-Luther-Ring.



    Eine weitere Fläche ist fertig und begehbar.




    Der Zugang zum Gehweg am Martin-Luther-Ring und in die Lenné-Anlage wird hergestellt.




    Blick zum Merkurhaus.



    Zugang in die Innenstadt.



    Wenn diese Fläche fertig gestellt ist, wird sie sicher von Sven Morlock & Co. eingeweiht.

  • Gestern hat offiziell die Marketingkampagne für das neue S-Bahn-Netz begonnen. Man beginnt zunächst mit einer dreiwöchigen Anzeigenaktion in Tageszeitungen der betroffenen 4 Bundesländer, gefolgt von 330 Großflächenplakaten im gleichen Gebiet. Später soll es noch historisch anmutende S-Bahn-Schilder und eine Kneipenpromo in Leipzig für die neuen Sammelanschlüsse bzw. zusätzlichen Nachtfahrten geben.


    Inzwischen gibt es auch einen halbwegs offiziellen Liniennetzplan (direkter Download als pdf). Die Verlängerung der S1 über Wurzen hinaus findet dabei in der Nacht bis Oschatz und Sonntag Vormittag bis Riesa statt. In beiden Fällen werden hier durch Taktlücken bzw. nichtvorhandene Betriebszeiten des RE Leipzig-Dresden ausgeglichen.


    Auch der Fahrplan ist inzwischen Verfügbar, exemplarisch der Abfahrtsplan der Station Wilhelm-Leuschner-Platz zwischen 8 und 9 an einem Werktag:


    8:01 S3 Leipzig-Stötteritz - Halle/Saale
    8:03 S4 Hoyerswerda-Geithain
    8:08 S1 Leipzig Miltitzer Allee - Wurzen
    8:11 S1 Leipzig-Stötteritz - Leipzig Messe
    8:13 S5 Leipzig/Halle Flughafen - Altenburg
    8:16 S5(X) Zwickau - Halle/Saale
    8:18 S1 Leipzig Messe - Stötteritz
    8:21 S1 Wurzen - Leipzig Miltitzer Allee
    8:23 S2 Bitterfeld - Markkleeberg-Gaschwitz
    8:26 S4 Borna - Eilenburg
    8:28 S3 Halle/Saale - Stötteritz
    8:31 S3 Stötteritz - Halle/Saale
    8:33 S4 Torgau - Borna
    8:36 S2 Markkleeberg-Gaschwitz - Bitterfeld
    8:38 S1 Leipzig Miltitzer Allee - Wurzen
    8:41 S1 Stötteritz - Leipzig Messe
    8:43 S5(X) Halle/Saale - Zwickau
    8:46 S5 Zwickau - Leipzig/Halle Flughafen
    8:48 S1 Leipzig Messe - Stötteritz
    8:51 S1 Wurzen - Leipzig Miltitzer Allee
    8:56 S4 Geithain - Leipzig-Thekla
    8:58 S3 Halle/Saale - Leipzig Stötteritz


    Dadurch, dass die S2 erst ab 2015 vollständig kommt, gibt es jeweils eine Taktlücke pro Richtung. Nach Inbetriebnahme der NBS durch den Thüringer Wald und das Umsetzen der ICE's von der Strecke in Richtung Leipzig-Leutzsch auf die Flughafen-Strecke wird die S1 Stötteritz-Leipzig-Messe als S1 Stötteritz - Leipzig Miltitzer Allee fahren, die S4 Verstärker nach Leipzig-Thekla werden nach Umbau des Tauchaer Bahnhofs (laut aktuellem Stand bis 2018) bis dorthin verlängert.


    Aufgrund von Bauarbeiten werden im Übrigen auch ICE's und IC's mit Halt in Leipzig Hauptbahnhof (tief) verkehren:


    11:50 ICE 1745 Düsseldorf-Dresden täglich (Gegenzug ICE 1746 ist noch nicht im System, soll aber angeblich auch täglich in Leipzig Hbf halten)


    16:10 IC 1952 Dresden - Köln Sonntags


    17:50 IC 1959 Köln-Dresden Freitags

    Einmal editiert, zuletzt von DaseBLN ()

  • ^ So sehr ich mich auf den City-Tunnel freue und auch das neue S-Bahn-Netz begrüße, halte ich doch einige dieser "S-Bahn-Netze", die sich in manchen Regionen neu kreiert wurden und werden, für Mogelpackungen.


    Wenn es auf zahlreichen Linien nur einen 1-Stunden Takt (oder noch dünner) gibt, finde ich dafür den Begriff "S-Bahn" doch vermessen. Wie bei diversen Linien der S-Bahn Hannover. Eines der Kriterien einer S-Bahn ist doch gerade ein Taktfahrplan mit dichter Zugfolge. Dass Außenäste einen größeren Takt haben als innerstädtische Linien, ist ja okay - aber 1 Stunde oder mehr ist für mich kein S-Bahn-Takt.


    Hier beim neuen mitteldeutschen Netz ist z. B. besonders die S4 bis Hoyerswerda ein Witz, denn bis dort fährt nur alle 2 Std. ein Zug. Also genau wie bisher der RE, nur mit andere, meinetwegen moderneren Zügen, dafür mehr Stopps (an jeder Milchkanne). Ein Fahrtzeitgewinn kommt dabei auch nicht rum. (Ja ich weiß, bis Eilenburg gibt es einen 30 min und bis Torgau einen 60 min Takt.) Aber spätestens danach kann man m. E. nicht mehr von einer S-Bahn reden. Sonst kann man ja z. B. auch das gesamte VBB-Netz als S-Bahn bezeichnen - Regionallinien mit einem größeren als einem 2 Std.-Takt gibt es dort nämlich nicht.


    So kann man zwar mit einem großen Streckennetz und vielen Linien werben, aber irgendwie wird der Kunde da doch etwas an der Nase herumgeführt.

  • Ideal ist natürlich eine Anbindung des Nahbereichs mit S-Bahn und der weiter entfernten Gebiete per RE. Aufgrund der langsamen, aber stetigen Entvölkerung der Landstriche rund um Leipzig und den Prioritäten der sächsischen Landesregierung ist dies in diesem Falle aber nicht finanzierbar, wenn also S-Bahnen nach Hoyerswerda oder Zwickau fahren, dann deswegen, weil verkürzte Linienführungen samt parallelem RE-Verkehr nicht finanziert werden.


    Kernstück bzw. Stammstrecke des Netzes ist der Citytunnel, daher ist es m.E. absolut nachvollziehbar, dass man den Fokus hierauf legt und (fast) einen sauberen 5-Minuten-S-Bahn-Takt anbietet, statt ein Sammelsurium aus S-Bahnen, Regionalbahnen und RE's durch den Tunnel zu schicken.


    Eine Anmerkung noch: Torgau-Hoyerswerda ist tatsächlich der einzige Abschnitt mit 2-Stunden-Takt. Leider wurde der RE Leipzig-Cottbus bis 2022 vergeben, die Möglichkeit, Leipzig-Cottbus und Leipzig-Hoyerswerda mit Flügelung in Falkenberg/Elster zufahren und die S4 dafür nur bis maximal Torgau zu führen, ist damit leider langfristig vergeben.