Thema Citytunnel: es gibt ja in Sachsen einen Verdrängungseffekt - nämlich den, daß die ausufernden Kosten für den Tunnel verfügbare Mittel für andere ÖPNV-Investitionen verdrängen. Wenn dann, wie DASE richtig kolportiert, Sachsen "rechtswidrig Regionalisierungsmittel für eine Aufhübschung des Haushalts anstatt ordnungsgemäß zur Finanzierung von öffentlichen Verkehren verwendet und damit künftige Zuwendungen reduziert", dann könnten die Kommunen doch dagegen Rechtsmittel anwenden, oder? Dei Frage ist, warum das nicht geschieht.
Leipzig: S-Bahn Mitteldeutschland
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Wie ich der heutigen Printausgabe der LVZ entnehmen konnte, sollen die in der Zwischenebene unter dem Markt geplanten Läden wegfallen. Zudem wird auch der direkte Zugang zur Marktgalerie vorerst nicht geöffnet, da kein Interesse bestehe.
Beides finde ich sehr schade. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass dies später realisiert wird.
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Nein, ich finde das sehr gut. Fussläufigen Verbindungen an der Oberfläche würde ich aus städtebaulichen und prinzipiellen Erwägungen immer den Vorzug geben. Die Leute gehören ans Tageslicht, in die Strassen. Eine unterirdische Kunden-Einsauganlage in die Marktgalerie hielte ich für ungut.
Aus dem gleichen Grunde ist es um die Läden auch nicht weiter schade. Schaut man sich solche Untergrund-Einkaufspassagen an wie etwa am Stachus in München, wird man feststellen das dort im wenigsten Falle wirklich qualitativer Einzelhandel stattfindet. Eher Kramladen, Handyladen, etc. Da ist der Bedarf in Leipzig wirklich gedeckt.
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^ Und dabei ist der Stachus, der kürzlich erst umfassend umgestaltet wurde, noch eines der besseren Beispiele für unterirdische Einkaufspassagen in Deutschland. Ich sehe das ganz ähnlich wie Wolfsheim. Auch um den geplanten Aufgang zur Marktgalerie ist es m.E. nicht schade.
Die LVZ berichtet vom Pressetermin in der Station Markt inklusive Bilderstrecke. Die Station wird derzeit mit Platten aus gebranntem Ton verkleidet, die in Portugal hergestellt werden. Derzeit werden auch die Steine, die einst den Eingang zum ehemaligen Untergrundmessehaus zierten, von einer Meißner Firma aufgearbeit. Später werden sie im südlichen Zugang zur Station wieder eingesetzt werden. Dahinter entsteht die Eingangshalle zur Station mit Ruhezone und zwei bodentiefen Panoramafenstern mit Blick auf die Gleise.
Auf citytunnelleipzig.de gibt es Bilder zum Baufortschritt an der Station Wilhelm-Leuschner-Platz.
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Wobei man sich schon fragen kann, warum auf der offiziellen Website überhaupt etwas gepostet wird. Die angeblichen Innenaufnahmen der Station Wilhem-Leuschner-Platz sind in der Station Markt entstanden. Statt der im Text erwähnten Glasbausteine sieht man Terrakottaplatten. Auch die beiden Aussichtskanzeln der Station Markt sind schon mal zu bewundern.Hier mal die Verantwortlichen:
Redaktion und Gesamtverantwortung
Sächsisches Staatsministerium
für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr
Pressestelle
Wilhelm-Buck-Straße 2
01097 Dresden
Telefon 0351 5648062
Fax 0351 5648068
citytunnel@smwa.sachsen.de
http://www.smwa.sachsen.de
Quelle: www.citytunnelleipzig.deDie Untergebenen vom Staatsminister Morlok könnten etwas besser zuhören oder sich bei der Leipziger Internetzeitung informieren.
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Noch mehr Bilder von einem Loch in Terracotta:
LF, Sonntag, 18. Dezember 2011 11:37
Wirtschaftsminister Morlok scherzt: "U-Bahn-Verkehr in Leipzig möglich!"
http://www.leipzig-fernsehen.d…?showNews=1086301&ID=5846 -
@WolfsheimJena
Naja, es gibt schon einen Unterschied zwischen einem Kiosk und einer "Untergrund-Einkaufsassage". Ich kann beim besten Willen dem Gedanken in der Zwischenebene eine Zeitschrift oder eine Schachtel Zigaretten zu kaufen nichts negatives abringen. Und beides ist in den seltensten Fällen mit einem Shoppingerlebnis verbunden.
Ebenso verhält es sich mit dem Durchgang. Ich kann es irgendwie nicht als schelcht empfinden, trockenen Fußes in´s Parkhaus bzw. in die Markgalerie und von da aus Richtung Klostergasse und weiter zu kommen. Vorallem, wenn ein solcher schon vorbereitet ist.
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^ Bitte nicht verwechseln - der unterirdische Zugang würde direkt ins Untergeschoss von Breuninger führen und wäre damit nur zu den Öffnungszeiten zu gebrauchen. Sofern ich mich recht entsinne, müsste Breuninger den auch bezahlen, hat aber offensichtlich kein Interesse daran. Weiterhin vermute ich, dass die Anzahl der Leute, die mit dem Auto in der Marktgalerie parken und dann mit der S-Bahn weiter wollen (oder umgekehrt) eher gering sein dürfte...
Herzallerliebst im L-IZ-Artikel auch wieder die Äußerung vom absolut wissenfrei agierenden Minister Morlok, Hoyerswerdaer könnten dann direkt zum Einkaufen nach Leipzig fahren. Es gibt ja nun wirklich viele Städte und Regionen, die Anbindungsvorteile erhalten, aber gerade für Hoyerswerda wird sich abgesehen von der Tunnelanbindung so gut wie nichts ändern. Aber was will man auch erwarten.
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Auf http://www.citytunnelleipzig.info findet man wieder neue Fotos.
Die Station Markt wird mit terrakottafarbenen Platten versehen. Die Deutsche Bahn hat darauf bestanden, dass alle Halterungen in Edelstahl ausgeführt werden. Nobel geht die Welt zugrunde... Sehen wird man die Teile später nicht.
Station Markt - vom Tunnel aus gesehen
Um die Glasbausteine, die der Architekt ausgewählt hat, beschaffen zu können, mussten von den Baubetrieben einige Kopfstände gemacht werden.
Der Hersteller der Glasbausteine wurde von einem italienischen Konzern aufgekauft. Der hatte die Fertigungslinie geschlossen. Die STRABAG hat es geschafft, dass diese Fertigungslinie noch einmal in Betrieb genommen wurde.
Station Wilhelm-Leuschner-Platz, von oben
Hier genügten der Deutschen Bahn verzinkte Stahlprofile. Die Glasbausteinelemente werden von hinten - bzw. bei den Deckenelementen von oben, beleuchtet. Um Wartungsarbeiten durchführen zu können, sind entsprechende Wartungsgänge eingerichtet.
Frank Eritt kündigt für des neue Jahr umfangreiche Verbesserungen an seiner Website an.
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Ach, der Herr Morlok... Das beste an ihm ist, dass er den Eindruck erweckt, jeder könne Wirtschaftsminister werden
TomLE: Im Vergleich zu anderen Städten finde ich nicht, dass Leipzig genug Potential hat, um die doch recht umfangreichen Handelsflächen im Untergrund adäquat auszulasten. In der Tat, der Stachus in München ist wirklich sehr gut geworden. Dort findet man aber auch hochwertigen Einzelhandel (Parfumerie, einen Dean & David, etc.). Frequenz und Kaufkraft geben das aber auch her. Soweit wird es in Leipzig dann nicht kommen.
Und falls doch: Wenn sich herausstellen sollte, dass es dort nach Inbetriebnahme zugeht wie in der Liverpool Street Station morgens um acht, dann ist man sich noch nie zu schade gewesen, nachträglich große Summen in die Schaffung von lukrativen Mietflächen zu investieren. Vorerst aber kein Bedarf aus meiner Sicht. Vielleicht in 10 Jahren...
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Beitrag auf Deutsche Welle
Nix neues, aber eine nette Zusammenfassung:
Deutsche Welle
Infrastruktur | 28.12.2011
http://www.dw-world.de/dw/article/0,,15620477,00.htmlLeipzig wird untertunnelt
Der Bau einer Bahntrasse unter dem Leipziger Zentrum ist eine uralte Idee. Derzeit wird sie Realität. Die einen bewundern die technische Meisterleistung, die anderen kritisieren die Kosten von knapp einer Milliarde Euro. -
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Die Arbeiten gehen voran, inzwischen sind die Verkleidungen der Stationen großflächig angebracht. Die LVZ berichtet von einem Pressetermin mit Minister Morlok und hat auch ein paar Bilder parat. Ich bin weiterhin darauf gespannt, wie die hinterleuchteten Glasbausteine am WLP wirken werden, ich hoffe weiterhin auf einen ähnlichen Effekt wie in Barcelona oder am Potsdamer Platz.
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Neue Webseite und mehr
Endlich! Deutsche Bahn und Freistaat Sachsen haben es geschafft. Bereits letztes Jahr konnte man das neue Design auf http://www.citytunnelleipzig.de sehen und jetzt auch mit Inhalt, vorallem mehr und mit interessantem Inhalt. Dazu gibt es ein neues Video, dass eine Tunnelfahrt kommend von der Einfahrt-Rampe Hauptbahnhof in die Stationen Leipzig Hbf. (tief) > Markt > Wilhelm-Leuschner-Platz > Bayerischer Bahnhof zeigt und die oberirdische Station Leipzig, MDR bis zum Überwerfungsbauwerk in Connewitz.
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^ Die Stationen sind zwar nicht sehr originell, aber wenigstens werden sie individuell gestaltet.
Die Arbeiten am City-Tunnel sollen planmäßig im September 2013 enden. Danach beginnt eine dreimonatige Testphase der Züge. Mit Einführung des Winterfahrplans im Dezember 2013 sollen dann offiziell alle 6 S-Bahnlinien im 5 Minutentakt durch den Tunnel fahren. Die Farbgebung der Talent-II-Züge von Bombardier bleibt wie geplant silbern mit grünen Türen. Diese und weitere Informationen zum aktuellen Baugeschehen in diesem Artikel.
Das neue S-Bahnnetz mit den 6 Linien. Die Strecken nach Zwickau (ca. 90km vom Leipziger Hbf) und Hoyerswerda (geschätzt 130km entfernt) haben eher den Charakter von Regionalzügen mit Halt an jeder Gießkanne. Andererseits wird ersichtlich, dass die Umgebung nach Jahren der Ausdünnung im Nahverkehr verkehrlich wieder besser an Leipzig angeschlossen werden.
Und damit der Thread wieder ein bisschen bunter wird, binde ich Bilder vom aktuellen Bauzustand der Stationen ein.
Die Verteilerebene des Hauptbahnhofs soll noch in diesem Jahr für Fußgänger passierbar sein. Diese gelangen dann von der Richard-Wagner-Straße hinter dem Mobilitätszentrum der LVB (steht da noch diese komische Imbissbude?) unterirdisch zu den Gleisen des Hauptbahnhofes.
Station Hauptbahnhof. Die Rolltreppen führen ins große Atrium der Station. Die Gerüste dienen der Montage der Natursteinplatten aus der Nähe von Aschaffenburg.
Station Markt. Die Terrakotta-Verkleidung wurde bereits großflächig angebracht. Diese Station wird wahrscheinlich die freundlichste Ausstrahlung haben.
Station Wilhelm-Leuschner-Platz. Auch hier macht die Anbringung der Glasbausteine große Fortschritte.
Blick in die Station Bayerischer Bahnhof. Hier ist die Montage der Decke und der Beleuchtungsanlage in vollem Gange.
Copyright: citytunnelleipzig.de (gemeinfrei bei Copyrightnennung) -
Die Verteilerebene sollte ja bereits geöffnet sein. Ich meine jedoch gelesen zu haben, dass diese, entgegen der ursprünglichen Planungen, erst mit Inbetriebnahme des Tunnels öffnen soll. Meines Erachtens sollen geänderte Sicherheitsanforderungen bei den Ausgängen zu den LVB-Haltestellen der Grund sein.
Was mir beim Betrachten des S-Bahnnetzes jedes mal unbegreiflich ist, dass man Hoyerswerda und Zwickau!!! einbindet, während Grimma, welches sich permanent darum bemüht, nicht angebunden wird. Nebenher nur der Hinweis, dass die Muldenstadt aufgrund ausufernder Eingemeindungen nun flächenmäßig die viertgrößte Stadt des Freistaates ist.
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^ Zum Einen müsste dafür die Strecke von Beucha bis mindestens Grimma erst einmal elektrifiziert werden, zum Anderen müsst man, wollte man den Verkehr nicht brechen, weiterhin stündlich einen Zug als RE/RB bis Döbeln/Meißen führen, um gleichzeitig auch die weiterhin schnelle Anbindung an den Leipziger Hbf sicherzustellen (von Wurzen/Oschatz hat man künftig auch weiterhin die Möglichkeit, den Leipziger Hbf direkt per RE zu erreichen). Die Elektrifizierung fände also für eine lediglich stündliche S-Bahn statt, die allerdings trotzdem Mehrverkehr bedeutet, der natürlich ebenfalls finanziert werden muss. Die Strecken nach Hoyerswerde und Zwickau sind dagegen längst elektrifiziert, dort werden ja lediglich bereits existierende Verkehre in den Tunnel gelegt. Nichtsdestotrotz bin ich mir sicher, dass bei Erfolg des Tunnels Ergänzungen wie nach Grimma oder Markranstädt kommen werden.
(steht da noch diese komische Imbissbude?)
Ja, die steht zum Glück noch und ist sehr empfehlenswert, dort gibt es nämlich seit Beginn der Neunziger den wohl besten Mitnahme-Gyros Leipzigs
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Station am Bayerischen Bahnhof bekommt Glasdach
Sachsens Verkehrsstaatssekretär Roland Werner (FDP) inspizierte am Mittwoch die Tunnelstation unter dem Bayerischen Bahnhof, um sich von den Baufortschritten zu überzeugen: „Es geht gigantisch voran"
OVZ-Online, 04.04.2012
Citytunnel-Station am Bayerischen Bahnhof in Leipzig bekommt Glasdach und Natursteinbelag
http://www.ovz-online.de/web/o…atursteinbelag-3831334671 -
In der Regionalpresse und auch in Leipziger Internetzeitung wurde wieder einmal entdeckt, dass der Citytunnel für den gemeinsamen Betrieb von Nahverkehr und Fernverkehr nicht geeignet ist. Warum in den 1990er-Jahren suggeriert wurde, dass einzelne ICEs den Citytunnel nutzen könnten, ist unverständlich.
Die Frage: "Können auch ICEs den Citytunnel nutzen" hat Frank Eritt schon vor Jahren beantwortet. "Ja, aber nur theoretisch!"
Der Politiker der Partei DIE LINKE =551&cHash=46161ffa723261f64c142c857b56603c"] Enrico Stange -Sprecher für Landesentwicklung und Infrastruktur der Fraktion DIE LINKE- glaubt doch tatsächlich, dass ICEs s-bahnmäßig durch den Citytunnel fahren werden. Auf den unelektrifizierten Streckenabschnitten nach Nürnberg werden sich die Züge dann vermutlich vom Siemenslufthaken ziehen lassen. Schön ist auch die Vorstellung, dass Züge von Nürnberg über Regensburg nach München fahren.
Enrico Stange kann ja schon mal versuchen, die Sachsen-Franken-Magistrale zu retten. Die soll ja demnächst eingestellt werden.
In anderen Regionen gibt es wenigstens noch die Presse als Kontrollinstanz. Hier gibt es leider nur die Leipziger Volkszeitung. Deren Autor Staeubert hat das Problem der fehlenden Elektrifizierung zwar erkannt, schreibt aber immer noch, dass für vier Kilometer Gleise 960 Millionen Euro ausgegeben würden. In jede Richtung also zwei Kilometer.
Kommen die alle nicht aus ihren Büros raus? Noch nicht einmal nach Markkleeberg?
Und liebe LVZ: Vergleiche des Citytunnel-Projektes mit U-Bahnbaustellen in Moskau könnten dazu führen, die LVZ mit der FAZ, der Süddeutschen oder anderen Qualitätsblättern zu vergleichen.
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MdL Jähnigen : "Das Fehlen jeglicher Verpflichtung zur Fernverkehrsbestellung angesichts dramatisch gestiegener Gesamtkosten des Projektes für den sächsischen Steuerzahler - ein starkes Stück. Da bleibt Verkehrsminister Sven Morlok (FDP) nur noch das devote Betteln bei Bahnchef Rüdiger Grube, um eine Abendverbindung nach Zwickau, die sich die Bahn eventuell vorstellen kann. Und selbst diese ist nicht gesichert, sondern liegt allein im gutsherrlichen Ermessen der DB AG."
Gegen das "gutsherrliche Ermessen der DB AG" seien deren Aktionäre und der Aufsichtsrat vor. Übrigens befinden sich 100 % der Bahnaktien noch immer in Bundesbesitz. Verluste durch unrentable Strecken träfen den gesamtdeutschen Steuerzahler.