Leipzig: S-Bahn Mitteldeutschland

  • echt schade dass am ende immer die kommune die leidtragende sein muss. ähnlich dickköpfig hat die bahn ja auch den tunnel unter den gleisanlagen am plagwitzer bahnhof/haltepunkt verweigert.

  • kam auch erst heute ein bericht im tv, was die feuersicherheit der bahntunnel, gerad in münchen zb angeht. ^^ die machen sich zur zeit wirklich nicht viele freunde. können nur froh sein, dass es keine parallele konkurrenz auf den strecken gibt. (was die ausschreibung der betreibung des s-bahn-netzes in der region angeht ^^)

  • ungestalt:


    deine einschätzung kann ich nicht nachvollziehen. von den inzwischen 960 (+ x) mio entfällt auf die stadt ein fixer kostenanteil von 12, 78 mio. dafür erhält leipzig ein s-bahn system (mit komplett neuen zügen), den city-tunnel und 31 modernen stationen allein im stadtgebiet.
    damit ist die kommune bei diesem projekt ganz sicher nicht die leidtragende, selbst wenn sie den lift zur noch immer unbebauten westseite des wilhelm-leuschner-platzes nun aus eigenen mitteln bezahlen soll.


    meines erachtens war die gesamte finanzierungsvereinbarung nur möglich, weil seinerzeit mit tiefensee als ex-ob und damaliger bundesverkehrsminister die stadt quasi an beiden seiten des vehandlungstisches sass (und so auch die bahn ursprünglich nur 16,36 mio berappen sollte). wenn es einen "leidtragenden" gibt, so ist es der freistaat sachsen, der ausser seinem planmässigen anteil von 182 mio die hauptlast der verteuerung zahlen muss - zu lasten anderer projekte in anderen regionen. auch deshalb halte ich kritik an der finanzierung des lifts ins nirgendwo für unangebracht.

  • ^ Die Verteilung der Kosten sowie die Deckelung des Bundesanteils erfolgten allerdings bereits im Jahre 2002 mittels einer Rahmenvereinbarung. Damals hatte Tiefensee noch 3 Jahre Bürgermeisteramt in Leipzig vor sich.

  • Weiß jemand von Euch, wie eigentlich der Verlauf zum Plagwitzer Bahnhof verlaufen sollte? Schade das es nur eine Idee war. Was haltet Ihr von einer Realisierung?

  • Die LVZ vermeldet in ihrer Wochenendausgabe, dass bei der Deutschen Bahn wieder darüber nachgedacht wird, einige wenige Fernverkehrszüge durch den Leipziger Citytunnel zu schicken. Die Rede ist von ICs auf der Strecke zwischen Hannover und Zwickau. Für den Noch-Eisenbahnknoten Leipzig wäre das sicher eine Aufwertung. Eingesetzt werden sollen neue Fernverkehrs-Doppelstockwagen. Die Strecke nach Zwickau muss dazu noch elektrifiziert und ausgebaut werden.

  • Die LVZ hat das sicherlich ein wenig verkürzt dargestellt. Bei einer Führung in Richtung Zwickau (die Strecke dorthin ist elektrifiziert) kann eigentlich nur wenigstens bis Hof oder gar Regensburg weitergefahren werden. Eine Elektrifizierung der Strecke von Reichenbach bis Hof ist ja m.W. geplant. Insgesamt klingt mir das Ganze aber eher nach Lippenbekenntnissen, bleibt doch das betriebliche Problem, einen Fernverkehrszug mit entsprechender Haltezeit in den engen S-Bahn-Takt im CT einzuordnen.

  • Vermutlich hast Du recht. Vielleicht zweifelt Bahnchef Grube -der hier von der LVZ zitiert wurde- am Sinn des mitteldeutschen S-Bahnnetzes. Wenn es wirklich funktioniert und S-Bahnen im 5-Minuten-Takt, oder gar häufiger fahren sollten, wird es schwierig einen Fernverkehrszug dazwischen fahren zu lassen. In großen Städten ist der Fernverkehr eigentlich immer vom S-Bahnsystem getrennt.

  • Vielen Dank für die Info. Leider ist Hof natürlich als Endpunkt gegenüber Regensburg oder Nürnberg nur mäßig interessant und eine Flexibilität der DB wie beim bayrischen Alex, der ja in Regensburg von E- auf diesel umgespannt wird. Bleibt also zu hoffen, dass die weitere Elektrifizierung schnell kommt, mit etwas Glück könnte man dann ab Leipzig in Richtung Nürnberg-München aus einem breiten Fahrtangebot auf drei verschiedenen Strecken (NBS Thürimninger Wald, Saalebahn, Sachsen-Franken-Magistrale) wählen.

  • ...mit etwas Glück könnte man dann ab Leipzig in Richtung Nürnberg-München aus einem breiten Fahrtangebot auf drei verschiedenen Strecken (NBS Thürimninger Wald, Saalebahn, Sachsen-Franken-Magistrale) wählen.


    Das wird nicht passieren,die DB kanniblisiert ihre ICE Strecken normalerweise nicht.Drei durchgehende verschiedene Verbindungen bis Nürnberg und oder München halte ich für ausgeschlossen.


    Was passiert eigentlich mit dem oberirdischen Teil des Bahnhof ? Da fällt in Zukunft ein erheblicher Teil des bisherigen Verkehr weg,was mit einer Nichtnutzung der Gleisanlagen/Bahnsteige verbunden ist.Schon heute sind meines Wissens nach nicht alle Bahnsteige genutzt.
    Ich kenne die Parkplatzsituation um den HBF nicht,man könnte ein Parkhaus in die dann nicht mehr genutzen Hallen einrichten oder was anderes.

  • Man kann nur hoffen, dass es keinen Fernverkehr im Tunnel gibt. Sonst wird ein sauberer Takt für die S-Bahn unmöglich.


    Außerdem wird sowieso die S5X nach Zwickau fahren. Es soll ferner eine Flügelung nach Plauen und Hof geben.


    Wer soll denn da dann noch die zusätzlichen Züge nutzen ?


    Fernverkehr auf einer hochbelasteten S-Bahn-Strecke ist hoffentlich nicht ernst gemeint. Weltweit werden nämlich die Verkehre entmischt. Da wird man ja wohl in Sachsen nicht den umgekehrten Weg gehen... Na obwohl, bei der hiesigen Schildbürgerpolitik aus Dresden sehe ich das nicht als unmöglich an.


    In dem Zusammenhang sollte man wissen, dass es vor kurzem einen Protestbrief aus Hof an die Landesregierung Sachsens gab, in dem völlig zurecht kritisiert wird, dass die sächsischen Nahverkehrskürzungen den Anschluss von Hof über Leipzig nach Berlin zerstören werden. Warum phantasiert man über Dinge, die man im Moment gerade kaputt macht ? Für einen normal denkenden Menschen ist das nicht nachvollziehbar...

  • @ Kleist: Durch die längere Fahrtzeit und anderen Zwischenstationen hält sich der Kannibalisierungseffekt da m.E. in Grenzen, auch könnten aus Richtung Hannover ja alternierend Chemnitz und Nurnberg/Regensburg angefahren werden. Muss aber auch nicht zwangsweise die DB und im Zweistundentakt sein. Der Alex wäre nach einer Elektrifizierung in Bayern ein heißer Kandidat, vielleicht ergänzt durch einen weitergeführten Interconnex. Aber auch die DB hatte noch bis vor kurzem die RE's nach Hof teilweise bis Regensburg oder München weitergeführt. Aber wie gesagt, das sind theoretische Gebilde, Fernverkehr mit seiner Verspätungsanfälligkeit und den ausgelassenen Halten im Tunnel ist wirklich nur schwierig in ebendiesem Unterzubringen.


    Was den Hbf betrifft, wird ja ein Teil der Gleise bereits seit den 90ern als Parkplatz genutzt, weiterhin sind durch den Bau der CT-Station 4 Gleise weggefallen. Eine weitere Kapazitätsreduktion findet mit dem Wegfall der Außengleise statt. Der Rest der Gleisanlagen, insgesamt 18 Gleise, wird weiterhin genutzt werden, der Fernverkehr wird sich wohl ein wenig ausbreiten können und es gibt natürlich auch weiterhin umfangreichen Regionalverkehr mit Diesel (Chemnitz, Grimma-Döbeln, Zeitz-Gera) und elektrisch (Jena-Erfurt, Magdeburg, Dresden, Cottbus) geben.

  • Bezugnehmend auf LE Mon. hist. Beitrag hier:


    Die Fahrtzeit zum Hauptbahnhof verlängert sich zwar, dafür hat man aber wahrscheinlich bereits jetzt den alle 10 Minuten verkehrenden Bus 72/73 genutzt. Entscheidender sind da m.E. die neuen Zielpunkte und die allgemein höhere Attraktivität der Strecke durch den dichteren Takt. Blöd ist aber natürlich, dass einige der Züge bereits in Stötteritz enden und das der 20-Minuten-Takt zu Beginn noch nicht kommt.


    Insgesamt hast du aber recht, eher ein Tropfen auf den heißen Stein. Aber halt ein Tropfen :)

  • S-STATION "WILHELM-LEUSCHNER-PLATZ"


    Bau der S-Station "Wilhelm-Leuschner-Platz" zwischen Schillerstraße und Martin-Luther-Ring. >>



    22.09.2011: Die Stützen für das Zugangsbauwerk stehen.



    Vor der Station stehen bereits die Glasbaustein-Wände.



    Bereits im letzten Jahr (?) hat man ein Provisorium des künftigen Aussehens der Zugangsbauwerke am Wilhelm-Leuschner-Platz aufgebaut.


    ... und 7 Tage später sah es so aus >>



    Blick von der Schillerstraße auf die S-Station "Wilhelm-Leuschner-Platz".



    Sieht irgendwie billig aus, oder? Aber es befindet sich ja noch im Bau.




    Noch stehen einige Glasbaustein-Wände vor der Station.



    Blick vom Bahnübergang zur künftigen S-Station.


  • Schlagt mich, liebe Forum-Mitglieder, aber diese Glasbausteine haben weiß Gott den Charme Westdeutschlands um 1981. Das sieht schon drei Tage nach Eröffnung 30 Jahre alt aus. Tut das wirklich not??

  • lieber dr. zott, wieso 1981? schau dir mal hier im forum die neue bibliothek 21 in stuttgart an. glasbausteine sind der letzte schrei, je mehr desto besser...


    nein, im ernst: die glasbausteine gehen hier meiner meinung nach in ordnung. sie bringen tageslicht, sind unkaputtbar und gehören zum design dieser station (im stationsinneren werden sie hinterleuchtet sein und sollen dadurch ebenfalls "gefühltes tageslicht" in den tunnel bringen). der toilettenhäuschenhafte eindruck entsteht meines erchtens eher durch die sichtbetonpfeiler. und um es gleich vorweg zu nehmen: man kann getrost davon ausgehen, dass die gesamte station diesen mix aus glasbausteinen und sichtbeton erhalten wird.
    aber die liegt ja unter der erde.