Rund um den Kudamm (westl. der Fasanenstraße)

  • Das sind ja phantastische Aussichten, ein sehr interessanter Bau, hoffentlich bekommt der auch wirklich farbige Akzente, vll. auch nachts durch entsprechende Beleuchtung? Schade, dass man den Bau nur vom Zug aus richtig wird sehen können.

  • Gut, dass meine Oma die Schließung von Lösche nicht mehr miterleben muss ;). Diese Aufzählung, was alles über die Jahre verschwunden ist, tut schon etwas weh. Vor allem die Kinos und die Cafés. Lt. nem neuen Bilderband zum Kudamm warens wohl mal 34 Kinos am und um den Kudamm - und nun sind noch 7. Ich möchte noch McDonald's und Burger King ggü. dem Kudamm Karree bzw. Ecke Knesebeckstr. hinzufügen, wo viele 80'er-Jahrgänge einiges an Zeit verbracht haben. Also nicht alles aufs verstaubte Oma-Image schieben!
    Der lebendige Teil des Kudamms um den Breiti ist ranzig und der schicke Abschnitt zw. Leibniz- und Fasanenstr., der den Kudamm als Boulevard von der Wilmersdorfer oder Schlossstr. unterscheidet, führt eher ein Schattendasein. Fehlt nur noch, dass das Kempinski schließt. Dann ist jegliches Flair verloren. Man muss eben versuchen, das öffentliche Treiben weiter Richtung Westen auszuweiten. Fragt sich nur, wie. Allein die Tatsache, dass Chippy das KuKa umbaut, wird nicht reichen, wenns innen nichts zu bieten hat. Wär der Umbau den Mittelstreifens nicht eine gute Gelegenheit, die U1 bis Adenauerplatz zu verlängern ;)?

  • Charlottenburg

    Daß Pelz-Lösche und die Silberterassen schliessen stört mich als geborener West-Berliner nicht. Das waren beide Dinosaurier.


    Traurig finde ich, daß Charlottenburg (einst reichste Stadt Preußens) in seiner Panik nicht mehr up to date zu sein sich modischer Ästethik bedient, die in der Historischen Mitte schon wieder aus der Mode ist. Der Mittelstreifen von Lützow 7 und das Hotelhochhaus von Mäckler waren 1995 top modern - heute sind die Dinger Schnee von gestern. Statt auf zeitlose Qulität zu setzen wird versucht auf der Welle des Zeitgeistes zu surfen - so landet man am Ende wieder hinten. Man braucht sich nur die Kreuzung Joachimthaler Straße am Kudamm anzusehen - ist das Großstadt? Jämmerliche, maßstabslose Investorenarchitektur.


    Daß also der Breitscheidplatz wieder zu einem Weltstadtplatz wird, ist nicht zu befürchten.

  • Also das Kempinski (sofern wir alle von demselben häßlichen Teil mit den goldenen Fensterrahmen sprechen) sollte zwar nicht weg- dafür aber gerne umziehen in ein ansehnlicheres Gebäude. Der Ku'damm ist nun mal nicht mehr die einzige große Einkaufsstraße in Berlin und der überwiegende Teil der Berliner Bevölkerung wird sich Luxus- oder hochpreisige Waren sonstiger Art nicht leisten können und wollen. Touristen, die es sich aussuchen können, ob sie im Ostteil weniger Geld für das gleiche ausgeben, werden sich wohl kaum aus Nostalgie für den Ku'damm entscheiden. Der Ku'damm, in seiner alten Form, ist tot und das sieht man am allerbesten auch an all den Gebäuden und Geschäften ringsrum, vor allem im nahegelegenen Europa-Center, welches heute nur noch eine miefig-spießige 80er-Jahre Klitsche ist, wohin man sich höchstens verirrt, wenn man sich diese Flüssigkeiten-Uhr ansehen möchte.
    Ich bin mir auch nicht sicher, inwieweit der Ku'damm überhaupt in der Nachkriegszeit jemals wirklich hätte existieren können, wären nicht zahllose indirekte Subventionen geflossen, denn auch dem abgeschotteten West-Berlin ging es wirtschafltich nicht gerade blendend, das einzige was da blendend war, waren die Zuschüsse aus dem Rest der Republik.


    Gäbe es entsprechende Nachfrage nach Luxus würden sich die Läden auch halten können, das kommt auch noch hinzu. Pelze sind heute nicht mehr politisch korrekt, und genauso wie Hutgeschäfte sterben die Geschäfte halt aus, die nicht zur aktuellen Mode oder Konvention passen.
    Zu den Kinos, die früher viel zahlreicher vorhanden waren: Früher hatten die Leute auch nicht alle einen Fernseher und Videos gab es auch noch nicht, also ging man viel häufiger als heute ins Kino, vor allem auch weil es damals noch Kinos mit Stil gab, keine von diesen Megakino-Popcornbunkern made in USA. Es ist schlicht der Wandel der Zeit, dem sich auch der Ku'damm, ebenso wie der Rest Berlins unterwerfen muss und bisher hat Berlin von Wandel sehr profitieren können und ich bin sicher, dass auch der Ku'damm sich neu erfinden wird.

  • Mondänität

    @ konstantin


    ich muss dexter zustimmen, die ecke joachimsthaler/qdamm ist für mich absolut nicht investitionsarchitektur, sondern eine gelungene weiterentwicklung hin zu sinnvoller verdichtung und vielleicht wirklich der einzige ort in berlin mit potenzial auf echte "möndänität"...


    Na, wenn das neue Kudamm-Eck und das Glasgebirge von Jahn "mondän" sind. Ich finde beide schlicht maßstabslos, keineswegs "sinnvoll verdichtet". Ich laube wir brauchen einmal ein paar Fotos...

  • ist die U-Bahnanbindung der Haltestellen weiter westlich so viel schlechter als anderswo?


    Naja, die U-Bahnanbindung endet weiter westlich ja quasi an der Uhlandstraße. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich viele "Shopper" deshalb auch nicht wirklich viel weiter Richtung Westen bewegen, weil man ja danach den ganzen Weg zur Uhlandstraße zurücklaufen oder sich in einen der oft überfüllten Busse quetschen muss. Wenn man aus Richtung Osten kommt und einen Laden zwischen Uhlandstraße und Adenauerplatz besuchen will, ist das schon mit einigem Zeitaufwand verbunden. Da überlegen sich bestimmt einige, ob das gewünschte Produkt nicht auch in der Friedrichstraße zu haben ist, die durchgängig perfekt an die U-Bahn angebunden ist.
    Klar weiter westlich kommt dann wieder der U-Bhf Adenauerplatz. Dort wird der Kudamm aber von der U7 in Nord-Süd-Richtung unterquert, also nicht entlang des Straßenverlaufs.
    Für den Abschnitt westlich des Adenauerplatz sieht es noch schlechter aus. Da verirrt sich wohl nur jemand hin der zufällig in der Gegend wohnt oder arbeitet. Überregionale Anziehungskraft fehlt dort fast völlig (außer vielleicht noch aus Richtung Grunewald), was meiner Meinung nach auch an der schlechten Verkehrsanbindung liegt.

  • Sebastian:
    Ich als Randberliner, der jetzt auch nur noch zum halbjaehrlichen Heimatbesuch vorbeikommt, habe ja eine Stellung als Zwitter zwischen Touri und Einheimischer. Am Kudamm war ich ein einziges Mal aus und es war driss. Das Nachtleben dort ist entweder fuers reifere oder anspruchslose Publikum - nicht mal viele Touris trifft man an.
    Hier wird hoechstens das Geld gemacht, das im Osten der Stadt verfeiert wird.

  • ^^ Und nicht mal dein letzter Satz trifft heutzutage noch zu. Es gibt Leute die kommen nur durch West-Berlin weil die Bahn da durch fährt. ;)


    Sebastian: Gute Darstellung, ich sehe es eigentlich genauso.


    Ich weiß nicht ob es das Warenangebot ist, was die Besucher fernbleiben lässt. Der Ku'damm hat eben immer noch das Image der Exklusivität und teuren Spezialläden. Der normale Tourist und auch die Berliner selbst bevorzugen neben den mittleren Preislagen wohl eher die hippen Kleingeschäfte im Ostteil. Ansonsten kaufte man eher in einem Shopping-Center ein. Am Ku'Damm gibt es den sehr klassischen Mix aus großen Warenhäusern und Strassenläden, wobei man ja seit einiger Zeit beobachtet, dass die Warenhäuser Marktanteile an die Malls verlieren. Vielleicht sollte der Gegend eine neue Mall bauen. ;)

  • Etliche Plätze rund um den Kurfürstendamm sollen in naher Zukunft verschönert werden.


    Dabei sind Lehniner Platz, der Rankeplatz, der Olivaer Platz und der George-Grosz-Platz.
    Auch von einer Umgestaltung des Betty-Hirsch-Platzes am Roseneck ist die Rede, allerdings fehlt hier noch die Finanzierung.
    Der George-Grosz-Platz wird ab sofort umgebaut.


    Der Zeitplan sieht einen Baubeginn noch in diesem Jahr für Lehniner Platz, Rankeplatz 2011, Olivaer Platz 2012 vor.


    Mittel kommen aus dem Stadtplatzprogramm der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und dem Programm "Aktive Zentren".


    Nachzulesen hier (Google-Link benutzen):
    http://www.morgenpost.de/berli…hoenert-ihre-Plaetze.html

  • ^^ das haben die genannten Plätze auch bitter nötig...


    Die Bild berichtet darüber das die Gedächtniskirche ab Juli bis 2012 eingerüstet wird. Jetzt seien die 4,2 Mio. € für die Sanierung fast vollständig da.


    Die Kirche wird ein freitragendes Gerüst bekommen und umfassend saniert. Übrigens kam bei der Laservermessung im Vorfeld heraus, dass die Kirche nicht 68 m hoch ist, sondern 71 m.


    So sieht das dann aus.


    http://www.bild.de/BILD/region…d-2-jahre-eingepackt.html

  • Alles sehr schön zu hören. Bis auf diese Netzstation, vielleicht. Klingt doch rel. groß, auch wenn sie nur am Rand stehen soll. Dass aber die Straße (vor allem die aus ihr resultierenden unansehnlichen Parkplätze) wegkommen, ist ne gute Nachricht. Gibts auch Entwürfe irgendwo zu sehen? Auch zum Lehniner Platz, wo des ja auch recht bald losgehen soll...Glaube es gab schon welche zu sehen, aber ich stelle mich wohl beim Suchen zu doof an. Hoffentlich klappt das auch alles vom Zeitplan her. Und hoffentlich passiert über kurz oder lang auch endlich was mit diesen Betonkübeln auf dem Mittelstreifen.


    Zur Neugestaltung des Olivaer Platzes habe ich (bisl Werbung ;)) im Rahmen eines Projekts eine Ausstellung mitentwickelt. Habs schon mal geschickt, vielleicht war ja sogar jemand da...Hier ne Pressemitteilung vom Bezirk und die Ausstellung online, falls es interessiert. Sind zwar keine Konzepte o.ä., aber ein Eindruck, was sich die "Betroffenen" vorstellen. Ein Interview mit dem im Artikel genannten Maasberg ist auch dabei. Hoffentlich wird dort auch langfristig die Abzweigung vom Kudamm zur Konstanzer Str. zugebaut - und dann dieses Mini-Hotel (wenns auch optisch ganz ok ist) abgerissen und die Fläche wie einst wieder bebaut. Ich dachte als Kind immer, das sei der Olivaer Platz.


    Mit dem Gerüst sieht die Kirche geradezu wie das Zoofenster aus ;). Wobei...Mit nem 8eckigen Turm eigentlich sogar kreativer. Ist der vom eindringenden Wasser aufgequollen, oder wie konnte er 3m wachsen?

  • Kudamm soll zum 125. Geburtstag 2011 "gepimpt" werden. Neue Mülleimer, weg mit den Blumekübeln, neues bzw. vereinheitlichtes Pflaster uvm. Aber das gute Geld mal wieder...
    Deswegen sollen auch die Anrainer die Kur mitfinanzieren. Finde, das ist nicht zu viel verlangt. Gucci und Co. dürften wohl nen paar € verschmerzen können. Immerhin ist es auch "ihre" Straße, obs nun Mieten oder Kunden sind...Außerdem wird sonst auch vom Senat kein Geld fließen!

    4 Mal editiert, zuletzt von Ben ()

  • Wie beschrieben (im Thread zu den kleinen Projekten) bekommt die Karl-Marx-Str. 2,8 Mio von Senat, Bund und EU (siehe auch http://www.berlinonline.de/ber…n/detail_dpa_25150958.php). Da sind allerdings auch Straßenbaumaßnahmen beinhaltet.


    Beim Kudamm sind es jetzt also "nur" 2,5 Mio ohne entsprechende Förderung. Schade, denn gerade hier ist das Geld denke ich sehr sinnvoll angelegt, da es die Stadt insgesamt deutlich attraktiver macht. Ich finde es aber auch sinnvoll, dass die profitierenden Investoren, Hausbesitzer und Läden einbezogen werden. Hoffe nur es wird letztere nicht über Mieterhöhungen doppelt treffen, während die anderen ihren Anteil so wieder gleich zurückholen.

  • Nun ja, ich kann nur subjektiv berichten dass ich sehr enttäuscht vom Zustand des "Kudamm" war, der mir im Übrigen auch als einziger Ort in Berlin bekannt war. "Alex", Friedrichstraße, Unter den Linden? Vorher nie gehört. Wenn man sich hier im Forum umschaut dann scheint der Interessenschwerpunkt bei der berliner Stadtentwicklung nicht gerade auf dieser bekannten berliner Straße zu liegen. Da vergibt man Chancen in Berlin.

  • ^ Ich kann nicht abstreiten das der Kurfürstendamm wirklich ziemlich "bekannt" ist und das nahezu alle Touristen schon vor Ihrem Besuch in Berlin vom "Kudamm" gehört haben.


    Das "Alex", Friedrichstraße und Unter den Linden aber "weniger bekannt sind" halte ich für ein Gerücht.

  • Vielleicht im berliner Dunstkreis und auch bei dezidierten Berlininteressierten. Ich kann nur sagen wie es hier, 500 km südlich, ist. Man geht nach Berlin um an Bauwerken zu sehen: Brandenburger Tor, Reichstagsgebäude und Fernsehturm (um dann von einem Einheimischen an der Touristeninformation, wo man nach dem Weg fragt, veralbert zu werden indem man sogleich die Gegenfrage erhält "Welcher Fernsehturm?" und die Lektion es gäbe auch einen an der Messe :applause:). Und als Einkaufsstraße eben der Kudamm, wo man mal d'rüber flanieren will.

  • Da muss ich ja mal beipdlichten. Unter den Linden ist DIE Strasse in Berlin schon immer gewesen und deren Name sogar in namhaften Schlagern verewigt . . . ebenso die Friedrichstraße - allein schon wegen der bekannten Grenzübergangsstelle.


    Das der Kudamm als einizige Strasse bekannter sein soll . .. . eher ggf. ein lokales Phänomen . . ;_)

  • @ Augsburger: Und damit befinden sich ja dann schon zwei Bauwerke (Reichstag und Brandenburger Tor) ganz in der Nähe von Unter den Linden und der Friedrichstraße. Der Fernsehturm steht neben dem Alexanderplatz und schon weisst du warum diese Straßen und Plätze schöner werden sollen ;)

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