Braunschweig

  • Wieso sind den einige Häuser so fruchtbar schief? Befinden sich unter Braunschweig eingestürzte Steinkohleschächte :lach:

  • @ febbie : Es wurde niemand zur Verantwortung gezogen, weil das ganze eben im Aufbauwahn der 50er betrieben wurde - aus heutiger Sicht sind teilweise schlimme Fehler begangen worden, aber man wollte die Chance etwas grundsätzlich neues zu schaffen in der "Gunst der Studne" nutzen - und das amerikanische Vorbild der autogerechten Stadt sowie alles Amerikanische waren ja gerade erst "importiert" worden durch die Besatzungsmächte.


    Besonders Krämer zeichnete sich dadurch aus, eine neue Stadtstruktur festlegen zu wollen, was ihm ja ( aus heutiger Sicht ) leider geglückt ist mit vielen Projekten, welche dann ab er zweiten Hälfte der 50er auch seine Nachfolger als Stadtbaurat kommentarlos fortführten.


    Man muss auch bedenken, dass Krämer damals ein bundesweit sehr angesehener Stadtplaner und Architekt aus Braunschweig war ! Man sprach architektonisch von der "Braunschweiger Schule" und schaute auf BS als Vorbild !


    Demnächst steht igrndein Jubiläum ihm zu Ehren an und dort wird dann allerdings auch so manches Projekt sehr kritisch hinterfragt. Es gab die Tage erst einen Artikel in der BS-Zeitung, der so manches in keinem guten Lichte beließ :


    - Verkehrsschneise Kurt-Schumacher-Str. und Neuanlage des Bahnhofs - diesem Projekt sind etliche Altbauten und auf Seiten des Bahnhofs ein ganzes Stadtviertel abgerissen worden, Viewegs Garten samt alter Stadtvilla, die Ottmerschule nebst alter Ottmerbrücke und der stadtbild prägende Windmühlenberg am Kenendyplatz wurden abgetragen, der Löwenwall beschnitten und Dannes Hotel incl. Krahes Torhäuser und Randbebauung an der Wolfenbütteler Str. weggerissen, ebenso im weiteren Verlauf der Stobenstrasse zum Bohlweg deren Breite um das sechs bis achtfache vergrößert und die die Ägidienkirche umgebenden Fachwerkbauten abgerissen und die Heinrichslinde gfällt. Weiterhin Randbebauung des Ägidienmarktes geschliffen - ebenfalls alles Altbauten.


    Andere PRojekte wurden Gott sei Dank nie ausgeführt - so sollte der gaußberg abgetragen und eine Verkehrsschneise vom Bohlweg aus über Wilhelmstrasse direkt zur Hamburger Straße führen.


    Am Affenfelsen war schon der gesamte Bestand an Altabuten abgerissen worden und dementsprechend sieht es da heute aus : Die große neue Stadtbahnhaltestelle Wendentor wenn man von der HH-Straße kommt.


    Dort sollte es gerade aus weiter über die Oker gehen und durch den Gaußberg zur Wilhelmstrasse einmal quer durch alle Wohnviertel. Unvorstellbar ! ! !


    Die Reihe ließe sich beliebig fortsetzen . . . .vielleicht demnächst mal wieder . .


    ;-))

  • Zitat von febbie

    Wieso sind den einige Häuser so fruchtbar schief? Befinden sich unter Braunschweig eingestürzte Steinkohleschächte :lach:


    Die Häuser sind teilweise so schief, weil sie sehr alt sind und eben aus Fachwerk und Lehm bestehen !


    Das Holz verzieht sich im Laufe der Jahre und auch der Lehm zieht Feuchtigkeit und arbeitet entsprechend. Zudem ist Braunschweig ursprünglich in weiten Teilen in einem Sumpfgebiet erbaut worden.


    Erst Ende des 19. Jahrhunderts sind viele Umfluiten und Okerarme verrohrt worden und heute im Stadtbild nicht mehr sichtbar !


    So befindet sich unter dem Radeklint der Neustadtmühlengraben, Georg-Eckert-Strasse verbirgt den Wendenmühlengraben, unter dem Kohlmarkt fließt ein Okerarm. Münzstrasse, Dankwardstasse etc. sind angelegt wirden nachdem der hier verlaufende Okerarm teils zugeschüttet, teils verroht wurde.


    BS ist im Grunde ein kleine Venedig ! ;-))

  • Barockfassaden:
    Die meisten Barockbauten standen in der Breiten Strasse. Diese wurden allerdings nicht ein Opfer des Wiederaufbaus der 50er, sindern ein Opfer des städtischen Rates im Jahr 1944. Nach dem Bombenangriff auf Braunschweig brannten diese Häuser aus, was mit Aushnahmen im Magniviertel, um den Dom herum und im Michaelisviertel ja auf fast alle Häuser in Braunschweig zutraf. Die Fassaden in der Breiten Strasse blieben fast alle stehen, waren aber einsturzgefährdet. Ob es nun wirklich stimmt, dass die einsturzgefährdet waren, sei einmal dahingestellt. Zweifeln kann man aber daran, da der zuständige "Reichskonservator" heftigst gegen den Abriss protestierte. Ich bin mir nicht sicher, ob es auf die ganze Breite Strasse zutrifft, aber die meisten fassaden wurden kurz nach dem Bombenangriff geschliffen. In den 50ern wurden dann noch einge Reste, wie z.B. Portale gerettet. Eins wurde wo anders eingebaut, wie es ja üblich war in Braunschweig. Ein Haus wurde ganz gerettet, und von einem steht noch das Paterre. Besonders in Richtung des Altstadtmarktes finde ich die 50er Bauten aber auch allesamt ganz OK.


    Krämer:
    Das Krämer Stadtbaurat war wusste ich bisher gar nicht. Für welche Projekte war er denn alles verantwortlich? Seine Bauten find ich meistens ganz schön. Die Dresdner Bank finde ich sehr schön und den Uni-Campus und das Flebbe haus find ich auch ganz gut. Aber wenn er zudem noch für die Kurt-Schumacher-Strasse verantwortlich ist, die zwar später gebaut wurde, er aber dennoch geplant haben könnte muss ich mein Bild von ihm noch einmal gründlichst überdenken.
    Dennoch iste es schade, dass Krämer keine Braunschweiger Architekten folgten. Zwar haben wir immer gute Architekten hervorgebracht und uns einen guten Ruf in Sachen Studium der Architektur an der Uni erarbeitet (ich werde wahrscheinlich auch hier studieren) aber leider haben diese guten Architekten nie in ihrer Heimat gebaut.



    Oker:
    Seit einigen Jahren wird durch verschiedene Projekt versucht dem Besucher unserer Stadt besser aufzuzeigen, dass er sich nicht auf dem Festland befindet, sondern eigentlich auf vielen verschiedenen Inseln steht. So wurde an der Alten Waage ein Brunnen errichtet, dessen Wasser dem alten Okerverlauf folgend in einer Wasserrinne in Richtung Oker fließt errichtet. Auch Hinter Liebfrauen (wo daer moderne mit Kupfer eingedekte kleinen Neubau steht gibt es nun éinen solchen Flusslauf. Der fließt allerdings nicht zum Meer, sondern Richtung Brocken.:confused: ImRahmen eines Workshops zum Thema Zeit ga´b es auch den Vorschlag, dort wo einst Wasser war, dieses mit Hilfe von sich unterscheidendem Strassenbelag zu kennzeichnen. Das wird allerdings nichr realisiert werden.


    Dannes Hotel:
    Von Dannes Hotel stand nur noch die Fassade. Diese musste dann der Trümmerbahn und nicht der Auguststrasse weichen. Irgendwo verständlich, da die Eisenbahn ja keine scharfen Kurven machen kann, irgendwo aber auch absurd Trummer zu machen, damit man sie wegtragen kann. Der Abriss zahlreicher Bauten am Ägidienmarkt war eigentlich nicht geplant gewesen. Löblich ist zu erwähnen, dass die eingangs-Empore der Ägidienweinschenke, in der Lessing gestorben ist, stehen gelassen wurde, damit man sie in den für später geplanten Neubau integrieren konnte. Eines der schönsten und geschichtsträchtigsten Gebäude wurde dann (müßig es zu erwähnen) nicht rekonstruiert.
    Ich habe mir ein paar Sachen überlegt, wie man den Ägidienmarkt und den Augustplatz fast originalgetreu wiederaufbauen könnte, und gleichzeitig noch ein paar weitere wünschenswerte Verbesserungen bewerkstelligen könnte. Kostet aber ein wenig Geld. Muss meine Pläne nur noch ganz zu Ende denken.



    Febbie:
    Habt ihr bei euch ger keine Fachwerkhäuser. Unser Haus ist 223Jahre alt, und wurde schon schief gebaut. Erst mit der Industrialisierung hat man überhaut "gerade" Balken für den Hausbau verwendet. Vorher war es einfacher kleine Unebenheiten einfach hinzunehmen, und die Balken so zu verwenden wie sie gewachsen waren. Dies führ übrigens zu höherer Festigkeit. Das wussten schon die Wikinger, die nur Bäume für ihre Schiffe benutzten, die schon natürlich in die gewünschte Form gewachsen waren.



    So und zum Schluss noch dass:
    Sagt mal nicht das Braunschweig schön sei. Wartet noch eine Woche, dann kennt ihr auch den Bereich um die Burg, und dieses Mittelalterlich Ensemble (auch wenn eigentlich nichts "wirklich" mittelalterlich ist), das vollkommen unzerstörte Michaelisviertel, und die wohl einzigartigste Umgestalltung eines barocken Festungsringes in Deutschland. Ach und was noch besonders an Braunschweig ist: Die Innenstadt hat es schwer getroffen, aber die, auch im vergleich mit den meisten anderen Städten in äußerstem Maße schönen Gründerzeitgebiete sind bis auf den Bahnhof und den Nordteil (Stadtplanerei sei Dank:Nieder: ) vollkommen unzerstört. Zumindest, wenn man auf wirklich sehr vereinzelte ausnahmen wie die Kasserne absieht. Bur damit wir uns nicht falsch verstehen: Auch die Ringgebiete hat es schwer getroffen, aber man kann davon heute praktisch nichts ausmachen.
    Braunschweig ist nicht nur schöner, als sein Ruf, es ist auch eine der lebenswertesten, und m.E. schönsten Städte die ich kenne.

  • @ Dvorak :


    Enen braunschweiger Architekten, der auch hier gebaut hat kenne ich so spontan : Herr gerkan von Gerkan und Partner ! Der hat hier an der Uni gelehrt und zeichnet für den Austellungspavillon im Innenhof des Uni-Altegbäudes verantwortlich.


    Weiterhin hat er am Hauptbahnhof das Postgebäude ( Hochhaus ) und am Eiermarkt den Komplex für das Amtsgericht entworfen und realisiert !


    Der Berliner Lehrter Bahnhof bzw. Hauptbahnhof, der jetzt demnächst eröffnet wird stammt also von einem braunschweiger Architekten ! ;-))


    Zu Krämer : Welche Dresdner Bank hat er denn gebaut? Ist mir gar nicht bekannt ! Flebbe ist natürlich ein Paradebeispiel. Allerdings baut das Gebäude auf einen Nachkriegs-Flachbau auf ! Es wurde zuerst ein 1-geschossiger Ladenbau errichtet, welcher dann später von Krämer umgebaut und in die heutige Form gebracht wurde. Unbedingt erhaltenswert.


    Leider wurde das Rollei-Gebäude ja völlig umgebaut und der einstige Charakter ist jetzt nahezu unkenntlich. Sehr schade !


    Dannes Hotel war mir in der Form gar nicht bekannt. Ich meinte gelesen zu haben, dass es im Rahmen der Bauarbeiten zur Erweiterung der Wolfenbütteler Str. / Kurt-Schumacher-Str mit abgerissen wurde. Aber wie auch immer - es ist nicht mehr da !


    Das Eingangsprotal des Lessing-Sterbehauses ist erst bei der dritten und endgültigen Erweiterung der Stobenstrasse gefallen. In dem zuge wurde auch das Altgebäude am Ägidienmarkt, dort wo heute diese ollen Kolonnaden auf der rechten Seite Richtung Galeria sind, abgerissen.


    Es gab einmal Planungen den Ägidienmarkt wieder anzulegen und die Straße zurückzubauen. Diese wurden aber wieder auf Eis gelegt. In diesem Bereich ist allenfalls noch etwas durch die Baumaßnahmen im Rahmen der Geleisneuverlegung für die Regio-Stadtbahn zu erwarten. Dann gedenkt der Stadtbaurat ja auch etwas für die Schumacher-Str zu tun. Sie soll laut neuestem Gedankenspiel auf der Parkseite bebaut und drastisch verschmälert werden.


    Warten wir es mal ab - so sehr die Stadt ihre Finanzen auch saniert hat. Das Geld dafür dürfte sehr knapp sein !


    Interessant wird es aber wohl demnächst am Platz der deutschen Einheit. Zwischen Polizei und dem Cafe steht demnächst dann wohl das Haus der Wissenschaft. Mit dem bau könnte 2007 begonnen werden. Hierbei wird der dort stehende Bunker umgebaut und erhält einen sehr interessanten Aufbau.


    Es gab einen Link und Bilder unter http://www.Braunschweig.de - aber der ist anscheinend aktuell deaktiviert. Kann ihn jedenfalls nicht finden. Habe es aber auf meinem Rechner und kann es bei Interesse per Mail verschicken ! ( war öffentlich zum download bereit gestellt )

  • Die Dresdner Bank steht in der neuen Strasse, und heißt eigentlich Geschäftshaus Pfeiffer&Schmidt. Dresdner Bank ist also tatsächlich nicht ganz richtig, da die das Gebäude aufgekauft hat, und 1973 den nicht mehr so gelungenen Teil hinter dem alten Gebäude gebaut hat.


    Eigentlich hatte ich gehofft,dass man den Bunker irgendwann mal abreißen würde, und eine Fußgängerpassage direkt auf den Portikus zubauen würde.


    Der mögliche Umbau der Kurt-Schumacher-Strasse ist mal wirklich eine erfreuliche Nachricht. Kann mir das aber noch nicht so recht vorstellen, wei dass dann mal aussehen würde. Vor allen Dingen, wie die neue alte Strassen dann an den J-F-K-Platz angeschlossen werden würde.


    Gerkan:
    Schon erschreckend wie sehr Braunschweig immer wieder überraschen kann! Den Gerkan hab ich wohl einfach vergessen.

  • Wieso erschreckend wie sehr Braunschweig überraschen kann ? Die Post ist zwar weniger mein Fall, aber das Amtsgericht ist doch recht gelungen !


    Pfeiffer & Schmidt sagt mir natürlich wesentlich mehr ! Das Gebäude steht auch im Architekturführer von BS - es wurde auf den alten, mittelalterlichen Fundamenten errichtet um Kosten zu sparen !


    Den Umbau zur Dresdner Bank 1999 hat übrigens KSP geplant ! ;-))


    Der Bunker ist nicht wirklich schlimm ! Und das Gebäude, welches dort aus dem Bunker entstehen soll ist wirlich ein Hingucker ! Wenn es denn so kommt wie geplant . .


    Und ein Durchbruch an der Stele zum Schloss . . .ich weiss nicht. Allenfalls in die Schlosspassage wäre etwas denkbar in meinen Augen. Der Parkplatz dahinter steht auch meines Wissens nach immer noch zum Verkauf und könnte zur Erweiterung der Schlosspassagen genutzt werden. Dort tut sich ja auch etwas.


    Der Bohlweg-nahe Teil wiord ja bald durch die Volksbank bebaut werden. und das ehemalige Cafe steht zum Verkauf. Der Rest der Richtung Bohlweg schauend linken Seite gehört eh schon Fritz Knapp ( New Yorker ) - bis auf ein Gebäude wohl.


    Er hatte ja nach und nach kleine Teile erworben und jetzt ( wieder mal ) gewinnbringend an eine Bank verkauft !


    Was in der Passage allerdings auf der rechten Seite werden soll . . . . Gott weiss es . . .


    Ich fürchte an dem Projekt werden noch Jahrzehnte vergehen bis dort mal etwas Anständiges entwickelt ist !

  • Ich muß sagen, ich kenne Braunschweig nur von einer Reise, hab da bei einem Freund übernachtet, als in Hannover die Expo war. Die Fahrt vom Bahnhof zu ihm nach hause war erschreckend. Die Stadt schien nicht sonderlich schön, aber die Bilder hier beweisen das Gegenteil.


    Ich habe mal eine Reportage bei den öffentlich-rechtlichen gesehen. Dort meinte einer der Menschen, die für den Wiederaufbau zuständig waren, daß die zukünftigen Generationen die Stadtplanung und Architektur als vorbildlich ansehen werden, und das man nur heute diese Sicht hätte, daß damals alles kaputt gemacht worden wäre.


    Ob solchen Größenwahns war ich erstmal sprachlos. Die eigentliche Aufgabe der Architekten heutzutage, ist eigentlich, das zu reparieren, was diese vorangegangene Generation zerstört hat.
    Und ich bin immer wieder erstaunt, wie gut die Reurbanisierung in der moderneren Architektur gelingt.
    Der Trierer Kornmarkt z.B. war vor 5-6 Jahren noch ein Parkplatz. Heute hat man die alten Gebäude restauriert, den Platz mit Wasserspielen versehen, ein 60iger-Jahre-Gebäude durch einen modernen, in der Nacht mit Lichtspielen leuchtenend Glaskasten ersetzt und nun tobt wieder das pralle urbane Leben dort!

  • Na dann solletn wir den Kornmarkt mal als leuchtendes Beispiel für den Platz der deutschen Einheit nehmen ! ;-))


    Der Glaskasten incl. Lichtspielen ( lt. aktuellen Plänen ) käme dort mit dem Haus der Wissenschaft, der Parkplatz wird gerade weggerissen und die Wasserspiele sind im Bau ! Die Altbauten sollen dann angestrahlt werden.


    ;-))

  • Die gleiche Erfahrung wie LeFay habe ich auch gemacht.
    Und mit uns wahrscheinlich noch Unmengen anderer Touristen und Geschäftsreisende.
    Das Eingangstor zur Stadt Braunschweig ist mehr als abschreckend und erinnert an sozialistische Grundsätze.
    Schon die Einfahrt mit dem Zug ist eine Katastrophe - von den Schienen aus präsentiert Braunschweig einem wirklich ausschließlich Hässlichkeiten.


    Am Schlimmsten ist mir diese fürchterlich trist-banale Hochhausscheibe in Erinnerung, die da irgendwo in der Schienenbrache herumsteht.
    Verlässt man den Zug, betritt man zunächst einen der hässlichsten Bahnhöfe Deutschlands und wenige Minuten später eine nordkoreanische Stadtbrache, die man wiederrum kilometerlang durchqueren muss,
    um sich letztendlich in einer völlig anderen, sogar äußerst angenehmen, Atmosphäre wiederzufinden.
    Erst hier beginnt Braunschweig.

  • [QUOTE=Youngwoerth]
    Das Eingangstor zur Stadt Braunschweig ist mehr als abschreckend und erinnert an sozialistische Grundsätze.


    *lol*


    Dem kann man leider nur zustimmen ! Es gab ja in Vorwendezeiten den Witz über Braunschweig, dass viele Reisende nach BS gedacht haben, sie wären beim Heraustreten aus dem Bahnhof versehentlich bis Magdeburg gefahren, hätten nun keine Pässe dabei und könnten nicht zurück !


    Dabei geht der Bahnhofsvorplatz jetzt nach der Umgestaltung im Jahr 2000 ja noch. Als das alte, monströse Monster von Beton-Fussgängerbrücke noch gestanden hat und der Platz wesentlich kahler und noch reicher an Verkehrsflächen war, konnte man ja wirklich solch Gedankengut für reell halten !


    Mittlerweile hatder braunschweiger Bahnhofsbereich und der Bahnhof selbst mehr von einer sozialistischen Stadt als der analoge Bereich in Magdeburg ! Ironie der Geschichte ! ;-)) Und zu allem Übel steht das DIng komplett unter Denkmalschutz ! Da darf nciht viel dran gemacht werden - udn selbst die Bahn selbst hat mehrfach bekundet, dass ein Umbau oder eine Sanierung / Aufwertung auf absehbare Zeit nicht in Betracht kommen !


    Aus der ( mittlerweiligen ) Sicht der Stadt war es auch einer der größten Fehler, die stadtplanerisch in der Nachkriegszeit gemacht wurden : Den Bahnhof an die Peripherie und aus der Sadtmitte wegzverlegen . . .


    Ansonsten wurde man heute aus einem der schönsten und ältesten Bahnhöfe Deutschlands, einem klassizistischen Bau von 1841, mitten in die Stadt stolpern : über den Freidrich-WIlhelm-Platz und schon wäre man da !


    Da lässt sich aber auch rein gar nichts mehr dran ändern an der jetzigen Situation !


    Das alte Bahnhofsgelände ist verkauft und in Privatbesitz, das Gelände der zuführenden Gleise ist Parkanlage und mit der VW-Halle bebaut.


    Also denne. . . . was den Bahnhof angeht : Gesundheit und sozialistisches Wohlergehen !

  • Tarsis:
    Ich mag Gerkan. Das war keineswegs negativ gemeint.:lach:


    Man vergesse auch nicht, dass unser Bahnhof (wie ja bereits von dir erwähnt) ältester repräsentativer, min. 2.ältester Sackbahnhof Deutschlands und Hauptbahnhof der ältesten deutschen Staatseisenbahn ist. Eigentlich war der älteste Sackbahnhof Deutschlands auch nicht der Hamburger Bahnhof in Berlin, sondern der "alte alte Bahnhof" in Braunschweig. Denn 2 Jahre vor Baubeginn des "alten Bahnhofes" wurde der "alte alte Bahnhof", der eigentlich als Durchgangsbahnhof konzipiert war als Sackbahnhof in Betrieb genommen. Der steht zwar nicht mahr, und war auch mehr oder minder hässlich, aber er war ein (weiterer) Braunschweiger Superlativ.
    Die Verlegung des HBf's wurde ja schon unter den Nazis beschlossen. Die Pläne wurden nach dem Krieg dann einfach übernommen. Gottseidank nur dieser, und keine weiteren. Ob der Alte Bahnhof heute besser aussehen würde finde ich fraglich. Schließlich wurden die Gleise aus Platzmangel ja bereits hinter den Bahnhof verlegt, der nur noch Eingangshalle war. Dahinter hätte man dann wohl nach dem Krieg einen "modernen Teil" gebaut. Wie der ausgesehen hätte kann man nur mutmaßen, aber wahrscheinlich so ähnlich wie der ach so tolle heutige HBf. Wenn man aber einen Bahnhof wie den Florentiner gebaut hätte. Einen der schönsten Bahnhöfe die ich kenne, und 100% Zeitlos.
    Leider ist der Bahnhof auch dafür verantwortlich, dass Hannover jetzt größer ist als BS. Wäre er kein Sackbahnhof gewesen, dann würden die ICEs in Norddeutschland heute in BS halten.


    Mit Dresdner-Bank-Umbau meinte ich eigentlich den Anbau hinten drann in den 70er (glaube ich). KSP finde ich aber auch toll, wenn man mal von dem Wohnhaus am Lessingplatz absieht. Das hat es auch in den Architektur-F geschafft.


    Ich dacht in der Schlosspassage wäre gar keine Bewegung, weil sich die Eigentümer nicht einigen könnten. Gibt es denn was Neues?


    @Le Fay:
    Ich finde es ja gar nicht schlimm, wenn eine Generation eigene Vorstellungen von Städtebau hat, aber es kotz mich richtig an, wenn sich diese Leute für ach so klug halten, und die nachfolgenden Generationen segensreich mit IHREN Vorstellungen beglücken. Das ist den Vorfahren und Nachfahren kein Segen, es ist einfach nur respektlos. Als ob wir selber nicht denken könnten:Nieder: .

  • @ Dvorak : Den einzigen Tipp, den ich dir wegend er K.-S.-Straße noch geben kann, ist der in der BS-Zeitung mal im Onlinearchiv zu stöbern, ob du dort den Artikel wiederfindet den ich gelesen habe. Dort war auch eine schmeatische Zeichnung abgedruckt wie man die Straße auf Seiten des parks bebauen könnte.


    Zur Schlosspassage : Den Eingang am Bohlweg bilden ja Deichmann und diese leerstehende, zweigeschossige Klafalle mit den Fishbone Aufklebern darauf. Deichmann ( das Gebäude - nicht Deichmann an sich; die sind nur Mieter ) steht zum Verkauf und die Klafalle wird demnächst abgerisen und weicht einem Neubau der Volksbank Gifhorn-Wolfsburg.


    Das Gebäude angrenzend hinter der "Klafalle" gehört Fritz Knapp ( Eigentümer New Yorker) und irgendwie verhandelt er wohl gerade mit der Voksbank, ob die das noch dazu kaufen und bebauen oder irgend ewtas in der Art - jedenfalls ist dort etwas im Busche.


    Weiter in die Passage herein steht jetzt auch das ehemalige Cafe zum Verkauf. Auf der rechten Seite Richtung Münzstrasse sind also nur noch zwei Lädchen in anderer Hand und werden aktuell auch noch betrieben.


    Mit der linken Seite . . .na ja . . . Der Woolworth-Bau hatz ja einiges bewegt. Fragt sich nur was sich da noch bewegt und wie sich da der zweite Neubau am Damm auswirken wird. Ansonsten ist mir da nichts weiter bekannt.


    Aber wenn die Bank dort baut und der Eingang dann deutlich aufgewertet wird, geraten die anderen Eigentümer ja zunehmend unter Druck - vor allem wenn das Center dann offen ist und das Kundenpotential deutlich zunimmt. Die Kunden allerdings dort dann durch den Charme der 50er Nachkriegsromantik marschieren. Da wird man dann vom Schloss förmlich erschlagen.


    Nicht viel besser sieht es auf dem Bohlweg aus. Deichmann steht wie gesagt zum Verkauf, Flebbe rührt sich trotz aller Bemühungen nicht, das Arcachon gehört der Comfort-Gruppe ( die die beiden Gebäude am Damm baut bzw. hat ) und wird vorerst zweigeschossig bleiben. Die dritte "Zahnlücke" Schlecker wird vorerst auch nicht angetastet.


    Einziges konkretes Projekt ist der Verkauf eines der Wohngebäude am Bohlweg. Dieses soll saniert und um ein Stockwerk aufgestockt werden - man konnte von Penthouse-Wohnung lesen . . .aber mehr war leider nicht herauszufinden. Ich weiss nicht einmal welches Gebäude es sein könnte !


    Mehr passiert da aktuell nicht. Aber auch hier sind Eigentümer im Zugzwang.


    Das Schloss-Carree kommt und setzt weitere Akzente - und einen Blumentopf kann man derzeit mit der Westseite des Bohlweges wahrlich nicht gewinnen !


    Wenn jemand weiter Projekte am Bohlweg kennt - bitte melden !

  • Ganz nett gemacht. Du hast dir dabei auch geschickt die Schokoladenseiten der Löwenstadt ausgewählt. Soll jetzt keine Kritik sein, ich finde es immer gut, wenn derartige Bilder im Forum auftauchen. Ich werde mal sehen, wann ich wieder Bilder der Stadt ins Netz stelle.

  • ^
    Na ja, "geschickt"...Ich habe das abgelichtet, was mir bei einem kurzen und oberflächlichen "Rundlauf" durch die City ablichtenswert schien. Die Taxifahrerin sagte mir, dass es ein nettes Fachwerkviertel gebe, das sehenswert sei. Das werde ich mir für irgendwann später aufheben.

  • Sie meinte garantiert das Magniviertel, das die größte der "Traditionsinseln" in der Stadt ist. Mit diesen Inseln ist es wie mit Oasen in der Sahara, was heissen soll, dass es im Innern echt Schnuckelig ist, aber sobald du herauskommst, dir die Gebäude erst schönsaufen musst.
    Das Magniviertel errreichst du vom Bohlweg aus, wenn du in die Georg-Eckert-Straße einbiegst, dann rechts in den Ackerhof herumschwenkst (Ist vor dem "Rizzi"-Haus), und an derem Ende in die Magnikirchstraße einbiegst, und schon bist du drin.


    P.S.:Tut mir leid, rec, wenn ich etwas pedantisch in meinen Ausführungen war.