Es ist Sache des Eigentümers, aber wenn die Stadt sich regelmäßig so investorenfeindlich anstellt trägt sie eine Mitschuld, wenn die dann keine Lust drauf haben. Flächenknappheit in München ist im Wesentlichen ein eigenverschuldetes Problem, es herrscht vielmehr Baurechtsknappheit mit dem Unwillen bzw. der Unfähigkeit solches auf bestehenden Flächen zu schaffen.
An so einer Stelle sollten ohne mit der Wimper zu zucken 80 Meter drin sein (2. Kategorie Hochhausstudie). Realistischerweise wird ein enstprechendes B-Plan-Verfahren dann aber wieder über 5 Jahre totdiskutiert, und deswegen gehen Investoren gleich 1-2 Nummern kleiner an die Sache heran. Bei einer Grundstücksgröße von ca. 7500 m2 (laut Google-Earth) reden wir selbst bei 25.000 m2 Gfl von einer GFZ von 3.33 und damit ähnlich viel wie in vielen Gründerzeitvierteln - wohlgemerkt für Büroflächen direkt an der Bahnlinie 5 Min zu Fuß neben Münchens zweitgrößten Bahnhof. 40.000 m2 Gfl. wären m.E. angemessener und auch umsetzbar z.B mit 3 Türmen mit 80, 65, 45 Meter plus 20 Meter Sockel.
Mehrere Hunderttausend QM Bürofläche klingen zwar an sich viel, ist es aber nicht. Zum Vergleich: Das One Canada Square in Canary Wharf hat alleine 160.000 qm. Wir reden also im gesamten Werksviertel + umliegenden Gebiet von ähnlich viel Bürofläche wie in 3-4 hohen Bürohochäusern in London. München + Umland verfügen zusammen über ca. 20 Mio qm Büroflächen.
Wohnungen braucht es direkt an den Bahngleisen an der Stelle sicher nicht. Der Kustermannpark wird irgendwann modernisiert (wurde ja auch vor ein paar Jahren verkauft), der kleine Park dürfte davon aber weitestgehend unberührt bleiben. Die Wohnungebäude im Werksviertel hätten gerne höher geplant werden können. Vor allem aber braucht es erstmal einen Mechanismus um Spekulanten wie BlackRock überhaupt erstmal dazu zu bewegen zu bauen.