Erweiterungsbau Bundesinnenministerium [in Bau]

  • Die Welt hat heute einen "schönen" Artikel:


    "Dubiose Neubau-Pläne für das Innenministerium"


    Das Ministerium rechnet wohl die Neubaukosten immer weiter runter und die Verbleibekosten immer höher. Schäuble möchte allerdings wohl die "für den Steuerzahler günstigste Lösung".
    Der Haushaltsausschuss hat das Projekt vorerst gestoppt. Für 2007 gäbe es eine "qualifizierte Sperre".


    http://www.welt.de/data/2006/11/13/1108841.html


    können wir uns davon anscheinden verabschieden.

  • ;) Argghh diese engstirnigen Bürokraten!
    Ein Neubau sollte auf jeden Fall gebaut werden! Es ist einfach unglaublich, wie man wie so häufig die Chancen auf Gebäude versemmelt, das ist ja schlimmer als der HSV Sturm! :mad:


    Habt ihr eigentlich einen Wunscharchitekten falls das Gebäude gebaut werden solltè?
    Meine Top 5
    Axel Schultes
    Mario Bohta
    Jean Nouvel
    Daniel Liebeskind
    Richard Meier


    Oskar Niemeyer
    Zaha Hadid


    NONOS:
    Hadi Therani
    hmmm?!

  • Neues von der Inneministeriums-Front:


    Ein Gutachten des Innenministeriums kommt zu dem Schluß, das jetzige Gebäude des BIM sei hochgradig Terrorgefährdet. Deswegen müsse man unbedingt in einen Neubau ziehen, dieser solle mit einem 30m Sicherheitsstreifen und neuester Sicherheitstechnik ausgestattet werden.


    Am 09.Mai. tagt darüber der Haushaltsauschuss, der Neubau soll zwischen 176 und 186 Mio € kosten (Parkhaus oder nicht).
    Sollte positiv beschieden werden, könne der Architekten-Wettbewerb in die zweite Runde gehen, von 250 Büros seien noch 25 dabei.


    Auch Interessant: Der Mietvertrag im jetzigen Gebäude ist ab dem 01.01.2012 mit Vierjahresfrist kündbar. Durch einen Auszug 2016 kann man (da der Mietvertrag eigentlich noch bis 2029 läuft) 107 Mio € Miete sparen...


    http://www.berlinonline.de/ber…/print/berlin/649491.html

  • Warum "oh man"? Es soll ja Leute geben, die sich mitsamt ihres PKWs vor anderen Gebäuden in die Luft sprengen... :confused:

  • Sehe ich genauso. Und wenn die Beknackten nicht ebenerdig rangehen, greifen sie von oben her an. Ich sage nur: Okinava lässt grüßen!

  • Schade, dass die umziehen wollen...Bin gestern erst dort rumspaziert. Wollte eigentlich nur ne kleine Runde durch den Tiergarten drehen - und am Schluss bin ich 3 Stunden durch den halben TG bis eben zum Ministerium gelaufen.
    Kannte es bisher nur von Bildern. Fand es echt schön, dieser Innenhof, die Lage am Wasser und das Gebäude an sich auch...Gefällt mir am besten von den neuen Regierungsbauten. Kann man das überhaupt als so eins bezeichnen?
    Hoffe mal, mit "30m Sicherheitsabstand" meinen die einen Vorgarten und keine um die Hälfte verschmälerte Straße ;).

  • Ich halte das mit der Terrorpanik auch für reichlich übertrieben.


    Warum "oh man"? Es soll ja Leute geben, die sich mitsamt ihres PKWs vor anderen Gebäuden in die Luft sprengen... :confused:


    Mag sein. Aber beim derzeitgen Sitz des Innenministerium dürfte das bereits schwierig werden. Mit Fahrzeugen kommt man kaum ran, weder von Alt-Moabit aus noch von der Kirchstr.
    Zur Not kann man meinentwegen die Poller für die Feuerwehrzufahrt an der Moabiter Brücke und die Schranke an der Einfahrt Alt-Moabit verstärken.
    Und über die Spree müsste man schon mit Sturmbooten angreifen...


    Zudem hat es bislang hat es noch nicht die kleinste Störung gegeben.


    Ich halte das für eine Ausrede, um neben den (kaum zu durchschauenden) Kostengründen ein zusätzliches Argument für einen Neubau zu haben.


    Zudem würde das Innenministerium mit einem Auszug einen der repräsentativsten Ministerienstandorte aufgeben. Ähnlich wie Ben halte ich das Gebäudeensemble für sehr gelungen, vor allem der wunderschöne Blick von der Moabiter Brücke ist einmalig.
    Ob da ein Neubau ranmkommen würde, ist mehr als fraglich.

  • Das Gebäude wird mit Sicherheit auch dann bestehen bleiben, wenn das Innenministerium nicht mehr dort sitzt.


    Ich kann den Wunsch des BMI nach einem eigenen Gebäude, dass besser geschützt ist und zudem näher am Kanzleramt liegt, eigentlich nachvollziehen. Zudem stärkt es die Entwicklung am Lehrter-Quartier.


    Und in Anbetracht der hohen Mietkosten, der Tagesspiegel spricht von 550.000 Euro monatlich, mag sich das langfristig wohl rechnen.

  • The Show begins:


    "Bundesinnenministerium soll neues Domizil in Berlin erhalten"


    Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat den Neubauplan gebilligt. Die Kosten sollen 200 Mio beantragen inkl. Grundstückswert der bundeseigenen Liegenschaft und den Baukosten die verbleibenden Miet- und Sicherungskosten im bisherigen Objekt bis zum Auszug, anfallende Rückbaukosten, die Umzugskosten und die Abstandszahlungen an den Vermieter. (DAS ERSCHEINT MEHR DOCH SEHR OPTIMISTISCH)


    Schaun wir mal...


    http://www.ad-hoc-news.de/Poli…omizil-in-Berlin-erhalten

  • Und schon wieder ein Artikel zu dem Thema, im Tagesspiegel.


    Demnach bietet Freiberger den Spreebogenkomplex für 220 Mio. zum Kauf an, wobei das BMI derzeit nur 3/5 nutzt - also zusätzlich Mieteinnahmen erzielen könnte und/oder Platz für weitere Mitarbeiter im Falle eines Komplettumzugs aus Bonn an die Spree hätte.
    Ein Neubau dürfte bei ehrlicher Berechnung deutlich teurer werden, heißt es.


    http://www.tagesspiegel.de/ber…iv/11.05.2007/3257025.asp

  • Und das wird erst der Anfang sein, nun wird sich wieder Hinz mit Kunz streiten...


    Der Ausschuss hat zudem, wie man gestern erfuhr erstmal 12 Mio € für die nächste Runde des Architektenwettbewerbes (oder wie die Abendschau-Moderatorin so schön sagte: "die nächste Architektenrunde...") bewilligt.

  • So sehr ich mich auch anstrenge, ich vermag nichts Treppenartiges auf dem Bildchen zu erkennen. Wären nicht die schmalen hohen Fenster, man könnte denken, da wird eine stinknormale Schule samt umzäunten Schulhof gebaut.

  • Find ich auch, hat ein bißchen was von der neuen BND-Zentrale, aber das wars. Es gibt zu viele schmale und/oder versetzte Fenster-Gebäude zur Zeit!


    Da find ich den modernen Protz des aktuellen Gebäudes besser. Aber ich weiß: Die Sicherheit...

  • Es gibt nicht zuviele solcher Gebäude. Nur wirkt jedes einzelne dieser Gebäude so fade, das es einem schon zuviel wird. - Eigentlich mag ich die schmalen Fenster ja, weil sie ein Element der Fassadengestaltung alla Albert Speer sind, das es in die neue Zeit geschafft hat. Und damit letztlich den Beweis erbringen, das die "böse" Architektur doch garnicht so schlimm sein kann. - Aber wenn man dann die ganze Fassade nur mit Fenstern rastert, kein Sockel, kein Dach, kein bisschen Wand zwischen all den Fenstern, dann sieht das einfach nur noch öde aus.


    Genauso gut könnte man ein Gebäude nur aus Türen oder nur aus Platten aufbauen. Der Langweiligkeitseffekt ist genau derselbe wie bei Plattenbauten. Immer dasselbe Thema ohne jede Abwechslung, daran kranken fast alle Neubauten seit der unsäglichen Bauhaus Bewegung. Alles nur standartisierte Einheits-Paletten, leicht zu fabrizieren und langweilig anzuschauen. Die heutigen Architekten denken sich nur noch ein Muster aus und überziehen dann damit - wie König Midas - alles was sie nur in ihre Finger bekommen können. Das macht reich, aber nicht glücklich.


    These: Eigentlich waren die Nazibauten architektonisch weit weniger totalitär, als die heutigen Nur-Fenster-Gebäude der Bundesregierung. :rede:

  • Guderian, denkst du überhaupt nach, bevor du Meinungen wie diese hier postest? Du willst doch nicht allen Ernstes behaupten, dass die Regierungsgebäude im Spreebogen auf dich einen totalitäreren Eindruck machen, als beispielsweise das Gebäude des ehemaligen Reichsluftfahrtministeriums, heute Bundesfinanzministerium, dass im Rahmen der Speerschen Planungen für die Hauptstadt Germania gerademal die Dimension eines Pförtnerhäuschens im Gegensatz zu dem, was noch kommen sollte, hatte. Andere Gebäude und Komplexe wie das Reichsbankgebäude, heute Auswärtiges Amt, oder das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg versprühen ja geradezu den demokratischen Geist jener Zeit, hab ich recht?
    Letztlich lässt sich deine "Totalitarismus-These" auf deine grundlegende Kritik an diesem Staat und seinen Organen, wie du sie in diesem Forum schön des öfteren geäußert hast, reduzieren. Ich will dir diese Meinung garnicht absprechen. Aber scheinbar empfindest alles, was mit diesem Staat und vor allem seinen seinen gesetzgebenden und ausführenden Organen in Verbindung steht, derart als Zumutung und Zwang, dass du selbst in seinen Gebäuden einen totalitären Geist zu erkennen glaubst.

  • Auch wenn ich weiterhin das Sicherheitsargument nach wie vor für vorgeschützt halte, sind Neubau und Umzug wohl entschieden.


    Ich kann mich nur den meisten Vorrednern anschießen - ein großer Wurf sind die Gebäude nicht. Weder architektonisch interessant noch originell. Moderne, funktionale Zweckbauten mit 0815-Fassaden, mich erinnern sie ebenfalls an den ähnlich langweiligen BND-Neubau. Bei beiden Gebäuden geht es wohl in erster Linie um Abschottung von der Nachbarschaft durch weiträumige Grundstücke mit viel Abstand (und Gräben/Zäunen) zum öffentlichen Raum.


    Den bisherigen Standort fand ich diesbezüglich fast optimal - umgeben von öffentlichen Uferwegen, Wohnungen, Hotel und Arbeitsstätten, aber dennoch gegen potentielle Attentats-Fahrzeuge gut geschützt durch Spree und umgebenden Bauten. Und repräsentativer ist das Gabäude sowieso.


    Und ob man dem Paris-Moskau wirklich eine Gefallen tut mit dieser Nische zwischen den Zäunen?


    :nono:

  • "Zzz."

    Viele Bilder gibts ja noch nicht zu finden von unsrem künftigen Innenministerium. Dafür hab ich ein kleines [url=http://www.tagesspiegel.de/berlin/;art270,2416349]Lagebild[/url] entdeckt. Sehr schön zu erkennen "die drei Z", die die sprichwörtliche Schläfrigkeit des typischen deutschen Beamten symbolisieren sollen. Auch die leichte Treppenartigkeit lässt sich erkennen und gleich wieder vergessen. Mit drei Stufen kommt man eben nicht sehr weit. Auch das symbolisiert hervorragend die Politik der kleinen Schritte, mit denen man nicht vorankommt.


    Die Architekten haben sich jedenfalls bemüht, den großen Baukörper durch allerlei Versetzungen aufzulösen. Auf dem rautenförmigen Grundstück wurde viel Platz gelassen für Bäume, die hoffentlich auch alle gepflanzt werden. Dann entsstünde ein grüner, fast bescheiden wirkender Gebäudekomplex, der seine wahren Ausmaße verbirgt. Die beiden berlintypisch engen Hinterhöfe sind natürlich extra schick. So wie es aussieht wird das Gebäude auch hoch genug, um die Sicht von der S-Bahn auf das hässlich protzige Kanzleramt samt unnützem Kanzlergarten zu unterbrechen. Was die Aussicht während der Fahrt nur verbessern kann.


    Zusammen mit "[url=http://maps.google.de/maps?f=q&hl=de&geocode=&time=&date=&ttype=&q=berlin&ie=UTF8&ll=52.520517,13.360856&spn=0.004426,0.009753&t=k&z=17&om=1]der Schlange[/url]" auf der gegenüberliegenden Seite des Kanzlergartens werden "die drei Z" zu Berlins neuem Viertel für Luftbildarchitektur avancieren. Von unten nix besonderes wird die Ecke auf Google Map richtig expressiv aussehen. :cool:


    EDIT: Mir fällt grad ein, im DAF-Forum gibt's ja auch schon einen passenden Smiley fürs Innenministerium. :zzz: :zzz: :zzz: