Also, das Gebäude grenzt ja nun an gar keine Ministergärten, da muss eine Verwechslung vorliegen. Ich finde die Fassade und was ich bisher vom Inneren gesehen habe äußerst elegant, und ich finde auch, dass Müller Reimann in Berlin bisher sehr gute arbeit abgliefert haben. Eine Moderne mit sehr guter Materialität und schönen Formen. https://www.google.de/search?q…5atDogtAE&ved=0CAYQ_AUoAQ
Besonders das AA habe ich immer für den gelungensten Bau des Regierungsumzugs gehalten.
Erweiterungsbau Bundesinnenministerium [in Bau]
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^ Da schließe ich mich Tomov an. Die Assoziation mit einem Heizkörper kann ich zudem nicht nachvollziehen. Solche Heizkörper kenne ich jedenfalls nicht. Es erinnert zweifellos an Behördengroßbauten der 30er Jahre, wovon es in Berlin ja einige gibt. Ich fand die immer gar nicht schlecht und sie funktionieren bis heute sehr gut.
Wieder ist es ein etwas unnahbarer Großbau, aus Sicherheitsgründen von der Straße zurückversetzt und abgeschirmt. Das liegt in der Natur der Sache. Das Material und seine sichtlich gute Verarbeitung bilden aber ein hohes Qualitätsmerkmal dieses Bauwerks.
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ich finde, dass Müller Reimann die enorme Baumasse sehr gut gegliedert und überdies mit einer sorgfältig detaillierten Fassade umgeben haben, die mich an konservativere Bürohäuser aus den fünfziger Jahren in Hannover oder Düsseldorf denken lässt
Also ob das jetzt positive Assoziationen weckt, sei mal dahingestellt... Stehen diese Häuser noch? Und 'sorgfältig gegliedert' ist natürlich auch nur eine euphemistische Umschreibung von Eintönigkeit...
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@RR: Was für Großbauten der 30er meinst du? Der NS-Stil unterscheidet sich meinem Eindruck nach doch deutlich hiervon. Wie ulgemax schon sagte, erinnert es im positiven Sinne an Verwaltungsbauten der 50/60er. Es wirkt sehr wertig und sieht in etwa so aus, wie man sich ein Innenministerium vorstellt. Ich glaube mehr kann man auch nicht erwarten.
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Ich meinte den Kanzlergarten spricht die grüne Verlängerung des Kanzleramtes auf der anderen Seite der Spree.
http://www.deutsches-architekt…hp?p=392678&postcount=152
Das auswärtige Amt ist ein gutes Gegenargument, was allerdings schon eine Weile zurückliegt. Von dem was sie im Moment in Berlin bauen überzeugt mich nichts (BSp. Markgrafenkarree)
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Ich fand das Gebäude auf den Renderings immer schrecklich; in natura gefällt es mir ziemlich gut. Das Spiel mit der Geschosszahl und den Dachaufbauten; der Rhythmus der Gebäudeteile, der die Gleichförmigkeit der Fassade aufbricht; auch die leichte Verwirrung, die durch die unterschiedlichen Eingangsebenen entsteht (zwei "Erdgeschosse") - all das ergibt m.E. ein modernes Bürohaus, das klassisch und raffiniert zugleich wirkt. Der Verzicht auf Blockrandbebauung stört mich hier mal ausnahmsweise nicht. Alles in allem: Schickes Ding!
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Im Vergleich zu ausländischen Ministeriumsbauten nimmt sich dieses Innenministerium schon außerordentlich zurück und verzichtet auf Beeindruckung. Alle Wertigkeit dieses Bauwerks liegt in der Fassadenausbildung, die nur für den oberflächlichen Blick an Bürobauten der 50/60er Jahre erinnert. Für mein Empfinden hat eine Rasterfassade kaum jemals eine solche Eleganz und proportionale Stimmigkeit erreicht wie hier. Es ist als hätten die Architekten mit Fleiß solange an der Detail-Verfeinderung gearbeitet, bis etwas herauskam, an dem man sich nicht sattsehen kann, das man auch dann noch gutiert, wenn es in endlosen Fensterreihen um alle Gebäudeflügel herumgezogen wird. Müller und Reimann haben ein Bauwerk geschaffen, das zum genauen Hinsehen erzieht.
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Spröde Eleganz
Wirklich gefallen tut's mir nicht.
Dennoch besticht das Gebäude mit einer gewissen Strenge. Das Fassadenmuster ist konsequent durchgezogen. Eine einzige Farbe! Ein einziges Fassadenmaterial! Daraus resultiert eine gewisse Strenge. Aus dieser Strenge resultiert wiederum eine spröde Eleganz.
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Ich sehe die Sache ähnlich wie Du. Das Problem bei derartigen Fassaden ist dass in der Stunde Null, also bei der Fertigstellung über die Ästhetik kein objektives Urteil gefällt werden kann. Meiner Erfahrung nach sollte erst noch einiges an Wasser die Spree herunterfließen damit angesichts der dann erfolgten Witterungsbegleiterscheinungen wie Patina oder Wasserspuren an der Fassade ein adäquater Eindruck erfolgen und so letztendlich neben der Gebäudekubatur auch die Hülle subtil analysiert werden kann.
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Es ist als hätten die Architekten mit Fleiß solange an der Detail-Verfeinderung gearbeitet, bis etwas herauskam, an dem man sich nicht sattsehen kann.
Also das würde mich jetzt schon mal interessieren - Ab der wievielten Fensterreihe gilt sowas eigentlich als 'Detail-Verfeinerung'? In meinen Augen ist das primitivstes architektonisches Copy&Paste...
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Ich verstehe die Frage nicht. Ich behaupte, dass die Proportionierung und plastische Ausbildung des einzelnen Fensterelements, auch seine materiale und farbliche Ausstrahlung so ausgereift ist, dass die endlose Wiederholung über sämtliche Außenfronten des Bauwerks nicht ermüdet. So sehe ich es jedenfalls.
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Und ich verstehe die Antwort nicht - die Fensterelemente lassen keinerlei gestalterische Anstrengung erkennen. Es sind auf das absolute Minimum reduzierte Formen. Das ist nicht ausgereift, das ist, gerade auch durch die penetrante Wiederholung, eher Ausdruck einer architektonischen Arbeitsverweigerung.
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Sehr schön, dann schau mal genau hin. -
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^Merke: Nicht jedes Loch in der Fassade verdient den Namen 'Fenster'. Und Hässliches wird auch durch ständige Wiederholung nicht hübscher.
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... ich habe ja ein Faible für horizontale Großbauten mit monotoner, spärlicher Fassadengestaltung. Das Innenministerium gefällt mir, was die Kubatur angeht, sehr gut. Ebenso gefällt mir, dass der Hauptkörper nur vier Stockwerke hoch ist.
Die Fassade gefällt mir sowohl was die Materialwahl / Farbe als auch die sichtbare Verarbeitung angeht. Das wirkt sehr hochwertig und gekonnt, keine sichtbaren Fugen, die Formgestaltung der Rasterelemente überzeugen mich absolut. Man könnte meinen, die Rasterfassade sei Teil des Tragwerkes.Was mir weniger gefällt. Die geringe (Standard) Breite der Fenster, sie sind einfach zu schmal. Dadurch wiederholt sich das Raster sehr oft und wirkt recht dominant und vielleicht sogar etwas aufdringlich. Aus schrägem Blickwinkel betrachtet, sieht man kaum Fensterfläche, dass realtiv tiefe Raster wirkt dann sehr bestimmend. Eine doppelte Fensterbreite hätte dem Gebäude m.E. besser getan. Oder eine schmalere Ausführung der Rasterelemente bei jedem zweitem Strang.
Hier liegt auch ein großer Unterschied zu den erwähnten Bauten der Nachkriegsmoderne.
Bei diesen waren i.d.R. die Raster filigraner / schlanker ausgeführt, der Fenster / Panelenbereich war deutlich dominanter, als dies bei diesem Bau der Fall ist. Ebenso ist den allermeisten Bauten der Nachkriegsmoderne ein eigenständig gestaltetes Erdgeschoss zu eigen.Insgesamt ziehe ich ein positives Fazit dieses Neubau des Innenministerium. Gefällt mir.
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Ich sehe gerade in dem Zusammenspiel von geringer Fensterbreite und tiefem Raster das herausragende Plus dieser Fassade. Gerade die Tatsache, dass in der Schrägansicht die Fensterflächen verschwinden, gibt der Fassade diese stark plastische Struktur, die eben mehr sein will als die übliche Abfolge von Glasflächen und Rahmen bzw. Wandstücken. Es wurde eine plastische Durchbildung der Fassade erreicht, ein skulpturales wenn nicht sogar ornamentales Element, von dem ich meine, dass es - entgegen dem ersten Anschein - sogar als innovative Lösung respektiert werden kann. Sonst dominiert in der heutigen Architektur ja eher das flächenhafte graphische Spiel.
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BMI Neubau bezogen
Der Neubau des BMI wurde inzwischen bezogen, daher wurde endlich auch der schäbige und blickdichte Bauzaun abgebaut. Der "richtige" Sicherheitszaun gewährt Durchblicke auf das Außengelände und das Gebäude. Hier ein Fotoupdate.
Fange wir auf der Rückseite an der Ingeborg-Drewitz-Allee an. Man sieht u. a., das auch die Viaduktwand der Stadtbahn neu verkleidet wird:
An der Ingeborg-Drewitz-Allee gibt es einen zweiten Eingang mit einem Kontroll-Häuschen:
Blick von Südosten, wo die alte Rampe zum Güterbahnhof auf den heutigen Kanzlergarten trifft, auf das BMI-Gebäude:
An dieser Rampe muss noch der Seitenstreifen, wo jahrelang der Bauzaun stand, hergerichtet werden. Man ist zurzeit dabei:
Blick von der Invalidenstraße. Links die Rampe:
Der stählerne Sicherheitszaun wurde hier zusätzlich aufgeständert:
Rechts das Restaurant Paris-Moskau:
Die Außenanlagen an der Ostseite des BMI-Komplexes:
Das lange Ausharren und Durchhalten an der Baustelle hat sich für das Paris-Moskau (hoffentlich) gelohnt. Nun hat es eine neue großzügige Terrasse mit freiem Blick auf das BMI-Gebäude:
Blick auf den Haupteingang:
Abschließend hier das nun in Betrieb befindliche Pförtnerhaus (Zugangskontrolle):
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Aneinander geschweißte Leitern wären sicher noch leichter zu überwinden, aber direkt danach kommt dieser "Sicherheitszaun". Oder ist der Zaun so noch nicht fertig?