Die Lokalzeit der Aktuellen Stunde des WDR berichtet heute, dass sich auch der 'Kölner Verkehrsverein' gegen einen Neubau ausgesprochen habe.
Lt. Verkehrsverein würden nur ein paar Räume fehlen - etwa für die Verwaltung - die durch einen kleinen Anbau geschaffen werden könnten.
Opernquartier
-
- Köln
- CityHai
-
-
-
Der KStA berichtet heute auch darüber. Das Schauspielhaus soll stehen bleiben. Die Opernterrassen sollen abgerissen werden und durch einen Bau in "moderater Höhe" für die fehlenden "Kapazitäten" des Schauspielhauses ersetzt werden.
Ich glaube mit dem Vorschlag will man den Teufel mit dem Beelzebub austreiben. Zeigt mir wieder, dass nur der Neubauentwurf abgelehnt wird und zu dessen Vermeidung die abstrusesten Ideen entwickelt werden.
-
"Fehlende Kapazitäten des Schauspielhauses" - damit könnten doch nur die Verwaltung, Lager und Werkstätten gemeint sein, nicht jedoch ausreichend dimensionierte Neben- oder Hinterbühnen - um die geht es aber im Kern.
Wenn man davon ausgeht, dass das Schauspiel zum Gesamtensemble gehört, dann gehören dazu doch auch die Opernterrassen, oder? Ziemlich inkonsequent.
Der "Bau in moderater Höhe" könnte immerhin die Kinderoper aufnehmen. Aber was ist jetzt mit dem Ballett, mit den Produktions- oder Proberäumen und all den notwendigen Büros, die aus der Oper ausziehen werden? In Wirklichkeit müsste hier in der Hauptsache ein Büro- und Lagergebäude entstehen.
Und sollte sich Köln mit diesem Schauspielbau wirklich jemals als "Staatstheater" begreifen können?
Bekommen wir also eine halbgare Lösung, mit der keiner richtig glücklich sein wird? Man darf gespannt sein, was die Herrschaften sich nun ausdenken.
-
Wir sollten am 11. April in's Rathaus gehen und mal schauen, was da so präsentiert wird.
http://www.express.de/regional…2856/1394810/-/index.html
Wäre echt schön, wenn mal mehrere Leute aus unseren Reihen hier dort aufschlagen würden - so könnten wir uns auch mal kennenlernen.
-
Und hier die Informationen der Stadt dazu:
http://www.stadt-koeln.de/1/pr…/mitteilungen/2010/04330/
Man kann sich dort auch zu Führungen durch den jetzigen Zustand der Bühnen anmelden.
Meine Meinung: Sehr gut! Endlich geht auch mal die Stadt in die Offensive und zeigt wie es hinter den Kulissen aussieht! Nur 5 Führungen à 25 Personen? Deutlich zu wenig!
Kennt jemand zufällig den Journalisten, der moderieren soll? Wenn er auch vom Medienmonopol anhängig ist, war es vllt keine so gute entscheidung... Aber ich hoffe ich täusche mich. -
apropos Diskussion....
Der KSTA macht im Studio Dumont am kommenden Dienstag eine öffentliche Diskussion zum Thema.
Gute Besetzung, die Moderation (Herr Hümmeler) wie immer bei diesen Foren völlig unparteiisch...Aber sicherlich wäre dieses eine gute Gelegenheit sich mal kennenzulernen!
-
Der KStA berichtet von der öffentlichen Diskussion im Studio DuMont:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270399125011.shtmlNeben den bekannten Thesen und Standpunkten brachte der Architekt Peter Busmann vom Aktionsbündnis "Mut zur Kultur" ein neuen Aspekt ins Spiel.
Herr Busmann hat mit Godfrid Haberer das Museum Ludwig und die Philharmonie entworfen. Er äußerte, sich aus Respekt vor seinem Kollegen Riphahn zu engagieren und aus Sorge davor, dass die Stadt auch Museum Ludwig und Philharmonie verkommen lasse und "sein Werk" deshalb abgerissen werden müsse.
Er äußerte weiter, dass er sich ehrenamtlich an den Sanierungsplanungen des Bündnisses beteilige und insbesondere den größten Fehler von Riphahn beseitigen wolle, nämlich die von Riphahn vergessene Hinterbühne.
Mein Kommentar:
Richtig ist, das die Stadt ihre Bauwerke nicht so verkommen lasen soll, wie das Schauspielhaus. Falsch ist es aber, die Stadt aus selbstherrlichen Gründen und unter Umgehung der gesetzlichen Grundsätze zur Erhaltung von Denkmälern zum Bestandsschutz zwingen zu wollen. Gerade das Schauspielhaus zeigt, dass nicht jeder bekannte Architekt stets Meisterleistungen vollbringt, zumal die räumliche Ausstattung durch Riphahn (fehlende Hinterbühne) seine Qualitäten durchaus in Frage stellen. -
Herr Riphahn gilt nicht als Experte in Sachen Theaterbau. Meines Wissens hatte er vor den Theaterbauten in Köln noch kein Theater entworfen (später auch nicht mehr) - lediglich das Kölner Kino "Ufa-Palast" wurde von ihm, gemeinsam mit anderen Kollegen entworfen.
Riphahn hat sich überwiegend im Siedlungsbau hervorvorgetan, so u.a. in Buchforst, Bickendorf, Mauenheim und Zollstock. Des weiteren stammen Wohn,-Geschäftshäuser in der Hahnenstr., das British Council, das Institut Francais, die Bastei sowie u.a. Versicherungsbauten von ihm. Alle in Köln.Die Häufung der von Wilhelm Riphahn in Köln realisierten Bauten ist schon auffällig. Scheinbar gab es kaum einen anderen, aktiven Architekten vor allem in den 60er Jahren. Das würde in heutiger Zeit so manche kritische Frage aufwerfen.
Jedenfalls stehen so gut wie alle seine in Köln realisierten Bauten unter Denkmalschutz. Es dürfte kaum einen zweiten Architekten geben, der derart häufig mit seinen Werken in der Denkmalschutzliste vertreten ist.Die architektonische Leistung von Herrn Riphahn sehe ich in Köln auf jeden Fall als hinreichend gewürdigt an. Daran würde auch ein Abriss des Schauspielhauses nichts ändern - zumal das Opernhaus wohl das architektonisch Wichtigere und vor allem Gelungenere der Theaterbauten sein dürfte.
Nun also engagiert sich Herr Busman aus "Respekt" vor seinem Kollegen Riphahn für die Sanierungsinitiative. Mit dem Respekt vor seinen aktiven Kollegen von JSWD (Chaix&Morel) - die er hiermit von hinten in die Kniekehlen tritt - scheint es indes nicht so weit her zu sein.
Herr Busmann sollte sich Folgendes einmal klarmachen. Jahrelang hatte sich niemand gerührt, um seine Stimme gegen den Abriss und den anschließenden Neubau des Schauspielhauses zu erheben. Auch Herr Busmann nicht. Ebenso wenig Frau Beier.
Erst durch die angespannte Haushaltslage – und eine vage Äußerung des Kämmerers - per Gießkannenprinzip in allen Bereichen des städtischen Haushaltes – auch im Kulturbereich – kürzen zu wollen, vollzog Frau Beier (die früher noch in der Rundschau mit der Aussage, sie „sie würde dem jetzigen Bau nicht nachtrauern“) urplötzlich eine Kehrtwende und mutierte zur Neubaugegnerin. Offenbar unterlag Frau Beier dem Irrglauben, Kürzungen im Kulturbereich entgegenwirken zu können, indem sie sich plötzlich gegen den „zu teuren“ Neubau stellt. Mittlerweile dürfte ihr klar auch sein, dass die Finanzmittel für Kultur und Bauprojekte aus völlig verschiedenen Haushaltstöpfen stammen – und nicht gegeneinander aufgerechnet werden können. Ihre daher nachgeschobene Argumentation, der 'abgespeckte' Neubau, sei nicht mehr der, für den sie sich ausgesprochen habe – da er wesentliche, ursprünglich vorgesehene Funktionen (für das Schauspiel) nicht mehr habe – sind auch wenig stichhaltig. Verzichtet wurde auf Räumlichkeiten für Ballett und einen Orchesterprobensaal. Beides geht allerdings zu Lasten des Opernhauses. Lediglich das Restaurant im Schauspielneubau (Sky-Lounge) wurde gestrichen.
Nun hat sich aber, befeuert durch mannigfaltiges Missmanagement in der Stadt, u.a. U-Bahn-Desaster und Archiveinsturz - eine Stimmung in Teilen der Bevölkerung aufgebaut – die großen Projekten der Stadtverwaltung sehr kritisch bis ablehnend gegenübersteht – was letztlich in der Initiative „Mut zur Kultur“ mündete. Diese Initiative vermittelt das Bild (das ist mein Eindruck) einer nahezu feindlichen Haltung gegenüber der Verwaltung. Das von dort ausgehende Bürgerbegehren „Rettet das Schauspielhaus“ - gegen einen Schauspielhausneubau ist (aus meiner Sicht) als Machtdemonstration und Exempel gegen jahrelanges städtischer Missmanagement und als Ventil angestauten Bürgerfrustes zu sehen.
Da Frau Beier, als städtische Angestellte, sich mit direkter Kritik an der Stadt zurückhalten muss, kam ihr diese Initiative wohl gelegen- und der Initiative Frau Beier als Gallionsfigur der Kulturszene.Wäre der Bau der Philharmonie in wirtschaftlich ähnlich schwierige Zeiten gefallen - wie jetzt das Projekt Opernquartier – und wäre das Ganze auch noch von einer Katastrophen wie dem Archiveinsturz begleitet worden – als Höhepunkt jahrelangen Herumwurstelns der Verwaltung – der Zorn der Bevölkerung hätte sich damals eventuell ein anderes Großprojekt zum Ziele genommen und deren Verhinderung angestrebt. Die Philharmonie gäbe es heute vielleicht nicht!
-
Gestern fand die Infoveranstaltung der Stadt Köln zur Frage 'Sanierung oder Neubau des Schauspielhauses' im Historischen Rathaus Köln statt. Hier meine ersten Eindrücke der Veranstaltung.
Die Veranstaltung war überaus gut besucht, wenn auch nicht überfüllt. Dies war wohl der Tatsache zu verdanken, dass die Veranstaltung sich über den ganzen Tag erstreckte - und die Vorträge zu Sanierung, bzw. Neubau, je zweimal - um 10:00 Uhr und 14:00 Uhr gehalten wurden.In einem separaten Saal wurden die unterschiedlichsten Entwürfe und Planungen umfangreich ausgestellt. Hier fanden sich auch jeweils Ansprechpartner - die für tiefergehende Auskünfte zur Verfügung standen.
Zu den Vorträgen:
> Moderation: Arnd Henze
> Begrüßung durch OB Roters. Herr Roters betonte noch einmal, dass er nach wie vor zum Ratsbeschluss stehe - es aber auch toll fände, wie die Kölner Bürger sich in den Diskussionsprozess einbrächten usw... er wollte wohl niemandem "auf den Schlips" treten ...
> Kulturdezernent Quander: Stellte die Entwicklung des Diskussionsprozesses bis zum Ratsbeschluss vor. Unter anderem auch die von der Stadt untersuchten Sanierungsvarianten - die letztlich in der Empfehlung mündeten, das Opernhaus zu erhalten und sanieren und das Schauspielhaus neu zu bauen. Ein Zuhörer unterstellte ihm einen Interessenskonklikt zwischen Kultur und Denkmalpflege. Herr Quander bestritt nicht, das es hier abzuwägen gelte - betonte abe, dass der bestehende Denkmalschutz bei einem größeren Nutzen durch ein Neubauprojekt aufgehoben werden könne. Zum Kostendeckel betonte Herr Quander, dass die Berechnungen durch externe Gutachter gegengerechnet worden seien.
> Walter Thiess / Mut zu Kultur: Stellte die mögllichen Sanierungsvarianten vor. Tat dies in meinen Augen erfreulich sachlich. Interessant: Auch die Sanierung sieht als eine mögliche Variante den Abriss der Opernterassen vor - um an dieser Stelle einen Neubau (in der maximalen Höhe des Vorbaus der Oper) zu setzen, der dann Studiobühne, Kinderoper, Gastronomie aufnehmen könne. Dieser Bau solle logistisch durch eine unterirdische Verbindung an das bestehende Schauspielhaus angeschlossen sein. Auch ein Erhalt der Opernterassen mit anderen Funktion als heute sei denkbar. In dieser Variante werden dann allerdings größere Teile des Offenbachplatzes "unterkellert", um das benötigte Raumvolumen darstellen zu können.
Das jetzige Schauspielhaus solle moderat aufgestockt werden, der Bühnenturm vorgezogen, der Zuschauerraum verkleinert werden - um so Platz für eine Hinterbühne zu schaffen.
Die Problematik der Lagerung und Anlieferung sollte dadurch gelöst werden, dass der Lastenaufzug (derzeit ander nödlichen Rückseite der Oper) gelegen - an die südliche Rückseite der Oper - zwischen Oper und Schauspielhaus - verlegt werden solle. Der (bei JSWD) geplante Anbau an die Oper an der Krebsgasse (für Probesääle) bliebe unangestastet, da dieser (praktischen auf den flacheren Seitenflügeln der Oper aufliegend) erst in der Ebene +1 beginne. Jedoch würde man gerne auf die hier für die Oper entstehenden Flächen teilweise mit zugreifen (sowohl einen Probensaal und Teile der Lagerflächen dem Schauspielhaus zuschlagen).
> Jürgen Steffens / JSWD: Jügens Steffens betonte, dass sie die Vorgaben des Wettbewerbs in ihrem Entwurf umgesetzt hätten. Dies betraf zum einen das Raumvolumen, zum anderen die Vorgaben, ein Theater zu schaffen, dass autark ist und alle Funktionen an einen modernen Theaterbetrieb erfülle. Zudem sei es wichtig gewesen - den Stadtraum neu zu ordnen - eine neue Platzsituation zu schaffen und dem Opernhaus einen selbstbewussten Partner zur Seite zu stellen. Herr Steffens betonte, das die Stadt an dieser Stelle einen solchen Baukörper durchaus vertrage ".. die jetzige Aussicht vom Offenbachplatz auf die Rückseite von C&A ist ja wohl auch kein Highlight" (sinngemäß). Der Neubau biete die Möglichkeit parallel bespielt zu werden - ohne logistische Überschneidung.
> Karin Beier/Indentantin Schauspiel: Äußerte Bedenken hinsichtlich des Kostendeckels - ihr fehle der Glaube daran. Sie habe die Sorge, dass die Bühnentechnik, die zum Schluß eingebaut werde, dann dem Kostendruck zum Opfer falle.
Mein persönlicher Eindruck war der - dass Frau Beier, als einzige der Vortragenden, etwas zu Polemik neigte. Alle anderen Vorträge waren, wie schon erwähnt, durchweg sehr sachlich.Für mich persönlich augenfälligstes Ergenbis: Trotz der mehrfachen Betonung der Sanierungsbefürworter, man wolle nicht in das Raumprogramm der Oper eingreifen - und JSWD könne die Sanierungsplanung hier ohne Zeitverzögerung fortsetzen - wurde an mehreren Stellen der Veranstaltung eben dieser Punkt von Sanierungsbefürwortungsseite anderes dargestellt. Dies betrifft die Begehrlichkeit auf "Teilung der neuen Raumkapazitäten" durch den Anbau an der Rückfront der Oper, ebenso wie die geplante gemeinsame Anlieferung, wie die nicht ausgelagerte Betriebstechnik für beide Häuser in der Oper. Beier: "das ging jahrelang, warum sollte das nicht weiter so gehen..." (sinngemäß)
Wie ich (u.a. durch Gespräche) festgestellt habe, ist die Stimmung bei Bühnenmitarbeitern und auch künstlerischem Personal (letztere vor allem der Oper) eher resignativ. Man erwartet, dass die Politik nachgibt und es nicht zu einem Bürgerentscheid kommen lässt. Viele Mitarbeiter befürchten, dass allles letztendlich auf eine sog. "Notsanierung" hinauslaufe - mit der letztlich keinem gedient ist.
-
Unter der Überschrift "Zank der Intendanten" berichtet die Rundschau:
http://www.rundschau-online.de…tikel/1270399127237.shtml
Da scheint ganz ordentlich Zoff zu herrschen, zwischen Laufenberg und Beier (habe ich leider verpasst).
Es passt aber zu dem, was ich schrieb und was bei mir an Eindruck hängengeblieben ist. Alle Sanierungsvarianten gehen letztlich zu Lasten der Oper. Ich kann Herrn Laufenberg hier vollkommen verstehen. -
Schock!!! Sanierung kommt
Kurz vor der entscheidenden Ratssitzung haben sich die Grünen auf di Seite des Bürgerbegehrens geschlagen.
Somit ist der Neubau vom Tisch - das ist eine Katastrophe!!! -
Tja dann wird es so sein wie ichs sagte:
In ein paar Jahren werden sich ein paar Leute fragen was für einen Mist sie da eigentlich gemacht haben als sie auf Sanierung plädierten.Fehlt nicht noch der endgültige Bürgerentscheid?
-
Da gebe ich dir Recht!
Der Rat hat zwei Möglichkeiten.
Begehren annehmen oder Ablehnen.
Ablehnen hat den Bürgerentscheid zur Folge, Annehmen heißt Ratsentscheid der die Sanierung legitimiert -
Dann hoffe ich auf den Bürgerentscheid der endlich auch den Leuten eine Stimme verleihen würde die wahren Mut zur Kultur haben und nichts gegen einen Neubau einzuwenden haben. Und hier würde auch klar werden wieviele Leute wirklich als Kölner gegen den Neubau sind, und nicht als Stadtauswärtige. Das werden ja sicherlich ein paar Stimmen dadrunter sein.
-
Ich frage mich allmählich welche tatsächliche Relevanz ein Bürgerentscheid hätte. Wird das Thema nicht nur bei Kultur- und Architekturintessierten diskutiert. Was interessiert das Thema die große Zahl der Nichtinteressierten - den gemeinen Klaker oder Chorweileraner (sorry für die Verallgemeinerung!)? Die werden wahrscheinlich an der Abstimmung nicht teilnehmen, so dass keine verbindliche Wahlbeteiligung von 20% der Stimmberechtigten zustande kommen wird oder das Ergebnis steht fest, weil es zu einer Protestabstimmung kommt: "jetzt zeigen wir es denen da oben und den Kulturfuzzis aber erst mal"...
-
Nun ist es offiziell. Die Grünen haben noch vor der entscheidenden Ratssitzung bekanntgegeben, dass sie dem Bürgerbegehren beitreten werden. Damit ist die Mehrheit der Stimmen im Rat für das Bürgerbegehren. Der Neubau ist vom Tisch - es wird saniert. Der Bürgerentscheid ist damit hinfällig.
http://www.rundschau-online.de…tikel/1270399128339.shtml
Ich bin im Moment einfach nur frustriert!
-
Jetzt kommt als Bestandssanierung die Sparvariante, denn das Kostenargument spielte offenbar eine mit entscheidende Rolle.
Der Bühnenturm dürfte aus Gründen des Denkmalschutzes zu Gunsten einer Hinterbühne und zur Verkleinerung des Zuschauerraums m. E. nicht verschoben werden. Auch Anbauten halte ich aus Denkmalschutzgründen für bedenklich. Ich gehe konsequenter Weise davon aus, dass der Regierungspräsident und die Stiftung Denkmalschutz jetzt entsprechend mahnend den Finger heben werden, sollten sie nicht nur instrumentalisiert worden sein.
Schade, aus meiner Sicht ist insgesamt eine große Chance für die Kulturstadt Köln verloren gegangen, angefangen mit dem misslungenen Architekturwettbewerb, jetzt endend mit dem "Einknicken" der Politiker vor einer öffentlichen Meinungsmache "interessierter Kreise". Vielleicht ergibt sich in 20 oder 30 Jahren eine neue Gelegenheit. Das Kölner Schauspiel kann in dieser Form dem Anspruch eines angedachten Titels als "Staatstheater" jedenfalls nicht gerecht werden.
Hier der Bericht im KStA:
http://www.ksta.de/html/artikel/1270457629005.shtml -
Hier die wichtigsten Eckpunkte der Ratsentscheidung:
- Kurzfristige Vorschläge zur Sanierung des Opern- und Schauspielhauses mit entsprechenden Kostenkalkulationen.
- Planungsmittel in Höhe von rund 1,3 Mio. Euro werden im Wirtschaftsplan der Bühnen veranschlagt und durch Kreditaufnahme vorfinanziert.
- Schnellstmögliche Umsetzung der von dem Architekturbüro JSWD erarbeiteten Vorschläge zur Sanierung des Opernhauses - unabhängig von der Sanierung des Schauspielhauses.
- Unverzügliche Planungsaufnahme zur Sanierung und Entwicklung eines funktionsoptimierten und eigenständigen Schauspielhauses und die Einbeziehung der Opernterrassen in die Raumplanung.
- Einrichtung eines "Runden Tischs" unter externer Moderation um den Sanierungsprozess fachlich zu begleiten (Teilnehmer: Stadtverwaltung, Intendanten von Oper und Schauspiel, die Bürgerinitiativen, der Personalrat der Bühnen sowie andere relevante Gruppen).
- Bewertung sämtlicher Sanierungsvorschläge und Einbeziehung in die Planungsvorschläge.
- Die 3. Sparte Tanz ist im Planungsprozess zu berücksichtigen.
- Überprüfung der Machbarkeit und der Realisierungsbedinungen, Kalkulation die groben Kosten, insbesondere für die Hauptvarianten der Bürgerinitiative ("Thiess-Variante") und die Variante der Schauspielintendantin ("Beier-Variante"), durch die Stadtverwaltung.
- Klärung der Urheberrechtsfrage mit dem Anwalt der Riphan-Erben, Abstimmungsgespräche mit der Denkmalbehörde und Klärung der Vergaberechtsproblematik durch die Stadtverwaltung. -
Der Rat beschließt die Sanierung desSchauspielhauses
http://www.stadt-koeln.de/1/pr…/mitteilungen/2010/04367/
"... Ziel der Sanierung ist ... eine ... zukunftsfähige ...und eigenständige Spielstätte. Unabhängig von der Sanierung ... sollen die ... Vorschläge zur Sanierung des Opernhauses schnellstmöglich umgesetzt werden. Die Opernterrassen werden in die Raumplanungen mit einbezogen."
Der Rat prüft die Sanierungsvarianten, insbesondere die Varianten des Bürgerbegehrens
http://www.stadt-koeln.de/medi…konzept_walter_thiess.pdfund die Variante der Schauspielintendantin
http://www.stadt-koeln.de/medi…1-konzept_karin_beier.pdfMeine Meinung hierzu: Frau Beier spricht in ihrer Fassung von sogenannten "minimalinvasiven Eingriffen" in die Bausubstanz und sagt ganz offen, dass bei der Sanierungsplanung für das Schauspielhaus "auch die Planung für die Oper in den Blick geraten" muss". Im Klartext heißt das dann: Auch in Zukunft Nutzung von diversen Räumlichkeiten der Oper - was nicht im Sinne der Oper sein kann, da hier kein Überfluss an räumlichen Kapazitäten herrscht.
Um eben diesen Raummangel der Oper zu lindern, ist ja der Erweiterungsbau an der Krebsgasse geplant, den Frau Beier jetzt auch bei ihren Panungen für den Raumbedarf des Schauspiels mit einbezieht!Das Konzept von "Mut zu Kultur" erscheint mir hier durchdachter, da man sich hier um die Schaffung zusätzlicher räumlicher Kapazitäten bemüht.
Im "Livevortrag" vergangenen Sonntag im Rathaus, schloss man zudem nicht aus, die Operterassen evtl. auch abzureissen und durch einen Neubau bis zur maximalen Höhe des Opernfoyers zu ersetzen.Meines Erachtens ist die Beier-Variante die mit Abstand Schlechteste. Zudem mit dem Beschluss des Rates, eine zukunftsfähige und vor allem eigenständige Spielstätte zu schaffen, nicht vereinbar.
-
Einen Tag vor der Entscheidung im Rat brachte 'koelnarchitekur' zwei Beiträge pro & contra Neubau/Sanierung des Schauspielhauses:
Der Beitrag Pro Sanierung unter demTitel "Unendliche Trauer" stammt von der ehemaligen Kölner Stadtkonservatorium Hiltrud Kier:
http://www.koelnarchitektur.de…/de/home/aktuell/2434.htm
"Mehr gute Architektur" fordert in ihrem Beitrag Pro Neubau Ira Scheibe: