S21-A1 Europaviertel (in Bau)

  • @Kleinteiligkeit und begrünte Fassaden

    Mir gefällt das Europaviertel gerade, weil es eben nicht kleinteilig ist, was auch mir eine Nummer zu groß ist, ist der LBBW"Kasten". Mit dem habe ich mich jedoch versöhnt, aufgrund seiner japanisch anmutenden Innenhöfe.


    Was ist gute Architektur, für mich - eine stimmige/gute Idee konsequent umgesetzt,

    ... ein Kraus war und ist die Postmoderne, wenn man mal von der Staatsgalerie absieht. Im Privaten sind die EFH am schlimmsten die im Laufe der Zeit verschönende Anbauten, wie einen Erker, ein Windfang, einen Wintergarten etc. angeflanscht bekommen haben, mein persönliches Highlight ist ein Gebäude aus den 30ern, dass mit Marmor, Säulen und sonstigen römisch anmutenden Verschönerungen verziert wurde...


    Begrünte Fassaden, oder die Einstiegsvariante ein Rankgitter, kann man in Stuttgart ein zwei Jahre bewundern, solange bis entweder das Grün wuchert oder eingeht, beim wuchern fehlt es dann am Schnitt, der mehrmals im Jahr durch geführt werden muss, Manchen fällt dann auch auf, dass über die Begrünung allerlei Insekten den Weg in die Wohnung finden...


    Schön sind begrünte alte Häusle die mit Efeu oder Wilden Wein bewachsen sind, bei denen der Eigentümer noch im Haus wohnt und das zurückschneiden als Hobby versteht.


    So würde ich mir wie Wagahai, eine Aufteilung in zwei Blöcke wünschen, da das Grundstück doch arg groß ist, die einen öffentlich zugängigen Innenhof, mit Dschungelartiger Bepflanzung bekommen sollten mit öffenbaren transparenten Dächle....

  • ^

    Deine Frage wurde gehört, in der heutigen StZ kann man lesen, das das von Dir beschriebene Areal (A4), die Stadt versucht direkt von der DB zu kaufen, um darauf eventuell ein Kongresszentrum zu bauen. Die Stadt hatte/hat auch geplant das Areal A12 zu kaufen, was ja jetzt an den Meistbietenden ausgeschrieben ist, so glaubt der Fuhrmann nicht mehr, dass es klappen wird, obwohl die Stadt über 160 Mio dafür reserviert hatte.


    StZ-flaeche-in-bester-lage-in-stuttgart-grundstueckskauf-bahn-bootet-stadt-aus

  • Es gibt im Stadtbezirk Nord schon länger Bestrebungen, die Wolframstraße auf Höhe der Einfahrt in den Tunnel Wagenladungstraße mit einer Fuß- und Radwegbrücke zu überspannen. Nun gibt es eine Einschätzung der Stadtverwaltung dazu. In der heißt es unter anderem:


    Ein Steg vom Mailänder Platz über die Wolframstraße hinweg zum Hang an der Mönchstraße und von dort weiter zur Friedhofstraße könnte hier einen wichtigen Brückenschlag herstellen. Topografisch entfiele der Abstieg und Wiederanstieg. Zusätzlich entfielen die Wartezeiten an der Furt, das Wegenetz würde durch eine neue
    Achse sinnvoll ergänzt.

    Das ganze Dokument findet sich hier: https://www.domino1.stuttgart.de/web/ksd/ksdRedSystem.nsf/0/C18DB39F2637D0BFC12586D8003CCB07/$File/1C87562EFE543EDEC125865A0030776B.pdf?OpenElement

  • Das Baufeld 4 bringt wohl auch einige Probleme mit sich. Das ist zum einen der Tunnel "Wagenladungsstraße" unter dem Baufeld der zur Milano-Tiefgarage und weiteren Parkmöglichkeiten führt, sowie das große Trafo-Häusschen das in Betrieb bleiben muss. Da fragt man sich schon warum man das gesamte Grundstück dann überbauen will und nicht stattdessen größere, problematische Flächen hier freihält und dafür die Geschossfläche mit einem weiteren, etwas höheren Hochhaus realisiert. Eine gute Wirkung würde hier mit bereits 110 Metern erzielt werden. Dafür könnte man dann zur Heilbronner Straße eine größere Freifläche oder eine Freitreppe realisieren und auch eine Sichtachse Richtung Bibliothek freihalten.

  • ^ Also den Einwand kann ich jetzt nicht verstehen, Regent. Der Tunnel "Wagenladungsstraße" ist doch ganz am Rand des Baufelds und stört damit nicht. Auch ist der in den anderen Baufeldern ebenfalls realisiert worden, das hat niemand abgehalten da zu bauen. Im Gegenteil, das ist doch eine perfekte Anbindung für die eigene Tiefgarage, die an der Oberfläche mehr Gestaltungsfreiheit lässt.

    Das Trafohäuschen ist ebenfalls ganz am Rand, auch da sehe ich nicht wie das stören kann.

  • Okay, danke, verstehe ich aber trotzdem nicht. Natürlich wäre es besser, wenn das Ding da nicht stehen würde. Aber letztlich steht es ganz am Rand, man kann also gut drum rum planen. Das ist doch nur ne Preisfrage am Ende des Tages, eventuell kollidiert das dann einfach mit der Preisvorstellung der Bahn.

  • Ich glaube es gibt da Vorschriften die z. B. eine Überbauung des Trafo-Häuschens verhindern und vermutlich muss auch ein größerer Mindestabstand eingehalten werden. Dazu kommt natürlich das man auch jederzeit von allen Seiten den Zugang gewähren muss. Das macht es für Investoren vielleicht weniger Interessant, denn so wie ich es verstehe müssen die nicht nutzbaren Flächen mit gekauft werden.

  • Transformatoren können freilich überbaut werden, das ist nur eine Preisfrage (keine dramatische). Bei der Filetfläche sollten die Mehrkosten verschmerzbar sein.

  • I'm Gegensatz zum Selbstverständnis der Lokalpolitiker ist die Stadt keine Boomtown und auch 1a Lagen wie diese ziehen sich leider sehr lange hin bis etwas passiert. Man muss sich nur Mal vergegenwärtigen wie lange das A1-Viertel eine Brachfläche war. Erst nach dem Neubau der Bibliothek, d.h. durch Investitionen der öffentlichen Hand ging es langsam los mit der Bebauung.

  • Stimmt nicht so ganz, die Bebauung fing erst an, als sicher war, dass S 21 gebaut wird.


    Vorher hat sich kein Investor getraut, hier was hinzustellen. Am Ende hätte man für ein Grundstück mehr gezahlt, als das es es hinterher wert ist, wenn Stuttgart 21 nicht gekommen wäre.

  • I'm Gegensatz zum Selbstverständnis der Lokalpolitiker ist die Stadt keine Boomtown ...

    Das ist wohl als Witz gemeint, oder?


    Stuttgart gehört zu den "Big-Seven", also zur Gruppe der sieben großen A-Metropolen in Deutschland. Stuttgart bildet den Kern der Region "Mittlerer Neckar", die über eine enorme Wirtschaftskraft verfügt. Und auch bezüglich des Mietniveaus gehört Stuttgart (leider) zur Spitzengruppe.


    Nur mal als Benchmark:

    Das Milaneo war zum Zeitpunkt des Baubeginns die größte Baustelle Deutschlands!!! Diesen Titel musste das Milaneo allerdings einige Zeit später abgeben, als in Berlin das Wertheim-Areal am Leipziger Platz bebaut wurde.


    ... und auch 1a Lagen wie diese ziehen sich leider sehr lange hin bis etwas passiert. Man muss sich nur Mal vergegenwärtigen wie lange das A1-Viertel eine Brachfläche war. Erst nach dem Neubau der Bibliothek, d.h. durch Investitionen der öffentlichen Hand ging es langsam los mit der Bebauung.

    Das Gerangel um Stuttgart 21 (und die damit verbundene politische Unsicherheit) hat damals dazu geführt, dass die Investoren erst einmal abgewartet haben.


    Übrigens:

    Leipzig wird in den Medien häufig als Boomtown bezeichnet, obwohl es nicht zu den Big-Seven gehört. Darüber hinaus hat Leipzig einen deutlich kleineren Immobilienmarkt als Stuttgart.

  • Es war nur so, dass die Boomtown nicht immer eine agile Verwaltung und den Gemeinderat hatte, die geeigneten Entscheidungen zu treffen und die notwendigen Strukturen zu schaffen, Großprojekte schnell und professionell voran zu bringen. Statt dessen schwadronierte man zu allem Überfluss etwas von einem angeblichen „Stuttgarter Maß“, als wäre Stuggi von den allgemeinen Entwicklungen abgekoppelt und könnte weiter herum behäben. Für deutsche Verhältnisse hat sich das Europaviertel aber dennoch am Ende und trotz der unglaublich trägen Stadtspitze zumindest ab der Entscheidung für S21 in einem relativ hohen Tempo entwickelt.

  • Architektur-Fan

    Doch, ich meine das so. Die Automobilindustrie, die Zuliefererindustrie, der Maschinenbau. Man kann doch nicht ehrlich behaupten, dass es denen gut geht.

    Mit Boomtown meine ich z.B. München das in einigen Jahren von 1,2 Au 1,5Mio Einwohner gewachsen ist oder auch Hamburg. Das einzige was in Stuttgart wächst sind die Immobilienpreise weil nichts gebaut wird.

    Fröhliche Weihnachten.

  • Nichts gebaut stimmt ja nun auch wieder nicht, und München hatte nicht von heute auf morgen 300.000 Ew. mehr sondern über 30 Jahre. Gleichzeitig ist die polyzentrische (im Gegensatz zum monozentrischen München) Region Stuttgart auch in den 30 Jahren gewachsen, mit ähnlicher Bevölkerungszahl wie die Region München. Und wirtschaftlich ist ein Ende des Booms für Stuggi noch lange nicht in Sicht, während Hamburg sich relativ weit, hinter Heilbronn einreiht. Nein, die Klage ist in Stuggi weiterhin auf hohem Niveau, städtebaulich war zwar lange Stillstand, sonst können sich aber doch die wenigsten beschweren.


    https://de.statista.com/statis…eits-und-immobilienmarkt/