Freie und Abrissstadt Hamburg - allgemeine Diskussion

  • Man möchte es kaum glauben, aber in der Poststraße und in der Straße Große Bleichen werden zwei ansprechende Altbauten abgerissen, die aus mir unerklärlichen Gründen offensichtlich keinen Denkmalstatus besitzen:


    https://maps.app.goo.gl/E1CEakc621pmdR8f9


    https://maps.app.goo.gl/AWJqwxUFxsNEvnjN7


    So gehen wir also mit dem Erbe unserer Baukultur um?



    Die deutlich banaleren Neubauten:



    https://www.abendblatt.de/hamb…uem-glanz-erstrahlen.html



    Den bestandswahrenden Ansatz hat man offensichtlich abgelehnt: https://www.dreisterneplus.de/projekt/hamburger-hof/

  • In Hamburg hat man schon oft gezeigt, wozu man in dieser Hinsicht fähig ist, siehe Sternbrücke u.A. Daher nicht überraschend, leider. Die völlig unkritische Berichterstattung untermauert den Eindruck von weiterhin fehlendem Problembewusstsein / Wertschätzung selbst herausragender historischer Bausubstanz.

  • In Hamburg hat man schon oft gezeigt, wozu man in dieser Hinsicht fähig ist, siehe Sternbrücke u.A. Daher nicht überraschend, leider. Die völlig unkritische Berichterstattung zeigt das fehlende Problembewusstsein.


    Ja, der Artikel liest sich sie wie ein Werbetext. Stück für Stück gehen unsere Städte verloren, und die vermeintliche Intelligenzija klatscht Beifall.

  • Das waren nur noch Fassaden, da die Gebäude für die Shopping Mall in den 70er abgerissen wurden. Deshalb gab es auch keinen Denkmalschutz. Allerdings sollte es halt auch einfach gewesen sein, die Fassaden zu retten, da sie sowieso nicht statisch wichtig waren. Kostet aber natürlich Geld.

  • Das Dogma “nur Fassaden original, deshalb kein Denkmalschutz” ist ein echtes Problem.


    Dies trifft auf einen erheblichen Anteil der Altbauten in der Hamburger Innenstadt zu. Die Bedeutung der Fassaden für das Stadbild wird ignoriert.

  • ^^Das Problem ist tieferliegend. Auch der Denkmalschutz hilft in Hamburg wenig, wenn der Entwurf stimmt. Das Deutschlandhaus war unter Schutz, wurde aber trotzdem abgerissen. Auch Organisationen wie der Denkmalverein macht dort sehr merkwürdge Sachen. Das Parkhaus am Rödingsmarkt würde ich zum Beispiel als Schandfleck bezeichnen und nicht wie der Verein als "Kathedrale des Verkehrs". Danke der Lobbyarbeit des Vereins ist das Teil mittlerweile auch unter Denkmalschutz. Es fehlt also praktisch komplett eine Lobby für Altbauten in Hamburg.

  • Der Entwurf für den kleineren Neubau in der Straße Große Bleichen stimmt aber keineswegs. Hier wird eine qualitätsvolle neobarocke Fassade abgerissen und durch einen beliebigen und einfallslosen Neubau ersetzt. Dabei gab es ja sogar einen bestandswahrenden Entwurf (siehe oben). Das darf einfach nicht sein. Die Politik muss hier dringend etwas ändern.



    Bitte nicht jeweils den kompletten Vorbeitrag "zitieren". Es versteht sich von selbst, dass darauf geantwortet wird.

  • Auch Organisationen wie der Denkmalverein macht dort sehr merkwürdge Sachen.

    Dieser komische Verein und seine leicht durchgeknallte Vorsitzende haben eh nur noch wenig mit klassischem Denkmalschutz zu tun.


    Im Wesentlichen ist das ein politischer Club, der Grundsatzkritik an bösen Investoren übt, dem nur noch der Nachkriegs-Brutalismus heilig ist, und der stets Hand in Hand mit irgendwelchen linken Initiativen herumläuft.


    Aus architektonischer und stadtplanerischer Sicht kann ich die schon lange nicht mehr erst nehmen.

  • Tragisch ist sicherlich auch, dass es nunmal häufig Architektur- und Kunsthistoriker sind, die in solchen Amtsstuben sitzen. Die Verachtung für jede Form von Historismus und die Zuneigung zum Bauhaus sind da quasi vorprogrammiert.