Historisches Museum - Sanierung und Neubau (realisiert)
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... vom Römerberg gesehen wirkt das Gebäude schon sehr massig ...
Nicht nur von dort aus gesehen. Mit diesem Gebäude wiederholt man eigentlich den Fehler, den man mit dem Bau der Schirn gemacht hat: es ist zu lang, zu unmaßstäblich und hat viel zu zu viel Baumasse. Selbst die Schirn erscheint im Vergleich hierzu filigraner.
Wenn man unbedingt so viel Fläche braucht, dann hätte man diese doch besser auf (noch mehr) mehrere mit einander verbundene Gebäude verteilt (zB nach Themen oder Epochen verteilt) oder noch besser gleich ganz wo anders gebaut.
So, nun hat man zusammen mit der Schirn einen Riegel geschaffen, der sich durch die Häfte der Altstadt zieht
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Fast alle Spitzgiebel sind jetzt fertig, bald können die Zimmermänner anrücken:
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Am 17. Dezember wird das Richtfest des neuen Historischen Museums gefeiert. Aus diesem Anlass hat das Presse- und Informationsamt ein ausführliches =27091441"]Feature herausgegeben. Zwei der beigefügten Bilder möchte ich hier im Thread zeigen. Anklicken vergrößert. Innenansicht des Neubaus:
Hier bisher nur in kleinem Format gezeigte Visualisierung, wieder mit dem in der Realität bereits erkennbaren Erker an der westlichen Schmalseite:
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Vielleicht gibt es ja den einen oder anderen, der es vermag mich zu beruhigen.
In der gefühlten Wuchtigkeit des Baukörpers scheint mir das neue Gebäude sogar noch den abgerissenen 70er-Jahre-Bau zu übertreffen. Auch wenn es jetzt seitlich zum Straßenverlauf den Hofeinschnitt gibt.
Blickt man vom Römerberg, kommt da leider garnix von Altstadt-Gefühl bei mir an. Der vollverglaste Erker, ohne Konsole(n) und Bedachung wird m. E. nach den Effekt eines Fremdkörpers noch verstärken.
Wenn ich die Animation des fertigen Baus weiter oben sehe, wünsche ich mir nicht sehnlicher als viel Efeu und Glyzinien.Sollte mich einer bekehren oder erleuchten können, mich würde es sehr freuen.
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kann ich erwartungsgemäß leider auch nicht. Alle Befürchtungen seinerzeit werden nun bestätigt.
Es ist wirklich noch schlimmer als der alte Klotz.Wenn ich daran denke, dass sogar im Wettbewerb eine weitestgehende Rekonstruktion des gesamten Bereiches angetreten war, die ein vollständig funktionierendes Museumskonzept mit kompletter Barrierefreiheit vorsah und durch die Fachwerkhäuser noch zusätzlichen Wohnraum gebracht hätte.
Beim nun gebauten Entwurf wurde im Ausschuss deutlich, dass dort die Barrierefreiheit komplett vergessen wurde und dann etwas sehr bemüht im Nachgang ncoh unzureichend reingeschmuggelt.Der Altstadtbezug mit Treppen und Klinker war ja auch etwas, was nur bei denen funktioniert, die von Baugeschichte so gar keine Ahnung haben und so viel Respekt vor dem Professorentitel hatten, dass sie diese Aussage staunend und nickend zur Kenntnis nahmen und nie nachprüften (eine bei Stadtverordneten leider sehr verbreitete Krankheit).
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Es wird sicher nicht schlimmer als der alte Klotz. Allein der Sandstein ist ein Gewinn.
Jedoch mag ich den linken fensterlosen Giebel auch nicht sonderlich.Und ich frage mich, warum der Kaiser nicht wieder an die Außenwand kommt...
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zu Beitrag #568f:
Der Rohbau sieht jetzt zwar ähnlich betonlastig aus wie der abgerissene Vorgängerbau, wirkt aber bezüglich seiner Gliederung und seiner Formensprache schon jetzt bedeutend freundlicher. Außerdem gibt es einen entscheidenden Unterschied: Das abgebrochene Gebäude war fertig, vom jetzigen ist lediglich das Skelett zu erkennen, dessen eigentliche Gestaltung erst noch kommen wird. Eine erhebliche Verbesserung ist zweifelsfrei vorhanden. Ob es noch besser hätte kommen können, etwa mit einer kleinteiligeren Bebauung, mag dahin gestellt sein. Die ausgestellten Fassadenmuster lassen jedenfalls auf einen hochwertigen Neubau hoffen.
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Und ich frage mich, warum der Kaiser nicht wieder an die Außenwand kommt...
Weil er schon seinen Platz auf der alten Brücke gefunden hat, wo er hingehört - auch wenn er nicht mehr gen Westen blicken darf. -
Ich verstehe das ständige Gejammer auch nicht. Es kommt mir vor, als hätten alle schon den kapitalen Flakbunker vergessen, der sich hier an einer der prominentesten Stellen der Innenstadt breitgemacht hatte.
Schon die gegliederte Dachlandschaft, die sich in Material, Proportionen und Dachneigungen an der Umgebung orientieren wird, ist ganz etwas anderes als die monströse Lüftungsanlage, die den Beton-Brutalo krönte. Wenn man jetzt vom Römer zur Nikolaikirche blickt, sieht man eine rhytmisch gegliederte Giebelgruppe, die bis hinunter zum abschließenden Rententurm reicht, statt eines sich brachial ins Bild drängenden Megaklotzes.
Ein Museumsbau, noch dazu ein dezidiert als Ausstellungs-HALLE geplanter Bau haben nun mal nicht die putzigen Dimensionen eines gotischen Fachwerkhauses. Wer an dieser Stelle ein Museum bauen will, kommt um derartige Abmessungen nicht herum. Und dabei wurde ja schon sehr viel in der tiefen Baugrube versteckt. Eine kleinteiligere Bebauung hätte nur erneut einen Irrgarten geschaffen, wie er im Innern des alten Gebäudes bestand, und Ausstellungsmacher zur Verzweiflung brachte. Es geht nun mal nicht nur um Altstadtfeeling draußen sondern auch um die Nutzbarkeit der Gebäude im Inneren. Und da sehe ich den Neubau bisher auf einem relativ guten Weg. Daß der Karl da nicht wieder montiert wird, ist kein Schaden. Statt seiner sollen ja wirklich aus der Altstadt stammende Spolien die Außenwände zieren. -
Bei denkbar ungmütlichen Wetter feierten die am Projekt Beteiligten heute - wie letzte Woche angekündigt - Richtfest des Rohbaus. Auf facebook gibt es ein Album mit weiteren interessanten Außen- und Innenansichten.
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Hätte man dem alten Kasten ein Fakedach aufgesetzt und der Betonfassade eine aus Sandstein vorgehängt wäre man aufs gleiche rausgekommen. Verbesserung ist dieser Neubau nicht im Geringsten - dadurch dass wir diesen unsäglichen Neubau jetzt auch mindestens ein zwei Jahrzehnte so ertragen werden müssen, ist das was man hier umgesetzt hat sogar das Schlimmste was passieren konnte. Keine Lust die alte Diskussion wieder aufzuwärmen.
Jedenfalls, wenn das Historische Museum unbedingt eine Halle in diesen Dimensionen braucht und da keinerlei Kompromissfähigkeit zeigt, dann ist die Altstadt einfach definitiv der falsche Ort dafür (gleiches gilt übrigens für die Schirn). -
Wenn man sich im Facebook-Fotoalbum das Rendering des Museums (Perspektive: Römer) ansieht, dann ist da nun (wenn ich das richtig sehe) der Wasserspeier verschwunden?! Und der Erker scheint in Kupfer oder Bronze gefasst, oder soll das der Sandstein in anderer Belichtung sein?! Auch scheinen der 'Obergarten' (die obere Fensterreihe) hier weniger plastisch ausgeformt und die einzelnen Fenster größer (als z.B. im Vergleich im Rendering in Schmittchens Beitrag #566). Letzteres ist eigentlich Schade - das Gebäude verliert etwas von seiner trotzigen wehrhaften Anmutung. Sieht langsam ein wenig so aus wie ein Mehrfamilienhaus...
Ist das nun auf Facebook das neuste Rendering? Gefühlt kommt da ja jeden Monat ein geändertes.PS: Da sich der Wasserspeier bei starkem Regen über die Passanten auf der Straße ergießen würde, ginge ein womögliche Streichung aus meiner Sicht wohl in Ordnung. Die letzten Entwürfe für den Speier waren sowieso viel zu abstrakt.
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Wasserspeier
Könnte mir vorstellen, dass der Wasserpeier nachträglich montiert wird...aus Basalt zum Beispiel. Das Gestein würde sich mit der Zeit weniger durch den Regen abnutzen, Beton bekommt ja ziemlich schnell Abwaschungen.
Da aber gern gespart wird glaube ich viel eher, dass aus Geiz auf ihn verzichtet wird...Überhaupt: Warum etwas bauen was optisch aus der Reihe tanzt und sich abhebt?! Passt zur Grundmentalität "Immer mehr langweiligen, billigen Einheitsbrei".
An sich aber guter Bau... -
Vergangene Woche war bekanntlich Richtfest. Der Richtfestkranz am Kran erinnert noch daran. Von schräg oben sind gut die zahlreichen Dachfensteröffnungen zu sehen. Bei einem Baukörper (rechts) ist der Dachrohbau noch nicht ganz vollständig.
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Drei Bilder aus der Bodenperspektive von heute Nachmittag.
Muss sagen das ich das grosse Volumen des Baukörpers gar nicht so schlimm finde, allerdings den Erker finde ich ganz fürchterlich, ebenso den linken Giebel ohne jegliche Fensteröffnungen.
Aber immerhin wird das Museum nicht sooo ins Auge stechen von verschiedenen Perspektiven, klickbar für grössere Versionen:Bilder: Adama
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Das wird ja auch kein "pseudo-Balkon", sondern ein Erker, der ganz wunderbar mit den Erkern des Rententurms korrespondieren müsste.
Ich glaube vom Platz aus gesehen, wird sich ein sehr stimmiges Bild ergeben. -
^eben, der Erker wird das "Negativ" der Erker des Rententurms sein. Mit Glas vor einer Sandsteinfassde wirkt das besser.
Überhaupt wird das Beton-Ungetüm in Sandsteinkleid sehr viel zierlicher wirken als jetzt. Je lebendiger der Stein sein wird, desto besser. Also für ein reales Urteil müssen wir noch die Fassade abwarten.
Adama, danke für den Überblick.