Mäckler gefällt mir nicht so gut, wie der erstplatzierte Beitrag. Zwar ist die Fassade kleinteiliger, das ganze ähnelt aber stark den standart-knuddel-mich-Gebäuden im Nikolaiviertel. Im Modell sieht das ganz gut aus, in der Realität wirken solche monotonen Reihungen - auch wenn es nur max. 4 Klone nebeneinander sind - nicht weniger massiv, als glatte Wände. Die "Kanonenlöcher", die im erstplatzierten Entwurf ja nur im obersten Geschoss als eine Reihe von Fenstern vorkommen bilden bei Mäckler eine ganze Fassade hin zum Fahrtor. Man vergleiche mal - in einem Entwurf sehr dezent im obersten Stockwerk und ganz passend, weil sie der Wand irgendwie einen Abschluss geben, im anderen betonen sie die Masse der glatten Wand noch. Öffentliche Plätze hat Mäckler auch nicht vorgesehen, wenn ich das richtig sehe.
Städtebaulich finde ich den erstplatzierten Entwurf besser als den zweiten. Der erste reagiert besser auf den Leonhardkirchhof, der zweite bildet da nicht wirklich einen geschlossenen, eigenständigen Platz, sondern eher einen der stark am Römer dranhängt. Muss jeder für sich entscheiden, was er lieber mag, beides kann ich nachvollziehen.
Diese komische Restfläche im osten, also die Baulücke zwischen Museum und dem nächsten Haus in der Saalgasse haben glaube ich alle Entwürfe - sieht für mich so aus, da alle bündig mit dem Altbau abschließen. Ich würde sagen, dass da das Grundstück zu Ende war, und es eben am Nachbarn liegt, da was zu bauen.
Chewbacca hat irgendwo schon recht, aber gerade das ist der Job des Architekten. Auflagen machen nicht den tollen Entwurf kaputt, sie sind einfach das schwierigere Rätsel.