Regierungsviertel und Dorotheenstadt (nördl. der Behrenstr.)|Kleinere Projekte

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    z.B. wegen des filigranen Dachaufbaus, der die Formensprache des Bestandsbau so interessant neu interpretiert und ein erneutes Beispiel dafür bietet, dass der "bewusste Bruch zwischen Alt und Neu" scheinbar zur aktuellen Vorgabe bei der Ergänzung von Altbauten geworden ist. Zumindest bleiben der Altbaufassade moderne Fenster ohne Sprossung im Alurahmen erspart.... auch so ein beliebtes Gestaltungswerkzeug, um den "bewussten Bruch" mit der Sensibilität eines Vorschlaghammers herauszukehren.

  • ^ Die Verbesserung wäre hier relativ einfach - statt der vertikalen Wand des Staffelgeschosses eine geneigte Fläche wie die geneigten Dachflächen der Nachbarschaft - der bisherigen geneigten Dachfläche entsprechend. Selbst wenn diese voll verglast wäre, wäre sie etwas passender - und die "bauzeitlichen Schichten" blieben "erlebbar".


    Wieso der Neubau stets geradezu verpflichtend eine plumpe (reduzierte) Formensprache haben soll, bleibt ein Rätsel. Da fühle ich als Steuerzahler meine Steuern verschwendet.


    Könnte jemand verkünden, irgendwelche Fackelumzüge um die urgermanisch versimplifizierte Bausünde zu veranstalten? Alleine wegen Hässlichkeit sagt kein Politiker ein Wort dagegen.

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  • Ich kann nicht behaupten, dass mich der Dachaufbau michvollkommen umahut bzw er mir gefällt. Aber ständig alles als "schlecht" zu bezeichnen, was einem schlicht und ergreifend "rein optisch" nicht gefällt find ich auf Dauer ehrlich ziemlich langweilig und nervig.
    Woher wollt ihr wissen, wie "bewusst" und mit welcher Absicht ein Architekt etwas entwirft?
    Solche Vorgänge sind meiner Meinung nach ein bischen komplexer als eure meist in eine Richtung gehende Kritik, die mindestest genauso schlicht ist, wie jene Fassaden, an die sie sich richtet.

  • ^ Ohne telepathische Befähigungen könnten wir über Absichten nur rätseln, was wir halt unterlassen - die Absicht-Bemerkungen kommentieren nur die verlinkte Seite. Wie das optische Ergebnis wirkt, ist aus der Sicht des Stadtbildes wichtig genug.


    BTW: Dem Text unter dem Link nach sollte die Erweiterung u.a. die Gliederungen der Altbau-Straßenseite aufgreifen - dort zähle ich meistens 6 Vollgeschoss-Fenster, das aufgesetzte Staffelgeschoss hat 8. Was wird da bitte aufgegriffen?


    Wenn es so viele Entwürfe gibt, die auf Ablehnung stiessen, ist das wohl nicht unsere Schuld, sondern jene der Lieferanten. Nicht unsere Empfindungen sind "auf Dauer ziemlich langweilig und nervig", sondern das, was an Entwürfen so präsentiert wird.

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  • Diese "Krönung" des Altbaus mit einem Schlitzfassaden-Aufsatz ist auch nach meinem Empfinden "unter aller Kanone"!
    Er ist der Offenbarungseid jeglichen architektonischen Gestaltungswillens, jeglicher Baukultur, die diesen Namen verdient.
    Solche Fassaden bauen fünfjährige Kinder aus LEGO-Bausteinen, wen sie die originäre Bauanleitung versemmelt haben.


    Ich hoffe, dass diese düstere Epoche der Phantasielosigkeit und Einfältigkeit bald ein Ende findet.
    Ein Glück, dass diese "Architekten" keine Autos bauen!

  • zu Theseus´ Beitrag


    Meins isses nicht. Ich fand das "Band des Bundes" von Anfang an städtebaulich missraten und auch die Sichtbetonorgie wirkt auf mich eher abstoßend. Aber immerhin hört man keine Beschwerden von Abgeordneten mehr, daß sie sich daran die Kleidung außreißen.

  • Altbausanierung

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    ...Zumindest bleiben der Altbaufassade moderne Fenster ohne Sprossung im Alurahmen erspart.... auch so ein beliebtes Gestaltungswerkzeug, um den "bewussten Bruch" mit der Sensibilität eines Vorschlaghammers herauszukehren.


    @ Elektrizist: Ich kenne natürlich nicht alle Altbauten die in Deutschland saniert wurden, jedoch kenne ich keine einzige Sanierung der letzten 10 Jahre, wo in Gründerzeithäusern neue moderne Fenster aus Alu und Fenster ohne Sprossen eingebaut wurden. Im Gegenteil, bei allen Sanierungen die mir in den letzten Jahren aufgefallen sind, wurden Holzfenster mit Sprossung montiert. Daher möchte ich Sie fragen, wo die von Ihnen kritisierten Bauten stehen sollen? Oder meinen Sie evtl. Alufenster, die die Hausbesitzer in den 60-ern und 70-ern aus Kostengründen häufig in Altbauten eingebaut haben?

  • Das Bundesamt für Bauwesen und Raumordnung hat einen Realisierungswettbewerb zum Um- und Neubau des Bestandsgebäudes in der Dorotheenstraße 85/Schadowstraße 4-6 ausgelobt.


    Quelle: http://www.baunetz.de/wettbewe…wstrasse_4-6_3398821.html


    1. Preis an Code Unique? So steht es jedenfalls auf deren Website. Hier der Entwurf:




    (C) CODE UNIQUE Architekten BDA


    Mehr Infos und größere Visualisierungen konnte ich leider nicht auftreiben.

  • Für eine Revitalisierung echt gut, finde ich - also könnte gut werden - wenn das Glas wirklich so plastisch eingesetzt wird, wenigstens mal was anderes. Aber wie immer, die Umsetzung entscheidet, am Ende wird dann aus Kostengründen einfachere 7 breitere Rahmen verwendet und schon ist der Entwurf hin bzw. banal. An dem Neustädter Kirchplatz ist jedenfalls der Bestand wirklich schrecklich und dieser Entwurf eine gute Nachricht (obwohl ich an der Stelle Neubauten mit kleinerer Parzellierung natürlich noch besser finden würde ;) )

  • BV LUX

    Ein weiteres Update. Es geht zügig vorwärts.


    Ansicht Dorotheen-/Schadowstraße:



    Detail des Dachgeschosses:



    Dorotheenstraße:



    Neustädtischer Kirchplatz, Ostfassade:



    Große Fenster mit Spiegelungen der Nachbarbebauung:




    Mittelstraße, die Südostecke des Gebäudes:




    Schadowstraße, die Westseite:



  • Wurde diese Öffnung in der Schadowstrasse absichtlich so gestaltet oder gehört das Grundstück nicht dazu, das frage ich mich schon die ganze Zeit

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    Ne, das wird ein Neubau und keine Revitalisierung.


    Die Wettbewerbsergebnisse sind nun auch auf der BBR-Website und dem baunetz verfügbar.


    Hier nochmal der Siegerentwurf mit einer größeren Auflösung:



    (C) CODE UNIQUE Architekten BDA


    Gott sei dank hat Schulz und Schulz nicht gewonnen, sonst hätte man die Platte direkt stehen lassen können.

  • Also meine Favoriten sind "Niet Sobejano" und "Dierks Sachs": Nieto Sobejano schaft an der einen Ecke eine markanten Punkt. Es ist schwer erkennbar, mit welchen Materialien gearbeitet werden soll, aber es sieht sehr hochwertig uas.
    Auch Dierks Sachs Entwurf hat was. Er greift die Glasfassade des Blocks "Dorotheenstr./Wilhelmstr." auf - modeliert sie jedoch anders. Das sieht fast wie Bronze zwisxchen den Fenstern aus. Sehr edel. Schade, dass es keiner von den beiden geworden ist.

  • Geht mir auch so. Die Ecklösung von Nieto Sobejano finde ich ganz hervorragend. Leider werden Ecken heutzutage sehr stiefmütterlich bis garnicht mehr beachtet oder betont. Dabei ergeben sich so interessante Raumsituationen. Was für ein Entré. Leider wurde anders entschieden.

  • Dierks Sachs wäre auch mein klarer Favorit gewesen. Die Ecke bei Nieto Sobejano ist zwar interessant gestaltet, dennoch gefällt mir der Entwurf nicht. Solche Ecken wirken nicht urban, sie schaffen viel mehr einen toten Raum. Der Sieger bietet hingegen leider sehr wenig Abwechslung.