Campus Westend der Goethe-Universität

  • Interessant, danke für die Informationen.


    hab ich das Gefühl hier soll der Student möglichst viel Rad fahren und zum Fußgänger werden...traurig


    Noch bin ich nicht sicher, ob ich über diese Aussage lachen oder weinen soll. Vom U-Bahn-Ausgang Holzhausenstraße (drei U-Bahn-Linien!) sind es etwas mehr als 400 Meter Luftlinie zum Haupteingang des Poelzigbaus. Etwa ebenso viel zur Mensa (Casino). Mit optimierten Fußwegen und Eingängen, was ja offenbar geplant ist, vielleicht jeweils sechs Minuten zu Fuß. Bis zum im 2. Bauabschnitt entstehenden Neubau der Gesellschaftswissenschaften sind es sogar nur rund 300 Meter Luftlinie. Bis zum Beginn des Campus nicht einmal 200 Meter! Ich würde mich zwar auch als bequemen Menschen bezeichnen, aber hier eine neue U-Bahn für ein paar hundert Millionen Euro zu fordern, nur um die Haltestelle wenige hundert Meter näher an den Campus zu bringen, das scheint mir doch äußerst fragwürdig.



    Bild: Google

  • Zum Vergleich Darmstadt: Anschluß an die Stadtmitte, gemessen jeweils zum Audimax: Luisenplatz 400m, Willy-Brandt-Platz 450m, Schloß ca. 300m. Und wenn man auf der Lichtwiese ist, dann läuft man auf dem Campus trotz zentraler Bushaltestelle auch nochmal ca. 300m, und der Haltepunkt "Lichtwiese" der Odenwaldbahn ist auch nicht sooo zentral gelegen. Zugegeben, da kann man ganz gut die Strecken laufen, aber wenn man das in Frankfurt (wie ja oben geschrieben) anpasst, dann sollte das doch wirklich kein Problem sein. Evtl. sollte man die Haltestelle umbennen...

  • Mein Problem mit der ganzen Anbindungsgeschichte ist vorrangig schlicht, dass ich nicht sehe, wie die Anbindung des neuen Campus durch Bus und Bahn wirklich gedeckt werden kann, wenn man ihn mit Bockenheim vergleicht.


    Das fängt an mit einer sehr viel geräumigeren U-Bahnstation Bockenheim auf 2 Strecken mit 3 Bahnen. Vergleicht man hier zB mit der Holzhausenstraße, die schon heute gelegentlich überfüllt wirkt (aus meiner Sicht auch schon desöfteren ist), aber auf alle Fälle viel zu enge Rolltreppen und Treppen aufweist, möchte ich da nach Fertigstellung des Campus morgens nicht aussteigen.
    Darüberhinaus fährt am Bockenheimer Campus eine Straßenbahnlinie und bereits min. 2 Buslinien (ohne 75er). Die Anbindung ist sehr viel ausgebauter, als alles, was die Planer für den Westend vorhaben. Verbindungen die in Bockenheim mit der U4 gedeckt wurden jetzt zu glauben mit einem eventuellen Hbf-Campus - Busverkehr zu decken, halte ich für sehr naiv. Zumal wenn sie wie auf den Linien 36 nd 75 nur die kleinen Busse nutzen (können), statt der großen Gelenkbusse.


    Die zu laufende Strecke zum Campus Westend scheint überschaubar, ich empfinde sie heute schon als nervige Belastung im Vergleich zu Bockenheim (da nervt es ja ausch schon einmal quer über den Campus laufen zu müssen, nur um zum Turm oder so zu gelangen). Das mag natürlich auch an den noch bestehenden Fußgänger/Radwegen liegen, die ja umgebaut werden sollen. Ich denke allerdings, dass sich so groß da nichts verändern lassen kann, dass eine wirklich spürbare "Entlastung" eintritt. Die meisten Studenten nutzen ja jetzt shcon den scheinbar schnellsten Weg und übergehen rigeros Ampeln oder Alternativübergängen (zB der Fußgägnerbrücke Bremer Straße/EschenheimerLandstraße).


    Die neue Zentralbibliothek des Campus wird gerade vom IG-Farben Haus aus schlecht erreichbar sein. Ein weiträumiger BEreich des Campus wird umzäunt sein (ist es ja schon), die Uni dadurch nur durch Fixpunkte betretbar. Wenn wenigstens eine Busstrecke durch das Campusgebiet geführt würde, statt nebendran).


    Darüberhinaus sollte auch nicht nur der aufkommenden Mehrbelastung durch Studenten Rechnung getragen werden, auch, dass das Westend durch die Uni andere Branchen, Geschäfte und die wiederrum Leute in das Gebiet locken scheint mir bisher zu wenig berücksichtigt.


    Okay... das war jetzt ziemlich viel.
    Ich hatte der Frankfurter Verwaltung vor allem geschrieben, weil ich wissen wollte, welche ÖPNV Versorgung sie planen und bin ehrlich gesagt enttäuscht. Mein Hauptkritikpunkt ist eben, dass die bestehenden U-Bahnstation(en) zu klein sind, um den Anforderungen gerecht zu werden, mal gänzlich davon abgesehen, dass sie zu weit vom Campusgelände entfernt liegen.
    Sehr gestört hat mich dann eben, dass es im Grunde kaum Verbesserungen für eine ÖPNV Versorgung an den Campus geben wird, sondern lediglich der Versuch den Fußgängerfluss von den Stationen zum Campus besser zu organisieren (was idiotisch ist, weil dafür bereits die viel zu engen Treppen an der Holzhausenstraße sorgen). (zugegeben, die MIquelallee-Station und deren Situation kenne ich nicht, habe aber bereits gehört, dass sie auch nicht prickelnd sein soll).

  • Die Stationen Miquelallee und Holzhausenstraße sind eigentlich ziemlich ähnlich (bis auf die Wandfarbe). Ich kann deine Bedenken verstehen, die U-Bahn liegt nunmal nicht direkt am Uni-Gelände und so war man es in Bockenheim gewohnt. Hinzukommt noch, das Uni-Pendler von Ausserhalb auch mit der S-Bahn über den Westbahnhof die Uni erreichen. Wie sollen diese denn nun zügig zur Uni kommen? Da bleibt nur die Möglichkeit, über Hauptwache und dann U-Bahn.


    Aber es ist ja auch so, das ÖPNV-Planung von dem recht plötzlichen Umzug der Uni überrrascht wurde. Hätte man sowas vor 20 Jahren gewusst, wäre vielleicht die U4 nie bis nach Bockenheim ausgebaut worden. Aber nun eine U-Bahn durch den Reuterweg zu fordern, ist leider utopisch und ehrlich, der Fussweg ist einfach zumutbar. Es müssen jetzt nur die Fusswege neu geplant werden. Auch eine Buslinie über den Reuterweg klingt vielversprechend. Und wenn der Campus mal voll ausgebaut ist, werden auch einige über die Station Miquelallee kommen, da das auf dem Weg an der neuen Bib vorbei liegt.


    Ich weiss nicht, wieviel Aufwand es bedeutet, die U-Bahnstationen umzubauen. Breitere Standflächen wird es nicht geben, aber vielleicht breitere Treppen nach draussen. Wie gross das Chaos sein wird, kann man eh erst in ca. 3-4 Jahren sehen, wenn der Umzug komplett ist.

  • Inzwischen sind das Hörsaalgebäude und der Erweiterungsbau des Casino entschalt, deshalb mal schnell zwei erste Eindrücke:



  • Am 7.11 findet ein Tag der offenen Tür des House of Finance statt. Kann jedem empfehlen da mal hinzugehen, nicht nur die Räumlichkeiten, auch die wissenschaftliche Entwicklung (zumindest des wiwi-Bereichs) ist interessant.

  • Ein kleiner Rundgang durch die Gebäude des ersten Bauabschnitts. Sehr gelungen, sehr hochwertig, das Ganze. Hörsaalgebäude, westliche Stirnseite (die Terrasse oben gibt es noch aus anderer Perspektive zu sehen):



    Foyer Hörsaalgebäude, einen Laden gibt es auch:



    Stimmig auch im Detail, wie von Ferdinand Heide gewohnt:



    Große Glasfläche an der Südseite:



    Treppe:



    Dachterrasse an der Westseite:



    Rechts- und Wirtschaftswissenschaften:



    Etwas näher ran (nicht zu übersehen, dass auch hier noch gearbeitet wird):



    Foyer:



    Casinoanbau, Poelzigbau und Ausblick im Gegenlicht:



    Bilder: Schmittchen

  • Danke für die Bilder! Die beiden Gebäude sind toll! Ich bin begeistert. Könnt ihr mir verraten, wer die beiden Gebäude gestaltet hat? Ist das langgestreckte Gebäude davor, das ehemalige IG Farben Haus?
    Handelt es sich um eine private Universität? Das Treppenhaus erinnert mich sehr an die Treppen von Grafunder im PdR ;), allerdings nur von der Formgebung, nicht von den Materialien!


    @ Schmittchen: Kannst du uns aufklären, was für eine Fotoausrüstung du verwendest. Deine Bilder sind sehr gelungen, kaum Verzeichnung, sehr stimmig, gute Arbeit, toll!

  • Ja, der erste Bauabschnitt des neuen Campus ist äußerst gelungen. Eine sehr ausgeglichene Harmonie zwischen klaren Linien und warmen und mit hochwertigen Materialien gestalteten Texturen, sehr einladend. Es wirkt auch mit dem Pölzigbau wie aus einem Guß. Klasse!


    Kent, Schmittchen erwähnte es bereits: das langestreckte Gebäude ist der Pölzigbau (bzw. IG Farben) und gestaltet hat dies Ferdinand Heide.

  • Die Uni Frankfurt ist inzwischen eine Stiftungsuniversität, also irgendein Mittelding zwischen staatlich und privat, das ich momentan nicht genauer zu definieren weiß.


    Aus eigener Anschauung als dortiger Student ist zumindest die Ausstattung der Neubauten durchaus gelungen, wenn auch für den normalen Unibetrieb ein wenig überdimensioniert.... Selbst der kleinste Hörsaal im neuen Hörsaalzentrum hat zwei riesige Beamer, drei Kameras, Internet- und Mikrophonsteckdosen an jedem Platz und einen elektrisch ausfahrbaren Touchscreen zur Bedienung der Technik....Meiner Meinung nach Overkill, denn ob sich das ganze Zeug im rauhen Unibetrieb lange halten wird, wage ich zu bezweifeln.


    Was mich am neuen Campus stört ist, dass das Wohnheim in weißem Plastik oder Metall gehüllt ist statt Sandstein, denn es fällt wirklich negativ auf. House of Finance und WiWi/Juristenhaus (Heißt das eigentlich wieder Juridicum wie es sich für akademische Einrichtungen gehört?) sind ganz nett, aber das Hörsaalzentrum hat bei aller Eleganz und Funktionalität im Inneren wirklich die Anmutung eines Atlantikwallbunkers....Ein bisschen mehr Symmetrie hätte bei einem so prägnanten Vertreter der klassischen Moderne in unmittelbarer Nachbarschaft wirklich nicht geschadet....

  • off-topic: die Uni Frankfurt ist eine staatliche Uni wie jede andere staatlich Uni in Deutschland auch! Ferner versucht die Uni Frankfurt aggressiv private Spenden einzuwerben wie jede andere staatliche Uni auch! Der Begriff Stiftungsuni soll eher auf die Tradition der Uni Frankfurt als Bürgeruni und auf die besonderen Anstrengungen bei der Einwerbung privater Spenden hinweisen.

  • Das Gebäude der Rechts- und Wirtschaftswissenschaften ist von Müller Reimann (Berlin), das Hörsaaalzentrum und die Casino-Erweiterung, wie CYFI schon schrieb, von Ferdinand Heide (Frankfurt). Das weiter oben im Strang zu sehende House of Finance von Kleihues + Kleihues. Beim Realisierungswettbewerb wurden, initiiert von Christoph Mäckler, bezüglich der Fassaden vergleichsweise enge Vorgaben gemacht. Die Neubauten sollten sich dem Poelzigbau anpassen - was bisher gelungen ist. Weiteres dazu ebenfalls weiter oben im Strang. Auch zum zweiten Bauabschnitt, für den offenbar erste Arbeiten begonnen haben.


    Symmetrischer als im ersten der heutigen Bilder geht es ja wohl nicht; aber ohnehin ist der zeitgenössische Bau, der Fachwerkhaus' Billigung findet, bisher nicht errichtet worden. Die Studentenwohnheime sind allerdings wirklich furchtbar.


    Auch die technische Ausstattung ist in der Tat erstaunlich, die Flachbildschirme vor allen Hörsälen und Seminarräumen sind schon gar nicht mehr besonders erwähnenswert. Hier ein Pult in einem kleinen Hörsaal: Der Dozent kann die Tischplatte zur Seite schieben und findet darunter so ziemlich alles an Technik was möglich ist.



    Bild: Schmittchen


    Kent: Die Fotos sind mit einer EOS 450D gemacht. Mehr auf Wunsch per PN.

  • Schmittchen: Es gibt eins, das nennt sich Messeturm... ;) Und wie schon im gleichen Beitrag gesagt, die anderen Neubauten mit Ausnahme des Wohnheims finde ich auch recht ansprechend.


    Das erste Deiner Fotos zeigt natürlich eine gewisse Symmetrie, aber diese Perspektive nimmt man vom Campus aus in der Regel nicht wahr. Das erste Bild in Beitrag 108 zeigt recht deutlich, wie weit es mit der Symmetrie her ist, wenn man vom IG-Farben-Haus oder dem Casino-Anbau her auf das Hörsaalgebäude zugeht... Ich empfinde es einfach als unattraktiv, dass gerade auf der Südseite nur extrem große monotone Flächen vorhanden sind. Natürlich bedingt die Nutzung gewisse Kompromisse in der Fassadengestaltung, aber ich halte es nicht für überzogen, festzustellen dass man mit etwas Phantasie vielleicht zu einer anderen Lösung gekommen wäre. An den Kosten hat es bei diesem Gebäude sicher nicht gelegen.


    Aber um nicht mal wieder den falschen Eindruck zu vermitteln, ich kann mich mit dem Gebäude arrangieren, denn wer schonmal am Campus Bockenheim war, der weiß dass es hätte viel schlimmer kommen können... ;)

  • Jetzt endlich komme ich dazu, ein paar Bilder vom Campus Westend hier einzustellen. Sie sind teilweise schon ein paar Wochen alt.


    Zunächst ein Blick von der Terrasse neben dem Eisenhower-Raum im Peolzig-Bau auf die Innenstadt, aufgenommen im August:


    Dann der Blick auf das Casino, das schon seit den 1920ern steht:


    Dahinter der Neubau bzw. die Erweiterung des Casinos, welche über eine Brücke mit dem alten Casino verbunden ist:


    Das Foyer des House of Finance:


    Blick vom House of Finance auf Studentenwohnheim (hinten) und Hörsaalzentrum (rechts), aufgenommen im Oktober:


    Das Wohnheim nochmal größer:


    Der südliche Flügel des "RuW-Gebäudes" (= Rechts- und Wirtschaftswissenschaften), in welchem die Juristen untergebracht sind (im nördlichen Flügel sind die Wirtschaftswissenschaftler):


    Das Hörsaalzentrum:




    Das House of Finance, aufgenommen im November:


    Die Totale zum RuW:


    Der Blick vom Hörsaalzentrum auf Casino, den zentralen Campus-Platz (auf dem im nächsten Frühling der "Pusteblumenbrunnen" genannte Springbrunnen vom Campus Bockenheim aufgestellt werden soll) und die Skyline im Hintergrund:


    Der Zoom auf den Opernturm, leider bei schlechtem Wetter:


    Und auf das PalaisQuartier:

    Alle Bilder: Miguel


    Schmittchen, an so einem Dozentenpult stehe ich am Montag und halte Vorlesung! :D


    Zum Studentenwohnheim ist zu sagen, dass die Fassade tatsächlich in Farbe und Qualität nicht mit dem Rest der Neubebauung mithalten kann. Das ist auch der Uni bewusst. Das Wohnheim wird von der katholischen und der evangelischen Kirche gebaut, das ist auch der Grund, warum hier nicht dieselbe hohe Qualität wie bei den anderen Gebäuden, die vom Land Hessen bezahlt werden, erwartet werden konnte. Dennoch ist die Situation unbefriedigend und es wird meines Wissens nach (bald) verhandelt (werden), inwiefern bei der Fassade noch etwas zu machen ist.


    Mein Vorschlag wäre, den oberen Fassadenbereich, der jetzt fast weiß ist, dunkler zu machen. Ein dunkleres Braun als das Hellbraun des Sockelbereichs würde mir gefallen, und zwar auch als Kontrast zu den anderen Gebäuden. Die Materialwahl ist wohl nicht mehr zu ändern, aber eine andere Farbe dürfte relativ leicht zu machen sein.


    Die Stiftungsuniversität ist schon etwas anderes als eine normale staatliche Uni. Die Frankfurter Uni wurde Anfang des 20. Jahrhunderts von Frankfurter Bürgern gestiftet und erst später verstaatlicht. Indem man sie jetzt wieder zur Stiftungsuni umgewandelt hat, kehrt man sozusagen zu den Wurzeln zurück. Es handelt sich um eine Stiftung öffentlichen Rechts und damit auch um öffentlich-rechtliche Trägerschaft, dennoch hat die Universität Frankfurt eine Autonomie wie keine andere staatliche Uni in Deutschland. Sie kann z.B. Professoren berufen, ohne die Erlaubnis des Hessischen Kultusministeriums einzuholen, sie kann sich die Studenten aussuchen, und sie kann eigene Tarifverträge mit den Mitarbeitern abschließen. All das kann eine normale staatliche Uni nicht, und darum wird die Frankfurter Uni auch von anderen beneidet bzw. zum Vorbild genommen.


    (Sehr) Langfristiges Ziel der Uni ist es, das Stiftungskapital soweit zu vergrößern, dass die laufenden Ausgaben allein aus Zinszahlungen bestritten werden können. Das wird noch ein paar Jahrzehnte dauern, aber irgendwann könnte man sich so vom hessischen Landeshaushalt unabhängig machen und wirklich mit angelsächsischen Elite-Unis mithalten, auch was das Budget betrifft.

  • Es handelt sich um eine Stiftung öffentlichen Rechts und damit auch um öffentlich-rechtliche Trägerschaft, dennoch hat die Universität Frankfurt eine Autonomie wie keine andere staatliche Uni in Deutschland.


    Die Überführung der JWGU zu ihrem "Autonome Stiftungsuniversität"-Status stellt diese effektiv rechtlich lediglich der "Autonomen" TU Darmstadt gleich, insbesondere in den genannten Punkten. Die TUD wurde vor 5 Jahren autonom.


    Der Unterschied ist, daß in Darmstadt die TU ihre Campus-Gelände komplett bei der Autonomie überschrieben bekam, während in Frankfurt ein Teil dieser Gelände (der Campus Bockenheim) seitens des Landes vorher verscherbelt und mit einem Teil der Erlöse ein Stiftungsvermögen für die Universität eingerichtet wird - und das auch noch nur als "matching funds".

  • Danke Miguel für die weiteren Bilder und die Erläuterungen zum Stiftungsprinzip. Das Casino wurde aber, soweit ich mich erinnere, erst im Anschluss an das Hauptgebäude errichtet, also ab ca. 1930.


    Und noch eine Anmerkung zum Material: Man hat auch beim Casino-Anbau gespart - die Fassaden zum Altbau hin sind im Obergeschoss nicht verkleidet, sondern weiß verputzt... Mit dem Wohnheim hat sich die Uni wohl selbst ins Knie geschossen. Es wäre interessant zu wissen, wer die Verwendung eines derart unpassenden Fassadenmaterials zu verantworten hat. Aber man kann wohl sowieso davon ausgehen, dass eine verbindliche Festlegung auf gelben Travertin niemals vertraglich festgelegt wurde?


  • (Sehr) Langfristiges Ziel der Uni ist es, das Stiftungskapital soweit zu vergrößern, dass die laufenden Ausgaben allein aus Zinszahlungen bestritten werden können. Das wird noch ein paar Jahrzehnte dauern, aber irgendwann könnte man sich so vom hessischen Landeshaushalt unabhängig machen und wirklich mit angelsächsischen Elite-Unis mithalten, auch was das Budget betrifft.


    Hast du eine Quelle dafür, dass man irgendwann die (kompletten!!) laufenden Ausgaben aus den Erträgen der Zustiftungen bestreiten will ? Das ist mir völlig neu und würde aktuell irgendetwas an Stiftungskapital zwischen 5 und 10 Mia Euro (heutiger Wert, mit (nötigem!!) Puffer eher mehr, später eh mehr, wg Inflation) bedeuten. Wenn das Ernst gemeint ist, fresse ich nen Besen. Im Übrigen gibt es mehr Stiftungsuniversitäten, oder zumindest Unis, die sich als solche Bezeichnen in Deutschland.

  • Start zweiter Bauabschnitt

    Mit Übergabe der ersten Ausbaustufe startet sogleich der zweite Bauabschnitt. Bis Ende 2011 werden weitere 168 Millionen Euro aufgewendet. Hier die Daten und Fakten aus einer Pressemitteilung des Hessischen Wissenschaftsministeriums:


    • Bauzeit: Dezember 2008 - Oktober 2011
    • Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften, Psychologie, Humangeographie, Zentralverwaltung und Tiefgarage
    • Planung: Thomas Müller Ivan Reimann Gesellschaft von Architekten GmbH, Berlin
    • Alhäuser + König Ingenieurbüro GmbH, Hachenburg
    • Ruffert & Partner Ingenieurgesellschaft mbH, Limburg
    • Kenndaten: Hauptnutzfläche: 29.127 m²
    • Bruttogeschossfläche: 80.562 m²
    • Bruttorauminhalt: 281.411 m³
    • Arbeitsplätze: Arbeitsplätze für 8.500 Studierende, 780 Wissenschaftler und Mitarbeiter
    • Gesamtkosten: 167,7 Mio. Euro (incl. Geräteausstattung)


    Bilder aus dem Wettbewerb gibt es reichlich oben ab #67, Renderings des umzusetzenden Entwurfs von Müller Reimann in #72 und in #77.