Projekte im Öffentlichen Nahverkehr: Straßen-, S- und U-Bahnen

  • Der Bau des Südwestastes der U3 Richtung Gebersdorf ist am Bahnhof "Großreuth bei Schweinau" vorläufig gestoppt. Das Bayrische Verwaltungsgericht gab mit herber Kritik an der Bezirksregierung und der Stadt der Klage eine Pflegeheimes für Schwerstkranke recht das die Lärmbelästigung während der Bauarbeiten als nicht vertretbar empfand.


    Gegen das Urteil ist bereits wiederum Klage eingericht worden, ausserdem hat es bislang noch keine Hauptverhandlung gegeben. Es sind damit mehrere Szenarien denkbar:


    - Ein Kompromiss zwischen der Stadt und dem Pflegeheim (vorübergehender Umzug oder Zahlungen)
    - Verlegung der Trasse
    - Bau des Bahnhofs im Schildvortrieb.


    Vorallem letzteres ist natürlich recht teuer und hier eigentlich kaum vertretbar. Die Verlegung der Trasse wäre wohl noch nicht allzu kompliziert da weite Teile des Geländes ja noch unbebaut sind, sie kostet jedoch wertvolle Zeit.
    Bis zum Sommer wolle man das weitere Vorgehen abgesteckt haben, man fürchtet um Verlust der Bezuschussung sollte sich der Bau lange verzögern. Ausserdem soll ja zeitnah bereits ein neuer Stadteil um den zukünftigen Bahnhof "Großreuth bei Schweinau) verwirklicht werden, die Grundstücke sind zum Teil wohl schon verkauft.
    Ob der geplante Eröffnungstermin des Bahnhofs (2014) sich noch halten ließe ist somit derzeit unklar.


    http://www.nordbayern.de/nuern…nach-gebersdorf-1.1253292


    http://www.nordbayern.de/nuern…nach-gebersdorf-1.1253292


    D.

  • Also ich denk mal, da sollte es doch am günstigsten sein, für die übergangszeit das Altenheim umzusiedeln?! Dass da nicht eine profisorische hohe lärmschutzwand hochgezogen werden kann, wundert mich...

  • Es wird genau dieses Heim sein, das sich lautstark über "Ausgrenzung", "abgehängt sein" und sonstige Grausamkeiten beklagt, wenn eine U-Bahn erstmal weit daran vorbeifahren sollte.


    Man kann sicher sein, daß auch das in der Depperlpresse dankbare Verbreiter finden wird und das heutige Gejaule vergessen und verdrängt sein wird.

  • Wie der "Stadtanzeiger" berichtet sind die Planungen für einen Abzweig der U2 in Richtung Eibach schon relativ konkret.


    Zwei Faktoren sind dabei überraschend:



    1. Dieser meiner Meinung nach von Anfang an recht vielversprechenden Planung (Bewertung Nahverkehrsentwicklungsplan NVEP 2025 und prognostizierte Beförderungsfälle) wurde bisher kaum öffentliche Beachtung geschenkt.


    2. Weitgehend alle Parteien im Stadtrat befürworten diese Strecke (Ja, selbst die U-Bahnskeptischen Grünen).



    In dem Zeitungsartikel wird ein CSU Stadtrat zitiert der die Strecke gern bis zur Neuburger Straße geplant sehe. Dort wäre dann ausreichend Platz für einen Busbahnhof für die Linien 61 (Schwabach) und 62 (Kornburg).
    Ein SPD Stadtrat hält sogar einen Bau bis zum Einsteinring für sinnvoll.


    http://maps.google.de/maps?q=E….018596,0.045362&t=h&z=16


    Etwa 18 000 Fahrgäste könnten durch die Bahn hier befördert werden. Die Einsparungen im Busbetrieb wären wohl recht ordentlich da die oben genanten Buslinen schon heute zu den am stärksten frequentierten im Stadtgebiet gehören (Zu den Stoßzeiten alle 5-10 Minuten Gelenkbusse auf gleicher Strecke von Röthenbach bis Koppenhof). Ausserdem würde man wohl viele PKW-Pendler aus dem Süden der Stadt für den ÖPNV hinzu gewinnen und die teils recht enge Eibacher Hauptstraße entscheidend entlasten.


    http://www.nordbayern.de/nuern…es-zappenduster-1.1315687


    D.

  • Man möge mich hierfür rügen, aber ich habe in Nürnbegr manchmal das gefühl, dass man die U-bahn baut wo Straßenbahnen fahren sollten, und Straßenbahnen dort fahren, wo U-bahnen hin gehören. z.B. eine Straßenbahn nach Erlangen, und dagegen die U-Bahn nach Eibach....

  • In der NN oder NZ hab ich neulich gelesen, dass die U2 Trasse nach Stein in direkter Konkurrenz zum Münchner Olympia Projekt stehen. Sprich: Wenn München die Spiele bekommt, wird die U2 erstmal nicht Richtung Stein ausgebaut.


    @ nothor: und dann ne U-Bahn durchs Knoblauchsland? Klingt nicht wirklich Sinnvoll.

  • In der NN oder NZ hab ich neulich gelesen, dass die U2 Trasse nach Stein in direkter Konkurrenz zum Münchner Olympia Projekt stehen. Sprich: Wenn München die Spiele bekommt, wird die U2 erstmal nicht Richtung Stein ausgebaut.


    @ nothor: und dann ne U-Bahn durchs Knoblauchsland? Klingt nicht wirklich Sinnvoll.


    Das Haus gewinnt immer - München ist unser Heim.
    Ich nehme mal eher an, dass nothor eher die Straßenbahnen im Nürnberger Stadtgebiet meint, z. B. Nordring / Erlanger Straße.

  • Lieber nothor,


    du Betritts mit deiner Meinung ein altbewährtes Minenfeld im Stadtdiskurs. Das Thema Stadtbahn/Straßenbahn versus U-Bahn wird immer wieder gern diskutiert. Stein des Anstoßes ist und bleibt die Entscheidung zum Bau ein Voll-U-Bahn des Stadtrates im Jahre 1966 bei dem die vorherige Entscheidung zugunsten einer Stadtbahn mit Tunnelabschnitten modifiziert wurde.


    Wie auch immer, meine Position ist klar:
    Die U-Bahn war aus städtebaulicher wie auch verkehrsmäßiger Sicht die richtige Entscheidung. Im Falle der U2 bis Röthenbach als auch bei einer möglichen Verlängerung durch Eibach wird das gut deutlich denn hier gibt es praktisch nirgends Platz für eigene Gleiskörper. Hätte man eine ähnliche Lösung angestrebt wie in Stuttgart oder Frankfurt hätte man wie dort Häuser abreissen oder Fahrpuren entfernen müssen.


    Warum keine U-Bahn nach Erlangen?
    Im Gegensatz zu den relativ engen Nürnberger Hauptstraßen gibt es hier viel Platz für eigene Trassen (schon ab Nordring). Ausserdem sind die 20km zwischen Erlangen und Nürnberg nicht sehr dicht besiedelt (anders als der Süden, Südwesten und Westen).
    Beide Argumente schliessen nun natürlich nicht prinzipiell die U-Bahn aus, schließlich würde die Bahn hier eine 100 000 Einwohnerstadt mit einer 500 000 Einwohner Stadt verbinden. Die U-Bahn wäre im Grunde auch ab Nordring beispielsweise im kostengünstigen Einschnitt möglich. Die Stadt Erlangen hat jedoch so überhaupt kein Interesse an schienengebunden Verkehrsmitteln, geschweige denn einer U-Bahn. Ausserdem bekommt man ja mit der S-Bahn schon einen Schnellbahnanschluss der nicht den städtischen Haushalt belastet.
    Wenn überhaupt dann hat hier also nur die Straßenbahn eine Chance, so wie auch nur die U-Bahn eine echte Verbesserung für Eibach, Mühlhof, Wolkersdorf und Reichelsdorf bedeutet. Eine Straßenbahn hier würde ja doch nur mit den PKWs im Stau stehen.


    D.

  • Danke für die Infos.
    Ich gehe bei meiner Überlegung ja davon aus, dass man eine U-Bahn ja nicht zwangsläufig unter die Erde legen muss. Ich komme ursprünglich aus Berlin, daher ist diese Stadt meine Referenz. Grundsätzlich ist die Straßenbahn halt für die Innenstadt mit engen Radien und kurzen Haltestellenabständen geschaffen. Sie über das flache Land zu führen macht man eigentlich nur, wenn betuchte Orte wie im Berliner Osten Schöneiche oder Schmöckwitz einen Anschluss selber bezahlen und betreiben. An sonsten werden Vororte und Nachbarstädte wie Potsdam, Erkner, Bernau, Oranienburg, Falkenberg, Straußberg usw. mit zigtausend Einwohnern mit schnelleren Bahnen angebunden. Diese Städte wollen das natürlich dann auch.


    Okay, wenn Erlangen nun gar keine Schienenanbindung mag und Nürnberg das eher für sich alleine plant (und finanziert), ist die Tram die günstigste Variante. Ich verstehe das natürlich noch besser wenn man bedenkt, dass die DB-Trasse gerade mit riesem Aufwand ausgebaut wird. Ne parallele U-bahn brauchts da net.

  • Ist zwar alter Kaffee, aber ich bin trotzdem der Meinung, dass die U-Bahn nach Erlangen (als Weiterbau der U2) Sinn gemacht hätte. Damit wären die Erlanger Innenstadt, das Uni-Südgelände und Siemens hervorragend mit dem Flughafen und mit Nürnberg vernetzt worden.
    Möglicherweise hatte man in Erlangen Angst vor Kaufkraftabfluss nach Nürnberg.
    Man und vor allem Siemens hätte da eben die Stadt Erlangen überzeugen müssen. :mad:

  • @ Harher
    Aber wären das nicht einige Kilometer U-Bahn (dann vermutlich ja oberirdisch) ohne nennenswerten Zwischenhalt? Eventuell Großgründlach, aber bis Tennenlohe sehe ich da keine Option für einen auf den ersten Blick rentablen Bahnhof, von daher wäre das Verhältnis Kosten:Nutzen da vermutlich sehr unausgeglichen.

  • Das ist zwar richtig, dafür wiegen aber die angebundenen Gebiete umso stärker. Abgesehen davon ist ja auch eine künftige Stadtbahn nach Erlangen im Gespräch. Für die würde das mit den Haltestellen ebenso gelten.
    Außerdem wären wenige Haltestellen auch ein Vorteil - die U-Bahn könnte mit Höchstgeschwindigkeit, also ca. 80 fahren.

  • Das ist zwar richtig, dafür wiegen aber die angebundenen Gebiete umso stärker. Abgesehen davon ist ja auch eine künftige Stadtbahn nach Erlangen im Gespräch. Für die würde das mit den Haltestellen ebenso gelten.
    Außerdem wären wenige Haltestellen auch ein Vorteil - die U-Bahn könnte mit Höchstgeschwindigkeit, also ca. 80 fahren.


    Ich habs auch schon bei einem anderem Thema geschrieben,ich bin absolut für eine Erweiterung der U-Bahn in Nürnberg,aber man sollte bedenken pro U-Bahnausbau steigt die Kriminalität!!!Ich sprech aus Erfahrung...............

  • Das ist zugegeben eine etwas seltsame Argumentation.
    Die Kriminalität steigt nicht durch das Vorhandensein einer U-Bahn, sondern in Ballungsräumen mit der Größe, eine U-Bahn überhaupt zu haben, zumindest auf die Bevölkerungszahl bezogen.


    Ein U-Bahnhof Tennenlohe oder Technische Fakultät hätte wohl kaum das Zeug, mehr zum Schwerpunkt von Kriminalität zu werden, als eine dortige Straßenbahnhaltestelle.


    Aber Du sprichst einen guten Punkt an, der in Nürnberg ziemlich augenfällig ist: Es wird zwar hier und da irgendwas gebaut-aber nichts gepflegt und unterhalten, das ist ein massives Manko in Nürnberg, das scheinbar einer völligen Mißwirtschaft und einem grandiosen Mißmanagement unterworfen ist. Ich sage nur: Bäumchen pflanzen, weil es neu nett aussieht-aber es ist niemand zuständig, dieselben dann auch mit Wasser zu versorgen. Das ist SEHR Nürnberg, in vielöen Bereichen und an vielen Stellen. Auf diese Weise verkommt der beste Ansatz in Monaten zum Ghetto und zur verschmierten Wildnis, das hat man in Nürnberg leider nicht ansatzweise begriffen.

  • Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Stadt für Investitionen Fördermittel kassiert, für den Unterhalt aber selbst zuständig ist. Und dafür sind die Kassen dann leer.

  • In der NN oder NZ hab ich neulich gelesen, dass die U2 Trasse nach Stein in direkter Konkurrenz zum Münchner Olympia Projekt stehen. Sprich: Wenn München die Spiele bekommt, wird die U2 erstmal nicht Richtung Stein ausgebaut.


    @ nothor: und dann ne U-Bahn durchs Knoblauchsland? Klingt nicht wirklich Sinnvoll.


    Den Konkurrenzkampf hat Nürnberg wohl erstmal gegen München gewonnen. Den Satz muss ich mir jetzt erstmal öfter durchlesen, weil sowas wird bzw. kann nicht oft geschrieben werden. ;)
    Der U2 in Richtung Stein dürfte demnach ja nichts mehr im Wege stehen.

  • Naja, normalerweise ists ja so, dass selbst eine Olympia Bewerbung, Investitionen in die Infrastruktur der Bewerbungsstadt bringt. Ich rechne fest mit einer besseren Flughafenanbindung für München... Mal sehen, was da trotzdessen noch für N übrig bleibt.