U4 - Neue U-Bahn-Linie [im Bau]


  • Naja, zumindest auf den "Flugblättern" ist die neue Linie drauf. Falls es Dich (oder wen anderes) die Darstellung interessiert: Ich hab mich mal so frei gemacht und den Wisch eingescannt, den mir eine charmante Frau gestern in der U2 in die Hand drückte.



    nairobi: Das verstehe ich auch nicht. Nicht nur die U1, sondern auch die U3 hat einen "Wurmfortsatz" mit einigen Stationen. Die U4 fährt von Mümmelmannsberg bis Jungfernstieg 20 Minuten auf der Linie der U2 und steuert dann nur die beiden Stationen ÜSQ und HCU an. Selbst eine Fortführung zu den Elbbrücken würde nicht unbedingt viel daran ändern. Ob die Bahn jemals gen Wilhelmsburg verlängert wird, steht auch in den Sternen -- und selbst dann könnte man sie entsprechend benennen.


    Vielleicht geht's einfach nur darum, daß U4 "neuer" und "exklusiver" klingt, als U2-Verlängerung.


    *ups, Korrektur: Fährt nur bis Billstedt und nicht Mümmel. Ist aber immer noch eine Viertelstunde.

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  • Es ist nur ein Probebetrieb. Der offizielle Beginn ist am 9.12, bis dahin ist noch genug zeit alle Fahrpläne auszutauschen oder zu überkleben^^

  • Ich frage jetzt nur mal so ganz dezent: Meint ihr das eigentlich Ernst??


    Wie kann man ernshaft fragen, warum es eine U4 und keine U2 ist...


    Zufällig weil es auch wirklich eine neue Linie ist? Und nicht eine Rand-Verlängerung. Weil immerhin zwei Stationen gebaut wurden - potentielle Verlängerung inklusive.


    Im Ernst: Psychologie! Nicht mehr und nicht wenig.
    wie piefig wäre es denn in den neuen Stadtteil und nur jede dritte U2 fahren zu lassen. Es ist schlicht ein Signal, dass man Hamburg baut, investiert und auch dem neuen Stadtteil eine eigene Linie "widmet". Alles andere würde die HafenCity selbst auch nur als Wurmfortssatz erscheinen lassen.


    Ach ja, zum Thema Wurmfortsätze überhaupt: Ich bin grundsätzlich dafür, dass diese ganzen Trenn- und Ergänzungs- Abtweigungslinien endlich abgeschafft und gesondert gekennzeichnet werden.


    Welch Drama jeden Tag am Hauptbahnhof und Ohlsdorf, weil ausländische Gäste und auch Hamburger nicht verstehen, dass die Züge zum Airport getrennt werden.


    Jeden Tag Massen an hilflosen Hamburgern in Barmbek, weil die Ringlinie plus Wurmfortsatz schlecht gekennzeichnet und nicht verstanden wird.


    Und in Volksdorf auf der U1 gibt es zwar M.E. weniger Probleme, was aber auch damit zusammenhängt, dass dort überwiegend diejennigen fahren, die dort auch wohnen und arbeiten.


    Diese Wurmfortsätze im HVV sind störend, verwirrend und seitens des HVV unfassbar schlecht ausgeschildert bzw. verständlich. Insbesondere Personen, die wenigen Erfahrung mit Bahnen und ÖPNV haben,verzweifeln auf der U1 und U3 regelmäßig.


    Wenn man dann wieder jeden dritten Zug in die HafenCity als U2 fahren lassen würde, wäre das Chaos perfekt.


    Ich bin heilfroh, dass man sich für eine neue Linie entschieden hat. Alles andere wäre auch einer Tourismus-freundlichen Stadt unangemessen, ein mieses Signal an die HafenCity und würde jeden Tag zu Verwirrten Hamburgern und Nicht-Hamburgern führen

  • ^^ puuuh, Danke Elbjunge!
    War schon drauf und dran auch zu verzweifeln als ich die letzten Beiträge gelesen/gescrollt hab...der letzte sprach mir dann aus der Seele.


    Man kann nur hoffen, dass es irgendwann doch über die Elbe geht (wie auch immer).


  • Im Ernst: Psychologie! Nicht mehr und nicht wenig.


    Genau, reine Psychologie!


    Trotzdem bleibe ich dabei, es suggeriert eine neue Linie, die aber größten Teils schon alt ist, eben U2!
    Hätte man sie am Berliner Tor nach Barmbek oder Wandsbek-Gartenstadt geführt, also als neue Linienführung, die zwei alter Teile neu verbindet, dann wäre eine neue Bezeichnung eher berechtigt gewesen.
    Dann hätte man vielleicht auch auf den Wurmfortsatz der U3 verzichten können und (Midas schlag mich jetzt) die U4 im Norden nach Bramfeld und Steilshoop verlängern können.
    Was die Teilung der Airportzüge angeht, gebe ich Dir Recht. Warum läuft nicht eine Linie zum Airport und die andere nach Poppenbüttel?
    Und warum gibt man nicht jedem Zweig der U1 einen eigenen Namen (U5?)?

  • Ich frage jetzt nur mal so ganz dezent: Meint ihr das eigentlich Ernst??


    Wie kann man ernshaft fragen, warum es eine U4 und keine U2 ist...


    Genau, wo die Bahn doch hauptsächlich auf der Linie U2 verkehrt und die selben Stationen anfährt. Unglaublich! Man hätte sich den Abschnitt ab Billstedt natürlich sparen können und sie auf den drei Stationen pendeln lassen können. Dann hätte man ein paar mehr Gründe, um sich dermaßen zu echauffieren für nichts.


    Von einer merkwürdigen Trennung wie am Flughafen sprach auch keiner, aber scheinbar muß man hyperventilierend irgendwas erfinden, um sich künstlich empören zu können. :nono:


    Aber ok, so viel Gerede für ein lüttes "Für die Touris ist das einfacher, behaupte ich einfach mal grundlos". Sag's doch gleich. ;)


    Die Hafencity sollte man halt nicht überbewerten. Sie ist nur ein kleiner Abschnitt in der Geschichte der Stadt, genau wie die U-Bahn-Linie. Für die meisten Hamburg ist es nur ein Ort, von dem man alle vier Wochen mal in der MOPO etwas liest. Aber na gut, ein "Signal" geben, verstehe. Das ist natürlich ein so starkes Argument, das alle konkreten Gründe einfach in den Schatten stellt. Glückwunsch.

  • @ all - bislang hat sich das DAF doch immer wohltuend vom Bloedsinn und den 'hitzigen' Detaildiskussionen in irgendwelchen sinnbefreiten U-Bahn-Fan-Foren unterschieden. Es waere schoen wenn wir in diesem Strang dahin zureuckkehren koennen.


    Ein paar neue Fotos vom den Stationen, ein paar erste Eindruecke, einen kurzen Erfahrungsbericht oder aehnliches faende ich erhlich gesagt hundert mal sinvoller als unsinnige Diskussionen ob die U-Bahn jetzt U4, U5 oder U99 heissen sollte oder ob man nicht doch lieber eine Gummi-haenge-einschienen-schwebe-seilbahn nach Sankt Steilshoop gebaut haette.

  • War am Samstag da. Reger Betrieb, die Stationen Überseequartier und Universität waren gut besucht. Die Fahrt vom Jungfernstieg aus bis Überseequartier dauert gefühlt eine "kleine Ewigkeit", weiter bis zur Uni wiederum ist die Strecke so kurz daß sich kaum das Anfahren lohnt. Die Bahnhöfe irgendwo im nirgendwo - von der Station Überseequartier in den bereits fertigen Teil des Überseequartiers gibt es keine kurze Fußverbindung, da eine Baugrube im Weg ist. Die Bahnhöfe selbst finde ich wirklich gelungen und sehr schön, da gibt es nichts zu meckern.


    Ich hader aber mit dem Konzept an sich. Aufwand und Nutzen stehen IMHO in keinem vernünftigen Verhältnis zueinander. Es fehlt eine Station im Umfeld der Elbphilharmonie (diese war wegen der notwendigen tiefen Lage des Tunnels wirtschaftlich nicht zu errichten). Mit einer Straßenbahn mit Heranführung vom Rathaus über den Rödingsmarkt und Baumwall wäre es möglich gewesen, alle relevanten Teile der Hafencity bezahlbar anzubinden. Obendrein wäre eine so eine Touristenattraktion entstanden.

  • Es fehlt eine Station im Umfeld der Elbphilharmonie (diese war wegen der notwendigen tiefen Lage des Tunnels wirtschaftlich nicht zu errichten).


    Das ist nicht ganz richtig. Die Station fehlt nicht deswegen weil sie zu teuer war (das war sie natuerlich obendrein), sondern weil sie schlicht und einfach nicht sinnvoll waere.


    a) Die Elbphilharmonie liegt nur 400m von der U-Bahn Baumwall. Das sind rund 4,5 Minuten Fussweg. Auf der extremen Tiefenlage einer U4-Station haette man rund 2 bis 2.5 Minuten an der Oberflaeche gebraucht. Jemandem mit Ziel Elbphilharmonie haette die Station also fuer etliche Millionen Euro rund 2 Minuten Reisezeit erspart. Dafuer haette sie fuer jeden U4 Reisenden der NICHT zur Elbphilharmonie will (sondern weiter in die Hafencity) die Reisezeit unnoetig um 1 Minute verlaengert. Schon bei einer (wohl eher unwahrscheinlichen) Fahrgastaufteilung von 1/3, 1/3, 1/3 zwischen den (dann) drei Stationen Elbphilharmonie / Ueberseequartier/Hafencity-Uni wird der 'Saldo' des Nutzens negativ. Mit jeder weiteren Verlaengerung der U4 (Elbbruecken, Veddel) wird der Saldo deutlich weiter ins Negative gezogen.


    b) Die Station haette bauich einen extremen Aufwand und ein unkalkulierbares Kostenrisiko beduetet. Sie haette finanziell leicht zu einer zweiten Elbphilharmonie werden koennen.


    c) Die Kosten (in Kombination mit dem geringen Nutzen) haetten den KN-Faktor der gesamten U4 so stark belastet, dass keine Bundesfoerderung mehr moeglich gewesen waere. Hamburg haette die Mehrkosten allein tragen muessen.


    d) Der Sinn einer U-Bahn ist im wesentlichen nicht Menschen 5 Minuten Fahrzeit zu sparen die zwei oder drei mal im Jahr zu einem Konzert fahren. Der Sinn einer U-Bahn ist (u.A.) Menschen Fahrzeit zu sparen die 250 Tage im Jahr zu ihrem Arbeitsplatz oder zu ihrer Wohung fahren. Eine Station an der Elbphilharmonie haette diesbezueglich kaum jemandem genutzt: Der Einzugsradius besteht zu 75% aus Wasser und Fische fahren nicht morgens zur Arbeit. Alle Wohungen/Bueros noerdlich sind ebensogut oder Besser von Baumwall erreichbar. Suedlich gibt es keine Wohungen/Bueros sondern nur die Elbe. Ostlich gaebe es eine kleine Anzahl von Wohungen/Bueros auf einer schmalen Landzung denen ein paar Minuten Zeitersparnis geblieben waeren. Davon liegen aber 2/3 in einem Radius von 500m oder weniger zum westlichen Eingang der U-Ueberseequartier.


    Ich vestehe nicht warum viele immer jammern die U4-Waere angeblich ein 'Prestigeprojekt' und gleichzeitig das Felhen einer Station Elbphilharmonie bemaengeln. Die U4 in ihrer jetzigen Form ist kein Prestigeprojekt sondern die notwendige Erschliessung der Hafencity.


    Eine Station Elbphilharmonie, zur grossen Teilen mit extremem Aufwand gebaut, extrem teuer und verkehrlich groesstenteils nutzlos hingegen waere in der Tat nichts weiter als ein reines Prestigeprojekt...

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Was mich an der Streckenführung des U-4-Stummels stört, ist der lange Fahrweg vom Jungfernstieg zum Überseequartier ohne Umsteigemöglichkeit an der Stadthausbrücke oder evtl. einer neuen Haltestelle "Wexstraße" oder dergleichen.
    Eine minimale Vergößerung des Radius, um eine Haltestelle "Großneumarkt" oder "St. Michaeliskirche" zu realisieren wäre auch eine Idee gewesen. Vielleicht wäre es so auch möglich gewesen, die Strecke unter der Neustadt näher zur Oberfläche zu bauen, während nach der zusätzlichen Haltestelle die Strecke bis zum Baumwall an die notwendige Tiefe zur Unterquerung des Hafenbeckens gewinnen kann.

  • ^^ Wozu fuer etliche Millionen Euro Dinge bauen die ggf nice-to-have aber nicht essentiel sind? Der Grossneumarkt z.B. liegt grade einmal 240m vom naechsten Eingang der S3 Stadthausbruecke (siehe hier). Und eine Umstiegsmoeglichkeit and der Stadthausbruecke? Wozu? Dort fahren die exakt selben Linien wie eine Station weiter am Jungferstieg wo man umsteigen kann.


    Man kann eben nicht alles haben und der Versuch immer theoretisch moegliche Loesungen zu konstruieren die alle theoretisch moeglichen Optionen beruecksichtigen, fuehrt in der Realitaet meist zu unnoetig teueren Loesungen die ihren eigenlichen Hauptzweck nicht mehr vernuenftig erfuellen.


    Der Hauptsinn und Zweck der U4 ist die schnelle verlaessliche Anbindung eines der groessten innerstaedtischen Stadtentwicklungsprojekte Europas an die Hamburger Innenstadt und - mittelfristig - einer Erschliessung der zukuenftigen Wohngebiete auf der Elbinsel (Sprung ueber die Elbe). Naemlich dann wenn die S3 und S31 als bisher einzige Schnellbahnlinien suedlich der Elbe an ihre Grenzen geraten (was nach machner Leute Ansicht schon heute fast der Fall ist).


    Daran wird sich die U4 auch messen lassen muessen: Kommt die Verlaengerung an die Elbbruecken puenktlich? Werden die Planungen fuer die Verlaengerung ueber die Elbe in absehbarer Zeit aufgenommen? Kommt man im Jahre 2025 mit der U4 auf die Elbinsel?


    Ich frag mich immer warum manche Leute glauben, dass ein OePNV-Verkehrsmittel absolut alles auf einmal koennen muss? Wenn Volkswagen ein Auto entwickelt, dass Vier Personen aufnimmt, 280km/h Spitze faehrt, dabei drei Liter auf 100km verbraucht - dann beschwert sich doch auch niemand, dass man mit dem Modell keinen Kuehlschrank im Kofferraum transportieren kann.


    Genauso ist es mit OePNV - jedes Projekt ist nun mal ein Kompromiss zwischen verschiedenen Zwecken, verschiedenen Interessengruppen und dem finanziell Moeglichen. Genau wie das meiste andere im Leben nebenbei...

  • Wurde beim Bau die Option berücksichtigt, zu einem späteren Zeitpunkt eine weitere Station zwischen Jungfernstieg und Überseequartier einzufügen? Die Berechtigung einer solchen Station am Baumwall läge weniger darin, die Elbphilharmonie zu erschließen, als einen schnellen Umstieg zur U3 Richtung St. Pauli zu schaffen...

  • Die Gratisfahrten auf der U4 haben einen Vorteil fuer die Hochbahn: Sie konnte am Wochenende gleich einmal unter Realbedingungen ueben wie man ein Rekordaufkommen an Fahrgaesten bewaeltigen kann. Bericht hier.

  • Sowas von schlecht recherchiert. Erst ist von nur von einer Station in der HafenCity die Rede, dann sind beide Stationen türkis, dann ist die Strecke von Jungfernstieg bis überseequartier 4000 Meter lang und der Verkehr nach HafenCity Universität geht jetzt im Schnupperbetrieb auch in der Woche bis HafenCity Universität.

  • Schade, dass man die Chance verpasst hat, gleich eine vollautomatische U-Bahn, wie z.B. in Nürnberg, zu realsisieren und stattdaessen weiter auf Uralttechnik setzt. Die Bayern sind uns Nordlichtern leider auch hier wieder weit voraus. Wirklich tragisch.

  • :ibao:


    Du meinst "Franken"! Nürnberg ist die größte Stadt Frankens. Hat aber nur eine vollwertige U-Bahn, weil man stets einen Ausgleich zwischen München und Nürnberg sucht. Heutzutage bekäme Nürnberg ein gutes Stadtbahnsystem aber keine U-Bahn mehr.

  • Politisch gehört Nürnberg zu Bayern. Alles andere interessiert mich nicht - dafür bin ich körperlich und gefühlsmäßig zu weit weg. Aber auf die vollautomatische U-Bahn kann man sich in N was einbilden. Eine fantastische Sache :daumen:. In Hamburg bekommt man nicht nur keine Stadtbahn hin, sondern schafft es auch nicht bewährte Systeme weiterzuentwickeln. Und diese Stadt will auch noch Hochtechnologiestandort sein :nono:. Als vollautomatische Linie hätte die Deklarierung als eigenständige Linie auch mehr Sinn gemacht:keineahn:.

  • Wozu eine automatische U-Bahn einführen? Damit schafft man mehr oder weniger ein vollkommen neues System (welches auch noch im Mischbetrieb mit dem bisherigen fahren muss). Das schreit doch nach Problemen.


    Möglich wäre es aber schon die Strecke bis Berliner Tor mit LZB auszurüsten. Fahrzeuge die entsprechend ausgerüstet sind gibt es ja sogar, ganze 6. Blöderweise dürfen die DT3 aber die U4 nicht Befahren.


    Fragt sich aber im Endeffekt nur warum das ganze. Ich bin sicher die Hochbahn hat sich auch im Zusammenhang mit der U4 über sowas Gedanken gemacht, ich sehe da aber keinen Sinn. Zudem wurde ja die Strecke Volksdorf-Großhansdorf längere Zeit im Test mit automatischen Zügen LZB-Geführt betrieben und man ist nicht dabei geblieben.