Für diese Art Diskussion gibts doch in den allgemeinen Foren mehrere Stränge. Müsst ihr jetzt diesen Thread schon wieder mit einer tausendfach durchgeführten Diskussion die eh nie zu einem Ergebnis führen wird vollmüllen? Der Drops ist schon längst gelutscht - die Altstadt wird rekonstruiert, und das ist auch gut so! Übrig bleibt noch wieviele der 40-50 Gebäude dann am Ende tatsächlich Rekos werden, wieviele angepasst modern, und wieviele überhaupt nicht dazupassen werden, plus jede Menge Detailfragen. Das ist noch genug Diskussionsstoff für die nächsten Jahre. Aber die Rekonstruktion hier grundsätzlich schon wieder in Frage stellen zu wollen ödet doch nur noch an...
Technisches Rathaus und Umfeld - Neugestaltung nach Abriss
- yyyves
- Geschlossen
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Danke, Rohne. Dem ist nichts hinzuzufügen.
Übrigens wird offenbar in Stuttgart eine interessante Ausstellung "Ulm vs. Frankfurt" in der Architekturgalerie am Weißenhof in Stuttgart ausgerichtet (bis 13.09.).
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Wettbewerb "Stadthaus am Markt" ausgelobt
Die Stadt Frankfurt hat nun den angekündigten Wettbewerb für eine Überbauung des Archäologischen Gartens ausgelobt.
Es geht bei diesem Wettbewerb um ein Gebäude auf dem Areal des heutigen Archäologischen Gartens, nicht um die teilweise Wiederherstellung der historischen Bebauung auf dem Dom-Römer-Areal. Als Anlass und Ziel des Wettbewerbs wird eine Bebauung mit einem öffentlichen Gebäude genannt, das den "Bereich vor dem Domturm räumlich fassen, damit Römerberg und Domplatz stärken und die unbefriedigende Nachkriegssituation der tiefliegenden Freifläche vor freigestelltem Dom aufwerten" soll. Erwartet wird eine "Lösung, die das historisch geprägte Ensemble Dom-Altstadt-Römerberg ergänzt und bereichert".
Es handelt sich um einen "Beschränkten Wettbewerb mit vorgeschaltetem Bewerbungsverfahren", gewünscht ist eine Teilnehmerzahl von insgesamt 30 Büros. Fünf sind gesetzt, nämlich 1. Stefan Braunfels, 2. kadawittfeldarchitektur, 3. Christoph Mäckler, 4. HG Merz und 5. Wandel Hoefer Lorch + Hirsch. Weitere 25 Büros sind demnach in dem Bewerbungsverfahren auszuwählen.
Informationen zum Wettbewerb, dessen Bewerbungsphase bis zum 27. Juli 2009 läuft, gibt auf dieser Website sowie bei Bauwelt und competitionline.
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Das ist nichts neues. Die originalgetreue Rekonstruktion von sechs Altstadthäusern ist bereits seit der Verabschiedung der Vorlage M112 in der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 06.09.2007 beschlossene Sache.
Allerdings halte ich es persönlich für nahezu unmöglich, eine Lösung zu schaffen, die vor allem in ästhetisch befriedigender Hinsicht einen Hochbau auf den Pfalzresten erschafft, und gleichzeitg die rekonstruierten Fachwerkhäuser optisch wirken lässt. Hier ist es ja bereits problematisch genug, dass diese laut der Entwurfsplanung offenbar künftig freistehende Fassaden nach Süden aufweisen werden, die früher Brandmauern oder sogar reine Fachwerkwände waren.
Es hätte meines Erachtens nach gleich im Wettbewerb vorgeschrieben werden müssen, die Pfalz ebenerdig zu überbauen, und die Reste künftig "unter Tage" zu präsentieren, dafür gibt es ja z.B. in Mainz auch ein funktionierendes Beispiel. Damit bliebe wesentlich mehr Spielraum für eine vernünftige Anschlussbebauung jenseits des künftigen Blockrands des Alten Marktes.
Somit erwarte ich, vor allem bei der Besetzung der Jury, ein ähnliches Desaster wie beim Gewandhaus in Dresden. Aber lassen wir uns überraschen, vielleicht holt Mäckler ja doch noch die eierlegende Wollmilchsau aus dem Hut.
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Die Stadt gründet nun eine Baugesellschaft für das neu zu bebauende Areal: http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html
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In der aktuellen Printausgabe der FAZ wird berichtet, das es nun eine Eingung mit dem Schirn-Architekten Bangert bzgl. des Tisches gibt.
Alle Wettbewerbsvorschläge, die für eine Bebauung in diesem Bereich eingereicht werden, müssen 2 Varianten beinhalten, einmal mit und einmal ohne Tisch. Bangert wird bei der Begutachtung der Vorschläge Einfluss nehmen können und wenn dann die beste Variante einen Abriss vorsieht, dann soll das nun auch mit seinem Einvernehmen geschehen können. Es soll dann wohl aber ein Ersatz wie auch immer geartet geschaffen werden.
Gottseitdank ist hier eine gangbare Lösung gefunden worden, die die weitere Planung nicht weiter hinauszögert. Und nun kann auch freier geplant werden, so das die rote Schirn als Ensemble womöglich wiederentstehen kann.
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Eine Bebauung zu schaffen, die mit Tisch gut aussieht, halte ich zwar für ähnlich unmöglich wie eine Reko der Goldenen Waage plus einen Hochbau auf dem Pfalzgelände, doch dass diese Einigung zu Papier gebracht wurde, ist immerhin schon etwas. Dennoch wäre die "Tisch-Krise" ebenso wie das Debakel um den Pfalz-Hochbau zu vermeiden gewesen, wenn die Entscheidungsträger sich mal mit grundsätzlichen historischen und topografischen Befindlichkeiten der Altstadt beschäftigt hätten. So z.B. dass die Pfalzmauern von 820 mit den Kellermauern und somit den Baufluchten der Goldenen Waage identisch sind und sich beide Gebäude somit ausschließen, weiß man schon seit 1953, und auch, ohne Archäologie studiert zu haben.
Ob man diese halbgaren Beschlüsse nun den Stadtverordneten selbst oder der Verwaltung anlasten muss, die im Vorfeld der Entscheidungen u.U. nicht richtig informiert hat, bleibt offen.
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Stadt "einigt" sich mit Architekten?
Was als Beilegung eines Streites und als Einigung dargelegt wird, passt in unserer Zeit zu den weitaus meisten Gerichtfällen. Es wird ein "Kompromiss" gesucht, um keiner Seite eine Niederlage oder einen Sieg zu bescheren.
In Gestaltungsfragen kommt es dann natürlich zu Ergebnissen die weder für die eine, noch für die andere Seite ein Maximum darstellen werden. Wir werden in der neuen Altstadt wieder ein neues Durcheinander von faulen Kompromissen bekommen und damit die Sünden der Nachkriegszeit wiederholen bzw. fortsetzen.
Was im Falle "Tisch" und "Dietrich Bangert" jetzt vorgesehen ist, kann für die Bebauung der neuen Altstadt nur suboptimal sein. Ein Ergebnis, diesmal der halbherzigen Vorgehensweise von Edwin Schwarz geschuldet.
Die fnp-online berichtet am 06.09.2009:
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6345223.de.htm
Wenn man sich nun die Protagonisten der neuen Altstadtbebauung anschaut, muss man klar sehen, dass für die Rekonstruktionen im Dom-Römerbereich keine zweckdienlichen Personal-Bedingungen gegeben sind.
So sollte man doch davon ausgehen, dass für ein Vorhaben dieser Wichtigkeit und Dimension bevorzugt Akteure mit innerer Überzeugung und Leidenschaft für so eine Aufgabe eingesetzt werden. Hier ist aber überwiegend das Gegenteil der Fall.
Wen haben wir hier also, derzeit sichtbar und mit nennenswertem Einfluss ausgestattet:
- Dietrich Bangert. Sieht seine Möglichkeiten, entweder Abfindung oder Mitsprache, im Gespräch bleiben oder kostenlose Werbung. Er wird die 100%-Rekonstruktion erschweren oder verhindern und an bestimmten Stellen eine "Übergangsarchitektur" anstreben.
- Heike Hambrock (Grüne und Vorsitzende des Dom-Römer-Ausschusses, "Wir können eine sehr schöne moderne Architektur bekommen......") wird sich wohl kaum mit Leidenschaft für Rekonstruktionen einsetzen.
- Werner Pfaff, Projektentwickler und Geschäftsführer der städtischen Dom-Römer-Gesellschaft ("Das Hauptproblem ist, die Lücken zwischen den sechs zu rekonstruierenden Häusern in einer geschmeidigen, eleganten Art auszufüllen"). Bisher sehr unscharfe Einstellung zu Rekonstruktionen. Wird das Projekt eher neutral durchboxen wollen, also auch nicht positiv im Altstadt-Sinne. Ist auch nicht mit Dietrich Bangert zu einem guten Ergebnis gekommen.
Hier gewährt er einen ersten Einblick zu seiner Einstellung zu seiner neuen Aufgabe, im fnp-Interview vom 13.07.2009:
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6227283.de.htm
- Jochem Heumann, Frankfurter CDU-Politiker an vorderster Front und Mitglied im Dom-Römer-Ausschuss. Auch kein klares Bekenntnis zur umfassenden Rekonstruktion. Macht auch mal Zugeständnisse, damit andere Vorhaben durchgewinkt werden.
- Frankfurter Junge Union, mehr am Rande. Ist angeblich für Rekonstruktionen, wie man am 06.06.2009 auf dem Altstadt-Forum vernehmen konnte, es ist aber noch kein wirksames Engagement bekannt.
- Edwin Schwarz, kann Bangert nicht stoppen und kann jetzt plötzlich "mit dem Tisch leben". Wahrlich kein glühender Befürworter einer rekonstruierten Altstadt. Macht halt seinen Job bei der Umsetzung, ausgerichtet nach dem geringsten Widerstand.
- Petra Roth, bei diesem Thema im Prinzip dauer-abgetaucht. Kaum anzunehmen, dass Sie bei einem eventuellen Spatenstich für ein popeliges Altstadthaus, so fotogen wie bei den Spatenstichen für Flughafen und Hochhäusern oder beim Bieranstich von Vorort-Straßenfesten agieren wird, sowieso ihre überregionalen Aufgaben immer im Blick.
Die bisherigen Vorbedingungen sind weder für eine gelungene Rekonstruktion, sprich ein gelungenes Gesamt-Ensemble, noch für eine eventuell andere Art der Bebauung Erfolg versprechend, noch führen sie zu einem Ergebnis, mit einer wünschenswerten Resonanz der Bewunderung oder des Lobes.
Was also kann der Bürger für die neue Altstadt bei diesem Personen-Szenario erwarten?
Hier noch der Link zum FAZ.NET Artikel:
http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html -
^ Eine gute Analyse, aber ist mir ein bisschen zu pessimistisch: warten wir erstmal ab, ob es einen auch für Herrn Bangert tragbaren Entwurf gibt, der tatsächlich auf den Tisch verzichtet. Es gibt ja immerhin die Zusage, dass er dann auch damit leben können würde... Jetzt hat er seine Eigenwerbung und Aufmerksamkeit, dann ist auch wieder gut.
Abgesehen davon: es muss ja von irgendjemandem mal die Initiative ausgegangen sein, das Technische Rathaus abzureißen und hier zumindest kleine Teile der Altstadt zu rekonstruieren. D.h. wäre die Liste oben vollständig und wären tatsächlich die meisten dieser einflussreichen Personen(gruppen) so mehr oder weniger anti-Reko, dann gäbe es dieses Diskussionsthema gar nicht. Selbst wenn die Unterstützung ausschließlich von der Bevölkerung kommt, werden sich schon ein paar Politiker um Volkes Wille bemühen - das bleibt zumindest zu hoffen.
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heute in der faz
"30 Namen - Prominenz im Altstadtwettbewerb"
http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.htmlund ein kommentar: "Geniestreich erwünscht"
http://www.faz.net/s/Rub3DFC0D…Tpl~Ecommon~Scontent.html -
Heut war wieder Sonderausschusssitzung. Viel zu erzählen gibts eigentlich nicht. Der abschließende Spolienbericht wurde kurz vorgestellt, den es auf der bekannten Seite nachzulesen gibt. Kann aber durchaus noch mehr Spolien geben als dort vermerkt sind. Gerade aus dem Vordertaunus hat sich wohl niemand gemeldet, und viele aus der Gegend wo vermutet wurde dass Spolien vorhanden sind, wollten auch gar nicht erst dass bei ihnen nachgeforscht wird
Zum Wettbewerb für den Archäologischen Garten gibts zu sagen, dass die Architekten jeder mindestens einen Entwurf mit Schirn-Tisch und optional einen zusätzlichen ohne den Tisch einreichen können. Entwürfe sollen im November vorliegen, und vor Weihnachten eine Entscheidung gefällt werden. -
Alle Besitzer dürfen ihre "Funde" (Spolien) behalten
Es sind sogar Originale von der Römerberg-Ostzeile zum Vorschein gekommen. D.W. Dreysse scheint begeistert zu sein. Er und seine Mitarbeiter legten gestern ihren Abschlussbericht vor.
"Für die geplante Rekonstruktion von mindestens sechs Altstadt-Häusern liefern diese Funde Fingerzeige."
Die fr-online vom 22.09.2009 berichtet:
http://www.fr-online.de/frankf…tadt-Spur-der-Steine.html
Die Spoliensammlung:
http://www.frankfurter-spolien.de
Noch mehr Spolien.
Die fr-online vom 23.09.2009 berichtet über das Auftauchen von Kacheln aus den Jahren 1618/1619, präsentiert von Dreysse und Wissenbach beim Sonderauschuss:
http://www.fr-online.de/frankf…cheln-mit-Geschichte.html
Noch mehr über Spolien und hier in der fnp-online auch weitere Neuigkeiten zu den Ein- und Ausfahrten der Tiefgarage Römer (Saalgasse und Braubachstrasse), sowie zu den Auf- und Abgängen zur U-Bahn, für die sich das Innere der Goldenen Waage anbietet.
fnp-online vom 23.09.2009:
http://www.fnp.de/fnp/region/lokales/rmn01.c.6580542.de.htm -
Geschäftsführer gibt auf
Der Geschäftsführer der Dom-Römer GmbH, Werner Pfaff, tritt zurück.
Quelle: FAZ.
Er hat angeboten, solange im Amt zu bleiben, bis ein Nachfolger gefunden wurde. Die meisten seiner Mitarbeiter gehen ebenfalls, sodass viel Planungswissen verloren gehen wird, das befürchtet zumindest die FAZ. Nachfolger sind noch keine in Sicht. Es wird damit gerechnet, dass sich das ganze Projekt der Neubebauung um ein (weiteres) halbes Jahr verzögert.
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Gemäß neuen Informationen soll das Projekt nur um die 100 Millionen Euro kosten. Angesichts der Größe der Aufgabe keine sehr hohe Summe, wenn man dies anderen vergleichbaren städtischen Projekten gegenüber stellt. Meiner Meinung nach sollte der Stadt dieses Vorhaben deutlich mehr Wert sein und dafür erheblich mehr Geld eingeplant werden, damit in bestmöglicher Qualität geplant und gebaut werden kann.
Noch über Projekten wie Museen oder Amtsgebäuden stehend. Im Anspruch eher mit der Renovierung des Doms oder der Römer-Fassade zu vergleichen. Dies ist sicher kein Investorenprojekt bei dem man noch eine Verfallzeit einplant.
Allerdings soll das etwas merkwürdige Vorhaben des "Stadthaus", als Überbauung des Archäologischen Gartens, schon knapp 22 Millionen Euro kosten, worin aber die Kosten für die Rekonstruktion der Goldenen Waage in Höhe von nur 1,5 Millionen Euro bereits enthalten sein sollen.
Für die übrigen 40 Häuser im Quartier veranschlagt man dann noch gerade einmal 47 Millionen Euro!?
faz.net vom 10.10.2009 berichtet: "Kostenschätzung"
http://www.faz.net/s/RubFAE83B…Tpl~Ecommon~Scontent.html -
Einen kleinen Zwischenbericht von der Räumung des Technischen Rathauses gibt die FNP heute. Am Wochenende des 5. - 8.11. werden sechs Ämter (Bauaufsicht, Stadtvermessungsamt, Stadtplanungsamt, Denkmalamt, Teile des Rechtsamts und das Planungsdezernat) in das Stadtwerkehaus an der Kurt-Schumacher-Straße 10, quasi das neue Rathaus, verlagert. Lediglich das Liegenschaftsamt zieht erst eine Woche später in die Berliner Straße.
Desweiteren wird darauf hingewiesen, dass am 02.11. der letzte Öffnungstag des Technischen Rathauses ist und Anfang Dezember mit der Entkernung begonnen werden soll. Dann wird von der "70er-Jahre-Romantik", wie es im Artikel heißt, nichts mehr bleiben.
Mit einem aus gänzlich anderem Zusammenhang stammenden Zitat möchte ich meine persönliche Meinung einfließen lassen:
"...und das ist auch gut so!"
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Mod: Gestern hat der Magistrat den Entwurf einer Gestaltungssatzung für das Dom-Römer-Areal vorgelegt. Dies soll Anlass sein, diesen Thread nach 1.360 Beiträgen abzuschließen. Weiter geht es hier: